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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2018

Warum musste sie so jung sterben?

Krokodilwächter
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Über die Verlagsvorschau bin ich auf den Titel aufmerksam geworden und da mich bereits Klappentext und Optik des Buches sehr ansprachen, begann ich gespannt mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es ...

Über die Verlagsvorschau bin ich auf den Titel aufmerksam geworden und da mich bereits Klappentext und Optik des Buches sehr ansprachen, begann ich gespannt mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um das Ermittlerduo Jeppe Kørner und Anette Werner, die den grausigen Mord an einer jungen Studentin aufklären müssen. Wurde sie wirklich nach einer Krimivorlage getötet? Wer steckt hinter der Tat? Als es nicht bei einem Mord bleibt, rennt den Ermittlern die Zeit davon. Werden sie den Fall dennoch lösen können?

Der Thriller besticht vor allem durch unglaublich gut gezeichnete Charaktere, egal ob das die Ermittler, die Opfer oder gar Täter sind.

Besonders eindrücklich waren die Gegensätze der beiden Ermittler. Während Anette unheimlich glücklich verheiratet ist und dies auch ausstrahlt, ist Jeppe einfach nur totunglücklich, weil er vor einiger Zeit von seiner Frau verlassen worden ist. Auch wenn er auf manche Leser enorm schwach wirken mag, so kann sein Verhalten wohl nur verstehen, der selbst so etwas durchgemacht hat. Mir hat die Figur aus der Seele gesprochen. Besonders gefallen hat mir, dass seine Verzweiflung unglaublich gut rüber kommt und er immer wieder mit sich hadert, ob er noch gut genug für andere ist, denn genauso fühlt es sich an verlassen zu werden. Auch wenn er teilweise unsympathisch wirkte, mochte ich ihn von allen Figuren im Buch am liebsten.

Noch sehr eindrücklich ist die pensionierte Dozentin Ester de Laurenti dargestellt, deren Leben auch alles andere als glücklich zu sein scheint. Sie versucht ihr Unglück im Alkohol zu ertränken. Ihr Krimi, der im Buch immer wieder auftauchte, las sich doch sehr poetisch und sprachlich sehr gewandt.

Beängstigend empfand ich die cholerischen Charaktere Christian Stender, dem Vater des ersten Opfers und Schriftsteller Kingo. Beide Männer stellten den typischen Macho und Geschäftsmann dar, der immer bekommt, was er will.

Die Erklärung, warum das Buch seinen Titel hat, gefiel mir gut. Das passt wirklich hervorragend dazu.

Der eigentliche Fall las sich so spannend, dass ich das Buch am liebsten in eins durchgelesen hätte, aber man muss immer mal wieder innehalten, einfach weil das Geschilderte doch recht heftig ist. Die Autorin beschreibt schon sehr detailliert wie die Opfer aussehen und beschönigt dabei nichts.

Für mich hat sich das vorliegende Buch zu keiner Zeit wie ein Debüt angefühlt, denn es las sich unglaublich flüssig und spannend. Auch der Stil von Frau Engberg gefiel mir richtig gut.

Erst wirklich ganz am Schluss wird gelüftet wer hinter dem Ganzen steckt. Ich mochte besonders, dass man während des Lesens immer wieder rätselt, wer es denn nun ist und durch die diversen Wendungen kommt man einfach nicht drauf, weshalb man immer tiefer in die Handlung eingesogen wird.

Fazit: Unglaublich spannend und fesselnd. Nur zu gern würde ich von diesem Ermittlerduo weitere Fälle lesen wollen. Ganz großes Kino, nur zu gern spreche ich eine absolute Leseempfehlung aus. Gänsehaut im Sommer? Hiermit gelingt das.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Neuanfang in Marokko

Das Elfenbeinzimmer
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Über Laila El Omaris Bücher habe ich schon sehr viel Positives gehört, nur leider bisher nicht geschafft mal selber eins von ihr zu lesen. Das habe ich nun nachgeholt. Unvoreingenommen begann ich also ...

Über Laila El Omaris Bücher habe ich schon sehr viel Positives gehört, nur leider bisher nicht geschafft mal selber eins von ihr zu lesen. Das habe ich nun nachgeholt. Unvoreingenommen begann ich also zu lesen.

In der Geschichte geht es um die Schwestern Jana und Marla, die nach dem Tod der Mutter Deutschland den Rücken kehren und nach Marokko auswandern. Hier geht es auf den Familiensitz von Janas Mann Joaquin, vom dem sie derzeit getrennt lebt. Konflikte sind da vorprogrammiert...

Der Großteil der Handlung spielt in der Gegenwart, aber der Leser taucht des Öfteren auch in die Vergangenheit der Familie ein bis zurück ins Jahr 1608. Dadurch erfährt man sehr viel über die Entwicklung der Familienmitglieder und wie es überhaupt zu dem großen Geheimnis kam.

Die Protagonisten empfand ich als sehr durchwachsen. Jana hat mich einfach nur genervt. Für ihr Alter (28 Jahre) verhält sie sich sehr sprunghaft und naiv. Ihre Entscheidungen konnte ich des Öfteren nicht so ganz nachvollziehen. Auch war mir unbegreiflich warum sie auf Biegen und Brechen zu ihrem Ex zurückkehrt und bei ihm einzieht. Auch mit Joaquin bin ich nicht besonders warm geworden.

Ihre kleine Schwester Marla hat mir da deutlich besser gefallen. Die Handlung um sie und Raul hat mir sehr zugesagt und war ein Lichtblick im Roman. Auch den etwas kauzigen Vater von Joaquin fand ich sehr sympathisch.

Besonders gut gefallen hat mir die Darstellung des Hauses der Familie Mariscal, denn das empfand ich beim Lesen als sehr beeindruckend. Es ist in der Geschichte der Dreh- und Angelpunkt und zudem von großer Bedeutung.

Richtig spannend wurde der Roman eigentlich erst zum Ende hin, denn da kommt es zu Offenbarungen, die ich so nie erwartet hatte. Das gelüftete Familiengeheimnis hat es in sich.

Fazit: Ein Roman, der mir ganz gut gefallen hat, der aber noch Luft nach oben gehabt hätte. Auf einen weiteren Versuch mit der Autorin würde ich es ankommen lassen, dieses Buch kann ich jedoch nur bedingt weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 19.10.2018

Eine Naturkatastrophe verändert Mitteleuropa...

Zorn des Himmels
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Dies war mein erster historischer Roman von Richard Dübell, kenne ich doch bisher nur seine spannenden und vor allem amüsanten Krimis um Hauptkommissar Peter Bernward. Da ich historische Romane mein bevorzugtes ...

Dies war mein erster historischer Roman von Richard Dübell, kenne ich doch bisher nur seine spannenden und vor allem amüsanten Krimis um Hauptkommissar Peter Bernward. Da ich historische Romane mein bevorzugtes Genre sind und mich die äußere Gestaltung des Buches förmlich anzog, begann ich mit großem Interesse und Erwartungen zu lesen.

Der Autor entführt uns nach Frankfurt, anno Domini 1342. Hier begegnen wir der jungen Fährmannstochter Philippa, die während sich ein Unwetter zusammenbraut einen Mann ohne Erinnerung kennenlernt. Mathias hat es ihr wirklich angetan, noch nie hat sie so gefühlt. Während Mathias ihr gehörig den Kopf verdreht, geht das Gerücht um, dass ein Attentäter in der Stadt weilt, der es auf den Kaiser abgesehen hat. Könnte Mathias wohlmöglich darin verwickelt sein?

Richard Dübells Schreibstil ist einfach so erfrischend, dass einem die Seiten förmlich durch die Hände gleiten, man immer mehr von der Geschichte und dessen Charaktere haben möchte.

Die dargestellten Personen sind sehr gut gezeichnet, da findet sicher jeder Leser einen Charakter mit dem er sich identifizieren kann. Mir hat es hier am meisten Philippa angetan, mochte ich vor allem ihr wildes und offenes Wesen.

Gut gefallen hat mir zudem, dass die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven dargestellt wird, so bekommt man einen noch besseren Einblick in die Menschen und ihre Gefühlswelt. Und für zusätzliche Spannung sorgt es auch.

Die Katastrophen, das Machtgeränkel und ähnliches sind so gut geschildert, dass man fast das Gefühl hat einen Film vor Augen ablaufen zu sehen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass sich dieser Stoff ideal als Filmvorlage macht.

Eins weiß ich nach dieser Lektüre ganz gewiss: Das wird nicht mein letzter historischer Roman von diesem Autor gewesen sein.

Fazit: Ein spannender und sehr unterhaltsamer Roman über das Magdalenenhochwasser. Für Fans historischer Romane ein Must-Read. Lesenswert und uneingeschränkt zu empfehlen!

Veröffentlicht am 18.10.2018

So schmeckt das echte Leben...

Kräuter der Provinz
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Ich liebe die historischen Romane von Petra Durst- Benning, da hat mich wirklich noch kein Buch enttäuscht und so war ich doch sehr gespannt wie ein "normaler" Unterhaltungsroman von ihr sein würde.

In ...

Ich liebe die historischen Romane von Petra Durst- Benning, da hat mich wirklich noch kein Buch enttäuscht und so war ich doch sehr gespannt wie ein "normaler" Unterhaltungsroman von ihr sein würde.

In der Geschichte geht es um die Ortsbürgermeisterin und Gastwirtin Therese, die leider schwer erkrankt und sich dadurch noch mehr an das klammert, was ihr das liebste ist: Maierhofen. Leider ist der Ort von Problemen geplagt, denn immer mehr junge Leute ziehen weg, die Geschäfte müssen schließen und am Ende bleiben nur noch Alte. Dabei hat das Landleben so viele Vorteile, die es zu beweisen gilt. Wird Therese ihren Ort vor dem Aussterben retten können?

Ich hatte es ja nur gehofft, bekam es dann aber auch geboten, denn die Schreibe der Autorin weiß auch hier zu fesseln und mitzureißen. Es handelt sich hier zwar um eher leichte Lektüre für Zwischendurch, dennoch regt der Roman zum Nachdenken an.

Die dargestellten Personen sind wie aus dem echten Leben gegriffen. Viele Dorfbewohner haben mich, die ebenfalls auf dem Land lebt, an Nachbarn und Bewohner in meiner Umgebung erinnert. Da gibt es die liebenswerten, aber auch die kauzigen. Zudem ist gerade Therese eine Frau, mit der sich wohl jede Leserin in irgendeiner Form identifizieren kann.

Für mich ist dieser Roman ein Aufruf selbst in seiner Umgebung etwas zu verändern und dass man nur Mut braucht, um zu schaffen was man sich wünscht. Klar sind einige Darstellungen etwas zu gut für diese Welt, dennoch nie so, dass sie nicht doch irgendwie wahr werden könnten.

Fazit: Herrlich leichte Lektüre für kalte Herbst- und Wintertage, die ich nur zu gern empfehle. Lesenswert, ein echter Durst- Benning eben...

Veröffentlicht am 18.10.2018

Die Wölfe werden dich holen kommen...

Die Nacht gehört den Wölfen
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Ich liebe Jugendbücher und habe schon viel Gutes über Wulf Dorn gehört, daher war ich unheimlich gespannt auf dieses Buch und begann mit der Lektüre.

Im Roman geht es um Simon, der als Einziger einen ...

Ich liebe Jugendbücher und habe schon viel Gutes über Wulf Dorn gehört, daher war ich unheimlich gespannt auf dieses Buch und begann mit der Lektüre.

Im Roman geht es um Simon, der als Einziger einen Autounfall überlebt hat. Seine Eltern starben dabei. Wie soll er nur ohne sie leben? Sein großer Bruder Mike und Tante Tilia kümmern sich um ihn, nur kann dies wirklich Familienersatz sein?

Ein personaler Erzähler führt uns durch diese spannende Geschichte, die durch kurze, knackige Kapitel besticht und rasche Szenenwechsel beinhaltet.

Am intensivsten beleuchtet der Autor Simon, der anders ist als andere Jugendliche in seinem Alter. Nicht nur durch den Unfall ist er beeinträchtigt, hat er doch zudem eine leicht autistische Störung. Ich mochte Simon auf Anhieb gern, weil er so "normal" ist. Seine dargestellten Ängste konnte ich stets nachvollziehen und zu Freundin Caro ist er auch überaus loyal. Nebendarsteller füllen die Story, werden aber nicht so charakterisiert wie Simon. Das erwarte ich bei einem Jugendbuch aber auch nicht zwingend.

Schön fand ich die Verknüpfung von Märchen mit der Romanhandlung. Zudem waren die Orte echt gut beschrieben. Ich mochte vor allem das mysteriöse Waldhotel.

Von diesem Jugendbuch haben mir Dreiviertel sehr gut gefallen, denn die Story ist spannend, es gibt interessante Wendungen und auch Freundschaft und Liebe spielen eine Rolle. Doch das Ende hat für meinen Geschmack einiges zerstört.

Der Vorteil von dem gewählten Ende ist, dass man damit absolut nicht rechnet, alle Fragen abschließend geklärt sind und keine Punkte offen bleiben. Allerdings blieb bei mir dadurch ein wenig die Glaubwürdigkeit auf der Strecke und ich fragte mich nach dem Zuklappen des Buches, ob Wulf Dorn den Leser wirklich so extrem an der Nase herumführen wollte?

Fazit: Eine ganz tolle Geschichte, die mir gut gefallen hat, deren positiver Eindruck aber durch den seltsamen Abschluss etwas abnimmt. Ich habe die Geschichte dennoch gern gelesen und empfehle das Buch weiter.