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Veröffentlicht am 23.08.2023

Schicksalsschläge, die verbinden

Das Chaos eines Augenblicks
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Evie und Scarlett sind unzertrennlich, teilen sich eine Wohnung in London und bestreiten gemeinsam ihren Alltag, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Scarlett, das It-Girl schlechthin und angehende ...

Evie und Scarlett sind unzertrennlich, teilen sich eine Wohnung in London und bestreiten gemeinsam ihren Alltag, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten: Scarlett, das It-Girl schlechthin und angehende Modedesignerin, und Evie, die ihre Karriere als Musikerin aufgeben musste, da sie unheilbar an MS erkrankt ist und sich nun mit einem trostlosen Büro-Job über Wasser hält. Nach der Diagnose gibt ihre beste Freundin Scarlett ihr Halt, bis diese plötzlich aus dem Leben gerissen wird. Evie ist nun auf sich allein gestellt und muss einen Weg finden, mit ihrer Trauer und zugleich ihrer Krankheit umzugehen. Dabei lernt sie Nate kennen, der ihre Gefühle aufwühlt. Nicht ohne Grund, denn Evie gibt ihm eine Mitschuld an Scarletts Tod.

Becky Hunters Debütroman „Das Chaos eines Augenblicks“ hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Die ersten Kapitel habe ich verschlungen und dabei Gänsehaut gehabt. Doch die Geschichte verliert schnell an Fahrt, aber nicht an Authentizität. Es ist eine Geschichte über das reale Leben und thematisiert Freundschaft, Liebe, Verlust & noch vieles mehr. Hier findet sich der einzige Knackpunkt. Meiner Meinung nach werden viel zu viele Themen und Beziehungen aufgegriffen, was es schwer macht, hier in die Tiefe zu gehen.

Mit einem schönen bildhaften und lockeren Schreibstil wird abwechselnd aus der Sicht von Evie und der verstorbenen Scarlett erzählt. Durch Scarletts Rückblenden erhält man Einblicke in die Vergangenheit, was für Abwechslung sorgt. Man begleitet Evie bei ihrem Trauerprozess und auch Scarlett bei der Findung ihres letzten Friedens. Durch den Klappentext hatte ich jedoch andere Erwartungen an Scarletts Geschichte gehabt und dachte sie würde einen Weg finden, um mit Evie aus dem Jenseits zu kommunizieren. Scarlett ist jedoch nur „stille“ Beobachterin und man erfährt ihre Gedanken und Gefühle zu den aktuellen Geschehnissen. Insgesamt passiert nach Scarletts Tod nichts sonderlich Spektakuläres, sondern einfach nur Geschichten, die das Leben schreibt. Die letzten Kapitel haben mir wiederum besser gefallen, boten einen versöhnenden und gelungenen Abschluss und waren sehr berührend. Man hat gemerkt, wie Evie aufgeblüht ist und ihre Komfortzone trotz unheilbarer Krankheit verlassen hat. Auch die Liebesgeschichte, die sich im Buch angebahnt hat, war etwas vorhersehbar, aber dennoch schön.

Alles in allem ein authentischer Debütroman mit wunderschönem Cover, den man entspannt als Abendlektüre im Bett oder auf der Couch lesen kann. Einen Punkt muss ich jedoch abziehen, da mir durch die vielen angeschnitten Themen die Tiefgründigkeit gefehlt hat. Und ich hätte gerne mehr von meinem Lieblingscharakter Astrid aka Anna (und ihrem Schwarm) gelesen!

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Veröffentlicht am 09.07.2023

Außergewöhnliches Reisehandbuch für ein außergewöhnliches Land

Reisehandbuch Slowenien
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Slowenien ist ein kleines Land, das gerade einmal so groß wie Sachsen-Anhalt ist und dennoch außerordentlich viel zu bieten hat. Von der Hauptstadt Ljubljana ist man in wenigen Stunden in den Bergen oder ...

Slowenien ist ein kleines Land, das gerade einmal so groß wie Sachsen-Anhalt ist und dennoch außerordentlich viel zu bieten hat. Von der Hauptstadt Ljubljana ist man in wenigen Stunden in den Bergen oder am Meer. Das Reisehandbuch von Magda Lehnert bietet einen guten Überblick über das wunderschöne Land und die vielen Regionen. Durch die „Geheimtipps von Freunden“ und die schöne minimalistische Illustration hebt es sich von normalen Reiseführern ab und macht Lust auf eine Reise nach Slowenien.

In den ersten Kapiteln wird man in die Kultur von Slowenien eingeführt. Unter anderem lernt man neben einer kleinen Exkursion in die slowenische Sprache, wie viel Trinkgeld normal ist, was die besten Reisezeiten sind und welche kulinarischen Spezialitäten Slowenien zu bieten hat. Alles wichtige Infos, wenn man ein unbekanntes Land besucht.

Des Weiteren schlägt Magda Lehnert in ihrem Reisehandbuch einige Roadtrips vor, die man zur Planung der eigenen Reise nutzen kann. Die einzelnen Regionen Sloweniens werden aber auch noch einmal im Detail vorgestellt. Hier wird dann insbesondere auf Sightseeing, Essen & Trinken, Unterkünfte und (Souvenir-) Shopping eingegangen. Es werden auch einige Wanderrouten vorgeschlagen, zu denen man sich über einen Link die GPS-Daten herunterladen kann, was ich sehr hilfreich finde. Im Index findet man eine Übersicht aller genannten Orte und kann diese dann auf den jeweiligen Seiten nachschlagen. Im Buch befinden sich auch zu jeder Region Karten, die zur Orientierung dienen. Ein weiteres Plus ist die Spotify-Playlist, die einen musikalisch auf die Slowenien Reise einstimmt.

Die minimalistische Illustration und die wunderschönen Fotos machen Lust, das Land zu entdecken. Insgesamt befinden sich in dem Reisehandbuch viele gute und hilfreiche Infos und Tipps, die mir meine Reise in Slowenien erleichtert haben. Die Essenstipps in Ljubljana wurden mir auch von den Einheimischen bestätigt bzw. empfohlen. Das einzige Manko ist, dass das Buch etwas kompakter sein könnte. Es ist doch etwas größer als ein normaler Reiseführer, um es auf Reisen dabeizuhaben, da ich immer sehr leicht reise. In Slowenien hatte ich leider nicht viel Zeit und konnte daher nur Ljubljana, Bled und Piran besuchen konnte. Das Reisehandbuch werde ich allerdings für meine nächste Reise nach Slowenien definitiv wieder in die Hand nehmen. Es gibt noch so viele schöne Orte, die im Buch beschrieben sind und die ich noch gerne besuchen möchte.

Ich hatte das Gefühl, dass Magda Lehnert sich viel Zeit für die Erstellung des Reisehandbuches genommen hat und auf jeden Fall viel Ahnung von Slowenien hat. Das Land hat mich total fasziniert und ich werde definitiv noch einmal mit meinem Slowenien Reisehandbuch von Reisedepeschen zurückkehren. Das Buch macht Lust auf Land und Leute – und mit den ganzen Tipps gehen einem die Ideen für die nächste Reise auch nicht aus. Ich kann es allen Slowenien-Reisenden wärmstens empfehlen.

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Veröffentlicht am 26.05.2023

Süße Coming of Age Liebesgeschichte

Girls like girls – Sag mir nicht, wie ich mich fühle
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Coley ist neu in der Stadt oder besser gesagt in der Kleinstadt – denn jeder kennt und weiß hier alles über jeden. Nach dem Tod ihrer Mutter ist sie hierhergezogen und wohnt nun bei ihrem entfremdeten ...

Coley ist neu in der Stadt oder besser gesagt in der Kleinstadt – denn jeder kennt und weiß hier alles über jeden. Nach dem Tod ihrer Mutter ist sie hierhergezogen und wohnt nun bei ihrem entfremdeten Vater Curtis, der sich alle Mühe gibt, Coley wieder in sein Leben zu integrieren und zurückzugewinnen. In ihren ersten Tagen lernt sie zudem Sonya kennen, die eine magische Anziehungskraft auf Coley ausübt. Coley verliebt sich Hals über Kopf und ihre Gefühle scheinen auf Erwiderung zu treffen. Doch Sonya scheint sich ihre Gefühle nicht eingestehen zu wollen, vor allem nicht vor ihren Freunden – ein Sommer voller Gefühlschaos beginnt.

Hayley Kiyoko beschreibt sehr feinfühlig die Hürden des Erwachsenwerdens aus Sicht einer queeren und sehr rebellischen Protagonistin. Dabei ist eine süße Sommerliebesgeschichte für Jugendliche entstanden, die ich innerhalb weniger Tage verschlungen habe. Ich kannte Hayley Kiyoko bereits von ihren Songs und finde es eine wunderbare Idee, dass aus ihrer Hitsingle „Girls Like Girls“ nun auch ein Jugendbuch wurde. Wer das Musikvideo noch nicht gesehen hat, unbedingt anschauen und reinhören!

Das Buch ist aus Coleys Sicht geschrieben. Durch Online-Tagebucheinträge (öffentliche und private) bekommt man allerdings auch zu einem Teil Einblicke in Sonyas Gefühlswelt, was neben den kleinen Skizzen Abwechslung in die Geschichte bringt. Mit den Charakteren bin ich leider nicht ganz warm geworden, außer mit meinem Lieblingscharakter Alex. Alle Beziehungen untereinander, insbesondere die von Sonya und Coley, wirken sehr toxisch. Der Inhalt ist in Teilen auch ein wenig drogenverherrlichend und absurd, aber vielleicht bin ich mittlerweile auch schon einfach zu alt dafür.

Insgesamt finde ich, dass die Geschichte dennoch gut für Jugendliche zu lesen ist, wichtige Themen behandelt und Coley eine immense Persönlichkeitsentwicklung zum Besseren durchläuft. Ich würde mir gerne noch ein Buch zu Alex Geschichte wünschen und vergebe insgesamt 3,5 von 5 Sternen für „Girls Like Girls“.

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Veröffentlicht am 18.12.2022

Spannend bis zur letzten Seite

NIGHT – Nacht der Angst
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Nachdem ihre Freundin Maddy vom Campuskiller ermordet wurde, hält es Charlie von Schuldgefühlen getrieben nicht mehr an ihrem College aus und fährt mit Josh, einer Mitfahrgelegenheit vom Schwarzen Brett, ...

Nachdem ihre Freundin Maddy vom Campuskiller ermordet wurde, hält es Charlie von Schuldgefühlen getrieben nicht mehr an ihrem College aus und fährt mit Josh, einer Mitfahrgelegenheit vom Schwarzen Brett, nach Hause zu ihrer Großmutter. Während der Fahrt tun sich einige Warnzeichen auf, die Charlie das Blut in den Adern gefrieren lassen. Sitzt sie etwa auf dem Beifahrersitz des Mörders, der ihre Freundin umgebracht hat?
Ich konnte den Thriller "Night" nicht mehr aus der Hand legen und fand ihn durchweg spannend. Riley Sager hat mit Charlie und ihrer zurückgezogenen Art und außergewöhnlichen Liebe für Filme eine besondere Protagonistin geschaffen, mit der ich bis zum Ende mitgefiebert habe.
Anfangs hatte ich die Entscheidung von Charlie, bei Josh ins Auto zu steigen, nicht nachvollziehen können, da es bereits einige Warnzeichen gab. Allerdings habe ich mich mir darüber keine weitere Gedanken gemacht, da die Geschichte größtenteils aus Charlies Sicht erzählt wurde und diese durch die Ermordung ihrer Freundin äußerst traumatisiert war und sehr achtsam wurde. Ich fand es auch spannend, wie Charlie mit ihren Schuldgefühlen und dem Trauma umgegangen ist. Für den Leser ist dadurch so gut wie nie klar, was gerade wirklich geschieht und was man glauben darf.
Bereits beim Durchlesen des Klappentextes wusste ich, dass ich dieses Buch lesen muss und ich wurde keineswegs enttäuscht. "Night" von Riley Sager ist ein großes Lesevergnügen und eine klare Kaufempfehlung für alle Thrillerfans. Manche Auflösungen haben sich zwar erahnen lassen, doch mit diesem Ende hätte ich nicht gerechnet.

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Veröffentlicht am 07.12.2022

Enttäuschendes Finale

Black Night Falling (Bd. 3)
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Nach langem Warten hatte ich mich total auf die Ankündigung des letzten Bandes der Klimathriller-Trilogie von Teri Terry gefreut. Die ersten beiden Bände hatten mir sehr gefallen, allerdings muss ich sagen, ...

Nach langem Warten hatte ich mich total auf die Ankündigung des letzten Bandes der Klimathriller-Trilogie von Teri Terry gefreut. Die ersten beiden Bände hatten mir sehr gefallen, allerdings muss ich sagen, dass meine Erwartungen enttäuscht wurden und ich mich mit „Black Night Falling“ nicht anfreunden konnte.
Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, Tabby ist wieder eine der erzählenden Personen. Neu hinzugekommen ist Hayden, eine Klimaaktivistin deren Freundin bei einer Klimademonstration ums Leben gekommen ist. Während Tabby weiterhin versucht, herauszufinden, was es mit dem Kreis auf sich hat und in den Kreis der Erwählten aufgenommen wird, nutzt Hayden ihre neu gewonnene Bekanntheit, um Klimaaktivisten auf der ganzen Welt zusammenzubringen und gemeinsam für dasselbe Ziel zu kämpfen: Den Klimawandel zu stoppen. Jedoch arbeiten alle gegen die Zeit, denn lange haben sie nicht, um den Klimawandel zu stoppen. Der Kreis stellt den Erwählten ein Ultimatum – wenn keine einstimmige Lösung gefunden wird, bedeutet das womöglich das Ende der Menschheit.
Mir hat es in diesem Teil an Spannung gefehlt. Es passiert zwar einiges und viele Personen (meiner Meinung nach zu viele) sterben, aber ich musste mich größtenteils zwingen, das Buch weiterzulesen. Ich bin auch der Meinung, dass die Betitelung „Klimathriller“ irreführend ist, da eben der Spannungsbogen fehlt. Die Handlungsstränge und auch die Erklärungen/Auflösungen wurden immer absurder. Zudem finde ich, dass das Buch durch den Kreis kein gutes Licht auf Klimaaktivisten und den Umweltschutz wirft. Das Ende und vor allem der Epilog haben mich jedoch überrascht und es war einigermaßen versöhnlich.
Insgesamt hat mir der letzte Teil jedoch nicht zugesagt und ich kann daher nur zwei einhalb Sterne vergeben, leider ein enttäuschender Reihenabschluss. Finde ich schade, da die Idee an sich großes Potenzial hatte.

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