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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.03.2019

Interessant und fesselnd

Was uns erinnern lässt
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Im Jahr 1977 lebt die vierzehnjährige Christine in dem ehemals mondänen Hotel Waldeshöh im Thüringer Wald, direkt im Sperrgebiet an der innerdeutschen Grenze. Ohne Passierschein darf hier niemand hinkommen. ...

Im Jahr 1977 lebt die vierzehnjährige Christine in dem ehemals mondänen Hotel Waldeshöh im Thüringer Wald, direkt im Sperrgebiet an der innerdeutschen Grenze. Ohne Passierschein darf hier niemand hinkommen. Es scheint so, als wenn die DDR das Hotel und deren Bewohner vergessen hat. 
2017 stößt die junge Milla im Wald, abseits der Wege, auf das alte Hotel Waldeshöh. Da dieser Ort sie nicht mehr loslässt, beginnt sie zu recherchieren und trifft dabei auf Christine. Die Begegnung verändert beide Frauen. 

Als ich den Klappentext gelesen habe, wusste ich, dass ich das Buch lesen möchte. Auch das tolle und passend gestaltete Cover trugen dazu bei. 
Das Buch ließ sich leicht lesen und ich konnte sehr gut in die Geschichte eintauchen. Die Geschichte wurde in zwei Strängen erzählt, die ich bestens auseinanderhalten und somit den Abläufen und Geschehnissen prima folgen konnte. 
Die Charaktere empfand ich als authentisch und menschlich. 
Milla mochte ich sofort gerne. Ich konnte ihre Leidenschaft für ihr Hobby und das alte Hotel sehr gut nachempfinden. Ich hatte meine Freude dabei, sie zu begleiten und mit ihr in die Vergangenheit einzutauchen. 
Auch Christine wurde gut dargestellt, sie dass ich mich in sie hineinfühlen konnte und sie sympathisch fand. Man spürt, wie sehr sie an der Vergangenheit und dem Hotel hängt. Das war sehr schön und warmherzig. 
Die Geschichte selbst empfand ich sehr dicht und atmosphärisch. Ich bekam einen super Einblick in damals, fand das hervorragend recherchiert und anschaulich dargestellt. Alles wurde fesselnd beschrieben, sie dass ich neugierig am Buch hing. 

Ein toller Roman, den ich genossen und verschlungen habe. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 28.03.2019

Toller Roman

Weil es Liebe ist
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Holland Baker, Mitte Zwanzig, arbeitet am Theater als T-Shirt-Verkäuferin. Das tägliche Highlight ist der attraktive und talentierte Straßenmusiker Calvin, den sie auf dem Weg zur Arbeit sieht. Dafür nimmt ...

Holland Baker, Mitte Zwanzig, arbeitet am Theater als T-Shirt-Verkäuferin. Das tägliche Highlight ist der attraktive und talentierte Straßenmusiker Calvin, den sie auf dem Weg zur Arbeit sieht. Dafür nimmt sie sogar Umwege in Kauf. Durch ein Ereignis lernen sie sich besser kennen und schon bald teilen die beiden die Wohnung - und sind sogar verheiratet. 

Dieser Roman hat mir gut gefallen. Das Buch ließ sich flüssig lesen und die Geschichte konnte mich schnell gefangen nehmen und bis zum Ende fesseln. 
Die Charaktere wurden gut ausgearbeitet und wirkten authentisch auf mich. 
Holland fand ich sofort sympathisch, was sich im Laufe der Geschichte bestätigte und noch steigerte. Ich mochte ihre Art und es gab viele Situationen, bei denen ich ihretwegen lachen musste. 
Calvin wirkte zu Anfang noch recht distanziert, was sich dann aber im Fortgang der Geschichte änderte, so dass er mir deshalb auch immer sympathischer wurde. 
Die Idee des Romans fand ich zauberhaft, deswegen wollte ich das Buch auch unbedingt lesen. Ich habe die ersten Begegnungen von Holland und Calvin gerne verfolgt und fand ihre Entwicklungen und wie sie aufeinander zugingen einfach süß. Natürlich mussten sie so manche Schwierigkeit meistern und es gab dazu auch noch einige Wendungen, durch die die Spannung stieg. Der Humor gefiel mir sehr gut, ebenso die erotischen Szenen, die absolut passend dargestellt wurden. 

Insgesamt ein toller Roman, den ich wirklich gerne gelesen habe. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 28.03.2019

Ein unglaublich intensiver und berührender Roman

Niemand weiß, dass du hier bist
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1942: Der zwölfjährige Lorenzo wird zu seinem Großvater und seiner Tante nach Siena geschickt, weil es in Tripolis nicht sicher für ihn ist. Er denkt zuerst, dass er nur die Ferien dort verbringen soll. ...

1942: Der zwölfjährige Lorenzo wird zu seinem Großvater und seiner Tante nach Siena geschickt, weil es in Tripolis nicht sicher für ihn ist. Er denkt zuerst, dass er nur die Ferien dort verbringen soll. Doch dann wird ihm klar, dass er für die Dauer des Krieges dort bleiben soll. Er freundet sich mit Franco an, der wie er selbst den Duce verehrt. Als Lorenzo sich dann mit dem Juden Daniele anfreundet und die Deutschen die Stadt besetzen und jüdische Familien deportieren, ändert sich Lorenzos Einstellung. Seine Entscheidung, die er dann trifft, bringt ihn selbst und seine Familie in Gefahr.

Wow, dieses Buch hat mich so unfassbar berührt und beschäftigt, dass es mir noch sehr lange im Gedächtnis bleiben wird. Eine wahnsinnig tiefgreifende Geschichte!
Dank des flüssig lesbaren Schreibstils kam ich sofort in die Geschichte rein und war ab der ersten Seite total gefesselt. Ich konnte das Buch einfach nicht beiseite legen, so gefesselt und gespannt war ich.
Lorenzo hat mir sehr gut gefallen und er ist mir ganz schnell ans Herz gewachsen. Obwohl er selbst noch ein Kind war, hat er sich sehr mutig und waghalsig verhalten, um zu helfen und für seine Überzeugung einzustehen. Leider blieb in dieser Zeit seine Kindheit, die er unbeschwert hätte verbringen sollen, auf der Strecke und er musste viel zu schnell erwachsen werden. Ich habe ihn für seinen Mut und seine Taten so sehr bewundert.
Aber auch die weiteren Charaktere wurden sehr gut ausgearbeitet, besaßen Tiefe und Persönlichkeit. Ich hatte alle gut vor Augen und konnte alle bestens auseinanderhalten.
Dies war mein erster Roman über die Zeit der Judenverfolgung in Italien, dementsprechend interessant war das Thema an sich schon für mich. Die Beschreibungen der Umgebung, der Umstände und der Menschen waren sehr authentisch und lebendig, so dass ich mich mittendrin fühlte. Ich konnte alles richtig gut miterleben. Die Atmosphäre war real und greifbar, ebenso wie die Veränderungen der Menschen, denn jeden hat diese Zeit verändert. Mich hat es sehr erschreckt, wie fanatisch manche Menschen waren und welchen Schrecken sie verbreitet haben. Sehr realistisch wurde es beschreiben, wie bereits die Kinder „auf die richtige Spur gebracht“ wurden. Da gab es nur wenige, die sich dem entgegenstellten.

Ein großer emotionaler Roman, der mich unglaublich stark berührt hat und der noch lange nachwirken wird. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 28.03.2019

Hat mich nicht richtig überzeugt

Der Pakt – Bis dass der Tod euch scheidet
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Alice und Jake sind frisch verheiratet. Zur Hochzeit bekommen sie eine Einladung, dem „Pakt“ beizutreten. Damit ihre Ehe glücklich und lebendig bleibt, gibt es künftig einige Grundregeln, die sie einhalten ...

Alice und Jake sind frisch verheiratet. Zur Hochzeit bekommen sie eine Einladung, dem „Pakt“ beizutreten. Damit ihre Ehe glücklich und lebendig bleibt, gibt es künftig einige Grundregeln, die sie einhalten müssen: Anrufe des Partners immer annehmen, gemeinsam verreisen, Geschenke machen. Das sind die Dinge, die die beiden als selbstverständlich ansehen, also treten sie dem Pakt bei. Doch bald merken sie, dass sie dem Pakt nicht mehr entkommen können und ihnen Bestrafungen drohen.

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil ich mich direkt fragte, was es mit diesem Pakt auf sich hat und wer dahinter steckt. Auch habe ich mich gefragt, was ich in der Situation der Protagonisten getan hätte. Doch so ganz überzeugen konnte mich das Buch leider nicht.
Die Geschichte wird komplett aus der Sicht von Jake erzählt, was ich ungewöhnlich aber auch interessant fand. Ich bin sehr gut ins Buch gestartet, denn der Beginn war sehr spannend und konnte mich sofort fesseln. Die kurzen Kapitel trugen dazu bei, dass ich schnell vorwärts kam.
Im weiteren Verlauf gab es dann leider so manche Länge, weil Jake immer wieder in die Vergangenheit driftete oder man von seiner Tätigkeit als Therapeut und seinen Patienten liest. Das fand ich leider nicht so interessant und es ging zulasten der Spannung.
Da die Geschichte aus Jakes Sicht erzählt wurde, bekam ich einen sehr guten Einblick in seine Gedanken und Gefühle. Bei Alice fehlte mir dieser Einblick, da man sie nur aus Jakes Sicht erlebt. Zu ihr fehlte mir daher ein wenig der Bezug.
Die Idee der Geschichte hatte mich wirklich gereizt. Ich war neugierig, was genau es mit dem Pakt auf sich hat und welche Bestrafungen Jake und Alice erfahren werden. Allerdings gab es für meinen Geschmack recht wenig Hintergrundwissen zum Pakt, hier hätte ich mir noch viel mehr gewünscht, da es ja das Hauptthema des Plots ist. Das, was man liest, insbesondere die körperlichen und seelischen Folterungen und Bestrafungen, fand ich dann aber richtig gut. Ich fand es auch spannend, wie sehr der Pakt in das Leben der Menschen eindringt und sie bewacht. Da kam auf jeden Fall Spannung auf. Insgesamt war es mir allerdings nicht genug Spannung für einen Thriller.

Ein spannender Roman, der mich leider nicht vollends überzeugen konnte. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 26.03.2019

Warmherzig und berührend

Dein fremdes Herz
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Als Nela noch klein war, hat ihr Vater Hannes sie und ihre Mutter verlassen und sich nie wieder gemeldet. Inzwischen ist Nela erwachsen und lässt nur wenige Menschen in ihr Leben. Als sie ein Paket mit ...

Als Nela noch klein war, hat ihr Vater Hannes sie und ihre Mutter verlassen und sich nie wieder gemeldet. Inzwischen ist Nela erwachsen und lässt nur wenige Menschen in ihr Leben. Als sie ein Paket mit Briefen an ihren Vater erhält, die von dessen zweiter Frau Ellen geschrieben wurden, gerät ihr Leben durcheinander. Ihr Vater ist vor 15 Jahren gestorben und hat damals sein Herz an einen Teenager gespendet. Nela will herausfinden, wer er ist und macht sich auf die Reise.

Dies war das zweite Buch, das ich von Kati Seck gelesen habe. Und wieder konnte mich die Geschichte überzeugen und berühren.
Der Schreibstil ließ sich hervorragend lesen und ich war sehr schnell in der Geschichte drin. Stellenweise wirkte das Erzählte sehr poetisch, was aber wirklich prima zu der Geschichte passte.
Die Charaktere wurden anschaulich beschrieben und ich hatte ein gutes Bild von ihnen vor Augen. Nela fand ich sehr sympathisch. Sie wurde gut beschrieben und ich konnte mich in sie und ihre Gedanken- bzw. Gefühlswelt hineinversetzen. Ich war mit ihr gemeinsam gespannt, wer das Herz ihres Vaters erhalten hat und wie ihr Vater nach der Trennung weitergelebt hat. Darüber haben die Briefe von Ellen Aufschluss gegeben, die ich einfach wundervoll fand. Es war praktisch so, als wenn ich die Briefe selbst in der Hand hielt.
Was mir an dem Roman positiv auffiel, waren die sehr vielen tollen Sätze und Zitate, die einfach wundervoll waren und zum Nachdenken anregen. Einige blieben mir seitdem auch im Gedächtnis, so schön und wahr empfand ich sie.
Als es dem Ende entgegen ging, gab auch mal eine Szene, die mir etwas zu dramatisch war. Und auch Nela konnte ich manchmal nicht verstehen, dass sie Maximilian gegenüber nicht den Grund ihres Auftauchens nannte. Da hätte ich sie schon mal schütteln mögen. Dennoch lohnt es sich, diesen Roman zu lesen.

Diesen warmherzigen und berührenden Roman habe ich sehr gerne gelesen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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