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Veröffentlicht am 18.10.2018

Wie wertvoll sind Erinnerungen?

Memory Wall
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Für mich war es sowohl das erste Buch von Anthony Doerr als auch meine erste Novelle und so ließ ich mich erwartungsvoll auf das Neue ein.

In der Geschichte geht es um die Demenzkranke Alma, die plötzlich ...

Für mich war es sowohl das erste Buch von Anthony Doerr als auch meine erste Novelle und so ließ ich mich erwartungsvoll auf das Neue ein.

In der Geschichte geht es um die Demenzkranke Alma, die plötzlich all ihre Erinnerungen verloren hat. Wie geht man damit um und wie wichtig sind Erinnerungen eigentlich für unsere Existenz?

Mir fiel in erster Linie der unglaublich intensive Schreibstil auf. Die Sätze umschmeichelten förmlich mein Leserherz. Auch wenn das Buch nicht sonderlich seitenstark ist, so musste ich mir doch zahlreiche Zitate notieren, weil ich die Sätze einfach nur großartig fand. Der Autor beschreibt mit solch einer Intensität und so viel Gefühl, dass ich Herzklopfen bekam.

Die Novelle regt in jedem Fall zum Nachdenken an, denn die große Frage ist: Wie wichtig sind Erinnerungen? Was sind wir ohne diese? Ist ein Leben ohne Erinnerungen vergangener Tage überhaupt lebenswert? Haben sie sogar Einfluss auf unser Glück?

Alma als Hauptcharakter ist nicht sonderlich sympathisch, aber man versteht, warum sie so ist wie sie ist. Gefangen in den Zwängen ihrer Ehe hat sie sich eben zu der Person entwickelt, die sie heute mit 74 ist. Ihr Angestellter Pheko, Mädchen für alles und schwarz, wächst einem deutlich mehr ans Herz, denn er hat nicht nur die Launen seiner Chefin zu ertragen, sondern ein krankes Kind und meistert dennoch sein Leben. Gerade seine liebevolle Art mit Alma umzugehen, hat ihn mir ans Herz wachsen lassen.

Die Handlung spielt in Kapstadt und behandelt am Rande typische Themen für Südafrika wie zum Beispiel die Rassenunterschiede oder die klaffende Lücke zwischen arm und reich.

Fazit: Dieses kleine Büchlein ist etwas ganz Besonderes. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Von diesem Autor muss ich unbedingt mehr lesen...

Veröffentlicht am 18.10.2018

Nudelrezepte aller Art...

JETZT! Nudeln
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Als Fan von Nudeln war ich sehr neugierig auf dieses Kochbuch.

Optisch ist es schon mal ein wahrer Hingucker, viele Fotos, kunterbunte Farben und alles sehr peppig gemacht. Doch Optik allein ist ja bekanntlich ...

Als Fan von Nudeln war ich sehr neugierig auf dieses Kochbuch.

Optisch ist es schon mal ein wahrer Hingucker, viele Fotos, kunterbunte Farben und alles sehr peppig gemacht. Doch Optik allein ist ja bekanntlich nicht alles, will man in erster Linie mit einem Kochbuch Rezepte ausprobieren.

Leider störte mich so einiges im Praxisgebrauch. Das Inhaltsverzeichnis gibt nur eine grobe Übersicht was im Buch enthalten ist, wie zum Beispiel: Nudeln mit Soße, Nudeln aus der Pfanne, Salate, Suppen oder Nudeln aus dem Ofen. Um dann die einzelnen Rezepte zu finden, muss man schon in das Rezeptregister gucken oder durchblättern.

Der Aufbau eines Rezeptes sieht wie folgt aus: Mittig stehen die Zutaten, Zubereitungszeit und für wie viele Personen das Rezept ist. Darum herum findet sich die Anleitung zum Rezept wieder. Das erschien mir leicht unübersichtlich, hätte ich die Zutatenliste lieber am Rand und etwas separater gehabt. Allerdings hebt sich die Zutatenliste farblich vom restlichen Text ab, so dass man sie durchaus schnell findet.

Etwas schade fand ich, dass nicht jedes Rezept durch ein Foto unterstrichen wird, sprich nicht alle Rezepte sind bebildert. Ich hole mir gerade durch Fotos Appetit und Rezepte ohne Foto sprechen mich dann nicht so sehr an.

Einfachere und schnellere Rezepte sind durch einen farblichen Hintergrund gekennzeichnet. Das finde ich eigentlich ganz gut, aber mussten es gerade pink und grasgrün werden? Die Schrift bei diesen Rezepten ließ sich für mich aufgrund der kräftigen Hintergrundfarbe nicht so gut lesen.

Das Buch besticht vor allem mit etwas exotischeren Rezepten, wirklich mal etwas anderes. Allerdings waren mir persönlich zu wenig Salate dabei (4 Salate, davon 3 mit Asianudeln).

Die Rezepte ließen sich gut nachkochen, allerdings sollte man hier schon etwas Erfahrung mitbringen, denn nur rein nach Rezept nachkochen fehlt irgendwie immer etwas Pfiff.

Zudem sind manche Erklärungen irreführend (z.B.: Nudeln/ Cannelloni vorher kochen oder nicht). Und dann ist mir des Öfteren aufgefallen, dass zwar Zutaten angegeben sind, im Text aber nicht erklärt wird, wann diese eingesetzt werden.

Fazit: Ein durchaus solides Kochbuch rund um die Nudel, aus dem man das ein oder andere gern nachkocht. Der große Wurf war es für mich jedoch nicht.

Veröffentlicht am 18.10.2018

Auf den Spuren des Schmugglers...

Herrin der Schmuggler
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Ich lese sehr gern historische Romane, nur ins Mittelalter hat es mich noch nicht allzu oft verschlagen, weshalb ich voller Neugierde zu lesen begann.

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um den ...

Ich lese sehr gern historische Romane, nur ins Mittelalter hat es mich noch nicht allzu oft verschlagen, weshalb ich voller Neugierde zu lesen begann.

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um den Nachfolgeband zu "Fürstin der Bettler", was mir vor Lesebeginn nicht bewusst war. Sicherlich wäre Vorwissen aus dem ersten Teil nicht verkehrt, aber ich denke, dass man dieses Buch auch gut ohne das Andere lesen kann.

Der Autor entführt uns nach Augsburg um 1306. Hier lebt die frisch verheiratete Gera und führt ein beschauliches, aber ehrbares Leben. Doch dann kommt ihr Ehemann Hans ums Leben. Wer hat ihm nach dem Leben getrachtet? Das versucht Gera herauszufinden und befindet sich bald selbst in Gefahr. Wird sie das Rätsel lösen können?

Peter Dempf gelingt es sehr gut die junge Witwe in Szene zu setzen, denn als alleinstehende Frau sah das Leben damals alles andere als einfach aus. Gera hat mit enormen Schwierigkeiten zu kämpfen, denen sie mutig entgegen tritt. Mir wuchs Gera direkt ans Herz und ich habe gern mit ihr gelitten und mit gefiebert.

Sehr speziell empfand ich den Charakter Aigen, ein wirklicher Fiesling wie er im Buche steht. Er ist jemand, dessen Handeln man mit Angst und Sorge verfolgt. Das personifizierte Böse.

Das Thema Schmuggelei war bei mir vorher nie präsent, so dass ich hier einiges an Wissen mitnehmen konnte und der Schleichhandel war auch interessant geschildert.

Besonders spannend war im Roman, was Gera nach und nach über ihren Ehemann herausfindet und auf Schatzsuche geht es auch noch.

Der Schreibstil Dempfs ist schnörkellos, was ein leichtes Vorankommen in der Geschichte ermöglicht. Ich habe mir alles gut vorstellen können und es war immer ausreichend spannend, um weiterlesen zu wollen.

Fazit: Ein solider historischer Roman, von dem ich mich gut unterhalten fühlte und einiges an Wissen mitnehmen konnte. Gern spreche ich eine Leseempfehlung dafür aus.

Veröffentlicht am 18.10.2018

Die große Überraschung blieb leider aus...

Love Letters to the Dead
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Jugendbücher zählen zu meinem bevorzugten Genre und da ich über dieses Buch schon sehr viel Gutes gehört hatte, begann ich mit großen Erwartungen zu lesen.

Im Buch geht es um Laurel, dessen ältere Schwester ...

Jugendbücher zählen zu meinem bevorzugten Genre und da ich über dieses Buch schon sehr viel Gutes gehört hatte, begann ich mit großen Erwartungen zu lesen.

Im Buch geht es um Laurel, dessen ältere Schwester bei einem Unglück ums Leben kam. Mays Tod hat die Familie zerrissen und jeder muss nun selbst sehen wie er dieses Trauma für sich verarbeitet. Laurel tut dies durch Briefe an tote Prominente. Wird ihr das helfen?

Die Geschichte in Briefform zu erzählen ist in meinen Augen eine brillante Idee, denn so etwas habe ich schon lange nicht mehr vor Augen gehabt. Ich hatte ja erst meine Zweifel, ob am Ende ein stimmiges Gesamtkonzept entsteht, aber das war dann durchaus gelungen.

Laurel ist für mich durchaus eine typische Jugendliche mitten in der Pubertät. Sie ist keine Kämpfernatur, lässt sich eher mit dem Strom treiben und tut was man ihr sagt. Ihr Charakter wirkt stellenweise sehr blass, stets überstrahlt von der großen Schwester. Gerade dadurch wird ihre Hoffnungslosigkeit in meinen Augen recht deutlich. Bedenklich an ihr fand ich eigentlich nur, dass sie ihre tote Schwester so in den Himmel lobt und dauernd sein will wie sie, anstatt einfach mal sie selbst zu sein. Es fällt schwer sich mit ihr zu identifizieren und ihr Handeln zu verstehen.

Von den angeschriebenen verschiedenen Prominenten kannte ich einige, aber nicht alle. Die Auswahl hatte aber in meinen Augen schon etwas für sich, denn so finden auch Erwachsene Zugang zu dem Buch.

Ansonsten werden neben der Trauerbewältigung typische, alltägliche Teenagerprobleme wie erste Liebe, Homosexualität, Mobbing, etc. behandelt.

Als Leser tappt man ja lange im Dunkeln, was Laurel eigentlich noch umtreibt. Die Auflösung war für mein Empfinden aber etwas zu hart gewählt. Hier wollte die Autorin offenbar noch einen richtigen Brocken platzieren. Auch das recht positive Ende, was mir gut gefallen hat, beißt sich so ein wenig mit der Offenbarung von Laurels Geheimnis.

Mir hat dieser Jugendroman von Ava Dellaira recht gut gefallen, aber der große Wurf war es nicht. Da gibt es andere Bücher, die mich deutlich mehr berührt haben. In wenigen Tagen werde ich Laurel und ihre Geschichte wohl wieder vergessen haben.

Fazit: Das Buch ist definitiv mal etwas anderes und sowohl für Jugendliche als auch Erwachsene gut zu lesen. Durchaus lesenswert, aber kein Must- Read!

Veröffentlicht am 18.10.2018

Was es bedeutet ein Seeker zu sein...

Die Clans der Seeker (1). Die Stunde des Fuchses
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Fantasy lese ich ja eher selten, aber hier klang der Klappentext so spannend, dass meine Neugierde einfach befriedigt werden wollte und so begann ich unvoreingenommen und völlig emotionslos mit der Lektüre.

In ...

Fantasy lese ich ja eher selten, aber hier klang der Klappentext so spannend, dass meine Neugierde einfach befriedigt werden wollte und so begann ich unvoreingenommen und völlig emotionslos mit der Lektüre.

In der Geschichte selbst geht es um drei Freunde, die vor dem Scheideweg ihres Lebens stehen. Sie sind kurz davor zu den Seekern zu gehören, die für die Schwachen und Unterdrückten dastehen. Doch dann kommt alles anders als gedacht, weil die Seeker nicht die sind, für die sie unsere Freunde gehalten haben. Zudem müssen Quin, John und Shinobu bald feststellen, dass nicht alles ist wie es scheint, selbst die eigenen Freunde nicht. Wie geht man damit nur um?

Ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Geschichte und begleitet unsere unterschiedlichen Protagonisten. Aufgrund dieser Perspektivwahl bekommen wir von jedem etwas mit. Das Einlesen fiel mir anfänglich etwas schwer, denn ich musste mich zunächst an die Protagonisten gewöhnen, denn nur nach und nach erfährt man etwas über sie. Doch der flüssige Schreibstil macht es einem leicht schnell voranzukommen.

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um den ersten Band einer Reihe, was man auch merkt, da sich die Autorin Zeit nimmt den Leser in die Welt einzuführen und viele Fragen aufgeworfen werden, die hier nicht alle beantwortet werden.

Quin, John und Shinobu sind alle für sich sehr interessant, wobei ich am meisten mit Quin mitgefiebert habe. Sie ist ein Beispiel dafür, dass man auch trotz Fehlern selbstbewusst auftreten und seinen Mann stehen kann. Na ja und zudem finde ich meist schneller Zugang zu weiblichen Charakteren.

Die gewählten Schauplätze fand ich sehr interessant, weil es Länder sind, wo ich schon immer mal hin wollte, es aber nie geschafft habe. Zudem ist es toll, dass diese Fantasygeschichte nicht in einer neu erdachten Welt spielt, sondern schon bei uns auf Erden, nur eben unter anderen Voraussetzungen.

Die Besonderheit an dem Buch ist wohl, dass es zahlreiche Wendungen gibt, mit denen man einfach nicht rechnet. Ich tappe gern mal im Dunkeln und hier trifft das wirklich sehr oft zu. Dadurch bleibt die Spannung auch konstant erhalten.

Fazit: Ideenreiche Fantasygeschichte, die ich gern gelesen habe. Ich freue mich auf die Fortsetzung und spreche eine Leseempfehlung aus.