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Veröffentlicht am 19.04.2017

Die Schlange von Hamburg

Die Schlange von Hamburg
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In der Hamburger S-Bahn wird ein Student tot aufgefunden. Er wurde mit einem auffälligen Schlangenmesser erstochen, das noch in seiner Brust steckte. Kurz darauf wird eine weitere Leiche in der S-Bahn ...

In der Hamburger S-Bahn wird ein Student tot aufgefunden. Er wurde mit einem auffälligen Schlangenmesser erstochen, das noch in seiner Brust steckte. Kurz darauf wird eine weitere Leiche in der S-Bahn entdeckt – ebenfalls mit einem Schlangenmesser erstochen. Kommissar Kastrup steht vor einem Rätsel. Wie hängen die beiden Taten zusammen und welche Bedeutung haben sie? Er hat die Befürchtung, dass es nicht bei diesen zwei Toten bleiben wird. Aber wann wird die „Schlange von Hamburg“ wieder zuschlagen? Die Spuren führen die Ermittler zu einem alten Bunker in der gesprengten Pulverfabrik in Geesthacht. Die Schriftzüge, die sie dort finden, lassen sie Böses erahnen.

Dieser dritte Krimi um Kommissar Bernd Kastrup und sein Team war wieder sehr gelungen und richtig spannend. Er ließ sich zügig lesen, da der Schreibstil erneut sehr flüssig und lebendig war. Ich war wie gefesselt und musste unbedingt immer weiterlesen, wie ein Sog.
Alle Ermittler aus Bernd Kastrups Team sind sehr authentisch und menschlich beschrieben. Ihre Handlungen und Reaktionen waren durchweg nachvollziehbar. Mir gefiel auch der private Blick hinter die Ermittler mit deren privaten Problemen, denn das machte sie mir sehr sympathisch. Auch die für mich eher negative Entwicklung eines Kollegen im Laufe dieses Buches fand ich realistisch beschrieben.
Die Spannung wurde sehr gut aufgebaut und gehalten, bis es am Ende dann zum Showdown kam. Prima gefallen hat mir die Verknüpfung dieses Bandes mit dem Vorgängerband „Die Hyäne von Hamburg“. Da ich den Band bereits gelesen hatte, gab es bei mir keinerlei Verständnisprobleme. Ganz im Gegenteil, ich hatte das Gefühl, als wenn beide Bücher unbedingt zusammen gehören.

Ich wurde bestens unterhalten und kann dieses Buch absolut empfehlen. Ich vergebe daher fünf Sterne.

Veröffentlicht am 18.04.2017

Die letzte Farbe des Todes

Die letzte Farbe des Todes
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Die neunte Mordkommission von Berlin bekommt einen neuen Fall: Ein Hotelchef wird tot aufgefunden, in einem Matrosenanzug und mit einem lilafarbenen Punkt im Nacken markiert. Was hat das zu bedeuten? Dann ...

Die neunte Mordkommission von Berlin bekommt einen neuen Fall: Ein Hotelchef wird tot aufgefunden, in einem Matrosenanzug und mit einem lilafarbenen Punkt im Nacken markiert. Was hat das zu bedeuten? Dann taucht die nächste Leiche auf, die ebenfalls mit einem Farbklecks markiert ist. Der Leiter der Sondereinheit für außergewöhnliche Fälle, Jerusalem "Jay" Schmitt, nimmt die Ermittlungen auf und sucht nach Gemeinsamkeiten zwischen diesen beiden Mordfällen. Welche Bedeutung haben die Farbkleckse und die Inszenierungen​ der Leichen? Doch der Mörder scheint Jay immer einen Schritt voraus zu sein.

Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, denn das Cover und die Beschreibung haben mich sofort angesprochen.
Als sehr positiv möchte ich die vielen kurzen Kapitel erwähnen. Dadurch wurde ich angeregt, immer weiter zu lesen.
Mit dem Einstieg in die Geschichte hatte ich erhebliche Schwierigkeiten, was sich dann leider durch das gesamte Buch zog. Der Schreibstil war sehr ungewöhnlich, auf keinen Fall durchschnittlich. Damit kam ich allerdings nicht so richtig klar. Es gab z.B. viele Szenen, in denen Gespräche nur erzählt wurden, statt dass ich sie in richtigen Dialogen lesen konnte. Das empfand ich als anstrengend, denn gerade die Dialoge sind es, die ein Buch für mich real, lebendig und fesselnd machen.
Der Kommissar Jay Schmitt war für mich nicht so richtig greifbar. Er machte auf mich nicht den Eindruck eines erfahrenen Kommissars. Das wurde dadurch verstärkt, dass er sich privat mit einer Angehörigen eines der Mordopfer einließ. Dieses Verhalten empfand ich als unprofessionell von ihm.
Die Spannung baute sich bei mir erst ab der Mitte des Buches auf und stieg dann zum Ende hin auch nochmals an. Insgesamt war es mir jedoch zu wenig Spannung.
Der Plot gefiel mir gut, er war gut durchdacht und auch nicht sofort durchschaubar. Die Darstellung der Opfer, insbesondere mit den farbigen Markierungen, fand ich interessant und gelungen und machte mich neugierig.

Dieses Buch traf leider nicht so ganz meinen Geschmack, so dass ich nur drei Sterne vergebe. Ich möchte jedoch niemanden davon abbringen, dieses Buch zu lesen!

Veröffentlicht am 15.04.2017

Deadwater - Das Logbuch

Deadwater
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Auf dem Schulschiff Marie mitten im Indischen Ozean befinden sich mehrere Jugendliche. Es geschehen merkwürdige Dinge. Und dann sind alle Erwachsenen verschwunden. Was ist mit ihnen passiert? Wurden sie ...

Auf dem Schulschiff Marie mitten im Indischen Ozean befinden sich mehrere Jugendliche. Es geschehen merkwürdige Dinge. Und dann sind alle Erwachsenen verschwunden. Was ist mit ihnen passiert? Wurden sie entführt? Die Jugendlichen sind plötzlich auf sich alleine gestellt. Dann taucht ein Erpresser auf und zwingt sie zu diversen Handlungen und Taten. Und dann taucht die erste Leiche auf, eine der Lehrerinnen.

Dieses Jugendbuch hat mir sehr gut gefallen. Die Darstellung als Logbuch führte mich prima durch die Geschichte. Die Illustrationen sind durchgängig auf den Seiten am Rand vorhanden und spiegeln das Gelesen wider bzw. unterstützen die Geschichte sehr gut. Teilweise waren die Illustrationen und Kommentare witzig und ironisch, so dass ich grinsen musste, was die ernsten Geschehnisse ein wenig auflockerte.
Der Schreibstil ist leicht verständlich, lebhaft und bildlich. Ich konnte schnell in die Geschichte eintauchen und habe das Buch zügig gelesen.
Es wird jeweils in der Ich-Form der diversen Jugendlichen erzählt. Als Überschrift ist dazu der jeweilige Name aufgeführt. Anfangs tauchten sehr viele Personen auf, die ich dann aber recht schnell ordnen konnte. Dabei war der Anhang 1 sehr hilfreich, in dem die Personen aufgeführt und kurz beschrieben sind. Die Personen wurden gut beschrieben und wirkten real. Einige mochte ich mehr als andere, was ja durchaus normal ist.
Die Spannung wurde gut aufgebaut und gehalten. Der erste Gedanke, dass es sich um einen relativ normalen Abenteuer-Trip handelt, wird schnell widerlegt. Es geschehen mysteriöse Dinge, die ich mir nicht erklären konnte. Die Geschehnisse haben mich ganz schön überrascht und waren für mich nicht vorhersehbar. Gut gefallen haben mir die Jugendlichen, die sich super auf die Situation eingestellt haben. Jeder von ihnen hat seine Stärken, die er einbringen konnte, um die Gruppe zu unterstützen und die Aufgaben zu meistern.
Es wird auch auf einige negative Umstände in der Welt aufmerksam gemacht, die zum Nachdenken anregen. Zum Beispiel die Schere zwischen arm und reich, die Ausbeutung von Kindern und die enormen Umweltverschmutzungen.

Dieses Buch hat mich gefesselt und prima unterhalten. Ich vergebe fünf Sterne.

Veröffentlicht am 14.04.2017

Küstenfluch

Küstenfluch
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An der nordfriesischen Küste gibt es, seit bei einem Sturm ein altes Schiffswrack im Wattenmeer auftauchte, mehrere mysteriöse Todesfälle. Auch der Bauer Hinnerk Jessen kam zu Tode. Er ist vom Dachboden ...

An der nordfriesischen Küste gibt es, seit bei einem Sturm ein altes Schiffswrack im Wattenmeer auftauchte, mehrere mysteriöse Todesfälle. Auch der Bauer Hinnerk Jessen kam zu Tode. Er ist vom Dachboden gestürzt. War es ein Unfall, so wie alle vermuten, oder hat da jemand nachgeholfen? Theo Krumme und seine junge Kollegin Pat ermitteln. Allerdings werden ihnen von Tore Jessen, dem Besitzer des Hofs und Vater des Toten, etliche Steine in den Weg gelegt. Aber warum will er nicht, dass Theo und Pat die Mitglieder der Familie Jessen befragen? Die beiden lassen sich davon jedoch nicht beeindrucken und stoßen schon bald auf Ungereimtheiten.

Der Einstieg in die Geschichte gelang mir sehr gut. Der Schreibstil war gewohnt leicht und fließend zu lesen. Der Spannungsbogen wurde prima aufgebaut und bis zum Ende oben gehalten. Sehr gut gefallen hat mir auch der leicht mystische Hauch, den der Autor mit dem Schiffswrack und den diversen Todesfällen geschaffen hat.
Die Charaktere - die Ermittler ebenso wie die Familie Jessen - wurden authentisch beschrieben mit ihren jeweiligen Eigenheiten. Ich hatte von allen ein sehr gutes Bild vor Augen.
Theo ist noch dabei, sich bei der Kripo Husum einzuleben, was nicht immer einfach ist. Manchmal war sein Verhalten nicht sehr professionell, z.B. als er eine Spur verfolgt, ohne Pat darüber zu informieren. Die beiden Ermittler raufen sich im Laufe des Falles immer mehr zusammen. Aus ihnen wird ein prima Ermittlerteam. Ich finde beide sehr sympathisch und freue mich auf weitere Fälle mit ihnen.
Und auch Harke mit seinem Hausgeist Nis war wieder dabei, was mich gefreut hat, da ich ihn einfach super sympathisch finde.
Der Plot war sehr spannend und dicht aufgebaut. Für mich war er auch bis zum Ende nicht durchschaubar. Sehr interessant fand ich die Visionen von dem kleinen Jan, dem Enkel von Tore Jessen. Er weiß, dass sein Onkel Hinnerk nicht durch einen Unfall starb. Doch wie soll er sein Wissen nutzen?
Das Ende brachte dann die Auflösung und ich konnte das Buch beruhigt zuklappen. Nun heißt es warten auf den nächsten Fall...

Dieser Krimi hat mich komplett überzeugt und ich gebe eine klare Leseempfehlung. Ich vergebe fünf Sterne.

Veröffentlicht am 12.04.2017

Backfischalarm

Backfischalarm
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Schräg, skurril, liebenswert und typisch norddeutsch

Die Klassenreise für die 10a des Theodor-Storm-Gymnasiums geht nach Amrum. Neben dem Klassenlehrer Dr. Niggemeier sind noch die Lehrerin Vanessa Loebell ...

Schräg, skurril, liebenswert und typisch norddeutsch

Die Klassenreise für die 10a des Theodor-Storm-Gymnasiums geht nach Amrum. Neben dem Klassenlehrer Dr. Niggemeier sind noch die Lehrerin Vanessa Loebell und der Referendar Manuel Scholz, der voll süß ist, mit dabei. Obwohl die Überfahrt äußerst stürmisch ist, machen die Jugendlichen unentwegt Videos und Selfies. Doch plötzlich entdecken sie einen Toten. Es handelt sich um den Hamburger Reeder Bent Blankenhorn, der ermordet auf dem Deck sitzt. Wer hatte es auf ihn abgesehen? Thies Detlefsen und Nicole Stappenbek nehmen die Ermittlungen auf.

Diesen Insel-Krimi zu lesen war ein Heidenspaß! Dies war das erste Buch um Thies Detlefsen, das ich gelesen habe. Ich muss sagen, dass ich bisher was verpasst habe, weil ich die Vorgängerbücher (noch) nicht kenne…
Der Schreibstil ist sehr locker-flockig, so dass die Seiten regelrecht dahin flogen. Mir hat es richtig gut gefallen, dass viele der Charaktere mit norddeutschem Dialekt gesprochen haben. Das passte perfekt und ich fühlte mich direkt heimisch. Aber keine Sorge, Verständnisprobleme gibt es dabei nicht.
Die Protagonisten legen ihre norddeutsche Ruhe und Gelassenheit wunderbar an den Tag. Sie waren alle sehr authentisch und sympathisch beschrieben, so dass ich ein prima Bild von ihnen vor Augen hatte. Einige empfand ich als skurril, verschroben und speziell - also einfach großartig und wie aus dem wahren Leben!
Einige Beschreibungen waren absolut schräg, wie die blondierte Dauerwelle von Marcel, dem Besitzer der Muschelkiste. Da hat’s mich direkt geschüttelt, als ich mir das vorstellte. Es gab wirklich unzählige Szenen, Dialoge und Beschreibungen, bei denen ich laut loslachen musste.
Der Plot war sehr gut durchdacht und spannend und ich war durchgängig neugierig, wie das alles zusammenhängt und wer der Täter sein könnte. Ich hatte sehr viel Spielraum für meine Spekulationen. Allerdings hatte ich bis zum Ende keine richtige Idee, auch nicht zum Motiv. Es gab zwar mehrere Möglichkeiten, aber irgendwie passte das dann doch wieder nicht zusammen. Insofern wurde ich am Ende überrascht, was mir richtig gut gefiel.

Ich kann diesen sehr humorvollen Insel-Krimi für tolle Lesestunden absolut empfehlen und vergebe fünf Sterne.