Wenn Sterne zu sehr funkeln
Nebenan funkeln die SterneInhalt
Emma Martins führt ein tolles Leben: sie hat ein schickes Apartment im angesagtesten Stadtteil Londons, führt eine romantische Beziehung mit ihrem Freund Troy, reist durch die Welt und sieht die ...
Inhalt
Emma Martins führt ein tolles Leben: sie hat ein schickes Apartment im angesagtesten Stadtteil Londons, führt eine romantische Beziehung mit ihrem Freund Troy, reist durch die Welt und sieht die schönsten Strände und hat viele Freunde – zumindest ist es das, was ihre vielen Instagram-Follower tagtäglich sehen und sie dafür lieben und bewundern.
Doch wie viel davon ist echt?
Die Wahrheit sieht ganz anders aus, denn im echten Leben verlässt Emma nie ihr kleines Apartment und versucht jeglichen Kontakt mit anderen Menschen um jeden Preis zu vermeiden.
Bis plötzlich ihr neuer Nachbar auftaucht und Emma merkt, dass es nicht immer nur Vorteile hat sich selbst von der Außenwelt abzugrenzen...
Cover
Das Cover ist ohne jede Frage unglaublich schön. Der blaue Nachthimmel, die Lichterkette und das goldene Funkeln – vielleicht Sternenstaub oder auch das Glitzern der Großstadtlichter? - rufen eine tolle, gemütliche und romantische Spätsommer-Atmosphäre hervor.
Das Cover ist einerseits verspielt, andererseits aber auch elegant und lädt so zum Träumen ein.
Ohne zu viel zu verraten: am Ende ergibt dann auch der Titel einen Sinn.
Schreibstil
Der Schreibstil war sehr flüssig und leicht zu lesen. Die Geschichte wird aus Sicht der Protagonist Emma geschildert, sodass ihre Gedanken und Gefühle in dieser sehr auf Charakterentwicklung fokussierten Geschichte leicht nachzuvollziehen sind.
Die Autorin schafft es, immer wieder englische Wörter und Sätze in die deutsche Sprache einfließen zu lassen. Die englischen Begriffe sind jedoch so knapp und simpel gehalten, dass die Verständlichkeit garantiert ist. Dennoch wird eine englische Stimmung hervorgerufen.
Auch Erwähnungen oder kurze Beschreibungen typisch Londoner Sehenswürdigkeiten helfen diese Atmosphäre zu kreieren.
Im Laufe der Geschichte baut die Autorin einige wunderschöne, verträumte Metaphern ein, die zum Träumen anregen, ohne jedoch zu kitschig oder zu gewollt zu wirken.
Auch die humoristischen Stellen sorgen dafür, dass die Geschichte nicht durchgängig melancholisch ist.
Eine weitere Besonderheit des Schreibstils sind die Chatverläufe, die sich durch die Geschichte ziehen. Da Social Media ein großes Thema des Buches ist, wirken die Chatverläufe sehr authentisch und geben der Erzählung etwas äußert modernes.
Charaktere und Handlung
Die Erzählung ist – wie bereits erwähnt – sehr Charakterbasiert. Das heißt der Fokus liegt definitiv auf der Entwicklung der Charaktere. Das Innere – die Gedanken und die Gefühlswelt – werden sehr detailliert geschildert, sodass ich schnell Verständnis und Mitgefühl für die Protagonistin aufbringen kann, trotzdem fehlen mir einige Ecken und Kanten. Besonders Nathan hat für mich nicht besonders viel Tiefe. Zum Ende hin wandelt sich das noch ein wenig ins Positive, insgesamt
ist er mir als Charakter dennoch zu glatt.
Bei dieser starken Charakterfokussierung rückt die Handlung, also ein Geschehen dabei sehr in den Hintergrund, bzw. es passiert kaum etwas. Dadurch ist die Geschichte recht eintönig und hat insbesondere zum Ende hin gewisse Längen. Spannung kommt nur minimal auf.
Auf den letzten Seiten wirkt die Geschichte sehr abgehackt. Das Ende kommt zu schnell und zu plötzlich, was in starkem Kontrast zu den sehr detailreichen und ausführlichen Beschreibungen steht, die sich ansonsten durch das Buch ziehen.
Fazit
„Nebenan funkeln die Sterne“ ist ein süßes Buch für Leser, die den Fokus gerne auf die Entwicklung von den Charakteren legen und nicht so sehr auf eine Handlung.
Besonders zum Ende hin wirkt das Buch gehetzt und verliert seine Besonderheit, sodass es mit dem Anfang nicht mehr mithalten kann.
Meinen Erwartungen kann es trotz moderner Themen leider nicht ganz gerecht werden.