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Veröffentlicht am 23.02.2019

eine Geschichte über Liebe, Toleranz und Offenheit

Someone New
1

Nachdem ich schon so viel über Laura Kneidl gehört habe, selber aber noch nie etwas von ihr gelesen habe, war ich umso gespannter in die Geschichte von „Someone New“ einzutauchen.
Doch so viel sei vorweg ...

Nachdem ich schon so viel über Laura Kneidl gehört habe, selber aber noch nie etwas von ihr gelesen habe, war ich umso gespannter in die Geschichte von „Someone New“ einzutauchen.
Doch so viel sei vorweg gesagt: leider wurden meine Erwartungen nicht ganz erfüllt.

Micah lernt Julian kennen. Den Julian, der kurz darauf wegen ihr seinen Job verliert. Den Julian, der sich als Micahs neuer Nachbar herausstellt. Den Julian, der anfangs so charmant und witzig ist. Den Julian, der plötzlich abweisend und kalt ist. Den Julian, der Micah wie magisch anzieht. Den Julian, der ein ungeheuer großes Geheimnis hat...

Laura Kneidl hat mit „Someone New“ ein New Adult Buch geschaffen, dass an Aktualität und Moderne kaum zu übertreffen ist.
Musik, Filme, Graphic Novels - auf jeder Seite sind Referenzen zur aktuellen Popkultur zu finden. Herr der Ringe, Game of Thrones, die Avengers – all das sind ständige Wegbegleiter durch das Buch.
Zwar ist es ganz schön diesen aktuellen Bezug zu haben, jedoch nimmt die Autorin dem Buch mit dem Maß an Referenzen, mit dem sie es überflutet, die Zeitlosigkeit. Wer weiß, ob sich in zehn Jahren noch jemand an Stranger Things erinnert?
Auch wenn aktuelle Zeitbezüge typisch für das New Adult Genre sind, ein geringeres Maß hätte auch Modernität geschaffen, ohne den Leser schon beinahe zu nerven.
Dennoch, davon abgesehen hat die Autorin einen schönen Schreibstil, der einen guten Lesefluss erlaubt.

Mit seinen mehr als 500 Seiten ist „Someone New“ ein ziemlich dickes Buch, insbesondere für ein Buch aus dem New Adult Genre. Trotzdem wurde die Geschichte nie langweilig und auch sind keine großen Längen entstanden.
Durch das Erzählen der Geschichten der Nebencharaktere kam immer wieder Abwechslung in die Handlung.
Und damit wären wir auch bei meinem Highlight des Buchs angekommen: die Autorin hat tolle Nebencharaktere entworfen, über die der Leser unbedingt mehr erfahren möchte.
Umso schöner, dass mit dem bald schon erscheinenden zweiten Teil der Reihe „Someone Else“ die Geschichte um Julians Mitbewohner Auri und Cassie weitergeht.

Mit den Protagonisten Micah und Julian jedoch konnte ich nicht ganz warm werden.
Mit Micahs Vorliebe für Superhelden kann ich leider so gut wie gar nichts anfangen und auch ihr Hobby, das Zeichnen, liegt nicht gerade in meinem Interessenbereich.
Trotz ihrer netten und hilfreichen Art hat mir das gewisse Fünkchen Etwas gefehlt.
Ähnlich bei Julian. Durch sein Verhalten wirkt er sehr unnahbar und der Leser hat gar keine Möglichkeit, richtige Sympathie für ihn zu entwickeln.

Doch hinter all dem steckt natürlich die Frage nach Julians großem Geheimnis. Und genau an dem Punkt wird es sehr schwierig, eine ehrliche Rezension zu schreiben.
Natürlich kann Julians Geheimnis dem Leser nicht schon zu Beginn der Geschichte preisgegeben werden, denn daran liegt der große Plottwist, das große Finale, die Enthüllung, die all die Fragen beantwortet und alle Verwirrungen aufklärt.
Ich kann mir aber vorstellen, dass einige Leser mit der großen Enthüllung ihre Probleme haben, überfordert sind und nicht bereit sind, für solch eine ernste und wichtige Thematik. Oder, dass es viele auch schlicht und einfach nicht interessiert.
Doch wahrscheinlich ist es genau das, was die Autorin erreichen will. Dass sich der Leser unvoreingenommen mit diesem wichtigen Thema befasst.
Deswegen mein Rat, wenn ihr dieses Buch lesen wollt: seid offen für Themen, die in der heutigen Gesellschaft – leider – teilweise immer noch tabuisiert werden.

Mein Fazit: lest dieses Buch, wenn ihr tolerant und offen für Neues seid. Wenn ihr aber nur eine locker leichte Liebesgeschichte, mit den ganz typischen Problemen des Erwachsenwerdens lesen wollt, ist „Someone New“ zwar keine schlechte Wahl, jedoch wahrscheinlich auch nicht die Beste.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 17.01.2019

Wie Twilight - nur viel besser!

Obsidian 1: Obsidian. Schattendunkel
0

Nachdem ich schon sehr viel Gutes über die „Obsidian“-Autorin Jennifer L. Armentrout gehört habe und mir besonders diese Reihe ans Herz gelegt wurde, habe ich mich entschieden, endlich mal das erste Buch ...

Nachdem ich schon sehr viel Gutes über die „Obsidian“-Autorin Jennifer L. Armentrout gehört habe und mir besonders diese Reihe ans Herz gelegt wurde, habe ich mich entschieden, endlich mal das erste Buch in Angriff zu nehmen.
Und ich muss sagen: ich bereue es nicht! Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt.

Als Katy aus ihrer alten Heimat in einen kleinen Ort in West Virginia ziehen muss, ist sie nicht sehr begeistert. Als sie dort ihre neuen Nachbarn Daemon und Dee kennenlernt, verändert sich alles für Katy.
Schnell wird Dee zu Katys bester Freundin, doch Daemon scheint alles andere als begeistert von Katy und ihrer Freundschaft zu seiner Schwester zu sein. Auch scheint Daemon und Dee ein besonderes Geheimnis zu umgeben, ein Rätsel, das Katys Schicksal eine ganz neue Wendung geben wird.

Der Schreibstil der Autorin ist größtenteils sehr angenehm und lässt einen schönen Lesefluss entstehen.
Jedoch wurde mir das Wort „Lust“ ein wenig zu oft benutzt. Oft redet die Protagonistin darüber, dass sie Lust empfindet und dass Lust und Sympathie nicht Hand in Hand gehen müssen.
Ich habe schnell verstanden, dass sie „Lust“ für den männlichen Protagonisten empfindet, was mir aber auch ohne Erwähnung des Begriffs, allein aus der Szene heraus, bewusst war.

Abgesehen davon hat mir die Entwicklung zwischen den beiden Protagonisten gut gefallen.
Aus anfänglicher gegenseitiger Abscheu (abgesehen von Katys Lust) und Unverständnis für den jeweils anderen, entwickelt sich langsam ein normales, vielleicht sogar freundschaftliches Verhältnis zwischen den Beiden, bei dem aber schnell klar wird, dass da eigentlich noch mehr ist als nur Freundschaft und Akzeptanz.
Daemon besteht darauf, dass er Katy nicht leiden kann und dass sie nur eine Belastung für ihn und seine Familie ist. Dennoch wird dem Leser sehr schnell klar, dass er sich mit dieser Behauptung nur schützen will und dass er Katy gar nicht so schlimm findet, wie er behauptet.
Auch Katy besteht darauf, dass Daemon absolut furchtbar ist und sie ihn, trotz einiger Dinge, die zwischen den Beiden geschehen, hasst.
Anfangs wirkte die Einstellung beider Charaktere noch authentisch, zum Ende hin wurde es jedoch nervig.
Dennoch hat Jennifer L. Armentrout tolle Charaktere geschaffen.
Katy handelt einerseits ziemlich emotional und aufopferungsvoll, andererseits lässt sie sich auch nicht so leicht unterkriegen und steht für sich selber ein. Durch ihre widersprüchlichen Gefühle wirkt sie auf mich sehr authentisch.
Daemon wirkt anfangs wie der typische Bad Boy: wahnsinnig gutaussehend, aber mit widerlichem Verhalten und einem anscheinend riesigem Geheimnis, das Katy aufdecken muss. Immer wieder zeigt seine Arroganz und seine Selbsteingenommenheit, doch schnell merkt der Leser jedoch, dass viel mehr in ihm steckt und er mit seinem Verhalten nur seine Familie und letztendlich auch Katy beschützen möchte.
Auch Daemons Schwester Dee ist eine tolle Person, die einfach nur die Erfahrungen eines typischen Teenagermädchens machen möchte. Sie hat mich mit ihrer fröhlichen und loyalen Art absolut von sich überzeugt.

Die gesamte Handlung ist spannend, kein einziges Mal wird das Buch langweilig. Von den Emotionen und den gefühlvollen Szenen zwischen den Protagonisten, bis hin zu den Konfrontation und den Actionszenen mit den Feinden ist alles dabei.
All das erinnert sehr stark an Stephanie Meyers „Twilight“. Es sind sehr viele Parallelen zwischen den beiden Geschichten zu erkennen, jedoch tut das „Obsidian“ auf keinen Fall einen Abbruch.

Meiner Meinung nach ist Jennifer L. Armentrouts „Obsidian“ ein wirklich sehr gelungener Auftakt zu einer tollen und spannenden Reihe mit authentischen Charakteren, viel Spannung und viel Emotion.

Veröffentlicht am 16.01.2019

Eine tolle Geschichte über Liebe, Freundschaft und die Hoffnung

Ein Tag im Dezember
0

Inhalt

Es ist ein Dezembertag, an dem Laurie Jack das erste Mal durch die Scheibe eines Busses sieht und sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Doch der Bus fährt weiter und Laurie hat keine Ahnung, wer ...

Inhalt

Es ist ein Dezembertag, an dem Laurie Jack das erste Mal durch die Scheibe eines Busses sieht und sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Doch der Bus fährt weiter und Laurie hat keine Ahnung, wer dieser Mann sein könnte. All die Zeit kann sie ihn nicht vergessen und hält Ausschau nach ihm – bis er plötzlich vor ihr steht und das als Mann an der Seite ihrer besten Freundin.
Laurie muss akzeptieren, dass sich niemals mehr als Freundschaft zwischen ihr und Jack – ihrer großen Liebe – entwickeln kann.
Doch können Laurie und Jack es tatsächlich schaffen ihre Gefühle füreinander zu vergessen?


Cover

Das Cover ist mit seinen gedeckten und dunklen Blautönen relativ schlicht gehalten und wirkt dadurch edel. Die funkelnden Sterne und Schneeflocken über dem sich küssenden Paar rufen eine romantische und gemütliche Atmosphäre herauf. In Verbindung mit dem winterlichen Titel scheint das Buch dem Leser zuzuflüstern, dass er es sich mit einer Decke und Tee auf dem Sofa gemütlich machen sollte, um in die Geschichte abtauchen zu können.


Schreibstil

Die Geschichte von Laurie und Jack beginnt an einem Tag in Dezember im Jahr 2009. Von da an nimmt die Autorin die Leser mit auf eine 10 Jahre lange Reise.
Der Leser erlebt Lauries Entwicklung, ihre Gefühle und Gedanken über 10 Jahre hinweg.
Die Josie Silver schafft es mit ihrem Schreibstil, Lauries Entwicklung darzustellen, ohne dass sie sich selber untreu wird.
Auch lässt die Autorin trotz der großen Zeitspanne keine Langatmigkeit aufkommen. Die Geschichte hat immer genau den richtigen Grad an Spannung Aufrecht erhalten.
Besonders gefallen hat mir, dass die Autorin mit jedem neuen beginnenden Jahr Lauries Neujahresvorsätze festgehalten hat – das diente gewissermaßen als Rückblick auf das vergangene Jahr und als Ausblick auf das, was nächstes Jahr kommen wird, bzw. was vielleicht auch gerade nicht passieren wird.


Charaktere und Handlung

Durch die Zeitspanne von 10 Jahren erlebt der Leser mit Laurie sehr viel gemeinsame Zeit und einige Veränderungen: ein neuer Job, ein neues Zuhause, ein neuer Mann und vieles mehr. Und auch in Jacks Leben scheint einiges zu passieren.
Doch trotzdem steht die Handlung eher im Hintergrund. Der Fokus liegt definitiv auf den Entwicklungen der einzelnen Charaktere.
So kann ich Lauries Gedanken gut verfolgen und mit ihr mitfühlen. An vielen Stellen habe ich ihr Verhalten auch gut nachvollziehen können, an einigen Stellen habe ich mir jedoch eine andere Reaktion, bzw. ein anderes Verhalten ihrerseits erhofft. Einige Dinge wären dann wahrscheinlich anders verlaufen.
Aber auch Jacks Verhalten erschließt sich mir nicht immer vollständig. Teilweise wirkt er in seinem Verhalten und in seinen Handlungen widersprüchlich.
Trotzdem sind mir Laurie und Jack und auch Lauries beste Freundin Sarah als realistische Charaktere sehr ans Herz gewachsen und ich habe mit jedem einzelnen mitgelitten.
Trotz oder gerade wegen aller Veränderungen, trotz aller Höhen und Tiefen, bin ich mit dem Ende sehr zufrieden und muss gestehen, dass vielleicht ein oder zwei Tränchen geflossen sind.


Fazit

Von „Ein Tag im Dezember“ habe ich mir eine süße Geschichte gewartet, bekommen aber habe ich viel mehr: eine Geschichte die zum Nachdenken über Liebe und Freundschaft, Wünsche und Hoffnungen, Erwartungen und dem Sinn des eigenen Leben anregt, ohne dabei zu tiefgründig zu werden.

Veröffentlicht am 17.10.2018

Nervenaufreibendes Buch, dem aber die Überraschungsmomente fehlen

JEMAND ist in deinem Haus
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Inhalt
Makani Young lebte noch vor Kurzem mit ihren Eltern auf Hawaii, bis etwas passiert, dass sie dazu veranlasst, ihre Heimat zu verlassen, um zu ihrer Großmutter nach Nebraska zu ziehen. Dort führt ...

Inhalt
Makani Young lebte noch vor Kurzem mit ihren Eltern auf Hawaii, bis etwas passiert, dass sie dazu veranlasst, ihre Heimat zu verlassen, um zu ihrer Großmutter nach Nebraska zu ziehen. Dort führt sie ein recht langweiliges Leben, bis plötzlich ein Mörder die Stadt in seiner Hand zu haben scheint. Auf einmal muss Makani auch um ihr Leben fürchten, wenn sie nicht bereit ist, sich ihrer Vergangenheit zu stellen.

Cover
Das Cover ist relativ schlicht gehalten, ruft aber trotzdem eine sehr beklemmende Atmosphäre hervor. Die Vorstellung, nach dem Duschen – wenn wir verletzlich und ausgeliefert sind – eine Schrift am beschlagenen Spiegel zu entdecken, teilweise mit Blut, dürfte uns alle in Angst und Schrecken versetzen.
Und das ist es was das Buch will: mit unserer Angst spielen, indem es uns einredet, an unserem sichersten Ort plötzlich nicht mehr sicher zu sein.
Diese Atmosphäre vermittelt das Cover sehr gut.

Schreibstil
Das Geschehen ist größtenteils aus der Handlung der Protagonistin Makani geschildert.
Einige Kapitel oder Textpassagen werden auch aus der Sicht des Mörders, oder aus der Sicht seiner Opfer erzählt, sodass der Leser hautnah bei den Morden dabei ist.
Dadurch wird das Buch sehr spannend, für empfindliche Mägen jedoch auch schnell zu blutig.
Das Buch bleibt zwar ein Thriller und kein Splatter, trotzdem sollte man sich als empfindlicher Leser dessen bewusst sein.

Charaktere und Handlung
Recht schnell ist klar, dass jeder Geheimnisse hat: welche das sind, erfährt der Leser nach und nach.
Von Makanis Geschichte und ihrem großen Geheimnis war ich enttäuscht. Ich habe erwartet, dass sie furchtbare Dinge getan hat, die einem Killer ein Motiv bieten, sie umbringen zu wollen. Was sie in ihrer Vergangenheit getan hat war sicherlich nicht nett, jedoch nicht so schlimm, um von der ganzen Stadt so sehr geächtet zu werden, dass sie umziehen und einen neuen Namen annehmen muss.
Auch von der Auflösung des Mörders und seines Motivs war ich enttäuscht.
Man erfährt recht schnell, schon etwa in der Mitte des Buches, wer der Mörder ist. Es gibt auch keine verrückten Plottwist, dass der vermeintliche Täter doch nicht der wahre Killer ist. Das ist es was ich erwartet habe, denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Identität so schnell aufgeklärt wird, ohne dass noch etwas Unerwartetes passiert. So war es aber.
Auch hat der Mörder kein schlimmes Geheimnis oder keine tragischen Erlebnisse in seiner Vergangenheit, die ihn dazu veranlassen das zu tun, was er tut und auch hat er weder ein persönliches, noch moralisches Problem mit den Opfern.
Sein Motiv war für mich kein nachvollziehbarer Grund für solche Morde, sondern eine Kleinigkeit, die viele Jugendlich mal in eine schlechte Stimmung versetzt.
Alles was passiert ist war doch nicht so groß, so rätselhaft, so erschreckend wie ich es erwartet habe.
Trotzdem war das Buch äußerst spannend. Das Gefühl, nicht alleine zu sein und beobachtet zu werden, und das noch im eigenen Haus, der Ort, der uns allen Sicherheit geben soll, hat Stephanie Perkins sehr gut vermittelt.

Fazit
Jemand ist in deinem Haus ist ein Buch, dem die Überraschungsmomente fehlen. Nicht, weil die Geschichte vorhersehbar ist, sondern weil hinter der Handlung nicht die großen Mysterien stecken, die man als Leser erwartet. Trotzdem ist das Buch sehr spannend und schafft es mit der Angst der Leser zu spielen.

Veröffentlicht am 17.10.2018

Wenn Sterne zu sehr funkeln

Nebenan funkeln die Sterne
2

Inhalt
Emma Martins führt ein tolles Leben: sie hat ein schickes Apartment im angesagtesten Stadtteil Londons, führt eine romantische Beziehung mit ihrem Freund Troy, reist durch die Welt und sieht die ...

Inhalt
Emma Martins führt ein tolles Leben: sie hat ein schickes Apartment im angesagtesten Stadtteil Londons, führt eine romantische Beziehung mit ihrem Freund Troy, reist durch die Welt und sieht die schönsten Strände und hat viele Freunde – zumindest ist es das, was ihre vielen Instagram-Follower tagtäglich sehen und sie dafür lieben und bewundern.
Doch wie viel davon ist echt?
Die Wahrheit sieht ganz anders aus, denn im echten Leben verlässt Emma nie ihr kleines Apartment und versucht jeglichen Kontakt mit anderen Menschen um jeden Preis zu vermeiden.
Bis plötzlich ihr neuer Nachbar auftaucht und Emma merkt, dass es nicht immer nur Vorteile hat sich selbst von der Außenwelt abzugrenzen...

Cover
Das Cover ist ohne jede Frage unglaublich schön. Der blaue Nachthimmel, die Lichterkette und das goldene Funkeln – vielleicht Sternenstaub oder auch das Glitzern der Großstadtlichter? - rufen eine tolle, gemütliche und romantische Spätsommer-Atmosphäre hervor.
Das Cover ist einerseits verspielt, andererseits aber auch elegant und lädt so zum Träumen ein.
Ohne zu viel zu verraten: am Ende ergibt dann auch der Titel einen Sinn.

Schreibstil
Der Schreibstil war sehr flüssig und leicht zu lesen. Die Geschichte wird aus Sicht der Protagonist Emma geschildert, sodass ihre Gedanken und Gefühle in dieser sehr auf Charakterentwicklung fokussierten Geschichte leicht nachzuvollziehen sind.
Die Autorin schafft es, immer wieder englische Wörter und Sätze in die deutsche Sprache einfließen zu lassen. Die englischen Begriffe sind jedoch so knapp und simpel gehalten, dass die Verständlichkeit garantiert ist. Dennoch wird eine englische Stimmung hervorgerufen.
Auch Erwähnungen oder kurze Beschreibungen typisch Londoner Sehenswürdigkeiten helfen diese Atmosphäre zu kreieren.
Im Laufe der Geschichte baut die Autorin einige wunderschöne, verträumte Metaphern ein, die zum Träumen anregen, ohne jedoch zu kitschig oder zu gewollt zu wirken.
Auch die humoristischen Stellen sorgen dafür, dass die Geschichte nicht durchgängig melancholisch ist.
Eine weitere Besonderheit des Schreibstils sind die Chatverläufe, die sich durch die Geschichte ziehen. Da Social Media ein großes Thema des Buches ist, wirken die Chatverläufe sehr authentisch und geben der Erzählung etwas äußert modernes.

Charaktere und Handlung
Die Erzählung ist – wie bereits erwähnt – sehr Charakterbasiert. Das heißt der Fokus liegt definitiv auf der Entwicklung der Charaktere. Das Innere – die Gedanken und die Gefühlswelt – werden sehr detailliert geschildert, sodass ich schnell Verständnis und Mitgefühl für die Protagonistin aufbringen kann, trotzdem fehlen mir einige Ecken und Kanten. Besonders Nathan hat für mich nicht besonders viel Tiefe. Zum Ende hin wandelt sich das noch ein wenig ins Positive, insgesamt
ist er mir als Charakter dennoch zu glatt.
Bei dieser starken Charakterfokussierung rückt die Handlung, also ein Geschehen dabei sehr in den Hintergrund, bzw. es passiert kaum etwas. Dadurch ist die Geschichte recht eintönig und hat insbesondere zum Ende hin gewisse Längen. Spannung kommt nur minimal auf.
Auf den letzten Seiten wirkt die Geschichte sehr abgehackt. Das Ende kommt zu schnell und zu plötzlich, was in starkem Kontrast zu den sehr detailreichen und ausführlichen Beschreibungen steht, die sich ansonsten durch das Buch ziehen.

Fazit
„Nebenan funkeln die Sterne“ ist ein süßes Buch für Leser, die den Fokus gerne auf die Entwicklung von den Charakteren legen und nicht so sehr auf eine Handlung.
Besonders zum Ende hin wirkt das Buch gehetzt und verliert seine Besonderheit, sodass es mit dem Anfang nicht mehr mithalten kann.
Meinen Erwartungen kann es trotz moderner Themen leider nicht ganz gerecht werden.