Caroline Wahl erzählte in der Lesung bei @1live Stories, dass sie eine Geschichte erzählen wollte, die ganz weit weg von ihr sein sollte. Denn ihre Mama, der sie das Buch gewidmet hat, hat so gar keine ...
Caroline Wahl erzählte in der Lesung bei @1live Stories, dass sie eine Geschichte erzählen wollte, die ganz weit weg von ihr sein sollte. Denn ihre Mama, der sie das Buch gewidmet hat, hat so gar keine Gemeinsamkeiten mit der Mutter von Tilda und Ida. Ohne, dass Caroline Wahl aus persönlichen Erfahrungen nachvollziehen kann, wie es ist, ein alkoholkrankes Elternteil zu haben, hat sie es geschafft, die Sorgen und Nöte der beiden Schwestern, den Wechsel zwischen ständiger Anspannung und Erleichterung, wenn die Mutter eine schlechtere und dann wieder eine bessere Phase hatte sowie das Ablesen der Stimmung der Mutter anhand bestimmter Zeichen authentisch wiederzugeben. Wie schlimm muss es sein, ein Zuhause zu haben, in dem man sich nicht sicher und geborgen fühlen kann, und man sich vor der eigenen Mutter im Zimmer einschließen muss? Diese Atmosphäre war für mich total greifbar und hat mich nachdenklich und traurig gemacht.
Auf der anderen Seite hat Caroline Wahl mit Tilda und Ida ein so tolles Geschwisterpaar erschaffen, das man nur bewundern und in sein Herz schließen kann. Beide Figuren haben mir mit ihren Eigenschaften und Eigenheiten super gut gefallen. Am Ende bleibt einfach nur Hoffnung...
In diesem Buch sind z.T. sehr berührende Weihnachtsgeschichten der 14 Autorinnen Inken Bartels, Julie Caplin, Rebekka Eder, Micaela A. Gabriel, Miriam Georg, Liv Helland, Katharina Herzog, Manuela Inusa, ...
In diesem Buch sind z.T. sehr berührende Weihnachtsgeschichten der 14 Autorinnen Inken Bartels, Julie Caplin, Rebekka Eder, Micaela A. Gabriel, Miriam Georg, Liv Helland, Katharina Herzog, Manuela Inusa, Sandra Lüpkes, Kira Mohn, Kristina Moninger, Kelly Moran, Ines Thorn und Lena Wolf enthalten.
Ganz besonders hat mir die Geschichte der 10-jährigen Johanna gefallen, die ihre Erinnerungen an ihren verstorbenen Vater durch das Backen von Pfeffernüssen wieder aufleben lässt. Aber auch die Geschichte der Bewohner des kleinen Bücherdorfes, die an Heiligabend zufällig an einem eher ungewöhnlichen Ort zusammentreffen, war sehr berührend. Das Wiedersehen alter Bekannter in Redwood, Oregon, habe ich ganz besonders genossen. Dieses Mal steht Hailey aus dem ersten Band im Vordergrund.
Alle Geschichten haben ihren ganz eigenen Reiz und laden zum Träumen und Nachdenken ein.
Jede Weihnachtsgeschichte endet mit einem mit der Geschichte verbundenen Rezept - z.B. für Pfeffernüsse, Vanillekipferl, Weihnachtsbowle und Lebkuchenparfait. Den Christmas Crumble habe ich bereits ausprobiert und kann ihn wärmstens empfehlen. Sehr lecker!
Eine Frau, die sich in ihrer langjährigen Beziehung mit einem Mann eingeengt fühlt und unglücklich ist, beginnt, ihre Sehnsüchte und sexuellen Fantasien mit einer Frau auszuleben. Wir begleiten die Protagonistin ...
Eine Frau, die sich in ihrer langjährigen Beziehung mit einem Mann eingeengt fühlt und unglücklich ist, beginnt, ihre Sehnsüchte und sexuellen Fantasien mit einer Frau auszuleben. Wir begleiten die Protagonistin bei dieser exklusiven Erfahrung und erhalten Einblicke in ihr Gefühlsleben - Ist sie glücklich? Hat sie Grund zur Eifersucht? Ist diese "Beziehung" besser als die vorherige?
Das Besondere an diesem Buch ist für mich weniger der Inhalt als vielmehr die Form, wie die Geschichte erzählt wird. Abwechselnd berichtet die Protagonistin in Paarreimen und Prosa. Obwohl ich für gewöhnlich keine Lyrik lese, haben mir diese Abschnitte ganz besonders gefallen. Ich musste die Zeilen ganz bewusst lesen, um ihre Bedeutung aufnehmen zu können. Mit der Prosa hatte ich weitaus mehr Schwierigkeiten. Es hat ein bisschen gedauert, bis ich verstanden habe, dass die Protagonistin ihre Sichtweise aus der 2. Person erzählt.
Mein Lieblingszitat (Seite 97) lautet:
"Du wirst dich verlieben. Beziehungen enden,
aber nicht in denselben Momenten
wie die Liebe. Eine Version davon existiert weiter,
mitten in dir, vielleicht für immer."
"Aber was war, wenn das Leben nun auf einmal viel länger wurde? Musste man sich da nicht irgendwie neu erfinden? Weil man sonst doch nur noch in der Wiederholung lebte, irgendwann bitter und zynisch wurde?"(Seite ...
"Aber was war, wenn das Leben nun auf einmal viel länger wurde? Musste man sich da nicht irgendwie neu erfinden? Weil man sonst doch nur noch in der Wiederholung lebte, irgendwann bitter und zynisch wurde?"(Seite 138)
Hätte mich jemand noch vor Kurzem gefragt, ob ich ein Verjüngungsmedikament einnehmen würde, hätte ich mich durchaus positiv geäußert. Aber nachdem ich "Wir werden jung sein" von Maxim Leo gelesen habe, denke ich anders darüber. Sicherlich wäre es schön, ein paar Falten und graue Haare weniger zu haben, nicht ständig an Rückenschmerzen zu leiden etc. Aber was tun, wenn der Körper sich nicht nur äußerlich verjüngt, sondern auch innerlich und man plötzlich über zusätzliche Lebensjahre verfügt? Was fängt man mit dieser Zeit an? Lebt man einfach weiter wie bisher?
Dieser Problematik müssen sich auch die Probanden der Medikamentenstudie stellen, nachdem festgestellt wurde, dass das Medikament nicht nur ihre Herzmuskelschwäche erfolgreich kuriert hat, sondern als Nebenwirkung auch ihren Körper um mehrere Jahre verjüngt hat. Und das ohne dass sich Jakob, Jenny, Wenger und Verena konkret bewusst dafür entschieden haben.
Aber was passiert, wenn ein solches Verjüngungsmedikament tatsächlich auf den Markt kommt und sich die Menschen bewusst für die Einnahme entscheiden können? Unter welchen Bedingungen wird das Medikament ausgegeben? Was sind die Folgen (ethisch, moralisch, finanziell etc.)? Wie geht man mit ihnen um?
Maxim Leo zeigt auf, welche Chancen aber auch Herausforderungen und Probleme entstehen (können) und reißt an, wie ein Umgang mit dieser bahnbrechenden Erfindung aussehen könnte. Sicher ist, dass es sich um ein Thema handelt, bei dem es nicht DIE Lösung gibt.
Das Buch hat mich super unterhalten. Es ist spannend, klug und witzig geschrieben und regt dazu an, sich mit komplexen ethischen und moralischen Fragen auseinanderzusetzen. Es ist das erste Buch, das ich von dem Autor gelesen habe, aber mit Sicherheit nicht das letzte.
Was bedeutet Glück? Laut Duden ist Glück eine "angenehme und freudige Gemütsverfassung, in der man sich befindet, wenn man in den Besitz oder Genuss von etwas kommt, was man sich gewünscht hat."
Die drei ...
Was bedeutet Glück? Laut Duden ist Glück eine "angenehme und freudige Gemütsverfassung, in der man sich befindet, wenn man in den Besitz oder Genuss von etwas kommt, was man sich gewünscht hat."
Die drei Protagonistinnen in Louise Pelts Roman "Die Halbwertszeit von Glück" sind nach unterschiedlichen Schicksalsschlägen auf der Suche nach ihrem ganz eigenen Glück.
Da ist die 50-jährige Johanna, die allein und zurückgezogen in einer alten Datsche im Grenzgebiet der DDR lebt und sich größtenteils nur von dem ernährt, was der Wald ihr zu bieten hat. Johanna kommt anfangs wenig sympathisch und eher gefühllos und wortkarg rüber. Doch als sie ein von den Grenztruppen angeschossenes 17-jähriges Mädchen aufnimmt, versorgt und ihr sogar bei der Flucht nach drüben helfen will, kommen nach und nach Erinnerungen und Gefühle der Vergangenheit hoch. Johannas Beweggründe für ihre Isolation erscheinen dadurch in einem ganz neuen Licht.
"Nicht ohne Grund hatte sie damals alles von sich gestoßen, was Unsicherheiten barg, hatte ihr Dasein entleert, bis nur noch das Nötigste übergeblieben war. Kein Mensch, kein Komfort, nichts, was ihr noch wehtun oder Trost verschaffen konnte. Nur sie allein und der Wald, der jede Erinnerung schluckte wie ein Schatten das Licht." (Seite 97)
Johannas Geschichte habe ich besonders gern gelesen.
Mylènes Leben ändert sich abrupt, als ein Brief sie dazu bringt, ihr ganzes Leben und ihre eigene Person in Frage zu stellen. Überstürzt begibt sie sich auf die Suche nach ihrer unbekannten Vergangenheit durch halb Europa. An einigen Stellen habe ich Mylènes Reaktionen und Handlungen als irrational und überzogen empfunden.
"Mylène sah auf das Papier hinab. Der Kopf voll, das Herz leer. Wenn sie weiter weglaufen wollte, musste sie wissen, vor wem." (Seite 111)
Auch Hollys Leben wird plötzlich aus der Bahn geworfen. So stark, dass sie an nichts anderes mehr denken kann - sie sogar zu essen und Zähne putzen vergisst. Nur durch einen Zufall gelingt es Holly, sich langsam wieder ins Leben zurückzukämpfen. Holly hat auf mich größtenteils naiv und unreif gewirkt, weshalb ich mit ihrer Geschichte am wenigsten anfangen konnte. Lange Zeit war nicht ersichtlich, in welcher Beziehung Holly zu den beiden anderen Frauen steht. Hier hat mich die Autorin wirklich überrascht.
Die Autorin schafft es gekonnt, die Leben der drei Frauen auf unterschiedlichen Zeitebenen über drei Jahrzehnte hinweg miteinander zu verbinden. Mit jedem Kapitel werden mehr Puzzleteile offenbart, die sich nach und nach zu einem Bild zusammensetzen. Es hat Spaß gemacht, mit zu rätseln, wie die Leben der drei Frauen miteinander verknüpft sein könnten. Dabei hat die Autorin an den richtigen Stellen die Perspektive gewechselt. Ich wollte immer wissen, wie es weitergeht. Das Buch lässt - zu meinem Glück - keine Fragen offen.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen; durch Sprache ist sehr bildhaft. Sowohl Cover als auch Titel des Buches finde ich sehr ansprechend und werden auch vom Inhalt aufgegriffen.