Summer-vibes pur
Sommer ist meine LieblingsfarbeAva, die mit ihrem Mann Jan und ihren drei Söhnen in Hamburg Vierlanden eigentlich ihr Traumleben lebt, erlebt mit Anfang 40 eine Midlife Crises oder es mit den Worten der Autorin zu sagen eine "Midlifelove". ...
Ava, die mit ihrem Mann Jan und ihren drei Söhnen in Hamburg Vierlanden eigentlich ihr Traumleben lebt, erlebt mit Anfang 40 eine Midlife Crises oder es mit den Worten der Autorin zu sagen eine "Midlifelove". Ava reicht es nicht mehr nur Mutter, Hausfrau und Hühnermama zu sein und sich um alles und jeden zu kümmern, außer um sich selbst.
"Ich hatte die Nase voll davon, immer nur das zu tun, was ich angeblich tun musste. Und immer nur für andere." (Seite 98)
Jan vergräbt sich immer weiter in seine Arbeit; es gibt kaum gemeinsame Familien- und Paarzeit.
Ava ist sich ihrer Gefühle für Jan nicht mehr sicher, weil Erschöpfung, Überforderung und Wut einfach alle anderen Gefühle überlagern.
"Liebte ich ihn noch? Waren wir noch ein Paar? Oder waren wir nur Freunde? Eltern? Mitbewohner? Irgendetwas waren wir natürlich, aber was?" (Seite 211)
Als Ava eine Nachricht von ihrem Ex Pinto erhält, wird ihre Gedanken- und Gefühlswelt noch mehr durcheinandergewirbelt. Durch die Treffen mit Pinto scheint sie sich immer weiter von Jan zu entfernen. Kann Ava Erfüllung bei Pinto finden? Wird sie ihre Ehe aufgeben?
Ava war für mich sehr authentisch. Ich konnte ihre Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen:
- Dass man während einer Langzeitbeziehung sich seiner Gefühle gegenüber dem Partner nicht mehr sicher ist,
- dass der Alltag einen auffrisst und Erschöpfung sich breit macht,
- dass man sich fragt, ob das schon alles war,
- dass man das Bedürfnis hat, nach Jahren der Aufopferung für die Familie sich selbst wieder an erster Stelle zu stellen.
Mir hat das Buch sehr gefallen. Nicht nur wegen der Geschichte um Ava, sondern auch wegen den enthaltenen summer-vibes. Ich habe den Sommer auf jeder Seite des Buches gefühlt. Der Schreibstil hat mich sommerlich leicht durch die Seiten getragen. Das Buch zu lesen hat sich angefühlt wie ein lauer Sommerabend, ein Glas sprudelnder Himbeerbrause oder wie ein Sonnenstrahl, der in der Nase kitzelt.