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Veröffentlicht am 07.08.2022

Was geschah damals wirklich?

Sturmrot
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Die blutige Aufmachung und dass es sich um einen nordischen Krimi handelt, hat mich neugierig werden lassen. Ich bekam mehr als ich erwartet habe.

In der Geschichte geht es um Polizistin Eira, die seit ...

Die blutige Aufmachung und dass es sich um einen nordischen Krimi handelt, hat mich neugierig werden lassen. Ich bekam mehr als ich erwartet habe.

In der Geschichte geht es um Polizistin Eira, die seit Kurzem bei der örtlichen Polizei ihrer Heimat arbeitet, wo einst ein Mädchen getötet wurde und dessen Leiche verschwand. Nun ist der Vater des Mörders tot. Was ist los in dem verschlafenen Örtchen? Hat Olof etwa wieder gemordet?

Das Besondere des Kriminalromans ist, dass der Fokus auf den Figuren und auf der Ermittlungsarbeit liegt und nicht auf dem tatsächlichen Fall. Der Leser wechselt zwischen diversen Figuren und deren Handeln, so dass sich erst nach und nach Spannung aufbaut und erst ab der Mitte des Buches richtig hoch ist, was mir aber gut gefallen hat.

Eira als Figur passt in die Welt und ist nicht der typische nordische Polizist mit massiven Alkoholproblemen oder Depressionen, wie es oft der Fall in solchen Romanen ist, sondern eine echte Sympathieträgerin. Mir gefiel sehr, dass sie sich trotz des harten Jobs auch noch um ihre demente Mutter kümmert. Ihr Liebesleben, welches nicht so richtig existiert, passt in die heutige Zeit von Datingapps und Co.

Die Beschreibung der Gegend fand ich sehr ansprechend. Auch wenn es klang als wäre dort der Hund begraben, so hat man da bestimmt seine Ruhe, wenn nicht gerade Mordfälle passieren.

Die Nebenfiguren wie Eiras Bruder, ihre Mutter, ihr Kollege August, Chef G.G. und Co sind soweit beschrieben, dass man sie einordnen kann und mehr über sie erfahren möchte, das Meiste weiß man aber wirklich über Eira, so dass noch Potential bleibt für die anderen beiden Bände der Trilogie.

Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und mir gefiel die teils bildhafte Sprache.

Das Lüften der Geheimnisse zum Schluss gab den richtigen Kick und hat mir gut gefallen. Einiges hatte ich zwar bereits geahnt, aber über vieles war ich dann doch sehr überrascht. In jedem Fall schlüssig und nachvollziehbar dargestellt das Ende.

Fazit: Unterhaltsam, spannend, fesselnd. Was will man mehr? Gern spreche ich eine Empfehlung aus. Ich freue mich auf die nächsten Bände.

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Veröffentlicht am 03.08.2022

Das Sinnbild für Mobbing und Schikane...

Die Jagd
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Da mir die anderen Romane des Autors sehr gefielen, musste ich natürlich auch hier reinlesen und es hat mich ehrlich gesagt umgehauen.

In der Geschichte geht es um Anton Quint, einem Journalisten, der ...

Da mir die anderen Romane des Autors sehr gefielen, musste ich natürlich auch hier reinlesen und es hat mich ehrlich gesagt umgehauen.

In der Geschichte geht es um Anton Quint, einem Journalisten, der gerne provokativ schreibt und Missstände aufdeckt. Seine letzte Enthüllung hat leider einem Oligarchen so gar nicht gefallen und er muss die Konsequenzen tragen. Wie weit geht man, um sich selbst treu zu bleiben?

Der Roman las sich für mich fast so wie ein Drehbuch oder Theaterstück, da viel Redeanteil enthalten ist und der Leser Hinweise bekommt, was ihn als Nächstes erwarten wird.

Es wird sehr anschaulich dargestellt wie die russische Gesellschaft tickt und dass es eben nur darauf ankommt wer Macht und Geld hat und nicht wer im Recht ist. So lässt sich auch verstehen warum auch aktuell im Land kaum Widerstand zu spüren ist, denn da gehören Mut und Mumm dazu das auszuhalten.

Die eigentliche Jagd auf den Journalisten hat mir Gänsehaut verschafft, denn mir war nicht klar wie grausam es zugehen könnte. Man konnte sich intensiv vorstellen wie sich Anton Quint quält und ich muss gestehen, dass ich sehr schnell aufgegeben und mich zurückgezogen hätte.

Lews Erzählungen über sein Leben als junger Mann und wie er dann zum Gangster wurde, das hatte schon etwas für sich. Es machte ihn jetzt nicht sympathisch, aber sein Handeln war doch irgendwie nachvollziehbar, schließlich musste er aus seinem Schlamassel wieder heraus. Und auch für den Oligarchensohn hatte ich irgendwie Mitgefühl, das hat Filipenko sehr geschickt gemacht.

Fazit: Eine bedrückende Geschichte, die mich völlig in ihren Bann gezogen und mich begeistert hat. Klare Leseempfehlung. Klasse!

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Veröffentlicht am 01.08.2022

Wer ist der perfide Mörder?

Die Mörderinsel
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Ich hatte schon lange Lust endlich mal wieder einen Krimi zu lesen und so verschlug es mich nach Usedom zu Doro Kagel.

In der Geschichte geht es um Journalistin Doro Kagel, die auf Usedom einen Mord an ...

Ich hatte schon lange Lust endlich mal wieder einen Krimi zu lesen und so verschlug es mich nach Usedom zu Doro Kagel.

In der Geschichte geht es um Journalistin Doro Kagel, die auf Usedom einen Mord an zwei jungen Frauen aufklären möchte. Was haben sie sich zu Schulden kommen lassen oder wen haben sie verärgert, dass sie dran glauben mussten? Doro erkennt schnell, dass es viele mutmaßliche Täter gibt, denn fast der halbe Ort hat ein Tatmotiv. Wird sie die Lösung finden?

Die Handlung spielt teils vor den eigentlichen Taten, teils danach und das macht das Ganze so spannend. Eric Berg gelingt es immer im spannendsten Moment die Szene zu verlassen und an anderer Stelle weiter zu erzählen. So muss man höllisch aufpassen, dass man nichts verpasst und arg am Ball bleiben, denn bei den vielen Sprüngen und den vielen Akteuren kann man schnell mal den Überblick verlieren.

Von den Figuren her hat der Autor ein buntes Potpourri geschaffen, wo jeder Leser seinen besonderen Liebling finden wird. Da sind schon einige Spezialisten dabei, die von ihrem Handeln schon sehr extrem sind wie zum Beispiel Tallulah, die die Tagebuchseiten ihrer Schwester isst oder Rosemarie Busch, die von sich selbst in der dritten Person spricht und sich Geschenke, die sie selbst macht, bezahlen lässt.

Besonders interessant fand ich die Lösung des Falls in Verbindung mit sogenannten Haikus, einer traditionellen japanischen Gedichtform. Ich hatte von so etwas schon mal gehört, aber dass deren Kürze so viel aussagen und so berühren kann, das hatte ich nicht geahnt.

Der Fall an sich ist immens spannend und die Auflösung erfolgt wirklich erst ganz zum Schluss, auf die ich selbst nie gekommen wäre. Als Leser rätselt man beherzt mit, tappt aber immer wieder ins Dunkle oder auf die falsche Fährte.

Doro Kagel als Person ist zwar komplett anders als ich selbst und dennoch mochte ich sie. Die Sorgen bezüglich ihrer Ehe konnte ich verstehen, denn wenn beide nur noch am arbeiten sind, wie soll da Zweisamkeit gelingen?

Fazit: Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und spreche daher gern eine Empfehlung aus. Nun bin ich neugierig auf die anderen Fälle rund um Doro.

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Veröffentlicht am 31.07.2022

Entspanntestes Sachbuch ever ...

Nackt im Hotel – Wie Freundschaft der Liebe den Rang abläuft
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Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um ein Sachbuch und nicht wie man bei dem etwas reißerischen Titel vielleicht auch denken könnte um einen sexy Roman oder so.

Das Besondere an dem Buch ist für ...

Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich um ein Sachbuch und nicht wie man bei dem etwas reißerischen Titel vielleicht auch denken könnte um einen sexy Roman oder so.

Das Besondere an dem Buch ist für mich, dass Schück sachliche Themen, Wissenschaft und Wissen mit kleinen Geschichten verknüpft, so dass man quasi wie eine Art Fallbeispiel für das Beschriebene hat und sich mit der ganzen Thematik besser identifizieren kann.

Auch wenn nicht viel Neues dabei ist, so fasst das Sachbuch sehr genau zusammen was aktuell los ist in unserer Gesellschaft und ich denke mal, dass sich vor allem Millenials wie ich sich am meisten angesprochen fühlen.

Gerade die kleinen Geschichten bilden im Großen und Ganzen mein bisheriges Leben ab, denn genauso oder ähnlich habe ich auch Erfahrungen gesammelt wie Eva, Paul, Kathrin und Co.

Es wird zudem doch deutlich wie groß die Auswahl, wie vielfältig die Arten von Beziehungen sein können und dass es gerade deswegen so schwer ist sich für etwas zu entscheiden. Da kann man dann auch seinem Gegenüber nicht sauer sein, denn wenn man selbst nicht so genau weiß was man eigentlich möchte, sondern nur weiß was absolut gar nicht geht, wie soll dann der andere das so genau wissen?

Zudem nahm mir die Lektüre so ein bisschen die Scham davor, dass es eben nicht schlimm ist, wenn man als Single unterwegs ist und nach der einen großen gescheiterten Beziehung sich nicht mehr so richtig etwas neues einstellen will, was eben nicht nur an einem selbst liegt, sondern an den Erwartungen der Menschen heute und welchen Druck die Gesellschaft auf einen ausübt.

Fazit: Unterhaltsam, kurzweilig und erhellend. Ich habe es gern gelesen und spreche eine Empfehlung aus. Nicht nur etwas für Singles.

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Veröffentlicht am 29.07.2022

Reicht Liebe allein?

In fünf Jahren
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Ich bin ja sonst eher nicht so der Liebesromanleser, aber hier klang die Story so gut, dass ich mal reinschnuppern musste.

In der Geschichte geht es um Anwältin Dannie, die glücklich mit Freund David ...

Ich bin ja sonst eher nicht so der Liebesromanleser, aber hier klang die Story so gut, dass ich mal reinschnuppern musste.

In der Geschichte geht es um Anwältin Dannie, die glücklich mit Freund David ist und fleißig die Karriereleiter hinauf klettert. Doch dann hat sie einen Traum, der in fünf Jahren spielt und da liegt sie neben einem anderen Mann. Was hat das zu bedeuten? Und wie verrückt ist es, dass sie diesem Mann dann auch wirklich begegnet?

Der große Vorteil des Buches ist, dass es sich ruck zuck lesen lässt, weil der Schreibstil angenehm fluffig ist und man der Ich- Erzählerin gut folgen kann. Der große Nachteil hingegen ist, dass mir die Hauptfigur Dannie einfach nicht sympathisch war, da es nur um Arbeit, Macht, Geld, Erfolg und ähnliches ging, womit ich mich so gar nicht identifizieren kann bzw. was mir einfach nicht wichtig ist.

Für meinen Geschmack wurde zu viel beschrieben was die Menschen in der Umgebung für teure Kleidung tragen, wo überall für viel Geld Essen gegessen und Champagner getrunken wird. Mag sein, dass das für die Upper Class in New York normal ist, ich fand es schwierig.

Die Themen Freundschaft, Krankheit, Helfen, für einander da sein hat die Autorin enorm gut umgesetzt. Nie habe ich erwartet, dass so etwas im Buch passieren würde und ich gestehe, dass ich auch nur deswegen am Ball geblieben bin, weil mich das wirklich berührt hat. Da fand ich dann auch gut, dass Freunde Vorrang vor dem Job hatten.

Ansonsten muss ich sagen, dass das dargestellte Leben von Dannie eher an Ende der 90er und die 2000er erinnert hat als die Menschen sich wirklich noch für ihren Job aufgegeben haben. Dieser Lifestyle mag vielleicht bei Anwälten in New York noch gegeben sein, aber ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die Leserschaft sich bei so einem Lebensstil wiedererkennt.

Die dargestellte Liebesgeschichte war auch komplett anders als ich vermutet hatte, aber das hat mich nicht gestört, da ich eh kein Fan von Kitsch mit wundervollem Happyend bin.

Fazit: Der Roman hatte seine guten Momente, vor allem ab der Mitte, konnte mich jedoch nicht vollends überzeugen. Bedingt spreche ich eine Empfehlung aus für alle Leser, die gern etwas über die oberen Zehntausend lesen.

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