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Veröffentlicht am 28.09.2017

Erzähl mir vom Tod

Erzähl mir vom Tod (Ein Fall für Anne Kirsch 3)
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Die Kommissarin Anne Kirsch soll wegen dienstlicher Fehltritte an einem Teambildungsseminar im Sauerland teilnehmen. Zur gleichen Zeit sind in Obermarsberg die Vorbereitungen für den Mittelaltermarkt, ...

Die Kommissarin Anne Kirsch soll wegen dienstlicher Fehltritte an einem Teambildungsseminar im Sauerland teilnehmen. Zur gleichen Zeit sind in Obermarsberg die Vorbereitungen für den Mittelaltermarkt, der in Kürze ansteht, in vollem Gange. Doch der Markt wird von schlimmen Ereignissen überschattet. Ein Mann wird mit einem historischen Brandeisen geblendet und kurz darauf gibt es eine Leiche. Anne soll die Ermittlungen unterstützen und macht sich mit dem Kollegen Hellmann auf die Suche nach dem Täter.

Dies ist bereits der dritte Fall für die Kommissarin Anne Kirsch, den ich wieder mit Begeisterung gelesen habe.
Die Idee mit dem Mittelaltermarkt gefiel mir sehr gut. Auch die Verbindung zu früheren Sagen fand ich sehr interessant.
Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Die Örtlichkeiten und die Personen sind bildhaft beschrieben, so dass ich von dem ganzen Geschehen ein gutes Bild vor Augen hatte.
Anne ist ein recht eigenwilliger Charakter, was sich auch während des Seminars zeigt. Sie lässt sich einfach nichts sagen, was ich hinsichtlich des unsympathischen Leiters Micha und seinen Aktionen durchaus sehr gut verstehen kann. Welch eine Erleichterung, als sie zu den Ermittlungen hinzugezogen wird.
Als Hauptermittler wird in diesem Krimi Anton Hellmann gewählt, ein Polizist, der mir bereits aus den Vorgängerbüchern bekannt ist und den ich gerne mag. Wie er und Anne sich bei den Ermittlungen ergänzt haben, gefiel mir gut und ich habe die Ermittlungen gerne verfolgt. Die beiden haben ein gutes Team abgegeben.
Der Plot war prima durchdacht und ließ mir genug Raum für meine Spekulationen zum Täter und dessen Motiv. Die Verbindungen zum Mittelalter und den Sagen brachten eine tolle Atmosphäre. Auch das Treiben auf dem Markt wurde authentisch und bildhaft beschrieben und gefiel mir sehr gut.
Die Spannung baute sich erst allmählich auf, was ein kleiner Kritikpunkt ist. Hier hätte ich mir schon früher mehr gewünscht. Doch als die Spannung dann aufkam, steigerte sie sich kontinuierlich bis zum Ende hin.

Insgesamt wieder ein gelungener Krimi. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall, den ich unbedingt lesen muss. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 22.09.2017

Das Haus der Monster

DAS HAUS DER MONSTER
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John Coal lebt in dem kleinen englischen Ort Thetford, alleine in einem heruntergekommenen Haus. Für die anderen Bewohner ist er ein Sonderling, so dass es kein Wunder ist, dass die Jungen aus der Nachbarschaft ...

John Coal lebt in dem kleinen englischen Ort Thetford, alleine in einem heruntergekommenen Haus. Für die anderen Bewohner ist er ein Sonderling, so dass es kein Wunder ist, dass die Jungen aus der Nachbarschaft ihm immer wieder Streiche spielen. Doch sie gehen zu weit und geraten in Johns Hände. Sie müssen erfahren, dass John mehr als eine Leiche im Keller hat…

Dieses Buch hat mir gut gefallen und ich wurde prima unterhalten.
Sehr ansprechend finde ich den Aufbau des Buches. Der erste Blick auf die Gliederung verwirrte mich kurz, weil das Buch in Kapitel und Teile unterteilt ist. Doch sobald ich mit dem Lesen begonnen hatte, erklärte sich dies von selbst. Durch diesen Aufbau wird die aktuelle Rahmenhandlung mit den Jungs von Johns Lebensgeschichte getrennt. Beides liest man im Wechsel. Das ist wirklich gut gelungen.
Der Leser erlebt mit, wie die Jungs in Johns Haus einsteigen und dann nicht wieder herauskommen. Voller Angst hören sie John zu, der ihnen dann Teile seines Lebens erzählt. Da gab es viele mysteriöse und schaurige Begegnungen und Abenteuer. Es war spannend zu lesen, was John alles erlebt hat. Und ich fragte mich, ob das die Realität ist oder ob John den Jungs nur einen Bären aufbinden will.
Sehr gut gefiel mir der schwarze Humor, der prima dosiert durchkommt und mich zum Lachen brachte.
Die Charaktere sind bildhaft und greifbar beschrieben. Die vier Episoden von Johns Lebensgeschichte sind fesselnd und detailliert geschrieben, so dass ich direkt in die Erlebnisse von John eintauchen konnte. Teilweise wird es sehr blutig, was aber durch den angenehmen Erzählstil und den Humor aufgelockert wird.

Das Buch ist eine gelungene Mischung aus Horror, Mystery, Fantasy und Thriller. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 17.09.2017

Die Melodie meines Lebens

Die Melodie meines Lebens
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Alains ruhiges Leben als Arzt wird durcheinander gebracht, als er einen Brief erhält, der ihn mit einer Verspätung von 33 Jahren erreicht. Dieser Brief hätte, wäre er damals angekommen, ihm und seiner ...

Alains ruhiges Leben als Arzt wird durcheinander gebracht, als er einen Brief erhält, der ihn mit einer Verspätung von 33 Jahren erreicht. Dieser Brief hätte, wäre er damals angekommen, ihm und seiner Band The Hologrammes 1983 einen Plattenvertrag sichern können - ihr damaliger größter Wunsch. Alain beschließt, seine früheren Bandmitglieder aufzusuchen, die sich alle in verschiedene Richtungen entwickelt haben.

Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut, weil die Beschreibung einfach toll klang und auch das Cover einen nostalgischen Hauch versprach. Ich habe eine humorvolle Geschichte erwartet, in der die Bandmitglieder sich wiederfinden und in Erinnerungen schwelgen und vielleicht ihre Band, zumindest gedanklich, wiederaufleben lassen. Doch leider hat das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen können.
Die Erzählweise empfand ich als emotionslos und langweilig. Das begann bereits mit der Zustellung des Briefes. Diese Situation bietet an sich die Möglichkeit einer lebendigen Beschreibung. Doch ich empfand sie gleichgültig und ohne Elan erzählt. Alain wirkte fast schon phlegmatisch auf mich. Das hat mich irritiert und verwirrt.
Dabei blieb es jedoch nicht, denn auch den weiteren Verlauf fand ich merkwürdig. Die Bandmitglieder und deren Leben werden recht detailliert beschrieben. Doch nicht nur von ihnen wird erzählt, sondern auch von ihnen nahestehenden Personen, die offensichtlich nichts mit der Band und dem Brief zu tun haben. Die Erzählungen verlieren sich dadurch in uninteressanten Nebensächlichkeiten und wirkten isoliert auf mich. Sie ergaben kein schlüssiges Gesamtbild. Einen roten Faden gab es für mich nicht, da nicht der Brief und seine Auswirkungen im Vordergrund steht. Vielmehr versucht der Autor wohl, auf diverse aktuelle Probleme aufmerksam zu machen. Das war jedoch etwas, was ich in dieser Geschichte nicht vermutet hatte und auch nicht lesen wollte.
Die Charaktere wurden gut beschrieben und alle hatten ihre Eigenarten, jedoch nicht immer sympathisch. Allerdings hatte ich ein wenig Schwierigkeiten, sie auseinander zu halten bzw. den damaligen Rollen in der Band zuzuordnen. Da musste ich mehrfach überlegen und nachlesen.

Insgesamt hat mich dieses Buch leider sehr enttäuscht. Ich vergebe daher nur 2 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 16.09.2017

Küssen verboten, lieben erlaubt

Küssen verboten, lieben erlaubt
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Nachdem Phoebe Harris sich von ihrem Freund getrennt hat, kehrt sie in ihren Heimatort Greenwater Hill zurück, wo sie künftig leben will. Als sie dort auf einen Freund aus ihrer Jugend trifft, gerät sie ...

Nachdem Phoebe Harris sich von ihrem Freund getrennt hat, kehrt sie in ihren Heimatort Greenwater Hill zurück, wo sie künftig leben will. Als sie dort auf einen Freund aus ihrer Jugend trifft, gerät sie in eine heikle Situation. Der attraktive Officer Dean Hunter hilft ihr aus dieser Notlage heraus. Schnell kommen Phoebe und Dean sich näher und beiden schlägt das Herz bis zum Hals. Doch immer, wenn sie kurz davor sind, sich zu küssen, passiert etwas. Wer will den beiden das Leben schwer machen und nimmt sogar deren Gefährdung in Kauf?

Die Romane von Sarah Saxx um Greenwater Hill sind einfach immer total schön und absolut lesenswert!
Der Schreibstil ist sehr flüssig und leicht zu lesen, so dass ich das Buch ruckzuck fertig gelesen hatte. Ich konnte ab der ersten Seite in die Geschichte eintauchen und war bis zum Ende wie gefesselt.
Neben der Liebesgeschichte, die sehr schön und einfühlsam erzählt wird, bietet dieses Buch auch eine ordentliche Spannung, die sich durchgängig hält. So konnte ich mich nicht nur in die Liebesgeschichte fallen lassen, sondern ich konnte auch rätseln, wer den beiden ihr Glück nicht gönnt. Dazu hat die Autorin mehrere Personen präsentiert, die in Frage kommen. Festlegen konnte ich mich allerdings nicht, so dass ich am Ende überrascht wurde.
Das Ende wartet natürlich mit einem Happy-End auf, das einfach dazu gehört.
Die Charaktere sind sehr sympathisch und greifbar beschrieben. Der Leser bekommt einen guten Einblick in deren Leben und Vergangenheiten, so dass die Gedanken und Handlungen nachvollziehbar und verständlich sind. Neben den tollen Charakteren Phoebe und Dean fand ich Deans Schwester Maya einfach wundervoll erfrischend und humorvoll. Sie zauberte mir mehrmals ein lächeln ins Gesicht.

Ein toller Roman, der mich von Anfang bis Ende gefangen hielt. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.09.2017

Palast der Finsternis

Palast der Finsternis
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Die siebzehnjährige Anouk wird zusammen mit vier anderen Jugendlichen nach Paris eingeladen, um einen unterirdischen Palast zu erforschen. Diesen hat ein Adliger zur Zeit der Französischen Revolution erbauen ...

Die siebzehnjährige Anouk wird zusammen mit vier anderen Jugendlichen nach Paris eingeladen, um einen unterirdischen Palast zu erforschen. Diesen hat ein Adliger zur Zeit der Französischen Revolution erbauen lassen, um ihn als Versteck für sich und seine Familie zu nutzen. Doch was die Jugendlichen dort erleben, übersteigt ihre kühnsten Fantasien. In jedem Raum des Schmetterlingspalastes erwartet sie ein neues Abenteuer, das sie nur gemeinsam bezwingen können.

Auf diesen Roman habe ich mich sehr gefreut, weil sich die Beschreibung einfach toll und abenteuerlich anhört. Und das Cover unterstreicht die Beschreibung perfekt, denn es ist sehr liebevoll und faszinierend mit changierenden Farben gestaltet. Ein echter Hingucker.
Die Geschichte wird in zwei Zeiten erzählt. Zum einen die Gegenwart in der Ich-Form von Anouk, zum anderen die Vergangenheit Ende des Achtzehnten Jahrhunderts in der Ich-Form von Aurélie. Die Abschnitte der Vergangenheit sind durch eine entsprechende Überschrift gekennzeichnet, so dass ich beim Lesen die Zeiten bestens auseinanderhalten konnte.
Von den Jugendlichen gibt es anfangs eine gute Beschreibung, so dass ich sie mir real und bildhaft vorstellen konnte. Am besten konnte ich mich in Anouk einfühlen, denn sie ist auch der Hauptcharakter.
Daneben sind auch die Personen aus der Vergangenheit prima beschrieben und ich hatte sie gut vor Augen.
Die Geschichte fand ich sehr interessant und spannend, teilweise war ich so gefesselt, dass ich nicht aufhören konnte zu lesen. Die Erlebnisse der Jugendlichen in dem Palast fand ich sehr spannend und ich war absolut neugierig zu erfahren, wieso sie alle dort sind und warum gerade sie ausgewählt wurden. Das Aufeinandertreffen der Jugendlichen mit der Vergangenheit im Palast war spannend und fantastisch.
Hinsichtlich der Vergangenheit war ich gespannt, was damals geschah und wie sich das auf die Gegenwart auswirkt.
Die Beschreibungen des Palastes fand ich bildhaft und fantasievoll. Er wirkte schier endlos und riesengroß auf mich.
Den Abzug eines Sterns mache ich, weil ich die Auflösung zu fantasylastig fand. Aber das ich wohl einfach Geschmackssache.

Ein interessantes und spannendes Buch, das von mir 4 von 5 Sternen bekommt.