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Veröffentlicht am 24.04.2022

Ein endloser Sommer in den grünen Hügeln Colorados

A Place to Love
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Nach ihrer erfolgreichen "Green Valley Love"-Reihe hat die Autorin mit "Cherry Hill" eine neue New Adult-Reihe erschaffen, die wie gewohnt lockere Unterhaltung (positiv gemeint!) mit einer Prise Humor, ...

Nach ihrer erfolgreichen "Green Valley Love"-Reihe hat die Autorin mit "Cherry Hill" eine neue New Adult-Reihe erschaffen, die wie gewohnt lockere Unterhaltung (positiv gemeint!) mit einer Prise Humor, sommerlicher Leichtigkeit und natürlich der großen Liebe liefert.

Das Cover und die Innengestaltung des Buches verdienen zudem eine besondere Hervorhebung. Meiner Meinung nach wurden hier die sommerliche Atmosphäre und der zeitlose Charme des Settings von Cherry Hill perfekt eingefangen. Vor dem pastellfarbenen Hintergrund kommen die honig-goldgelben Pinselstriche besonders schön zur Geltung; eingerahmt werden sie von Obstblüten, welche sich auch neben den Kapitelüberschriften finden lassen. Besonders hat mir auch die Gestaltung der Klappbroschüre gefallen, mit einer eleganten Zeichnung eines Wacholderstrauches, welches die Bedeutung des Namens der Protagonistin ("Juniper") ist.

Auf Cherry Hill konnte ich einige schöne Stunden dem Alltag entfliehen und stattdessen ein idyllisches (wenn auch anstrengendes) Leben zwischen Pfirsichbäumen und wildromantischen Baumhäusern genießen. Das Setting war so echt und atmosphärisch beschrieben, dass schon auf den ersten Seiten sommerliche Gefühle in mir aufstiegen, ich die heiße Sonne auf meine Haut zu spüren glaubte, und ich mir vorstellte, wie der Saft der zuckersüßen Pfirsichsorte "Palisade" von meinen Fingern herabtropfte. Allein dafür hat sich die Lektüre gelohnt.

Während ich alle Figuren im Buch sehr sympathisch und das Schwestern-Trio sehr charmant fand, fehlte mir ein wenig die Chemie zwischen der Protagonistin und dem Love Interest. So konnte ich bis zum Schluss leider nicht ganz nachvollziehen, was Henry an Juniper so anziehend findet, dass er ihr nach drei Jahren Funkstille und einer schwerwiegenden Lüge einfach so vergeben kann - die Anziehung jenseits des körperlichen Aspekts kam mir hier definitiv zu kurz. Daher leider keine vier bis fünf Sterne.

Alles in allem gibt der Reihenauftakt "A Place to love" von Lilly Lucas genau das, was er verspricht: leichte Unterhaltung, schöne Lesestunden mit einem atmosphärischen Setting und die Sehnsucht nach einem unendlichen Sommer, in dem die Liebe wächst.

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Veröffentlicht am 15.04.2022

Im Gewand der Zeit: eine Hollywood-Ikone zwischen Glamour, Lügen und Geheimnissen

Die sieben Männer der Evelyn Hugo
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Evelyn Hugo packt aus: die ganze Wahrheit über ihr Leben, über ihre sieben Ehen, ihre Zeit an der Spitze Hollywoods als Stilikone und Sexbombe der 1950/60/70er Jahre. Und niemand anderes als die kaum bekannte ...

Evelyn Hugo packt aus: die ganze Wahrheit über ihr Leben, über ihre sieben Ehen, ihre Zeit an der Spitze Hollywoods als Stilikone und Sexbombe der 1950/60/70er Jahre. Und niemand anderes als die kaum bekannte Journalistin Monique Grant soll Hugos Memoiren verfassen. Eine große Herausforderung und Ehre zugleich. Doch was sind Hugos hintergründige Motive?

Obwohl der Roman im englischsprachigen Raum als "Hype-Buch" gilt, ging ich ohne große Erwartungen an die Lektüre heran. Doch ehe ich mich versah, hatte ich bereits die Hälfte des Buches verschlungen! Zum einen trug der Schreibstil der Autorin Taylor Jenkins Reid dazu bei, dass ich nur so durch die Seiten flog; das Buch lässt sich einfach sehr flüssig lesen. Zum anderen war die Geschichte so spannend (nicht im Sinne eines spannenden Kriminalromans, sondern eher aufgrund seiner Andersartigkeit - schon lange habe ich nicht mehr ein so originelles Buch gelesen), man wollte unbedingt mehr über Evelyn erfahren und natürlich der unbekannten Verbindung zwischen Evelyn und Monique auf die Schliche kommen. Im Endeffekt hat mich die Auflösung gar nicht sonderlich überrascht und sie war auch bei Weitem nicht das interessanteste Element. Der Roman lebt von Evelyns imposanter und beeindruckender Präsenz, von dem, was sie bereit war zu geben für ihre Karriere und für die Personen, die ihr am Herzen lagen. So wird das Portrait einer Frau gezeichnet, die vor den einschränkenden gesellschaftlichen Wänden ihrer Zeit bereit ist, alles zu geben.

Mein einziger kleiner Kritikpunkt betrifft die Figur der Monique Grant. Neben Evelyn verblasst sie zu einer unbedeutenden Figur und wirkt bei Weitem nicht so vielschichtig wie Evelyn, und dass obwohl wir die Erzählung im Präsens aus Moniques Perspektive heraus verfolgen. Ich hätte mir hier eine stärkere Präsenz gewünscht, zum Beispiel in ihren Interaktionen mit Evelyn hätte sie mehr Rückfragen stellen oder eine kritische Diskussion aufnehmen können.

Alles in allem war dieser Roman aber eine beeindruckende und spannende Lektüre, die ich unbedingt weiterempfehlen werde.

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Veröffentlicht am 22.03.2022

Vom Verwurzeln, Wachsen und Gedeihen: der Traum von Selbstversorgung – faszinierend und doch kaum greifbar

Selbstversorgung
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Marie Diederichs Werk „Selbstversorgung“ ist bestimmt genau so schwer wie die Zucchinikeule, mit der sie über den Gartenzaun winkt. Es ist ein Buch geballt mit Informationen zu den verschiedensten Themen ...

Marie Diederichs Werk „Selbstversorgung“ ist bestimmt genau so schwer wie die Zucchinikeule, mit der sie über den Gartenzaun winkt. Es ist ein Buch geballt mit Informationen zu den verschiedensten Themen von A wie Anzuchtschale, B wie Brennnesseljauche, C wie C/N-Verhältnis, … bis eben, nun ja, zu Z wie Zucchinikeule: Marie Diederich deckt eine Bandbreite ab, die weit über das Anbauen von Obst und Gemüse im eigenen Garten hinausgeht. So werden ebenfalls Themen wie Anbaupläne, Nutztiere, Haltbarmachung, Wollproduktion und Mahlen behandelt. Bekannt ist die Autorin über ihren YouTube-Kanal „Wurzelwerk“ geworden, wo sie in vielen Videos Fragen rund um ihr Fachgebiet beantwortet.

Das Sachbuch ist optisch sehr schön und ansprechend gestaltet, die Fotos sind hochwertig, die Haptik großartig. Zusammen mit Marie Diederichs humorvoller Art bekommt man gleich Lust nach draußen in den Garten zu gehen und die Natur einzuatmen.

Viele Ideen, die Marie Diederich unterbreitet, sind klasse – setzen aber eine ganze Menge an Bedingungen voraus, bevor die Selbstversorgung überhaupt ihre ersten zarten Wurzeln schlagen kann. Die viele Fläche, die benötigt wird, ebenso wie die Werkzeuge im Garten und in der Küche. All das kostet Geld und Zeit, denn man legt sich nicht mal eben einen großen Garten zu, in dem auch Hühner und Ziegen leben könnten. Dasselbe gilt für Küchengeräte wie die Mehlmühle oder eine Vorratskammer, um gläserweise Eingemachtes zu lagern. Dies war mir natürlich auch schon vor der Lektüre bewusst. Deshalb sehe ich für dieses Werk insbesondere zwei Zielgruppen: zum einen für Leute, die wirklich den Schritt in die (partielle) Selbstversorgung gehen und dabei gekonnt begleitet werden wollen. Zum anderen für solche (wie mich), die die Vorstellung der Selbstversorgung fasziniert, die jedoch gleichzeitig wissen, dass es in ihrer aktuellen Lebenssituation nicht machbar ist und sie sich dennoch Einblicke wünschen. Statt als Leitfaden in die Selbstversorgung, habe ich dieses Werk daher eher als Autobiographie einer Selbstversorgerin betrachtet und viele spannende Eindrücke erhalten und Wissenswertes über Hof und Nutztiere erfahren. Nach der Lektüre bin ich nun nach wie vor fasziniert, allerdings auch zweifelnd: Diederich lässt vieles sehr spaßig und einfach klingen (hier mal zehn, dort mal fünfzehn Minuten investieren), dabei bin ich überzeugt, dass es – neben der Freude über die eigene Ernte – harte Arbeit und viel Zeit ist, die man mitbringen muss und die man neben einem Vollzeitjob und Freizeit kaum erledigen kann. Unterm Strich bleibt für mich daher die Idee der Selbstversorgung leider nur eines: ein faszinierender, aber vor allem weit entfernter Traum.

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Veröffentlicht am 21.03.2022

Zwischen Spannung und Schwachstellen

Keeper of the Lost Cities – Der Verrat (Keeper of the Lost Cities 4)
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Das Cover von Band vier "Der Verrat" der Fantasy-Reihe um die Elfe Sophie Foster verspricht - wie die Bände zuvor - wieder aufregende Abenteuer, Gefahren und Hindernisse, die es für Sophie und ihre Freunde ...

Das Cover von Band vier "Der Verrat" der Fantasy-Reihe um die Elfe Sophie Foster verspricht - wie die Bände zuvor - wieder aufregende Abenteuer, Gefahren und Hindernisse, die es für Sophie und ihre Freunde zu überwinden gilt.

Nach dem sehr fesselnden Ende vom dritten Band, setzt die Handlung in Band vier nahtlos an: Denn (Spoiler!) Sophie und ihre Freunde haben sich der Geheimorganisation Black Swan angeschlossen und leben fortan in deren Geheimversteck. Dort lernen sie, ihre Fähigkeiten weiter zu meistern und schmieden Pläne, wie sie einen Krieg zwischen Elfen und Ogern verhindern können.

Wie bereits aus den letzten Bänden gewohnt, verlaufen parallel zur Haupthandlung viele weitere Nebenplots. Diese bereichern einerseits die Geschichte, da sie die von Shannon Messenger erschaffene Welt vielschichtiger wirken und die Unfehlbarkeit der Elfen erzittern lassen. Andererseits führen die Nebenplots dazu, dass die Haupthandlung kaum vorwärts kommt und man sich - trotz des Spannungsfaktors - in all den Nebensächlichkeiten ein wenig verliert. Alles geschieht immer Schlag auf Schlag, weder der Gruppe noch mir als Leserin wird überhaupt eine Atempause gegönnt, denn schon ist man in der nächsten Action-Szene. Dies ist der Stil der Autorin, dennoch habe ich mir des Öfteren gewünscht, dass es mehr ruhige Phasen gibt, in denen die Figuren Zeit haben, sich weiterzuentwickeln.

Was die Charakterentwicklungen betrifft, so ist spätestens seit diesem Band Keefe meine unangefochtene Lieblingsfigur - alle anderen Figuren in diesem Band schwanken jedoch zwischen Farblosigkeit und fehlender Tiefe.

Während Keefe im zweiten Band noch der hübsche Tunichtgut und Scherzkeks war, so ist er inzwischen der vielschichtigste der Gruppe, der mit verschiedenen Lasten zu kämpfen hat. Außerdem ist er die einzige Figur, mit der Sophie eine echte Verbindung hat, die auf Unterstützung und einem Miteinander aufbaut.
Dex, der im zweiten und dritten Teil schmerzlich vernachlässigt wurde, tritt hier im vierten Band wieder mehr in Erscheinung; seine Auftritte beschränken sich jedoch meist auf die Szenen, in denen seine Technopathen-Fähigkeiten gebraucht werden, was sehr schade ist.
Biana bleibt leider nach wie vor nur eine "hübsche Nebenfigur", sie hatte leider überhaupt keinen Einfluss auf die Handlung und hätte genau so gut fehlen können.
Was Fitz betrifft, so bin ich weiterhin skeptisch. Sophies Schwärmerei für ihn ist verständlich, immerhin ist er ein wenig älter, intelligent und attraktiv und, am wichtigsten: er war es, der sie in die Elfenwelt gebracht hat und eine telepathische Verbindung mit ihr hat. Nichtsdestotrotz gab es keine einzige Szene in diesem Band, welche aufzeigt, dass sie sich Fitz so anvertraut wie sie es Keefe gegenüber tut.
Sophie selbst bleibt nach wie vor viel zu stark, zu intelligent, zu perfekt, was wohl die größte Schwäche dieser Reihe ist. Die Schwächeanfälle aus Band 2, die wie ein Gegenpol zu ihrer sonstigen "Perfektion" wirkten, hatten sie interessanter gemacht. Ihre Geheimniskrämerei und ihre Alleingänge stören mich sehr, da sie auch die Freundschaft innerhalb der Gruppe (zurecht) in Frage stellen.

Wie auch zuvor bei Band 2 und 3 schwanke ich zwischen "Spannend, muss ich unbedingt weiterlesen!" und einer Resignation, was die fehlenden Charakterentwicklungen und "Miss Sophie Perfect" betrifft.

3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.03.2022

Lernspaß für die Kleinsten!

Glücksfisch: Weißt du, was die Tiere machen? Kleine Biene
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In diesem Band der Sachbuchreihe "Weißt du, was die Tiere machen?" vom Glücksfischverlag begleiten wir die kleine Biene in ihrem Alltag. Der Band vermittelt Sachwissen an kleine Entdecker:innen ab dem ...

In diesem Band der Sachbuchreihe "Weißt du, was die Tiere machen?" vom Glücksfischverlag begleiten wir die kleine Biene in ihrem Alltag. Der Band vermittelt Sachwissen an kleine Entdecker:innen ab dem Alter von zwei Jahren. Die Informationsvermittlung erfolgt dabei altersgerecht und in kleinen Portionen, wobei der Lern- und Entdeckerspaß miteinander kombiniert wird.

So gibt es viele spielerische Möglichkeiten, die Biene auf ihrem Weg von Blume zu Blume oder zurück in ihren Bienenstock zu begleiten. Manchmal lassen sich kleine Klappen öffnen, hinter denen sich überraschend ein paar Bienchen befinden. Ein anderes Mal müssen wir der Biene beim Fliegen helfen und mit Hilfe einer Drehscheibe ihre Flügelchen zum Flattern bringen.

Die Seiten sind dabei stets einfach und doch farbenfroh gestaltet. Die Buchseiten sind aus fester Pappe, haptisch fühlt es sich sehr stabil an. Zum Schluss hätte ich mir tatsächlich noch 2-3 Doppelseiten mehr gewünscht, da der Lese- und Entdeckerspaß doch schnell zu Ende war. Alles in allem aber sehr niedlich!

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