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Veröffentlicht am 17.03.2018

Grandioses, spannungsgeladenes und abwechslungsreiches Zyklusfinale

Das Erbe der Macht - Schattenchronik 4: Allmacht (Bände 10-12)
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Andreas Suchanek ist einer meiner liebsten Fantasy-Autoren überhaupt. Seine „Das Erbe der Macht“-Reihe habe vom 1. bis 3. Sammelband sowie vom 1. bis 9. Ebook-Band verschlungen und ich war von jedem Band ...

Andreas Suchanek ist einer meiner liebsten Fantasy-Autoren überhaupt. Seine „Das Erbe der Macht“-Reihe habe vom 1. bis 3. Sammelband sowie vom 1. bis 9. Ebook-Band verschlungen und ich war von jedem Band durch und durch begeistert. Ich habe die große Ehre zum Bloggerteam „gesuchanekt“ des Autors zu gehören und durfte nun auch den 4. Sammelband (Ebook-Band 10-12) „Das Erbe der Macht - Schattenchronik 4: Allmacht“ lesen bzw. wieder verschlingen.
Wie bereits erwähnt besteht dieser Sammelband aus 3 Teile: Band 10 Ascheatem, Band 11 Zwillingsfluch sowie die beiden Teile von Band 12 Allmacht. Auffallend gut gelungen ist in diesem Sammelband die Traumebene, die sehr stark und inspiriert umgesetzt wurde und ebenso die Antarktis und andere als magischer Ort toll in Szene gesetzt wurden.
Vor allem in diesem Sammelband gab es meiner Meinung nach eine enorme und ausgeprägte Figurenentwicklung indem Ängste überwunde, neue Erkenntnisse erhalten sowie andere Ereignisse durchlebt wurden. Durch kurze und knackige Abschnittsüberschriften gibt der Autor kurze Anreiz auf den Verlauf sowie gibt Raum für Spekulationen, ohne jedoch etwas vorwegzunehmen.
Insgesamt beginnt die Erzählung wieso üblich mit was bisher geschah – dies wird vom Autor immer toll gemacht, es gibt einen konkreten Überblick, fast alles kurz und knackig zusammen und macht Lust auf mehr. Insgesamt herrscht eine fast mystische und zugleich dramatische Grundstimmung im Buch. Es wird von Anfang an eine Dringlichkeit sowie etwas Magisches vermittelt.
In der dritten Person aus mehreren unterschiedlichen Perspektiven wie der Schattenfrau sowie aus einzelnen Licht- und Schattenkämpfern wird die Story erzählt. Es scheint einen generellen Erzähler zugeben, der aber selektierte Schwenkern zu individuellen Personen macht. Man verliert aber zu keiner Zeit den Überblick zwischen den einzelnen parallel ablaufenden Geschichten. Dritte Person aus der Sichtweise von der Schattenfrau sowie den Licht- und Schattenkämpfern als genereller Erzähler mit selektierten Schwenkern zu einzelnen Personen
Andreas Suchanek zeichnet sich durch einen sehr rasanten und zugleich fesselnden Schreibstil aus, der sehr maskulin aber dennoch tiefgängig und stimmig wirkt. Die Sprache ist ähnlich wie in den ersten Bänden angereichert mit Metaphern und magischen Schilderungen. Außerdem wirkt alles wie gezeichnet und es herrscht fast ein lebendiger Einsatz einzelner Stilmittel. Weiters ist die Szenenbeschreibung mal detailliert fokussiert, mal herzlich schlicht, mal rapide und impulsiv.
Starke Gedankengänge mit unvergleichlichen Schemen, denkwürdigen Momenten und authentischen Verläufen sind stark vertreten in diesem Band. Gefühle finden subtil ihren Einsatz, die aber dennoch sehr aussagekräftig, leidenschaftlich und zugleich gnadenlos ehrlich rüberkommen.
Der Autor bleibt sich selbst treu und setzt wieder auf viele humoristische Episoden zum Lachen, Situationskomik zur Auflockerung sowie Sarkasmus und Ironie für den individuellen Touch. Lustige Schlagabtausche, fantasievolle Wendungen sowie aktionsgeladen Szenen runden das Gesamtbild ab.
Im Allgemeinen lässt der Prolog den Leser sofort wieder in die Geschichte springen, als hätte man nie auf den Folgeband warten müssen. Außerdem gibt dieser gezielte Einblicke in den Verlauf der Handlung, ohne zu viel zu verraten aber in genau der richtigen Dosis um die Neugierde anzustacheln. Man saugt durch den unverkennbaren Erzählstil alles nur in sich ein und wird Teil der Story.
Darüber hinaus verwendet der Autor wunderbar gesetzte Wendungen, die zwar oft fies offengehalten werden und mit verzögerter Auflösung zum Haare raufend spannend versehen sind. Auch die Einblicke in beide Seiten – Gut wie Böse – sind hervorragend erläutert. Angenehme Kapitellängen geben dem Ganzen Würze und Esprit. Die Geschichten nimmt ziemlich fix an Fahrt auf und man schnellt durch die einzelnen Kapitel.
Außerdem wird jeder Teil für sich zwar neu begonnen (dies ist ja ein Sammelband), aber es sind trotzdem alle einfach super umgesetzt. Jedes Ende ist Haar sträubender als das andere und mit jeweils fiesem Cliffhanger verstehen - ein wahres Fantasy- und Spannungserlebnis der Extraklasse.

Fazit:
Das Erbe der Macht – Schattenchronik 4: Allmacht ist eine gelungene und fantasievolle Fortsetzung der „Das Erbe der Macht“-Reihe. Der Autor Andreas Suchanek hebt durch viele Szenenwechsel, die Spannung permanent an und halten sie bis zu einem grandiosen Zyklusfinale hoch. Der durch und durch dramatisch rasante Schreibstil, die enormen Charakterentwicklungen sowie Humor, Esprit und Charm sorgen beim Leser für Herzstillstand-Alarm, Entsetzten pur und zugleich Faszination gegenüber diesen Ideenreichtum.
Ich kann das Buch sowie die ganze Reihe jedem Fantasy-Fan nur an Herz legen – Dramatik, Aktion, Liebe – Es ist für jeden was dabei.

Das Erbe der Macht – Schattenchronik Bd. 4: Allmacht erhält von mir 5 von 5 Sternen.
(Ein Dank an den Andreas Suchanek sowie die Greenlight Press für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 13.03.2018

Gute Grundidee - Holprige Durchführung

Aura 1: Aura – Die Gabe
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Clara Benedict ist von Beruf her Deutsch- und Musiklehrerin sowie Sängerin in einer Rockband. Außerdem schreibt sie gerne Romane. Ihre neueste Dilogie ist nun erschienen und der erste Teil „Aura 1 - ...



Clara Benedict ist von Beruf her Deutsch- und Musiklehrerin sowie Sängerin in einer Rockband. Außerdem schreibt sie gerne Romane. Ihre neueste Dilogie ist nun erschienen und der erste Teil „Aura 1 - Die Gabe“ handelt von Hannah sowie ihrer speziellen Gabe.

Prägnante Eigenschaftswörter werden als Überschrift verwendet, die spielerisch und gekonnt einen Mini-Eindruck des Abschnittes vermitteln. Es herrscht von Beginn an eine nervenzermürbende und faszinierende Grundstimmung, die die Unsicherheit über den Verlauf der Geschichte vermittelt. In der Ich-Form aus der der Perspektive Hannah wird die Story erläutert.

Hannah ist realistisch, skeptisch, offen und sagt, was sie denkt. Sie schwärmt für einen Jungen und ist wie ein Teenager verliebt aber sehr schüchtern, tollpatschig und unsicher. Außerdem entdeckt sie eine ungeahnte Gabe. Jan mimt den männlichen Part in der Geschichte, ist mal charmant, dann arrogant und zwiegespalten, dann wieder impulsiv und ein Rätsel für sich. Die Figurenentwicklung im Buch ist sehr stark aber für meinen Geschmack eher ins Negative gerichtet.

Insgesamt hat die Autorin von Beginn an einen fesselnden und spannungsgeladenen sowie zugleich gefühlvollen und leichten Schreibstil. Die Sprache wird mit starkem Wortschatz und spielerischen Floskeln eingesetzt. Außerdem geschieht die Beschreibung der Szenen detailverliebt, präzise und zugleich verspielt sowie fantasievoll. Clara Benedict setzt auf nette Ausschmückungen mit dem Mut zur Schlichtheit.

Gefühle werden eher verschleiert und subtil wie bei Teenagern aber dennoch leidenschaftlich sowie authentisch in Szene gesetzt. Gedanken sind klar und nachvollziehbar sowie eher schlicht gehalten. Die Story ist ein Wechselspiel von Emotionen und Monologen von pubertärer Natur, die oft zu viel des Guten sind und nervig erscheinen.

Ein begeisterter Einsatz von skurrilen und unvorhersehbaren Stilmitteln sowie ein Spielen mit Empfindungen und Grundstimmungen sind authentischen. An Klischees wird auch nicht gespart und Humor sowie Sarkasmus kommen nicht zu kurz.

Insgesamt gelingt der Einstieg schnell, dennoch etwas ruppig und rasant sowie gleicht es einem Horrorfilm. Dann nimmt es schnell Fahrt auf und man kommt nach dem ersten Kapitel schnell in die Story rein. Seite für Seite schlittert man in die Story hinein bis man fasziniert das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.

Unerwartete, spannende und ergreifende Wendung fesseln zuerst an die Geschichte. Die Kapitellängen sind angenehm gehalten. Die Szenenwechsel und Handlungen sind unheilschwanger und die Dramatik kommt auf und verklingt wieder – es ist ein stetiges Hin und Her.

Paranormale du mystische Elemente sorgen für Gänsehautmomente, man kommt aber trotzdem etwas zäh in Fluss im ersten Drittel. Ab der Mitte wird dann aber besser, gegen Ende hin wird es fast eintönig und irgendwie ist die Luft raus, weil beiden Protagonisten irgendwie anstrengend werden.



Fazit:

Aura 1 – Die Gabe ist eine Story voller Lügen, Intrigen und Eskalationen mit einem äußerst verstörenden, zwar dramatischen aber durch und durch verwirrend skurrilen Ende. Die Grundidee der Autorin Clara Benedict ist gut, die Durchführung ist etwas holprig, doch dennoch konnte die Autorin mit ihrem erfrischend fesselnden Schreibstil, spektakulären Wendungen sowie vielen Emotionen überzeugen.


Aura 1 – Die Gabe erhält von mir 3 von 5 Sternen.

(Ein Dank an den Thienemann Esslinger-Verlag sowie die Netzwerk Agentur Bookmark für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 09.03.2018

Wunderschön emotionale und gesellschaftskritische Märchenadaption

Unter schwarzen Federn
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Unter schwarzen Federn ist eine weitere tolle Märchenadaption aus der Märchenspinnerei. Die Autorin Sabrina Schuh hat das Märchen „Das hässliche kleine Entlein“ von Hans Christian Andersen in eine hochmoderne ...

Unter schwarzen Federn ist eine weitere tolle Märchenadaption aus der Märchenspinnerei. Die Autorin Sabrina Schuh hat das Märchen „Das hässliche kleine Entlein“ von Hans Christian Andersen in eine hochmoderne und zugleich gesellschaftliche Adaption verwandelt. Sie und die Agentur Spread and read haben mir das Buch zur Verfügung gestellt und ich war einfach begeistert.
Auffallend sind die wundervollen Kapitelgestaltungen mit den süßen Enten, Schwänen usw. sowie Scherenschnitte und das süße Mini-Daumenkino, die sich wie die Geschichte immer mehr entwickeln – sehr simples aber stimmiges Gestaltungselement. In der Ich-Form aus der Perspektive von Fee und Markus wird die Geschichte abwechselnd je Kapitel von den beiden erläutert.
Fee ist voller Selbstzweifel und will sich das Leben nehmen. Sie ist zwar verzweifelt, aber dennoch intelligent, impulsiv, wütend auf sich und die Welt, innerlich leer und dennoch voller Gefühle. Ihr zur Seite steht Markus, der einerseits reich, beliebt sportlich und der Schulsprecher ist, andererseits ist er herzlich, fürsorglich, am Boden geblieben, erschüttert und betroffen, fühlt sich immer schuldig und will helfen. Außerdem ergänzt er sich mit seiner inneren Traurigkeit perfekt mit Fee.
Insgesamt ist der Schreibstil von Sabrina Schuh sehr fließend, locker und leicht sowie faszinierend zauberhaft. Auszeichnen tut sich die jugendliche Sprache mit vielen schön bauschigen und märchenhaft in Szene gesetzt Etappen. Eine malerische Szenenbeschreibung und ausdrucksstarke Metaphern wechseln sich mit beinahe unschuldig schlichten und anmutigen Szenen ab. Außerdem gewährt die Autorin tiefe Eindrücke in die Gedanken- und Gefühlswelt, welche den Leser in ein Wechselbad der Emotionen versetzt.
Starke Charakterzüge und Gemütszustände, die authentisch, leidenschaftlich und nachvollziehbar sind wechseln sich mit manchmal auch maskulin und fast „emotionslosen“ Abschnitten ab - enorm gelungene Kontraste. Außerdem lassen sich einerseits Schuldgefühle, Liebe zur Familienmitgliedern aber auch nagende Einsamkeit auf den Seiten im Buch finden.
Direkt in der mitten drinnen ist der Einstieg in einer sehr ernsten, erschütternden und zugleich gefährlichen Szene gesetzt, wodurch man sofort gefesselt ist. Der Umgang mit den ernsten Themen ist fast ernüchternd sachlich und dennoch sind starke Emotionen sowie nachvollziehbare Gedanken dahinter versteckt.
Sofort kommt dadurch ins Lesen rein und man ist direkt an die Geschichte gekettet. Die Wechsel zwischen den Blickwinkeln gelingen fließend, sie geschehen meist nach offenen Enden und gehen meist nahtlos in die zweite Sichtweise über. Ein eindeutiger Tiefgang wird dadurch gewährt mit vielen zusätzlichen Eindrücken.
Weiter sind beide Geschichten sofort miteinander verwoben und zwei Welten prallen aufeinander, Vergangenheit auf Gegenwart, Reich auf Arm, Gefestigt auf Verzweifelt. Außerdem fliegt man durch die Seiten. Die Kapitellängen sind meist angenehm, aber manchmal für meinen Geschmack etwas zu schnell im Wechsel, weil man oft gerne manches vertiefen möchte, dennoch sind sie insgesamt gelungen.
Vor allem gegen Ende hin kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Das Finale endet in einem für mich tränenreichen Ende, aber eindeutig mit einem Lächeln und viel Begeisterung im Gesicht. Darüber hinaus werden in dem Buch starke, heftige und ernste Thematik wie Suizid, Mobbing und Depression, die sehr gesellschaftskritisch sind verankert, die andererseits zum Nach- und Umdenken einladen.

Fazit:
Unter schwarzen Federn ist eine überaus emotionale und zugleich fast erschreckend realitätsnahe Märchenadaption der Autorin Sabrina Schuh. Sie schafft es mit ihrem durch und durch faszinierenden und fesselnden Schreibstil den Leser von Beginn an zu fassen. Außerdem geht sie sehr gesellschaftskritisch und zugleich hoch emotional mit ersten Themen um und überzeugt den Leser auf ganzer Linie mit ihrer offenen und einschneidenden Erzählweise.
Ich kann das Buch wirklich jedem empfehlen, der Märchen liebt, der gesellschaftskritische Geschichten liebt und/oder der einfach ein herzhaftes Buch für Zwischendurch mit viel Tiefgang sucht.

Unter schwarzen Federn erhält von mir 5 von 5 Sternen.
(Ein Dank an Sabrina Schuh sowie die Märchenspinnerei für das Rezensionsexemplar.)

Lieblingszitat
„Aus einem hässlichen Entlein ist ein wunderschöner Schwan geworden. Und alle lieben ihn. Aber ich am meisten.“

Veröffentlicht am 28.02.2018

Herzlich humorvoller Roman für Zwischendurch

Blondine mit Hund sucht Brillenträger mit Herz
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Von der Autorin Nicole Obermeier habe ich bereits ihren Debütroman Ben & Judy sowie ihren zweiten Liebesroman Mika & Liz gelesen und ich war bereits damals sehr begeistert. Nun ist im Feber ihr neuester ...

Von der Autorin Nicole Obermeier habe ich bereits ihren Debütroman Ben & Judy sowie ihren zweiten Liebesroman Mika & Liz gelesen und ich war bereits damals sehr begeistert. Nun ist im Feber ihr neuester Roman beim Forever by Ullstein-Verlag erschienen mit dem treffenden Titel „Blondine mit Hund sucht Brillenträger mit Herz“.
Insgesamt geht die Geschichte circa über ein Jahr und spielt in Leipzig sowie Umgebung. In der Ich-Form aus der Perspektive von Sophie wird die Erzählung durchgeführt. Sophie arbeitet als freie Übersetzerin, ist Realistin bis Pessimistin, selbstironisch, sarkastisch aber liebt ihre Hündin Cleo über alles. Außerdem ist sie herzhaft, eine Singlefrau und hat der Männerwelt abgeschworen. Durch Verkupplungsaktionen, Speed-, Online- sowie Blind-Dating versucht sie ihr Date für die Hochzeit zu finden und trifft dabei auf eine bunte Mischung von Männern.
Auffallend ist der sehr prickelnder und erfrischender Schreibstil, der durch seine Flüssigkeit, Lockerheit und Ironie überzeugt. Die Sprache ist leicht gehalten mit viel Humor, Esprit, Charme und Sarkasmus. Die Umrahmung der Handlung und Szene geschieht einfach, aber trotzdem mit der nötigen Liebe zum Detail und Minimalismus - perfekt für die lockere Grundstimmung im Buch.
Außerdem setzt die Autorin viel auf Situationskomik, Anekdoten, Klischees, Selbstironie und viel Sarkasmus, was die Story durch und durch humoristisch und heiter macht. Extrem gute Gedankenmonologe mit subtilen Tiefgang sowie leidenschaftliche und herzhafte Gefühlsachterbahnen sowie sexuelle Eskapaden und unsittliche sowie zweideutige Kommentaren versüßen das Lesevergnügen zusätzlich. Eine fast schon triefende Romantik und schnulzige Episoden runden das Gesamtbild ab.
Alles in allem ist der Einstieg leichtgemacht, da die Hauptprotagonisten sich quasi selbst und ihre Vorlieben vorstellt. Dadurch kommt man relativ flott und einfach in die Erzählung hinein. Step by step taucht man in die Begebenheiten ein und man lernt die Protagonistin mit all ihren Facetten kennen - wirklich auffallend gut gemacht.
Nicole Obermeier setzt das Auf und Ab von Beziehungen sowie die Tücken des Lebens und die Launen des Schicksals perfekt in Szene. Frische Themen wie Speed-Dating, Tinder oder Online-Dating treffen den Charme der Zeit sowie die Tücken der Partnersuche. Nach der Mitte zieht es sich ein kleines bisschen, da es etwas monoton wird, aber dies fängt sich dann schnell wieder und endet in einem schön stimmigen Finale.

Fazit:
Blondine mit Hund sucht Brillenträger mit Herz ist ein perfekter Liebesroman für Zwischendurch um gute Laune zu bekommen oder um einfach mal die Seele baumeln zu lassen und sich über die Launen des Schicksals zu schmunzeln. Außerdem kommt jeder Tierliebhaber hier auf seine Kosten, da Cloe ein Hund zum Verlieben ist. Darüber hinaus überzeugt Nicole Obermeier mit ihrem locker leichten sowie spritzigen Humor und ihrem erfrischenden Schreibstil.

Blondine mit Hund sucht Brillenträger mit Herz erhält von mir 4,5 von 5 Sternen.
(Ein Dank an den Forever by Ullstein-Verlag sowie Netgalley.de für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 24.02.2018

Netter Fantasyroman

Eonvár – Zwischen den Welten
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Kat Rupin ist als Lektorin und Korrektorin tätig und schreibt auch selbst. Sie liebt es eigene Welten im Fantasygenre zu erfinden. Ihr Roman „Eonvár – Zwischen den Welten“ wurde im Zeilengold-Verlag verlegt ...

Kat Rupin ist als Lektorin und Korrektorin tätig und schreibt auch selbst. Sie liebt es eigene Welten im Fantasygenre zu erfinden. Ihr Roman „Eonvár – Zwischen den Welten“ wurde im Zeilengold-Verlag verlegt und handelt von der Welt Eonvár.
Im Allgemeinen spielt das Buch auf der Erde sowie auf Eonvár, eine fiktive Zwillingswelt der Erde. Außerdem fallen gleich zu Beginn die schön verschnörkelten Kapitelgestaltungen auf. Vereinzelt gibt es zusätzlich fantasievolle Zeichnung im Stil der Kapitel. In der dritten Person aus der Sicht von Elisa wird die Geschichte erzählt.
Elisa ist eine Psychologie-Studentin, routiniert, träumerisch, aber leider gehandicapt., sentimental, nicht schüchtern und trotz allem selbstbewusst. Sie schafft es zielstrebig und selbstständig durchs Leben zu kommen sowie stark zu bleiben. Ihr zur Seite steht ihre beste Freundin Lucy, die die reinste Frohnatur und immer gut gelaunt ist. Außerdem ist sie herausfordernd herzlich sowie ausgelassen, sagt frei heraus, was sie sich denkt und wirkt durch diese Ehrlichkeit sehr sympathisch.
Die männliche Hauptfigur heißt Gabriel, der sich vor allem spitzbübisch und zwanglos gibt. Er kennt Elisa aus der Vergangenheit und er bringt zusätzlich Schwung in die Erzählung. Insgesamt bilden diese drei Charaktere eine bunte Mischung und sie werden unterstützt von einigen anderen stark konträren Nebenfiguren.
Wie die Verzierungen bei den Überschriften ist der Schreibstil der Autorin sehr plätschernd, malerisch umschreibend sowie zugleich locker und leicht. Starke Metaphern und ein enorm guter Wortschatz ergänzen dies mit einer fantasievollen Sprache. Die Umschreibung der Szene und Handlung geschieht schmeichelnd, detailliert und zauberhaft mit viel Herzblut sowie Erinnerungen geben tiefe emotionale Einblicke in die Gemütswelten.
Insgesamt herrscht ein Sammelsurium an Gedanken sowie das reinste Gefühlschaos mitten im Studienalltag, welche teils etwas unrealistisch bzw. nicht hundertprozentig nachvollziehbar sind. Ein magischer und zauberhafter Kontext schafft eine oft faszinierende und neugierig machende Atmosphäre.
Darüber hinaus gibt es eine verblüffende Fantasiewelt und eine einzigartige Umgebung, Orte sowie Landschafen. Wunderbare und impulsive Körperreaktionen, leichtes Knistern und das Aufflammen von zarter Liebe sind ebenso zu finden, dennoch wirken beide Hauptcharaktere auf Dauer eher anmaßend und gekünstelt.
Alles in allem geschieht der Einstieg nach und nach, man braucht einige Seiten um hinein zu kommen. Des Weiteren liest sich die Geschichte wie ein eingebettetes Märchen bzw. ein Traum mit eher langsamen Lesetempo und bauschigen Floskeln. Durch die extrem aufwändigen Schilderungen kommt man nur zäh voran und der Lesefluss gerät dadurch öfters in Stocken.
Fantasievolle und abrupte Wendungen geben zu Beginn Würze in das Lesevergnügen. Man wird schnell neugierig und ungeduldig gemacht, möchte wissen wie es weitergeht. Dramatik kommt mal rasant auf, legt sich leider genauso schnell wieder. Oft wird dann zu langsam bzw. überschwänglich erläutert, dass es fast zu viel ist bzw. dass alles erst verarbeitet werden muss, bevor man weiterliest – dies gestaltet sich etwas zäher.
Aber auch geschieht dies durch eher banale, unwichtige Kommentare und es gerät ab dem zweiten Drittel wieder ins Stocken. Ab der Mitte kommen wieder Aktion und unerwartete Wendungen. Leider gibt es sehr skurril und verwirrend sowie fast zerkaute und lange Abschnitte. Das Ende zieht sich deutlich, es gibt viel Dramatik aber auch viele Informationen.

Fazit:
Eonvár – Zwischen den Welten ist ein netter Fantasieroman von zwei Liebenden in zwei unterschiedlichen Welten. Die Autorin Kat Rubin zeigt durchaus geschickt mit ihrem malerisch umschreibenden Schreibstil, unerwarteten Wendungen und fantasievollen Elementen. Dennoch konnte dich Geschichte insgesamt nicht ganz überzeugen durch einen Überfluss an Informationen sowie in die Länge gezogenen Leseabschnitten.

Eonvár – Zwischen den Welten erhält von mir 3 von 5 Sternen.
(Ein Dank an den Zeilengold-Verlag sowie Spread and read für das Rezensionsexemplar.)