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Veröffentlicht am 14.03.2022

Mit dem Drachenmädchen fing alles an...

Das Mädchen mit dem Drachen
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Da mir die ersten beiden Romane der Autorin so gut gefielen, kam ich nicht umhin auch diesen zu lesen. Optisch passt er schon mal perfekt zu den vorherigen. Er hat direkt einen Wiedererkennungswert.

In ...

Da mir die ersten beiden Romane der Autorin so gut gefielen, kam ich nicht umhin auch diesen zu lesen. Optisch passt er schon mal perfekt zu den vorherigen. Er hat direkt einen Wiedererkennungswert.

In der Geschichte geht es um Léna, die nach einem tragischen Schicksalsschlag Ablenkung in Indien sucht. Das Elend der armen Bevölkerung, allen voran den weiblichen Dalits, den Unberührbaren, nimmt sie sehr mit. Es kann doch nicht sein, dass man kein Recht auf eine Zukunft hat nur weil man als Mädchen geboren wird. Wird ihre Idee Früchte tragen oder wird man ihr zu viele Steine in den Weg legen?

Anders als bei ihren anderen Büchern benötigte ich hier etwas länger Zeit zum Reinlesen, da es sich zu Beginn eher sachbuchartig für mich anfühlte.

Die Szene als Lalita und Léna sich das erste Mal so richtig nah begegnen, da war ich dann voll drin und gefesselt.

Die Autorin gibt wieder tiefe Einblicke in das Leben indischer Frauen und bei deren Rechtslosigkeit wird man als Westeuropäer einfach nur wütend über diese Ungerechtigkeit in deren Kultur, aber gleichzeitig weiß man auch all das was man selbst als Privilegien genießt noch viel mehr zu schätzen.

Das Geheimnis um Léna, was mit ihr eigentlich nicht stimmt, bleibt sehr lange verborgen und die Offenbarung hat mich überrascht, denn ich habe mit etwas anderem gerechnet.

Ganz toll fand ich, wie die jungen Menschen immer mehr Vertrauen zu Léna fassen und dass es eben nicht unbedingt immer eine gemeinsame Sprache braucht, um sich zu verstehen.

Die Entwicklung von Preeti als Figur hat mir gefallen. Hatte ich anfangs noch enorm Angst vor ihr und dass durch ihre Gewalt was richtig Schlimmes passiert, so wird sie durch Lénas Hilfe doch deutlich zahmer.

Fremde Begrifflichkeiten werden im Text mittels Fußnoten direkt erklärt, so dass man nicht zu einem Glossar blättern muss, was ich gut fand.

Fazit: Berührend, unterhaltsam, mal etwas anderes. Nicht ganz so fesselnd wie ihre ersten Werke und dennoch lesenswert.

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Veröffentlicht am 08.03.2022

Der Tod gehört zum Leben dazu...

Niemehrzeit
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Ich gebe es ungern zu, aber auf dieses Buch bin ich nur durch Social Media gestoßen. Und ja ich bin sehr dankbar dafür.

Der Autor Christian Dittloff hat kurz hintereinander Vater und Mutter verloren und ...

Ich gebe es ungern zu, aber auf dieses Buch bin ich nur durch Social Media gestoßen. Und ja ich bin sehr dankbar dafür.

Der Autor Christian Dittloff hat kurz hintereinander Vater und Mutter verloren und schildert in diesem Werk seine Erlebnisse mit den Eltern, seine Trauer und wie es ist plötzlich "allein" zu sein.

Das Besondere ist in jedem Fall, dass man selbst sofort zu grübeln beginnt und wie sehr es einen selbst treffen würde, wenn die eigenen Eltern nicht mehr wären.

Ich fand spannend, dass ich bei der Lektüre auch immer mehr das Gefühl hatte meine Eltern wirklich nur zu kennen ab dem Zeitpunkt als es mich gab, aber das Davor einfach nur Rauchschwaden sind, die ich nur erahnen, aber nicht sehen kann.

Das Geschriebene ist traurig, lustig, mitnehmend, unterhaltsam und einfach so real, dass man jedes Wort glaubt, denn ab einem gewissen Alter hat wohl jeder schon mal Schlimmes erlebt und einen liebgewonnen Menschen verloren. Man fühlt mit und kann sich sehr gut einfühlen.

Für mich definitiv ein besonderes Buch mit Tiefgang, welches nicht jede Durchschnittsbuchhandlung oder Buchkette auf Vorrat liegen hat.

Fazit: Ein Werk, das in mir noch lange nachklingen wird. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Klasse!

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Veröffentlicht am 06.03.2022

Die Magie der Schlüssel Akt eins...

2 Seelen. Das erste Buch der Unsterblichkeit
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Ich lese eher selten Romantasy und dies ist mein erstes Buch des Autorenduos, weshalb ich gespannt zu lesen begann.

In der Geschichte geht es um Kela, die nur noch ihren Bruder hat, denn alle anderen ...

Ich lese eher selten Romantasy und dies ist mein erstes Buch des Autorenduos, weshalb ich gespannt zu lesen begann.

In der Geschichte geht es um Kela, die nur noch ihren Bruder hat, denn alle anderen sind tot. Gerade erst ist ihr mürrischer Großvater gestorben, der wenig später als Geist auftaucht. Was geht vor in ihrem Haus? Als sie wegen Geldproblemen drei Mitbewohner aufnehmen, wird es richtig kurios. Mit den Dreien stimmt doch etwas nicht, oder?

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um eher seichte Lektüre, was auch manchmal sein muss im Leben, um sich entspannt abzulenken.

Vieles ist nicht neu und hat man ähnlich schon gelesen oder gehört und dennoch mochte ich die Idee mit den Clans und den Verbindungen zu Blumen. Die gesonderten Schilderungen zu den Bedeutungen der einzelnen Blumen fand ich spannend.

Die Figuren präsentieren sich in erster Linie durch Optik und natürlich stehen die Liebesgefühle im Vordergrund, aber mich störte das nicht. Da es sich um ein Jugendbuch handelt, ist auch klar, dass Kela kaum Erfahrungen hat und die Liebe erst kennenlernen muss. Das fand ich sogar eher süß, erinnert es einen doch an die eigene Jugend.

Die mysteriösen Schatten und die einzelnen Clanmitglieder, die da auftauchen, bringen Spannung in die Handlung. Es ist schon interessant wer sich alles als unsterblich herausstellt, obwohl sie einige schon sehr lange kennt. Auch mit vielen witzigen Momenten dient das Buch.

Fazit: Ein solider Startband, der genug offen lässt, um den zweiten Band lesen zu wollen. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.

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Veröffentlicht am 05.03.2022

Alte Sage im neuen Gewand...

Tell
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Nachdem mir "Kalmann" so unglaublich gut gefiel, musste ich auch zum neuen Buch von Joachim B. Schmidt greifen. Gespannt begann ich mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um den Bergbauern Wilhelm ...

Nachdem mir "Kalmann" so unglaublich gut gefiel, musste ich auch zum neuen Buch von Joachim B. Schmidt greifen. Gespannt begann ich mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um den Bergbauern Wilhelm Tell, in dessen Heimatort die Habsburger ihr Unwesen treiben und die Bevölkerung terrorisieren. Aufgrund eines kleinen Fehlverhaltens folgt der berühmte Apfelschuss, aber das ist erst der Anfang von so viel mehr. Wer wird überleben und wer wird es nicht schaffen?

Zu Beginn brauchte ich etwas, um in die Handlung zu finden, da mich die vielen Akteure, die alle aus der Ich- Perspektive berichten, etwas verwirrt haben. Man sieht erst nach und nach wer zu wem gehört und wer letztlich wer ist.

Die insgesamt zehn Kapitel sind nochmals in Sequenzen unterteilt, die recht kurz sind, was für einen enormen Speed in der Handlung sorgt. Ich fühlte mich regelrecht durch die Ereignisse getrieben, weil alles Knall auf Fall geht. Das hat mir gut gefallen, sorgt es doch dafür, dass man nicht mehr aufhören kann zu lesen.

Ich kannte die Tell- Sage nur wage und kann daher wenig Vergleiche ziehen, was aber absolut nicht nötig ist, da diese Geschichte für sich steht. Was mich besonders berührt hat waren die Geschehnisse bei Vater Loser, weil es einen Bezug zur aktuellen Realität hat, obwohl diese Geschichte ja einige Jahrhunderte vor uns spielt.

Auch das Leid der Frauen hat mich mitgenommen, sind sie doch oft der Willkür der Männer ausgesetzt und können ihr Schicksal nur hinnehmen.

Meine absolute Hassfigur und ich denke das war auch so gewollt, war Harras. Wie verbittert muss man sein vom Leben, dass man von allen Menschen nur schlecht denkt und jedem nur Schlechtes wünscht? Die dusseligen Soldaten hingegen fand ich dazu köstlich amüsant.

Fazit: Ein spannender Roman, der mit hartem Stoff daherkommt, aber eben auch einige witzige Momente zu bieten hat. Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Der Krieg ist vorbei und nun?

Heul doch nicht, du lebst ja noch
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Nachdem ich letztes Jahr "Dunkelnacht" mit großer Begeisterung gelesen habe und mich der Jugendroman zu Tränen rührte, war ich auf diesen hier mehr als gespannt.

In der Geschichte geht es um Traute, Herrmann ...

Nachdem ich letztes Jahr "Dunkelnacht" mit großer Begeisterung gelesen habe und mich der Jugendroman zu Tränen rührte, war ich auf diesen hier mehr als gespannt.

In der Geschichte geht es um Traute, Herrmann und Jakob, deren Kindheit nahezu nur aus Krieg bestand. Nun ist dieser vorbei. Doch was bedeutet das für ihr Leben? Wird nun alles schlagartig besser? Aber wie soll das gehen, wo doch ihre Heimatstadt Hamburg in Schutt und Asche liegt?

Der Jugendroman bildet die Tage 22.06.1945 bis 29.06.1945 ab, also recht kurz nach der Kapitulation und wir begleiten die Kinder im steten Wechsel, denn zu Beginn der Geschichte kennen sich nicht gleich alle.

Jedes Schicksal für sich ist sehr bewegend und dennoch hat mich am meisten Herrmann fasziniert und das nicht unbedingt aufgrund des verletzten Soldatenvaters, sondern weil er im Verlauf begreift, dass die Ideologie rein gar nichts gebracht hat, die ihm all die Jahre eingebläut worden ist. Wie er mit dieser Erkenntnis umgeht, das hat mich beeindruckt.

Auch wenn die Geschichte nur gut 180 Seiten mit großer Schrift belegt, so lässt sich das nicht in einem Rutsch lesen, denn das Erzählte berührt und lässt einen immer wieder schlucken. Gerade in der aktuellen Zeit kann man die Schicksale von damals mit denen von heute vergleichen.

Bei dem vorliegenden Buch sollte man sich meines Erachtens an die Altersangabe ab 14 Jahren halten, denn Jüngere könnten zum Einen Verständnisprobleme haben und zum Anderen zu sehr überrumpelt werden von der Härte der Geschichte.

Begriffe und Ereignisse werden am Ende des Buches näher erläutert, was ich immer sehr hilfreich finde.

Fazit: Ein enorm wichtiges Buch, was mit dafür sorgen wird, dass das Schreckliche von damals nie vergessen wird, auf dass dies nie wieder passieren mag. Ich habe es gern gelesen und empfehle es nur zu gern weiter.

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