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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2018

Spannender Thriller

Ein Teil von ihr
1

Für Andrea Oliver bricht eine Welt zusammen, als sie bei einer schrecklichen Schießerei mit ansieht, wie ihre Mutter Laura einem anderen Menschen das Leben nimmt. Denn deren Gesicht zeigt keines der zu ...

Für Andrea Oliver bricht eine Welt zusammen, als sie bei einer schrecklichen Schießerei mit ansieht, wie ihre Mutter Laura einem anderen Menschen das Leben nimmt. Denn deren Gesicht zeigt keines der zu erwartenden Gefühle wie Schock oder Angst, sondern ist völlig gelöst und mit sich selbst im Reinen. Anstatt Antworten zu bekommen, wird Andrea von ihrer Mutter zur Flucht durchs ganze Land gezwungen, weil sie angeblich verfolgt wird. Auf ihrer Reise macht sich Andrea eigenständig auf die Suche nach Antworten und ihr Leben entpuppt sich immer mehr als eine Aneinanderreihung von Täuschungen. Wer ist ihre Mutter wirklich und was hat sie zu der Frau gemacht, die sie jetzt ist?

In Echt gefällt mir das Cover sehr viel besser. Auf der Abbildung sah es irgendwie etwas langweilig aus, doch wenn man das Buch in den Händen hält und ein bisschen bewegt, sieht man den Schimmer der Farben, was das Buch zu etwas Besonderem macht. Auch das zerkratzte Portrait der Frau passt gut zum Inhalt.

Der Schreibstil von Karin Slaughter ist wie gewohnt angenehm und flüssig, ich bin gut ins Buch reingekommen. Schon der Prolog weiß einen an der Stange zu halten, da er vieles offen lässt und begierig auf mehr macht.
Auch die Protagonisten sind authentisch dargestellt, Laura ist eine starke Frau, die alles für ihre Tochter tun würde. Im Gegensatz dazu ist ihre Tochter Andy etwas unselbstständig, vielleicht liegt das daran, wie sie erzogen wurde. Doch im Laufe der Geschichte wandelt sich Andy zunehmend zum Positiven. Je weiter man Andy auf ihrer Suche auf den Spuren der Vergangenheit folgt, auf desto mehr Ungereimtheiten und unerwartete Wendungen stößt man.
Das Buch ist in zwei verschiedenen Zeitsträngen geschrieben, einer findet in der Gegenwart statt, der andere erzählt Lauras Vergangenheit. Diese wechseln sich gegenseitig ab, was die Neugier anfacht und den Spannungsbogen aufrechterhält. Ab und zu sind ein paar etwas langwierige Stellen, welche jedoch kurz darauf wieder durch die rasante Handlung wettgemacht werden. Vor allem in den letzten Kapiteln kommt es Schlag auf Schlag und man kann gar nicht mehr aufhören zu lesen. Die Auflösung der mysteriösen Vergangenheit ist gelungen, das Buch regt einen generell zum Nachdenken an, wie sehr und rückhaltlos man einer einzigen Person verfallen kann und was man alles für diese tun würde.

Die Geschichte hat mich wunderbar unterhalten, auch wenn sie etwas anders ist als die Reihen um Will Trent und Sara Linton. Ich kann dieses Buch nur empfehlen und gebe 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 28.08.2018

Schmutziges, schockierendes Debüt

Dreckiger Schnee
1

Detective Aidan Waits, selbst drogensüchtig, wird auf der Suche nach einer verschwundenen Politiker-Tochter in einen Sumpf von Drogen und Gewalt geführt. Wie es scheint, ist die vermisste Isabelle nicht ...

Detective Aidan Waits, selbst drogensüchtig, wird auf der Suche nach einer verschwundenen Politiker-Tochter in einen Sumpf von Drogen und Gewalt geführt. Wie es scheint, ist die vermisste Isabelle nicht umsonst abgetaucht...

Das Cover gefällt mir sehr gut, es ist schlicht gehalten, aber dadurch umso überzeugender. Es ist wie ein aufgeschlitztes Heroin-/Kokain-Paket gestaltet, was wunderbar zur Geschichte und zum Titel passt. Dreckiger Schnee bedeutet nämlich mit Gift o.Ä. verunreinigtes Heroin.

Der Schreibstil ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit legt sich das und das Geschehen wird immer rasanter.
Die Kapitel sind kurz und knackig, sie animieren einen dazu, immer weiterzulesen.
Der Prolog facht die Neugier sofort an, man fragt sich, was wohl geschehen ist und möchte es unbedingt erfahren. Die Informationen bekommt man nur häppchenweise, was am Anfang noch etwas verwirrend ist, aber je weiter man in der Geschichte vordringt, desto klarer werden die Zusammenhänge.
Detective Aidan Waits ist nicht nur durch seine Drogensucht ein ungewöhnlicher Ermittler, er bewegt sich stark am Rande der Legalität. Die Schilderungen der Drogenszene und der Gewalt sind sehr eindringlich und schockierend, dadurch äußerst authentisch.
Die Auflösung ist in sich schlüssig, doch endet nicht für alle Beteiligten in einem Happy End.

Trotz der ungewohnten Erzählweise kann ich dieses Buch nur empfehlen und freue mich schon auf den nächsten Band! 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 09.06.2018

Gelungenes Debüt

Zu nah
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Detective Frankie Sheehan kehrt nach einem brutalen Zwischenfall zurück zur Arbeit und muss sich zuerst wieder das Vertrauen ihrer Vorgesetzten erarbeiten. Dies ist jedoch leichter gesagt als getan, denn ...

Detective Frankie Sheehan kehrt nach einem brutalen Zwischenfall zurück zur Arbeit und muss sich zuerst wieder das Vertrauen ihrer Vorgesetzten erarbeiten. Dies ist jedoch leichter gesagt als getan, denn bei ihrem ersten Fall ist nichts so, wie es zunächst scheint; der vermeintliche Selbstmord einer Dozentin entpuppt sich als Mordfall. Auch ihre Dämonen machen ihr noch ziemlich zu schaffen...

Das Cover hat leider nichts mit der Geschichte zu tun, gefällt mir jedoch trotzdem gut. Dennoch hätte ich es besser gefunden, wenn es in irgendeiner Art und Weise dem Inhalt angepasst worden wäre.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen, ich hab das Buch an einem Stück durchgelesen.

Auch die Charaktere sind überzeugend. Das Trauma, welches Frankie erlitten hat, wird erst nach und nach aufgedeckt und steigert so die Spannung. Dass sie immer noch darunter leidet und Flashbacks hat, ist nachvollziehbar. Sonst sind sie und ihre Kollegen sympathisch dargestellt, man erfährt von jedem kleine Details aus deren Leben. Der Fall ist ebenfalls spannend und man tappt längere Zeit im Dunkeln.

Was mich aber gestört hat, waren wieder diese so typischen und auch ausgelutschten Alleingänge der Polizisten; das hätte man besser lösen können, schade.

Ansonsten hat mir das Buch gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter, nur der Alleingang gibt Abzug. 4,5 Sterne :)

Veröffentlicht am 16.07.2024

Sanfte Gruselgeschichte

Schlafenszeit – Albträume erwachen, wenn diese Tür sich schließt
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Als Mallory ihre neue Stelle als Babysitterin für den kleinen Teddy antritt, ahnt sie noch nicht, auf was sie sich da eingelassen hat. Am Anfang ist alles perfekt, die beiden verstehen sich gut und Mallory ...

Als Mallory ihre neue Stelle als Babysitterin für den kleinen Teddy antritt, ahnt sie noch nicht, auf was sie sich da eingelassen hat. Am Anfang ist alles perfekt, die beiden verstehen sich gut und Mallory erfreut sich an Teddys Zeichnungen. Diese werden jedoch immer bedrohlicher und aufwühlender, er malt sogar einen Mord. Teddys Eltern glauben ihr natürlich nicht und so versucht sie alleine, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

Das Cover passt mit dem gekritzelten Haus gut zum Inhalt und der darüberliegende Spruch weckt die Neugier.

Der Schreibstil ist angenehm und man kommt gut voran. Eigentlich habe ich nach den ganzen Rezensionen und dem kleinen Hype etwas ganz anderes erwartet, nämlich viel mehr Horror. Für mich war das eher eine paranormale Gruselgeschichte. Das macht aber nichts, das Buch hat mir trotzdem gefallen. Mallory ist sympathisch und ihre tragische Lebensgeschichte lässt einen mitfühlen. Auch wenn sie manchmal naive Entscheidungen trifft, über die man nur den Kopf schütteln kann, verfolgt man ihre Nachforschungen gespannt und fiebert mit. Die abgedruckten Zeichnungen helfen dabei, sich alles noch besser vorstellen zu können und runden das Ganze ab. Es gibt fesselnde Plot-Twists, von denen ich den ein oder anderen schon habe kommen sehen. Das Ende ist ebenfalls gelungen und ich bin gespannt, was Jason Rekulak wohl noch zu bieten hat.

Schlafenszeit ist zwar keine wirkliche Horrorstory, dennoch ist es ein gelungenes Debüt, das ich gerne weiterempfehle. Besonders Angsthasen können sich hier ein wenig gruseln, ohne komplett verstört zu werden. 4 Sterne

Veröffentlicht am 11.07.2024

Spannender neuer Fall des unkonventionellen Duos

Tote klagen an
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Cassie Raven befindet sich in einer schwierigen Phase. Lohnt sich der ganze Aufwand bei ihrer Arbeit in der Rechtsmedizin überhaupt noch, wenn sie nicht mehr mit den Toten kommunizieren kann wie früher? ...

Cassie Raven befindet sich in einer schwierigen Phase. Lohnt sich der ganze Aufwand bei ihrer Arbeit in der Rechtsmedizin überhaupt noch, wenn sie nicht mehr mit den Toten kommunizieren kann wie früher? Als eine männliche Wasserleiche an ihrem Hausboot klopft, ist sie zwar nicht mit früherer Begeisterung am Werk, aber irgendetwas stimmt einfach nicht. Der Körper verrottet viel schneller als er eigentlich sollte, doch niemand will auf Cassie hören...

Das Cover besticht wieder mit auffälligen Farben sowie ungewöhnlichen Blumen und reiht sich somit perfekt bei seinen Vorgängern ein.

Turners Erzählweise ist auch bei diesem dritten Fall angenehm und man kann sich alles gut vorstellen. Die Sprecherin ist optimal gewählt und man findet sich immer in der Geschichte zurecht, egal aus welcher Sicht sie gerade erzählt. Die Ermittlungen sind ebenfalls wieder spannend, gepaart mit den interessanten Fakten der Rechtsmedizin und Forensik macht es einfach Spaß mitzurätseln. Dennoch ist der Funke nicht ganz übergesprungen, das gewisste Etwas hat mir da irgendwie gefehlt. Zusätzlich stört das ewige Hin und Her zwischen Cassie und Flyte ein bisschen, das im nächsten Band hoffentlich der Vergangenheit angehören wird. Die restlichen Schicksale sind wieder toll und nachvollziehbar geschildert, man kann schön mitfühlen.

Ein fesselnder Fall für die beiden Damen, den ich wie die gesamte Reihe nur empfehlen kann - aber ich finde, das Buch ist eher ein Krimi als ein Thriller. 4 Sterne