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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2019

Hat mich nur bedingt überzeugt

Als die Tage ihr Licht verloren
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Die beiden Schwestern Linda und Gitte, Töchter einer gutbürgerlichen Familie, genießen ihre Jugend in Berlin. Während Gitte als Sekretärin arbeitet und auf eine Karriere als Juristin hofft, schlägt Linda ...

Die beiden Schwestern Linda und Gitte, Töchter einer gutbürgerlichen Familie, genießen ihre Jugend in Berlin. Während Gitte als Sekretärin arbeitet und auf eine Karriere als Juristin hofft, schlägt Linda den künstlerischen Weg ein und heiratet den sensiblen Erich, der die Liebe ihres Lebens ist. Als von Erich keine Nachrichten von der Front mehr kommen, verfällt Linda in tiefe Melancholie. Ausgerechnet zu einer Zeit, in der psychische Krankheiten das Todesurteil bedeuten können.

Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen, da mich der Klappentext und das Cover sehr angesprochen haben. Auch fand ich die wahren Hintergründe zum Thema “Euthanasie” von psychisch Kranken während der NS-Zeit sehr bewegend. Leider konnte mich das Buch nicht vollends überzeugen.
Ich hatte zu Beginn einige Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Das lag an dem Schreibstil, den ich recht holprig empfand. Auch wusste ich manchmal nicht, von wem ich gerade lese. Das war etwas verwirrend und ich musste mich sehr konzentrieren oder nochmal nachlesen. Ich hatte mich dann im weiteren Verlauf daran gewöhnt, wurde aber dennoch nicht richtig warm mit dieser Erzählweise.
Die Charaktere wurden gut gezeichnet und hatten ihre Eigenarten, so dass ich sie mir gut vorstellen konnte. Dennoch gelang es mir irgendwie nicht, einen Zugang zu ihnen zu bekommen und mich richtig in sie hineinversetzen zu können, was ich sehr schade fand.
Das Thema Euthanasie, das aufgrund des Klappentextes stetig über der Geschichte, insbesondere über Linda, schwebte, war sehr dunkel und bedrückend. Auch nach so vielen Jahren hat dies nicht seinen Schrecken verloren. Dass das Buch dieses wichtige Thema aufgreift, finde ich positiv, denn es darf nicht vergessen werden. Es wurden eine Vielzahl an Emotionen geweckt, die gerne noch intensiver hätten sein können.
Das Ende hat mir nicht so gut gefallen, da einige Dinge offen geblieben sind, die ich für einen runden Abschluss gerne noch hätte erzählt bekommen.

Eine Geschichte mit wahrem und erschreckendem Hintergrund, die mich leider nicht vollends überzeugen konnte. Ich vergebe daher 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Ein spannender Thriller

Dark Call - Du wirst mich nicht finden
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Das Spezialgebiet der Kriminalpsychologin Holly Wakefield sind Serienmörder und sie wird deshalb von Detective Inspector Bishop von der Met Police kontaktiert, um einen Mordfall zu untersuchen. Ein Ehepaar ...

Das Spezialgebiet der Kriminalpsychologin Holly Wakefield sind Serienmörder und sie wird deshalb von Detective Inspector Bishop von der Met Police kontaktiert, um einen Mordfall zu untersuchen. Ein Ehepaar wurde brutal ermordet und verstümmelt. Schnell wird klar, dass es Parallelen und anderen Fällen gibt und dies nicht der erste Mord des Täters ist.

Bei diesem spannenden Thriller habe ich manches Mal die Luft anhalten müssen, so gefesselt war ich!
Das Buch ließ sich sehr schnell und flüssig lesen und konnte bei mir ein wahres Kopfkino erzeugen. Ich hatte die Geschehnisse, die Umgebungen und die Personen sehr gut vor Augen - aber auch die Morde bzw. die entstellten und zugerichteten Leichen.
Die beiden Ermittler haben mir sehr gut gefallen und ich fand sie harmonisch im Umgang miteinander. Sie haben sich sehr gut ergänzt. Für Holly war es das erste Mal, dass sie an einen entsprechenden Tatort gerufen wurde, denn sonst hält sie Vorlesungen und arbeitet in einer Klinik. Insofern war ich sehr gespannt, wie sie mit der Situation umgeht. Ich konnte mich gut in sie und ihre Gedanken-/Gefühlswelt hineinfinden. Aber auch Bishop gefiel mir sehr gut. Auch er war sympathisch und es machte Spaß, seinen Gedanken und Überlegungen zu folgen. Ein tolles Team, von dem ich gerne mehr lesen möchte.
Der Plot war spannend und beinhaltete auch blutige und brutale Szenen - also genau das, was ich bei einem Thriller erwarte. Ich konnte sehr gut in die Ermittlungen eintauchen und miträtseln, wer der Täter sein könnte und was seine Motive sind. Dennoch tappte ich lange im Dunkeln, was die Spannung nur noch mehr erhöhte. Sehr interessant und lesenswert fand ich auch die Einblicke sind die Abgründe von so manchen Serienmördern.

Ein spannender Thriller, der mich von Anfang bis Ende gefesselt hat. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 18.03.2019

Düster, spannend und faszinierend

1793
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1793: In Stockholm werden in den Abwässern die Überreste eines Menschen gefunden, bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Der grausame Fund soll aufgeklärt werden. Der Jurist Cecil Winge, der bei der Stockholmer ...

1793: In Stockholm werden in den Abwässern die Überreste eines Menschen gefunden, bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Der grausame Fund soll aufgeklärt werden. Der Jurist Cecil Winge, der bei der Stockholmer Polizei für besondere Verbrechen zuständig ist, und Jean Michael Cardell, ein traumatisierter Veteran mit einem Holzarm, machen sich an die Ermittlungen. Sie finden bald heraus, dass der Tote grausam gefoltert wurde. 

Auf diesen historischen Krimi war ich enorm gespannt und wurde dann auch nicht enttäuscht. Er war unglaublich faszinierend und spannend und hat ganz schnell einen Sog entwickelt, dem ich mich nicht entziehen konnte. 
Der Schreibstil ließ sich flüssig lesen und die Beschreibungen waren detailliert und bildhaft. Ich konnte gedanklich in das Jahr 1793 reisen und die Lebensumstände richtig gut miterleben. Dazu gehörten auch der Schmutz und das Elend der Stadt und der Menschen. Das wurde wirklich hervorragend herausgearbeitet. Ich habe mich so manches Mal geschüttelt und war froh, nicht dort leben zu müssen.
Die Charaktere wurden gut beschrieben, so dass ich sie mir prima vorstellen konnte. Cecil Winge und Jean Michael Cardell waren ein tolles Team. Winge war der Denker, der unbedingt die Wahrheit herausfinden und Gerechtigkeit wollte. Cardell dagegen war für das “Gröbere” zuständig. Ein wirklich starkes Ermittlerteam, das ich unheimlich gerne begleitet habe, denn ich konnte super in ihre Gedankenwelten eintauchen.
Das Buch ist sehr interessant aufgebaut. Nach dem Auffinden der Leiche springt man in dem Jahr 1793 zurück und taucht in die Geschehnisse vor dem Mord ein. Diese Erzählweise gefiel mir sehr gut, denn sie war ungewöhnlich und trotzdem ohne Probleme verfolgbar. Die Spannung war bei mir durchgängig vorhanden und deshalb habe ich das Buch regelrecht inhaliert.

Ein düsterer, spannender und faszinierender Krimi, der den Leser gedanklich in das Jahr 1793 und die damaligen Lebensumstände schickt. Absolut lesenswert! Ich vergebe 5 von 5 Sternen. 

Veröffentlicht am 14.03.2019

Spannung pur

Boshaft
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Als Lukas Sontheim nach einem Besuch bei seinen Eltern nach Hause fahren will, läuft ihm plötzlich eine spärlich bekleidete Frau vor das Auto. Er kann gerade noch ausweichen. Als er zu der Frau eilt, um ...

Als Lukas Sontheim nach einem Besuch bei seinen Eltern nach Hause fahren will, läuft ihm plötzlich eine spärlich bekleidete Frau vor das Auto. Er kann gerade noch ausweichen. Als er zu der Frau eilt, um ihr zu helfen, macht er eine schreckliche Entdeckung, denn ihr Gesicht ist furchtbar entstellt. Diese Verstümmelungen gleichen exakt einem sechs Jahre zurückliegenden Fall. Aber der damalige Täter wurde verurteilt. Obwohl Lukas inzwischen nicht mehr bei der Polizei ist, beginnt er auf eigene Faust zu ermitteln.

Wow, dieser spannende Thriller hat es wirklich in sich. Aber damit habe ich im Vorwege bereits gerechnet, denn schon die ersten beiden Aachen-Krimis des Autors waren super spannend.
Der Schreibstil war flüssig lesbar und dabei sehr authentisch und spannend. Ich wurde von der ersten Seite regelrecht ins Buch gezogen und musste immer weiterlesen. Die Beschreibungen, egal ob Personen, Orte oder Geschehnisse, waren sehr bildhaft und ich hatte alles sehr gut vor Augen.
Lukas Sontheim fand ich von Beginn an sympathisch. Er musste ein schweres privates Schicksal verarbeiten, was ihm inzwischen gut gelungen war, denn er hat einen Weg aus dem Alkohol gefunden. Dieser Fall verlangte dennoch eine Menge von ihm ab und er musste sich wieder mit seinem letzten großen Fall beschäftigen. Ich konnte mich in ihn hineinversetzen und mit ihm mitfühlen und ich habe ihn unheimlich gerne bei seinen Ermittlungen begleitet bzw. ihm über die Schulter geschaut.
Der Fall war sehr grausam. Der Autor lässt den Leser wahrlich in die menschlichen Abgründe schauen. Es gab schlimme Folterszenen, die gut beschrieben waren, ohne dabei bis in jedes kleinste Detail zu verfallen. Ich hatte das alles sehr gut vor Augen und konnte mit den Frauen wahnsinnig mitleiden, ohne dass ich dabei jedoch in Schockstarre verfiel. Das Grauen wurde einfach sehr gut dargestellt und war passend für einen Thriller.
Die Zusammenhänge waren für mich bis zur Auflösung am Ende nicht vorhersehbar. Ich konnte viel rätseln, wer der Täter sein könnte und welches Motiv er haben mag, bin aber nicht drauf gekommen, sondern wanderte munter auf falschen Fährten oder im Dunkeln.
Die Spannung wurde gekonnt aufgebaut und durchgängig bis zum Ende gehalten.

Ein hervorragender Thriller! Ich fiebere dem zweiten Fall für Lukas Sontheim schon jetzt entgegen. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 14.03.2019

Ein spannender Krimi

Gefährdet
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Nora Klerner, eine Spezialistin des BKA für Verbrechen gegen Minderjährige, wird nach Hamburg geschickt. Dort wurden die Kinder des Hamburger Reeders und Lokalpolitikers Justus Stein bei eisigen Temperaturen ...

Nora Klerner, eine Spezialistin des BKA für Verbrechen gegen Minderjährige, wird nach Hamburg geschickt. Dort wurden die Kinder des Hamburger Reeders und Lokalpolitikers Justus Stein bei eisigen Temperaturen in einen Container gesperrt. Eine Lösegeldforderung gibt es nicht. Doch die Familie Stein wirkt statt besorgt nur misstrauisch und aggressiv. Was hat es mit diesem Verhalten auf sich? Nora muss hinter die Fassade der Familie schauen, um den Fall lösen zu können.

Dies ist nach “Blumenkinder” bereits der zweite Fall für die Sonderermittlerin Nora Klerner. Obwohl ich den ersten Band noch nicht kenne, hatte ich keine Schwierigkeiten, mich in die Geschichte und die Zusammenhänge etc. einzufinden.
Der Schreibstil ließ sich gut lesen, auch wenn er klar, kühl und direkt war. Mir gefiel das sehr gut, denn dadurch wurde eine tolle Spannung erzeugt.
Die Charaktere wurden gut ausgearbeitet und beschrieben. Nora fand ich sympathisch und ich konnte mich in sie hineinversetzen. Die Ermittlungsarbeit von ihr gemeinsam mit Johan Helms, einem Fallanatytiker, fand ich sehr interessant, fesselnd und schlüssig. Ich habe das sehr gerne verfolgt und war einfach gespannt, was sie herausfinden.
Der Fall war hervorragend durchdacht und für mich nicht durchschaubar. Ich konnte rätseln und grübeln und wurde dann doch eines besseren belehrt. Die Wendungen und Überraschungen im Fall gefielen mir sehr gut.
Die Spannung war durchgängig vorhanden, wozu die kurzen Kapitel und die wechselnden Perspektiven und Handlungsorte beitrugen. Ich empfand das abwechslungsreich und fesselnd. Das Ende war rund und klärte alle Fragen.

Ein spannender Krimi, der mir sehr gut gefallen hat. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.