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Veröffentlicht am 01.11.2018

Verdammt nah am Himmel

Verdammt nah am Himmel
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Jack hat sein Ende ganz genau geplant. Er hat sogar eine Top-Ten-Todesliste mit den besten Orten zum Sterben erarbeitet. Auch weiß er ganz genau, was in seinem Körper passieren wird, wenn er den letzten ...

Jack hat sein Ende ganz genau geplant. Er hat sogar eine Top-Ten-Todesliste mit den besten Orten zum Sterben erarbeitet. Auch weiß er ganz genau, was in seinem Körper passieren wird, wenn er den letzten Schritt tun wird.
Rose ist das genaue Gegenteil von Jack. Sie glaubt aus ganzem Herzen an ein Leben nach dem Tod. Wobei glauben zu wenig ist, denn sie weiß es sogar. Als sie Jack begegnet, der an nichts glaubt, was sich nicht beweisen lässt, kann sie ihn zu einem ganz besonderen Experiment überreden.

Auf diesen Roman habe mich wahnsinnig gefreut, denn ich hatte bereits den großartigen Debütroman „Memories To Do - Allies Liste” dieser wundervollen und sehr begabten Autorin gelesen. Ich habe also bereits geahnt, dass mich auch dieses Buch umhauen wird. Und genau so war es – im positiven Sinne!
Der Schreibstil war wunderbar leicht zu lesen, so dass ich keinerlei Schwierigkeiten hatte, mich in die Geschichte einfinden und fallen lassen zu können. Die Gefühle, die Gedanken und die Beweggründe wurden unglaublich einfühlsam und nachvollziehbar beschrieben. Alles war sehr bildhaft und echt beschrieben, so dass ich mittendrin in dieser wunderschönen und tragischen Geschichte war.
Die beiden Hauptcharaktere Rose und Jack wurden sehr authentisch herausgearbeitet. Bei Jack war das Dunkle und Negative sehr spürbar. Er war sarkastisch und teilweise gemein zu Rose, dennoch war spürbar, dass ihn irgendetwas zutiefst verletzt hat, das ihn nicht mehr losließ und sogar in den Tod trieb. Ich war total neugierig und am Rätseln, was es denn sein könnte.
So düster Jack war, so positiv und leuchtend war Rose. Sie war ein wunderbarer Charakter, die stets das Gute sah und an den Himmel und an Gott glaubte, ohne dabei kitschig oder abgedreht zu wirken. Ich fand sie wahnsinnig sympathisch und sie versprühte eine positive und warme Aura, der auch Jack sich nicht entziehen konnte.
Die Story selbst konnte mich von Anfang bis Ende fesseln. Was steckte hinter Roses Nahtoderfahrung? Warum wollte Jack sich umbringen? Verlieben die beiden sich ineinander? Und welches Ende gibt es für die beiden? All diese Fragen schwirrten mir im Kopf herum und wurden letztlich beantwortet.
Doch nicht nur fesseln konnte mich dieser Roman, sondern mich auch ganz tief im Herzen berühren. Die Autorin hat einen unfassbar bewegenden, stellenweise sehr humorvollen sowie auch nachdenklich stimmenden Roman geschaffen. Ich wurde durch ein wahres Gefühlschaos geschickt, das ich nicht ohne Tränenvergießen überstanden habe. Dennoch stimmte der Roman am Ende hoffnungsvoll und lässt mich mit einem anderen Blick auf das Leben nach dem Tod schauen.

Ein Wahnsinnsbuch, das voller Gefühl und Hoffnung ist und mit großartigen Charakteren besticht. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 29.10.2018

Im Namen des Sohnes

Im Namen des Sohnes
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Sam Witell bekommt während des Einkaufens einen Anruf seines Sohnes Jonathan, der ihm von einem Einbrecher erzählt und dass seine Mutter niedergeschlagen wurde. Als Sam nach Hause kommt, findet er seine ...

Sam Witell bekommt während des Einkaufens einen Anruf seines Sohnes Jonathan, der ihm von einem Einbrecher erzählt und dass seine Mutter niedergeschlagen wurde. Als Sam nach Hause kommt, findet er seine Frau tot vor und sein Sohn ist verschwunden. Die Ermittlungen werden von der Staatsanwältin Jana Berzelius geleitet, die auch noch anderweitig gefordert wird.

Dies ist bereits der vierte Band um Jana Berzelius, für mich war es das erste Buch. Vielleicht hatte ich deshalb einige Schwierigkeiten mit dem Buch. Ich würde daher empfehlen, mit dem ersten Band zu starten.
Die Geschichte wurde durch viele Perspektivwechsel lebendig gehalten. Allerdings waren diese Wechsel im eBook sehr schlecht gekennzeichnet, so dass ich sie oftmals nicht mitbekommen habe, deshalb verwirrt war und nochmal zurücklesen musste. Das hat meinen Lesefluss erheblich gestört. Auch gab es sehr viele Personen, die ich gedanklich erstmal ordnen musste.
Neben dem Hauptstrang um die Entführung des Jungen gab es auch noch einen Strang um die Bedrohung des Staatsanwalts Per Aström durch Danilo Pena aus dem Gefängnis heraus. Dieser Strang gab Einblicke in das Privatleben und die Vergangenheit von Jana Berzelius. Für meinen Geschmack allerdings zu wenig, denn ich fand Jana sehr interessant und hätte deswegen gerne mehr erfahren und was genau in ihrer Vergangenheit geschah. Ob das in den Vorgängerbänden erzählt wurde, weiß ich nicht. Da mir die genaueren Hintergründe fehlten, konnte ich mich nicht komplett in sie hineinversetzen, sie blieb ein wenig fremd für mich.
Der Plot um die Entführung war spannend gestaltet und ich hatte bis zum Ende keine wirkliche Idee, was dahinterstecken könnte. Der andere Strang um Danilo Pena war rückblickend auch interessant. Jedoch dachte ich, dass beide zusammengehören, was aber nicht der Fall war. Das Ende gefiel mir nicht ganz so gut, da einige Fragen offen bleiben.

Insgesamt konnte mich das Buch leider nicht komplett überzeugen, so dass ich 3 von 5 Sternen vergebe.

Veröffentlicht am 26.10.2018

Tödliche Vergebung

Tödliche Vergebung
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In Würzburg erhängen sich kurz hintereinander zwei Männer. Handelt es sich wirklich um Selbstmorde? Und warum verschweigt der Pfarrer Sebastian Heller, dass er die Toten kannte? Für die Kommissare Peter ...

In Würzburg erhängen sich kurz hintereinander zwei Männer. Handelt es sich wirklich um Selbstmorde? Und warum verschweigt der Pfarrer Sebastian Heller, dass er die Toten kannte? Für die Kommissare Peter Pfeiffer und Nina Schätzlein gibt es viele Fragen, denen sie nachgehen. Dabei entwickelt sich der Fall zu einem sehr persönlichen Katz-und-Maus-Spiel.

Dies ist bereits der zweite Fall für Peter und Nina. Ich hatte bereits den ersten Teil gelesen, der mir sehr gut gefiel, und war deshalb sehr gespannt auf diesen Krimi. Und auch dieser Band hat mir wieder sehr gut gefallen.
Der Schreibstil war gut und flüssig zu lesen und konnte mich sofort in die Geschichte führen und mich fesseln. Die Spannung wurde gut aufgebaut und hielt sich durchgängig bei mir. Ich hatte viele Fragen im Kopf, auf deren Antworten ich sehr gespannt war.
Gelungen fand ich, dass es auch Einblicke ins Privatleben von den Ermittler gab. Das schätze ich einfach sehr, insbesondere wenn es sich um eine Reihe handelt. Das lässt mich neugierig auf den nächsten Teil zurück.
Die Ermittlungsarbeiten empfand ich als sehr real beschrieben, denn es gab mehrere Spuren, denen nachgegangen werden musste.
Der Plot war prima durchdacht und für mich nicht durchschaubar. Es wurden mehrere Personen präsentiert, die als Täter in Frage kamen. Allerdings konnte ich mich nicht festlegen und war ganz schön unsicher. Auf den wahren Täter bin ich dann auch nicht gekommen, da musste ich auf die Auflösung am Ende warten und mich überraschen lassen.
Am Ende überschlugen sich die Ereignisse jedoch und ich hatte einige Schwierigkeiten, alles richtig zu durchschauen, es ging mir einen Tick zu schnell. Auch hätte ich mir am Ende noch mehr Details gewünscht, damit ich auf Anhieb gewusst hätte, welche dezent gestreuten Hinweise ich in der Geschichte übersehen oder nicht registriert habe. Aber das ist wirklich das einzige kleine Manko an diesem Krimi, ansonsten gefiel er mir sehr gut.

Ich kann diesen Krimi, den man mit einem Blick auf Details lesen sollte, empfehlen. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 26.10.2018

Sie finden dich nie

Sie finden dich nie
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Bei einer Party der Masons verschwindet deren achtjährige Tochter Daisy spurlos. Obwohl die Polizei sofort die Ermittlungen aufnimmt, bleibt das Mädchen verschwunden. Detective Inspector Adam Fawley wird ...

Bei einer Party der Masons verschwindet deren achtjährige Tochter Daisy spurlos. Obwohl die Polizei sofort die Ermittlungen aufnimmt, bleibt das Mädchen verschwunden. Detective Inspector Adam Fawley wird mit etlichen Widersprüchen und Beschuldigungen konfrontiert, was die Ermittlungen erheblich erschwert. Erst als er die Vergangenheit der Familie genauer durchleuchtet, scheint es eine mögliche Spur zu geben.

Dieser Krimi hat mich total begeistert. Der Schreibstil war fesselnd und konnte mich sofort packen und mitreißen. Ich war in der Lage, mir alles bildhaft vorzustellen und mitzuerleben. Dieses Buch hat einen unglaublichen Sog entwickelt und ich musste immer weiterlesen, denn ich musste unbedingt wissen, was mit Daisy geschehen ist.
Die Charaktere wurden sehr gut ausgearbeitet und interessant beschrieben. Ich habe gefühlt jedem misstraut und ihnen alles zugetraut. Das erzeugte bei mir eine wahnsinnig beklemmende Atmosphäre.
Der Plot war sehr spannend aufgebaut und beinhaltete so manche überraschende Wendung, die ich nicht vorhersehen konnte. Im Vordergrund stehen die aktuellen Ermittlungen um das Verschwinden von Daisy. Durch Rückblenden erfährt der Leser, was sich vor Daisys Verschwinden zugetragen hat. Ich fand die laufenden Ermittlungen sowie diese Rückblicke enorm fesselnd. Die Spannung hat an keiner einzigen Stelle nachgelassen, sondern war stets in hohem Maße vorhanden. Einfach perfekt.

Dieser Krimi bietet perfekte und super spannende Unterhaltung. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 25.10.2018

Midnight Cowboy

Midnight Cowboy
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Joe Buck ist bei seiner Großmutter Sally aufgewachsen. Nachdem sie gestorben ist, besorgt er sich Cowboystiefel und fährt nach New York, um dort seinen Unterhalt als Gigolo für reiche Damen zu verdienen. ...

Joe Buck ist bei seiner Großmutter Sally aufgewachsen. Nachdem sie gestorben ist, besorgt er sich Cowboystiefel und fährt nach New York, um dort seinen Unterhalt als Gigolo für reiche Damen zu verdienen. Doch sein Plan geht nicht auf und auf ihn warten nur Armut und Einsamkeit. Bis er dem hinkenden Gauner Ratso Rizzo begegnet.

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, weil mich das Cover und der Klappentext sehr neugierig gemacht haben.
Der Schreibstil war anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig für mich, so dass es etwas dauerte, bis ich in der Geschichte angekommen war. Doch dann war ich gefesselt von Joe Buck und seinem Leben und musste unbedingt immer weiterlesen.
Sehr interessant fand ich, dass das Buch bereits 1965 veröffentlicht wurde und nun in neu übersetzter Form erschienen ist. Ich hatte vorher noch nichts von diesem Buch gehört, wusste also auch nicht, dass es bereits verfilmt wurde.
Der Charakter Joe wurde sehr detailliert und anschaulich beschrieben. Er war mir sofort sympathisch und ich mochte ihn einfach gerne, auch wenn er mir teils sehr leid tat. Er ist in einem schwierigen Umfeld aufgewachsen und hat nie den Wert echter zwischenmenschlicher Beziehungen und Bindungen kennengelernt. Auch an Bildung fehlte es ihm, so dass er sich im sozialen und gesellschaftlichen Umgang schwer tat. Dennoch verspürte ich bei ihm einen Optimismus, den ich toll und bewundernswert fand.
Auch New York brachte Joe nicht das erhoffte Glück, denn auch dort verläuft sein Leben als Callboy eher deprimierend. Ich konnte wirklich gut mit ihm mitfühlen.
Was mir sehr gut gefiel, war das Miteinander von Joe und Ratso Rizzo. Beide stehen am Rand der Gesellschaft, aber geben sich gegenseitig Halt und nähern sich immer mehr an. Ich muss sagen, dass ich durch diese wunderbaren Beschreibungen beide in mein Herz geschlossen hatte.
Der Umgang mit der Homosexualität in den 1960er Jahren, der menschlichen Ignoranz und Kälte und die Suche nach Liebe und Wärme werden in diesem Roman hervorragend und eindringlich dargestellt und verarbeitet.

Ein wirklich besonderes Buch mit wunderbaren Protagonisten. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.