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Veröffentlicht am 28.12.2023

Winterlicher Wohlfühlroman

Kisses in the Snow
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Zuerst möchte ich auf dieses wunderschöne Cover aufmerksam machen. Zugegeben, ich bin etwas voreingenommen, weil alles was Rosa ist, mir förmlich ins Auge springt. Aber gepaart mit den Glitzerornamenten ...

Zuerst möchte ich auf dieses wunderschöne Cover aufmerksam machen. Zugegeben, ich bin etwas voreingenommen, weil alles was Rosa ist, mir förmlich ins Auge springt. Aber gepaart mit den Glitzerornamenten ist das Cover für mich perfekt.

Die zweite Besonderheit an diesem Buch ist, dass drei Autorinnen die Geschichte geschrieben haben. Für Kenner unter euch war es sicherlich ein Leichtes zu erkennen, welche Autorin hinter welchem "Pärchen" steckt. Ich habe keine großen Unterschiede im Schreibstil erkennen können, wodurch für mich die gesamte Geschichte sprachlich rund war.

Aber nun zum Inhalt: Ava und Mason sind über die Weihnachtsfeiertage ins kleine Städtchen Big Sky in die verschneiten Berge Montanas gefahren, um dort ihre eingefahrene Beziehung wieder aufleben zu lassen. Was jedoch nur bedingt von Erfolg gekrönt ist, da Mason ein Workaholic ist und Ava und ihr neues "Hobby" - die Fotografie - nicht Ernst nimmt. Ava erkundet gezwungenermaßen allein nur mit ihrer Kamera bewaffnet das verschneite Städtchen und freundet sich mit dem Ranger Nolan an. Dieser ist in Big Sky aufgewachsen und mit dem Ort verwachsen. Genau wie Peyton, die das Bed & Breakfast ihrer Mutter übernommen hat.
Als Hunter, der auch in Big Sky aufgewachsen ist, aber aufgrund seiner Sportlerkarriere und dem angespannten Verhältnis zu seinem Vater seiner Heimat den Rücken gekehrt hat, für das Weihnachtsfest zurückkehrt, wallen die alten Gefühle für Peyton wieder auf. Mit im Schlepptau hat Hunter seine beste Freundin Grace, die genau wie Mason ein Workaholic ist.

Als eine Lawine das Städtchen von der Außenwelt abschneidet, finden die gestrandeten Urlauber Unterschlupf in Peytons B&B und die Dinge oder besser gesagt die Gefühle nehmen ihren Lauf.

Liebenswürdige Protagonisten, ein verschneites Örtchen zur Weihnachtszeit mit z.T. schrulligen Bewohnern machen dieses Buch zum perfekten Lesevergnügen in der (Vor-)Weihnachtszeit.

Besonders hat mir gefallen, dass die Geschichte ohne die ganz großen Missverständnisse und Kommunikationsprobleme ausgekommen ist.

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Veröffentlicht am 27.12.2023

Tierisches Weihnachtsbuch

Jims brillante Weihnachten
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Die britische Schauspielerin Emma Thompson erzählt in diesem Buch eine auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte und hüllt sie in das Fest der Liebe und ein wenig Fantasie ein. Zusammen mit den liebevollen ...

Die britische Schauspielerin Emma Thompson erzählt in diesem Buch eine auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte und hüllt sie in das Fest der Liebe und ein wenig Fantasie ein. Zusammen mit den liebevollen Illustrationen des Grüffelo-Illustrators Axel Scheffler ergibt sich daraus ein wundervolles Weihnachtsbuch für Groß und Klein.

Jim, ein struppiger kleiner Hund, mausert sich dank des Museumsdirektors Sir Henry Cole von einer Schornsteinfegertöle über einen Museumshund bis hin zu einem Posthund. Jim weicht seinem neuen Herrchen nicht mehr von der Seite und kennt die Wege im Museum bald in und auswendig, wodurch er viele Botengänge übernehmen kann. Bei seinem wohl wichtigsten Auftrag in den Buckingham-Palast, bei dem Jim Königin Viktoria eine von Sir Henry Cole entworfene Weihnachtskarte überbringen soll, entdeckt Jim ein Monokel, welches ihm für seine eigentliche Leidenschaft - dem Lesen - von großem Vorteil wäre, denn Jims Augen sind nicht mehr die besten. Jim "mochte Theaterstücke, liebte Geschichten, hatte einen Heidenrespekt vor der Poesie, schwärmte für Biografien, verschlang Krimis, erschauerte beim Lesen von Gespenstergeschichten, vergrub sich in Romane und überschlug sich vor Begeisterung bei allem, was mit der Welt der Tiere zu tun hatte" (Seite 14). Kurzum Jim ist ein waschechter Lesehund.

Was es mit dem Monokel auf sich hat und wie es weitergeht, müsst ihr allerdings selbst herausfinden.

Besonders interessant sind die im Nachwort enthaltenen Informationen über den wahren Jim und sein Herrchen Sir Henry Cole, der wirklich die erste Weihnachtskarte gestaltet hat.

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Veröffentlicht am 11.11.2023

Eine ungewöhnliche Reise durch Schweden

Eine Frau, ihr Bus und der unverschämt kluge Plan
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Bei diesem Band handelt es sich um den Auftakt der Reihe um die Altenpflegerin Annie.

Annie, die nach einer Brustkrebserkrankung noch nicht wieder ganz in ihr altes Leben und in ihre Ehe zurückgefunden ...

Bei diesem Band handelt es sich um den Auftakt der Reihe um die Altenpflegerin Annie.

Annie, die nach einer Brustkrebserkrankung noch nicht wieder ganz in ihr altes Leben und in ihre Ehe zurückgefunden hat, erhält durch Zufall die Möglichkeit, einen alten roten Postbus zu erwerben. Da sie dabei ist, ihren Job als Altenpflegerin zu verlieren, ergreift sie die Chance und verwirklicht einen durch die Krankheit auf Eis gelegten Traum: sie fährt mit ihrem Bus durch das ländliche Schweden und verkauft Damenunterwäsche. Dabei lernt Annie viele verschiedene Menschen kennen, von denen jeder Einzelne eine Geschichte zu erzählen hat. Bei den Anproben offenbaren ihr die überwiegend weiblichen Kunden nicht nur ihre nackten Oberkörper, sondern auch ihre Probleme und Sorgen. "Während meiner kurzen Reise habe ich mehrfach festgestellt, dass die meisten Kundinnen einen Körperkomplex haben und es unangenehm finden, sich in einem Ganzkörperspiegel zu sehen, und nur auf ihre Makel achten." (S. 208) Annie geht sehr einfühlsam und rücksichtsvoll mit ihren Kundinnen um und versucht, "ihre Blicke ein wenig mehr auf das Schöne zu richten." (S. 208)

Im Laufe der Geschichte wird auch ein Einblick in Annies Ehe und ihre Beziehung zu ihrem Sohn, Vater und ihrer Schwester gewährt. Hier gibt es einige Nebenschauplätze, die es nicht unbedingt alle so gebraucht hätte. Auch wenn ein lang gehütetes Familiengeheimnis gelüftet wird, fasst Annie während ihres Roadtrips wieder neuen Lebensmut.

Der Schreibstil war flüssig, wenn auch an der einen oder anderen Stelle etwas holprig. Die Protagonisten waren mir überwiegend sympathisch. Die Landschaftsbeschreibungen machen auf jeden Fall Lust Schweden einmal selbst zu erkunden.

Die Autorin hat ernste Themen wie Krebs, Mobbing und Betrug integriert. Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten, allerdings hat die Geschichte nicht lange in mir nachgehallt.

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Veröffentlicht am 11.11.2023

Körpertausch mit Schmunzeleffekt

Tausche neues Leben gegen altes
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Kelly Harms hat nicht nur einen humorvollen Unterhaltungsroman geschaffen, sondern regt die Leser mit den aufgegriffenen Themen Vorurteile, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Aufgabenverteilung ...

Kelly Harms hat nicht nur einen humorvollen Unterhaltungsroman geschaffen, sondern regt die Leser mit den aufgegriffenen Themen Vorurteile, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die Aufgabenverteilung zwischen Mann und Frau zum Nachdenken an.

Im Fokus stehen zwei Frauen bzw. zwei Familien, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Da ist einmal Celeste, die "nur" Hausfrau und Mutter ist und den ganzen Tag nichts anderes zu tun hat, außer sich um ihre drei Kinder und ihren liebevollen Ehemann und das Haus zu kümmern. Wendy hingegen unterhält mit ihrer Firma für Produktivitätsberatung ihre ganze Familie; ihr Ehemann ein brotloser Künstler trägt nur wenig zum Familieneinkommen und Familienalltag bei.

Die Geschehnisse werden abwechselnd aus der Perspektive von Wendy und Celeste berichtet. Wendys Ansichten, dass Celeste sich für etwas besseres hält, weil sie z.B. die Freizeitaktivitäten für ihre Kinder problemlos einrichten kann, und der Alltag perfekt organisiert ist, konnte ich gut nachvollziehen. Auch dass sie sich durch Celeste bedroht und unzulänglich fühlt und auf Celeste neidisch ist. Celeste hingegen möchte einfach nur Anschluss in der Nachbarschaft finden. Ihr ist es unangenehm, dass ihre Lebensweise bei den anderen Nachbarinnen dermaßen auf Widerstand trifft und sie dadurch ausgegrenzt wird.

Erst durch den Körpertausch wird beiden Frauen bewusst, dass vieles nicht so ist, wie es auf den ersten Blick scheint... "Manchmal übertragen wir auch das auf andere, was uns in unserem eigenen Leben am meisten stört.." (S. 225)

Der Schreibstil ist leicht und humorvoll. Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen und konnte mir an vielen Stellen das Lachen nicht verkneifen. Ich konnte mich sehr gut in die beiden Protagonistinnen hineinversetzen sowie ihre Gedanken und Handlungen nachvollziehen. Ich mochte sowohl Wendy als auch Celeste - Wendy, weil ich mich eher mit ihr identifizieren konnte und Celeste, weil ich gern mehr wie sie wäre.

Das Buch hat mir viele besonders vergnügliche Lesestunden bereitet. Ich vergebe eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Die Entstehung eines Buches

Büchermenschen
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Stéphanie Vernet hat ein umfassendes Sachbuch über die Entstehung eines Buches geschaffen, das nicht nur für junge LeserInnen interessant sein dürfte. Auch ältere LeserInnen und BuchliebhaberInnen kommen ...

Stéphanie Vernet hat ein umfassendes Sachbuch über die Entstehung eines Buches geschaffen, das nicht nur für junge LeserInnen interessant sein dürfte. Auch ältere LeserInnen und BuchliebhaberInnen kommen hier auf ihre Kosten.

Bereits im Einband werden wesentliche Informationen zu Schriftgröße und -art, zur Papierauswahl und zur Bindung vermittelt. Das besondere an diesem Buch ist der Einband; dieser ist eine Schweizer Bindung mit beschnittenen Kanten, bei der der Buchrücken sichtbar bleibt. Ich dachte erst, mein Buch wäre kaputt, wurde dann aber eines besseren belehrt.

Als erster Überblick werden die einzelnen Berufe aufgeführt, die an der Buchherstellung beteiligt sind. Dies sind neben dem Autor und der Lektorin auch die Illustratorin und der Gestalter, die Vertreterin, die Druckerin, der Buchhändler, die Literaturkritikerin, der Bibliothekar und sogar die LeserInnen. Es wird schnell klar, dass der Prozess der Buchentstehung sehr komplex ist und Teamarbeit erfordert. Ungewöhnlich empfand ich hier die Verwendung mal der weiblichen und mal der männlichen Form, wodurch suggeriert wird, dass der Beruf nur von dieser Geschlechterrolle ausgeübt wird.

Auf je zwei Doppelseiten erfahren die LeserInnen durch viele kurze Textpassagen und farbenfrohe witzige Illustrationen Wissenswertes über die Tätigkeiten des jeweiligen Berufes. Durch kleine Anekdoten werden vermittelt.

Kleine Anekdoten vermitteln zudem witzige und interessante Informationen über SchriftstellerInnen und Bücher, z.B. über die Vorgehensweise beim Schreiben und Illustrieren, über verschwundene Manuskripte, über Pseudonyme, was Autoren an einem Buch verdienen, wann ein Buch ein Bestseller ist usw.

Für mich ist es ein rundum gelungenes Buch.

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