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Veröffentlicht am 26.03.2020

Idyllisches Must-Read

Der Leuchtturm von Hope Harbor
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Ben Garrion wird durch den Tod seines Großvaters gezwungen, für einige Zeit in Hope Harbor zu bleiben. Nicht nur, dass er das Haus auflösen muss, er hat auch überraschenderweise noch einen baufälligen ...

Ben Garrion wird durch den Tod seines Großvaters gezwungen, für einige Zeit in Hope Harbor zu bleiben. Nicht nur, dass er das Haus auflösen muss, er hat auch überraschenderweise noch einen baufälligen Leuchtturm geerbt. Damit hat Ben nun überhaupt nicht gerechnet. Eigentlich wollte er so schnell wie möglich wieder weg, um in einer schicken Arztpraxis sein Leben nach der Militärzeit zu beginnen. Ein Käufer ist recht schnell gefunden, allerdings will dieser alles abreißen und neu bebauen. Das gefällt den Bewohner von Hope Harbor überhaupt nicht. Angeführt von der temperamentvollen Marci versuchen die Einwohner alles, um den Leuchtturm zu retten. Wer hätte da schon gedacht, dass dieser alte Leuchtturm den Lebensweg von so vielen Menschen grundlegend beeinflusst…

Ich kannte die Bücher rund um Hope Harbor bisher noch nicht und bin ganz verzaubert von dem Buch und der Hafenstadt inklusive deren Bewohner. Definitiv werde ich auch noch die anderen Bücher dazu lesen, auch wenn alle unabhängig voneinander gelesen werden können.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und leicht zu lesen. Sie verliert sich nicht in zu sehr in Orts- und Personenbeschreibungen. Jedoch ist alles so gut und bildhaft geschrieben, dass man von Hope Harbor und den Personen einen sehr idyllischen und sympathischen Eindruck bekommt. Man fühlt sich fast vor Ort und die Charaktere sind einem irgendwie alle sehr sympathisch.

Die Kapitel sind abwechselnd auf Ben und Marci ausgerichtet, das gibt beiden Perspektiven eine angemessene Tiefe. Aber trotzdem bekommen auch die anderen Charaktere genug Platz. So kann sich zum Beispiel auch die Geschichte von Rachel und Greg durch das gesamte Buch entwickeln.

Die Autorin hat wirklich sehr viele unterschiedliche Charaktere gezeichnet, jeder hat irgendwie Ecken und Kanten und doch sind sie alle sehr liebenswert und irgendwie wünscht man sie sich sofort als Nachbarn.

Irene Hannon nimmt den Leser mit in ein bezauberndes Örtchen und freundlichen Bewohnern, die alle ihre individuelle Geschichte haben. Das Buch ist rundum gelungen. So schnell lese ich selten ein Buch aus.

Definitiv ein Must-Read!

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Veröffentlicht am 12.03.2020

Bücherwurm trifft Highlands

Happy Ever After – Wo das Glück zu Hause ist
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Nina Redmond, der personifizierte Bücherwurm, verliert durch Modernisierungen ihren heißgeliebten Job als Bibliothekarin. Das wirft die introvertierte und schüchterne Nina ziemlich aus der Bahn, denn eigentlich ...

Nina Redmond, der personifizierte Bücherwurm, verliert durch Modernisierungen ihren heißgeliebten Job als Bibliothekarin. Das wirft die introvertierte und schüchterne Nina ziemlich aus der Bahn, denn eigentlich mag sie ihr sicheres und geregeltes Leben sehr gern. Wie soll es nun weitergehen, wo Bibliothekare kaum noch gebraucht werden? Nach vielem grübeln, zögern und hadern kauft Nina einen ausrangierten Wagen und macht daraus ihren erträumten Bücherbus. In den Highlands findet sie dadurch eine neues Zuhause, neue Freunde und vielleicht ja sogar ihr persönliches Happy End.

Dies war mein erster Roman von Jenny Colgan und es hat gute 50 Seiten gebraucht, bevor ich mich in die Geschichte einfinden konnte. Danach hat es sich recht locker dahin gelesen. Allerdings gab es noch die eine oder andere kleine Durstrecke. Auf den letzten Seiten ist dann dafür umso mehr passiert. Meiner Meinung nach hätte das etwas besser verteilt werden können. Die einzelnen Kapitel hatten genau dir richtige Länge für gut verteilte Lesepausen.

Der Schreibstil an sich ist angenehm und gut verständlich. Schön fand ich es, wie die Autorin den Leser zu Anfang direkt anspricht.

Nina als Hauptcharakter ist von Beginn an sehr sympathisch. Man kann sich – besonders als Bücherfan – schnell mit ihr identifizieren. Vielen ging es doch sicherlich selbst schon einmal so, dass man sich im Leben grundlegend umorientieren musste. Die befreienden Gefühle, die Nina in Schottland erlebt hat die Autorin wirklich gekonnt wiedergegeben.

Auch alle anderen großen und kleinen Charaktere sind trotz so mancher Eigenheiten durchweg liebenswürdig.

Ich hätte es schön gefunden, wenn mehr Miteinander von Nina und Lennox zu lesen gewesen wäre. Der Handlungsstrang mit Marek nimmt zu viel Platz ein und bringt dadurch die kleinen Durststrecken, manch anderer Szene hat es dadurch etwas an Tiefe gemangelt.

Doch vorrangig geht es in diesem Roman um Nina, den Mut zum Neustart und die Liebe zu Büchern. Romantik, Spannung und Abenteuer sind nur in leichten Prisen eingestreut. Jenny Colgan hat gezeigt, dass Veränderungen definitiv etwas Gutes sein können.

Die Highlands mit ihren alten Sitten und Bräuchen, das Dorfleben und die teilweise eigensinnigen Schotten hat die Autorin wirklich gekonnt geschildert und für den Leser ein idyllisches und familiäres Örtchen geschaffen. Man möchte fast selbst an so einem Ort leben.

„Happy Ever after - Wo das Glück zu Hause ist“ ist der erste Teil der neuen Happy-Ever-After-Reihe. Diese soll wohl aus drei unabhängig voneinander zu lesenden Romanen bestehen.

Fazit:

Ein netter, kurzweiliger Roman über einen Bücherwurm, der es wagt, sein sicheres Nest zu verlassen und dank eines Bücherbusses ein neues, wunderschönes Leben in den Highlands beginnt.

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Veröffentlicht am 06.02.2020

Kleine Auszeit

Dorthin, wo der Tag anbricht
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Julia Broeder hat es geschafft. Sie ist aus ihrem kleinen Heimatdorf an die medizinische Fakultät für Frauen gegangen. Eine unüberlegte Aktion kostet ihr wohl allerdings den Abschluss und ehe sie sich ...

Julia Broeder hat es geschafft. Sie ist aus ihrem kleinen Heimatdorf an die medizinische Fakultät für Frauen gegangen. Eine unüberlegte Aktion kostet ihr wohl allerdings den Abschluss und ehe sie sich versieht, findet sich Julia schon in ihrem Heimatdorf wieder. Ihre Tierliebe – wegen der sie scheinbar alles verloren hat – verschafft ihr einen Job im Ziegenstall, um sich neu zu orientieren. Völlig unerwartet taucht Ashton Carlyle dort auf. Aber warum? So hat er doch deutlich abgelehnt, sie alt Anwalt wieder an die Fakultät zu bringen. Unterschiedlicher können ihre Ansichten und Ziele wohl kaum sein. Beide verbindet jedoch ihre Begeisterung für Marco Polo. Ob sie wohl durch ihre großen Träume doch noch zusammen finden und die Welt erkunden werden?

„Dorthin, wo der Tag anbricht“ von Elizabeth Camen gehört zu der Reihe der „Kleine Auszeit“ Romane vom Verlag der Francke-Buchhandlung und ist von der Länge her gut für einen freien Nachmittag geeignet.

Elizabeth Camen hat einen flüssigen Schreibstil, der einen gut in die Geschichte finden lässt. Leider baut sie – für mein Empfinden recht viele – Rückblicke ein, die den Erzählfluss etwas stören. Auch wenn sie für die Handlung meist nicht unwichtig sind, so kamen sie an den Stellen für mich immer recht abrupt. Die Autorin hält sich dafür nicht seitenlang mit Orts- und Personenbeschreibungen auf. Dadurch konnte man immerhin seiner Fantasie freien Lauf lassen.

Julia und Ashton - als Hauptpersonen dieser Geschichte - wie auch alle kleineren Charaktere waren sympathisch und jeder hatte seine markanten individuellen Eigenheiten. Julia wird getrieben von ihrem Wunsch, die große weite Welt zu erleben. Sie hat es ja schließlich auch bereits aus ihrem kleinen Dorf an die medizinische Fakultät für Frauen geschafft. Man kann sie durchaus als recht unkonventionell und unabhängig bezeichnen, auch wenn es sie fast den Studienplatz gekostet hat. Ashton Carlyle, Anwalt ihres Gönners, ist auf den ersten Blick so ziemlich das komplette Gegenteil. Für sein Alter ist er schon recht steif und hat scheinbar seine Träume bereits aufgegeben. Das tolle an dem Roman ist, dass Ashton die Initiativer ergreift und sein Leben umwirft. In vielen Romanen folgt eher die Frau dem Mann. Es mal umgekehrt zu lesen fand ich gut.

„Dorthin, wo der Tag anbricht“ ist ein netter Roman, der von mir eine Leseempfehlung und 4 Sterne bekommt.

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Veröffentlicht am 05.02.2020

Wunderschöne Auszeit

Kein schlechter Tausch
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Ruth ist jung verwitwet – um genau zu sein seit 2 Jahren, 3 Monaten und 9 Tagen – und versucht nun, gemeinsam mit ihrer Tochter Naomi, sich in Hope Springs ein neues Leben aufzubauen. Von ihrer neuen Arbeitgeberin ...

Ruth ist jung verwitwet – um genau zu sein seit 2 Jahren, 3 Monaten und 9 Tagen – und versucht nun, gemeinsam mit ihrer Tochter Naomi, sich in Hope Springs ein neues Leben aufzubauen. Von ihrer neuen Arbeitgeberin wird sie warmherzig und fürsorglich aufgenommen und auch mit ihrem potentiellen Vermieter kann sie geschickt umgehen. So kann sie durch einen cleveren Pfandhandel ein Zuhause für sich und ihre Tochter mieten und zaubert gleichzeitig die ersten Risse in das „versteinerte“ Herz von Bo Azlin. Und wer weiß…vielleicht kann Ruth ja im Laufe der Geschichte das Herz von Bo gänzlich für sich gewinnen?

„Kein schlechter Tausch“ von Karen Witemeyer gehört zu der Reihe der „Kleine Auszeit“ Romane vom Verlag der Francke-Buchhandlung und ist somit perfekt für einen besinnlichen Nachmittag geeignet.

Karen Witemeyer hat einen wunderbaren Schreibstil, der einen sofort in die Geschichte finden lässt und bis zum Ende begeistert. Besonders gut hat mir gefallen, dass die Autorin sich nicht seitenlang mit Orts- und Personenbeschreibungen aufgehalten hat. Dadurch konnte man seiner Fantasie freien Lauf lassen. Sie hat dafür viel Wert auf die gedankliche-emotionale Ebene gelegt, das hat viel besser gepasst. Durchweg liest es sich angenehm flüssig und macht es zu einem schönen Lesevergnügen.

Sowohl Ruth, Naomi und Bo - als zentrale Personen dieser Geschichte - wie auch alle kleineren Charaktere waren sympathisch, jeder auf seine ganz eigene Art und Weise. Highlight war allerdings der kleine freche Kater. Besonders nachhaltig bleibt mir wohl Ruth in Erinnerung. Sie vertraut unerschütterlich auf ihr Schicksal und ist stets so genügsam - „Lasst euch genügen an dem, was da ist.“. Ihre Gedankengänge erden einen so schön.

Alle wachsen einem schnell ans Herz. Die kleine Naomi ist einfach nur drollig, der hartherzige Bo entdeckt seine Gefühle neu und Ruth hat einfach ein tolles Wesen. Sie meistert ihren Neustart kämpferisch und fleißig, nimmt ihrer Tochter dabei nie die kindliche Leichtigkeit. Es erwärmt einem förmlich das Herz, wie alle zueinander finden.

„Kein schlechter Tausch“ ist ein rundum gelungener Roman, der gerne auch länger hätte sein können. Von mir gibt es eine definitive Leseempfehlung für diese wunderbare Geschichte.

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Veröffentlicht am 30.10.2019

Wunderbarer Vorweihnachtsroman

Weihnachten auf Carnton
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Die Geschichte rund um Aletta Prescott spielt in der Vorweihnachtszeit 1863 in dem beschaulichen Örtchen Franklin nahe Nashville/ Tennessee. Die junge Witwe Aletta hat erst kürzlich ihren Mann im Bürgerkrieg ...

Die Geschichte rund um Aletta Prescott spielt in der Vorweihnachtszeit 1863 in dem beschaulichen Örtchen Franklin nahe Nashville/ Tennessee. Die junge Witwe Aletta hat erst kürzlich ihren Mann im Bürgerkrieg verloren. Das ist schon schlimm genug, aber nun muss sie auch den sechsjährigen Sohn alleine versorgen und schwanger ist sie außerdem. Um die Katastrophe perfekt zu machen, verliert sie auch noch die überlebenswichtige Arbeitsstelle als Näherin und schafft es schon bald nicht mehr, die Raten für ihr Zuhause aufzubringen. Wie der Zufall so spielt, stößt Aletta in der Zeitung auf eine Anzeige - im Herrenhaus von Carnton wird eine Köchin gesucht. Sofort macht sie sich auf den Weg und bekommt letztlich auch die ersehnte Anstellung. Doch was kommt damit auf sie zu und geschieht für Aletta vielleicht doch noch die ein oder andere Weihnachtsüberraschung?

Die Geschichte wird aus zwei Erzählperspektiven heraus geschildert. Zum einen natürlich aus der Sicht von Aletta und zum anderen aus Sicht von Hauptmann Winston, einem verwundeten Soldaten den Aletta auf Carnton kennen lernt. Das macht alles noch etwas abwechslungsreicher und gibt den Leser einen sehr umfassenden Blickwinkel auf die Bürgerkriegszeit und ihre Probleme.

Sowohl Aletta - als zentrale Person dieser Geschichte - wie auch alle anderen größeren und kleineren Charaktere waren sympathisch, jeder auf seine ganz eigene Art und Weise. Sie wachsen einem schnell ans Herz, man bangt mit Aletta als sie alles verliert, freut sich über die neue Chance auf Carnton und ist gespannt auf die damit verbunden Herausforderungen. Aletta meistert die harten Umstände wirklich bemerkenswert. Sie ist immer hilfsbereit, mitfühlend, dankbar bescheiden und vertraut stets auf Gottes Plan wodurch sie nie die Hoffnung verliert. Auch die Beziehung zu ihrem Sohn ist von großer Innigkeit geprägt. Wahrscheinlich genau deshalb findet sie einen guten Draht zu Jake Winston.

Die Handlung spielt in einer sehr schwierigen Zeit. So ziemlich alle Bevölkerungsschichten sind vom Bürgerkrieg gezeichnet. Die Zurückgelassenen bangen um ihre Männer und Söhne und viele Aufgaben, die sonst ein Mann erledigt hat, müssen nun die Frauen erledigen. Auch ihre teils großen Sorgen und Nöte müssen sie alleine bewältigen. Umso schöner ist es, die Nächstenliebe und den Zusammenhalt untereinander beim Lesen zu spüren. Selbst die traurigsten Momente sind einfühlsam erzählt. Die Autorin schafft es gekonnt, all diese Gefühle in eine Weihnachtsatmosphäre zu verpacken, die auch den Leser auf den Kern von Weihnachten besinnt.

Tamera Alexander hat einen wunderbaren Schreibstil, der einen sofort in die Geschichte eintauchen lässt und bis zum Ende in seinen Bann zieht. Man spürt auf Anhieb die allumfassende Atmosphäre, die vom Herrenhaus ausgeht, durch die bildhafte Erzählweise kann man sich alles genau vorstellen. Durchweg liest es sich angenehm flüssig und macht es zu einem vorweihnachtlichen Lesevergnügen.

„Weihnachten auf Carnton“ ist ein rundum gelungener Roman, der perfekt in die Vorweihnachtszeit passt. Der „Kleine Auszeit Roman“ hat zum Beispiel die perfekte Größe für einen Nikolausstiefel und ist auch optisch an angenehmer Hingucker ohne den typischen Weihnachtsglitzer.

Von mir gibt es eine definitive Leseempfehlung für diese wunderbare Geschichte.