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Veröffentlicht am 16.07.2024

Spannende Suche nach dem Geheimnis der Vergangenheit

Die verheimlichte Tochter
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Mit ,, Die verheimlichte Tochter " ist nun schon der 3. Band der 8 teiligen Reihe von Soraya Lane erschienen.  

Nachdem mich bereits die ersten zwei Teile absolut begeistert haben, war ich auf diese Geschichte ...

Mit ,, Die verheimlichte Tochter " ist nun schon der 3. Band der 8 teiligen Reihe von Soraya Lane erschienen.  

Nachdem mich bereits die ersten zwei Teile absolut begeistert haben, war ich auf diese Geschichte schon sehr gespannt.  Die auf zwei Zeitebebenen erzählte spannende Handlung entführt den Leser in Ellas Leben in der Gegenwart und Alexandras in den Jahren ab 1967. Auf geheimnisvolle Weise sind sie durch ein Holzkästchen miteinander verbunden. 

Auch die 30 jährige erfolgreiche   Kunstgaleristin Ella erhält in einer Londoner Kanzelei ein geheimnisvolles Kästchen. Es stammt aus Hopes House, einer Einrichtung,  die sich um junge, schwangere Frauen  in Not kümmerte  und nun abgerissen wurde. Dabei wurden  unter den  Dielen 7 Schachteln gefunden, sorgfältig verschnürt und Namen versehen.  In diesen Kästchen hinterlegten  die jungen Mütter , die ihre Kinder zur Adoption gegeben haben, etwas Persönliches  für ihr Kind, was diese dann später erhalten sollten.  Doch erst jetzt sind diese gefunden worden. In Ellas Kästchen befindet sich ein Notenblatt mit einer Widmung vom B.  und ein Bild, welches anscheinend in Griechenland aufgenommen wurde. Ellas Neugierde ist geweckt.  Sie möchte herausfinden,  was ihre Großmutter,  für die dieses Gegenstände anscheinend gedacht sind,  mit ihnen verbindet.  Soll sie nach Griechenland reisen und dort nach der Verbindung suchen?  Unterstützung erhält sie von dem Cellisten Gabriel,  einem alten Schulfreund und erster Liebe,  den sie unverhofft nach so vielen Jahren wieder trifft. Alte , längst vergessene Gefühle lassen es im Bauch kribbeln. . 

Alexandra verbringt in Griechenland eine wohlbehütete und privilegierte Kindheit. Doch von einem Tag auf den anderen ändert sich alles. Bei einem schrecklichen Unfall  verliert die erst 12jährige ihre Mutter.  Ihr bleibt kein Raum für Trauer und die Verarbeitung des Verlustes,  da ihr gefühlskalter Vater aufgrund der politischen Unruhen und durch seine Tätigkeit als Berater der königlichen Familie innerhalb kürzester Zeit mit ihr die Heimat verlassen muss. Er bringt Ella zur Schwester  ihrer Mutter nach London. Ganz liebevoll , wie ein weiteres eigenes Kind , wird sie in der Familie aufgenommen. Ihre Tante ermöglicht ihr ein Musikinstrument zu erlernen.  Bald erfüllt sie das Spielen der Violine mit großer Freude.  An ihrem 18. Geburtstag lernt sie einen erfolgreichen Musiker kennen,  der sofort große Gefühle in ihr weckt. Sie träumen von einer gemeinsamen Zukunft . Bis zu einem schicksalshaften Tag , an dem  Alexandras Träume zerstört werden. 

Einfühlsam und wunderbar detailliert erzählt Soraya Lane die Handlung   abwechselnd aus  den Perspektiven von Ella und Alexandra. Die Beschreibungen sind so authentisch und bildhaft ausgearbeitet,  daß ich augenblicklich  alles direkt vor mir sehen und auch hören  konnte. Tief bin  ich in die Gefühle,  die Ängste und Sorgen,  aber auch in die Freude und das Glück von den Frauen eingetaucht.   Ellas und Alexandras Lebensgeschichten haben mich sehr berührt und auch zu Tränen gerührt.  Soraya Lane hat mich mit ihrem unglaublich tollen Schreibstil so sehr in den  Bann gezogen,  daß ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefesselt.  Der Spannungsbogen ist durchgehend hoch, ich habe so sehr mitgefiebert,  ob Ella das Geheimnis  der Schachtel lösen kann  und wie ihr Leben mit dem von Alexandra verknüpft ist. 

Beide Frauen,  die mir von ersten Moment an ans Herz gewachsen sind,  haben mich mit ihrer Liebe zur Kunst und ihrem Talent beeindruckt. Es hilft ihnen, mit den Schicksalsschlägen umzugehen, die ihr Leben so sehr prägen. 

Die Kapitel haben eine angenehme Länge , sind jeweils mit der Zeit und Ort übertitelt.  Außerdem befinden sich wunderschöne Zeichnungen von Olivenzweigen am Anfang jedes Kapitels.  Die Bilder der Innenseite und die tollen Beschreibungen wecken Sehnsucht nach einer Reise auf die griechische Insel nsel Skopelos und nach London.  

Das Ende dieses Teiles macht mich schon jetzt ganz neugierig auf den 4. Teil  ,, Die verborgene Tochter " , der im Dezember 2024 erscheinen wird. 

Diese spannende,  emotionsgeladene und hervorragend erzählte  Geschichte empfehle ich von ganzem Herzen.  Lasst Euch entführen in die Geheimnisse der Vergangenheit,  die Liebe zur Musik und Kunst  und  wundervollen Gefühlen. 


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Veröffentlicht am 08.07.2024

Zwei unglaublich starke Frauen

Das Echo der Gezeiten
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In ihrem Roman ,, Echo der Gezeiten " nimmt die Autorin Rebekka Frank den Leser mit auf eine großartige Reise an die Nordsee,  Mitten  ins Leben von Nes und Tilla. Auch wenn sie mehr als 300 Jahre trennen, ...

In ihrem Roman ,, Echo der Gezeiten " nimmt die Autorin Rebekka Frank den Leser mit auf eine großartige Reise an die Nordsee,  Mitten  ins Leben von Nes und Tilla. Auch wenn sie mehr als 300 Jahre trennen, ist das Meer ihre Verbindung  und ihr Mut  sowie  ihre Stärke . 

Tilla lebt 1955 mit ihren Eltern, ihrem  jüngeren Bruder und ihrer Oma Frieda in Sankt Peter an der Nordsee.  Während ihre Freundinnen von Mode , der großen Liebe und einer Familie träumen,  ist es Tillas  Traum  , eines Tages Taucherin, wie ihr Vorbild Lotte Hass  zu werden  und an der Universität Archäologie zu studieren.  Denn seit vielen Jahren fasziniert sie die Geschichten,  die das Meer verborgen hält. So wie das versunkene Schiffswrack, von dem ihre Großmutter Frieda immer erzählt. Einmal im Jahr soll man von dort das Läuten einer Glocke hören. Obwohl ihr Vater strickt dagegen ist, daß Tilla taucht,  nimmt er sie mit nach..... Dort erlernt sie die Technik und muss sich in einem Wettkampf  gegen die männlichen Teilnehmer behaupten. Auch ihr Wunsch nach dem Studium kann  sie sich erfüllen, doch in Hamburg hat sie es unglaublich schwer,  sich in der von Männern und Vorurteilen dominierten Welt ihren Platz und Anerkennung zu erkämpfen.  Wird sie diesen Weg schaffen und ihre Ziele erreichen? 

Die 20 jährige Nes Dorn flieht nach schrecklichen Vorkommnissen 1633 mit ihrer Mutter Belanca auf die Nordsee-Insel Strand, wo sie im Beginen-Konvent Zuflucht suchen.  Belanca kennt die Insel , da sie selbst von dort stammt, sie aber vor vielen Jahren verlassen hat. Ihre Mutter Kreske, zu der sie kein gutes Verhältnis hat,  führt das Konvent . Die Inselbewohner, Fischer und Bauern , betrachten die Beginen mit Misstrauen.  Sie verdächtigen die Gemeinschaft der Frauen, für  das Verschwinden von mehreren Kindern vor vielen Jahren verantwortlich zu sein. Nes möchte mehr über die Familie erfahren,  von der sie bis jetzt nichts wusste, findet Anschluss und fühlt sich das erste Mal im Leben zuhause.  Als nun wieder Kinder verschwinden,  die zuvor im Konvent die Schule besuchten, werden sofort wieder die Frauen verdächtigt. Der Hass der Inselbewohner wird immer größer,  das Leben im Konvent gefährlicher. Mit Hilfe von Pay, einem jungen Bauern , macht sich Nes auf die Suche , den Verantwortlichen für diese unheimlichen Vorfälle zu finden,  um die Unschuld ihrer Familie und Freunde zu beweisen.  Was wird sie herausfinden? Hat das Erscheinen des großen Segelschiffes Medusa  irgendetwas damit zu tun? Wird man dort die Kinder finden?  

Durch den ständigen Wechsel beider Zeitebenen,  konnte ich mich perfekt in Nes und Tillas Leben hineinversetzen.  Häufiger endete das Kapitel im spannendsten Moment, so daß ich ganz schnell weiter lesen musste, weil  ich unbedingt wissen wollte, wie es anschließend weitergeht.  Rebekka Frank hat die beiden Frauen und ihr Denken , ihre Gefühle  so hervorragend authentisch ausgearbeitet, daß ich mich stets an  ihrer Seite fühlte. 

Ich habe so sehr mitgefiebert,  ob Nes herausfinden kann , wer für das Verschwinden der Kinder verantwortlich ist und dabei gehofft, daß sid dabei nicht in Gefahr gerät. Genauso so gespannt habe ich Tillas Leben verfolgt und ihr so sehr die Daumen gedrückt,  daß sie es schafft , sich gegen die Vorurteile und Intrigen der männerdominierten Welt an der Universität zu wehren  und für ihre  Forschung die Anerkennung erhält,  die sie verdient. 

Nes und Tilla müssen sich beide  ihren Platz , ihre Selbstständigkeit,  ihre Anerkennung  hart erkämpfen.  Sie sind starke und fortschrittliche Frauen, die ich für ihren Mut und Beharrlichkeit bewundere.  Beide habe ich schnell in mein Herz geschlossen.  So manches Mal habe ich vor Sorge gezittert.  Beim Tauchen oder als in Hamburg die große Sturmflut große Teile der Stadt überflutet.  Rebekka Frank hat unglaublich eindrucksvoll  die Naturgewalt des Meeres beschrieben.  In einem Moment ist es ganz ruhig und friedlich  , im nächsten so rauh und gefährlich,  daß man beim nächsten Atemzug verschlungen wird.  Dieses Meer ist das verbindende Element zwischen den beiden Zeitebenen und beiden Frauen . Mit jeder weiteren Seite habe ich gehofft, zu erfahren,  wie diese beiden Stränge verknüpft werden.  Unglaublich spannend und faszinierend ist es der Autorin gelungen,  mich zu fesseln. 

Auch die weiteren Personen sind wunderbar realistisch,  liebevoll und detailliert ausgearbeitet. Besonders  gut gefallen hat mir Tillas Oma Frieda . Immer einen flotten Spruch hat sie parat  und mitunter lenkt sie ganz geschickt die Familienangehörigen in die richtige Richtung.  

Auch das Nachwort hat mir sehr gut gefallen.  Rebekka Frank  berichtet über die historischen Fakten , die sie auf ihrer hervorragenden Recherche entdeckt hat,  ihrer fiktiven Geschichte gegenüber.  Unglaublich spannend.  Wer einmal in der Nähe ist, sollte sich unbedingt das Museum ansehen.  

Von ganzem Herzen gibt es von mir eine hundertprozentige Leseempfehlung  für diesen großartigen,  spannenden Roman,  der mich wie der Sog des Meeres in den Bann gezogen hat. 


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Veröffentlicht am 03.07.2024

Cozy crime vom Feinsten .Unterhaltsamer Wohlfühlkrimi , am schönsten Sehnsuchtsort Lago Maggiore

Mord am Lago Maggiore
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In ihrem Wohlfühlkrimi ,, Mord am Lago Maggiore " entführt Alexandra Holenstein  den Leser ins wunderschöne Ascona am Lago Maggiore.  

Als Tabea und Ludwig Kummer   in Zürich zuerst ihre Wohnung und ...


In ihrem Wohlfühlkrimi ,, Mord am Lago Maggiore " entführt Alexandra Holenstein  den Leser ins wunderschöne Ascona am Lago Maggiore.  

Als Tabea und Ludwig Kummer   in Zürich zuerst ihre Wohnung und dann auch noch das Fotoatelier gekündigt wird, entschließen sie sich nach Ascona zu ziehen In die Villa von Herbert Kummer, Ludwigs Vater, wo  eine Wohnung frei  steht. Als angesehener Fotograf  kann Ludwig überall tätig sein und bis Tabea ihre neue Stelle am Kolleg beginnt , möchte sie die Zeit nutzen , um sich wieder mehr mit dem Schreiben von Lyrik zu widmen.  Die Villa ist wunderschön gelegen,  bietet einen  Blick auf den See und auch der Garten ist ein Traum. Tabea genießt es, dort Gemüsebeete anzulegen.  Alles könnte so schön sein, wenn das Zusammenleben mit Herbert  nicht so  anstrengend wäre. Der alte Herr , der seinen Basset Bruno liebt, ist zwar recht agil, auch in Liebesdingen, aber eben auch sehr bestimmend und  anstrengend.  Privatsphäre  zählt für ihn nicht  wirklich.  Eines Tages macht Tabea eine furchtbare Entdeckung: Herbert liegt tot im Wohnzimmer. Schnell ist  klar, es ist kein natürlicher Tod, sondern Mord. Die  Kommissarin nimmt die Ermittlungen auf, gibt es doch einige Verdächtige im näheren Umfeld. Ludwig trifft sich auffällig oft mit der Kommissarin. Muss Tabea sich auch noch Sorgen um ihre Ehe machen? 

Bei  Tabea wird der Spürsinn geweckt und so macht sie sich eigenständig auf die Suche und versucht aus dem grosen Kreis der Verdächtigen,  von Freunden, Nachbarn und Angestellten etwas herauszukommen.  Sie findet so  manches heraus.  Doch führen ihre Spuren zum Mörder? War es , wie so häufig,  der Gärtner? 

Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Tabea und Ludwig erzählt.  Dadurch konnte ich mich jederzeit perfekt in ihre Gedanken und Gefühle hineinversetzen, ihre Sorgen und Zweifel nachvollziehen.  Von Beginn an waren die beiden Ü50er sympathisch,  wenn auch ihre Beziehung etwas an Elan verloren hat. So ist es ja manchmal nach jahrelangem Zusammensein. Auch die weiteren Charaktere sind wunderbar bildhaft beschrieben,  es sind interessante und auch etwas skurrile Personen . Der zuweilen behäbige  Basset Bruno  hat sich wie bei Tabea, auch bei mir immer mehr ins Herz geschlichen.  

Die einzelnen Kapitel haben eine angenehme Länge, der flüssige und leicht zu lesende Schreibstil lässt die Seiten nur so fliegen.  Die Ermittlungen haben mich gefesselt,  so daß ich am liebsten immer weiter gelesen hätte.  

Der Erzählstil ist hervorragend bildhaft,  die  wunderschönen Beschreibungen der Umgebung sind so großartig,  daß  sofort Bilder vor meinen Augen auftauchten. Die Atmosphäre ist perfekt eingefangen.  Ich habe so sehr den Blick auf den See genossen,  war mit an der Uferpromenade, habe im Café gesessen  und war mit Tabea im See baden.  Es wurde sofort die Sehnsucht geweckt,  den Koffer zu packen und an den schönen Lago zu fahren,  wo ich seit vielen Jahren meinen Urlaub verbringe. Am liebsten hätten ich die kulinarischen Leckereien,  die mir im Buch begegnet sind , alle probiert 

Die Geschichte wird gefühlvoll  , aber auch mit Wortwitz humorvoll erzählt. Häufig musste ich schmunzeln.   Durch die Ermittlungen finden sich viele Ansätze,  die zum Täter führen könnten. Ich habe beim Lesen bis zum Schluss mitgerätselt, wer Herbert auf dem Gewissen hat.  Die  sehr gelungene Lösung des Falls hat mich überrascht . 

Alexandra Hohenstein hat mit ,,  Mord am Lago Maggiore " einen unterhaltsamen  , humorvollen und stimmungsvollen Kriminalroman  geschaffen, der neben dem Mordfall auch die zwischenmenschlichen Aspekte anspricht. 

Sehr gerne empfehle ich diesen Wohlfühlkrimi , der bei Emons in der Reihe der Sehnsuchtsorte erschienen ist. Für mich war es der erste Roman von Alexandra Holenstein. Ich bin begeistert und hoffe auf weitere von ihr. 

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Veröffentlicht am 29.06.2024

Spannender erster Teil der mitreißenden Familien-Saga in Bergbau

Die Saar-Töchter - Zeiten der Sehnsucht
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,,Die Saar Töchter-Zeiten der Sehnsucht "  ist der erste Teil der mitreißendenden Familien-Saga im Bergbau von Katja Dörr.

Nachdem mich schon  die  Triologie,, Das Musikhaus an der Alster"  von Katja ...

,,Die Saar Töchter-Zeiten der Sehnsucht "  ist der erste Teil der mitreißendenden Familien-Saga im Bergbau von Katja Dörr.

Nachdem mich schon  die  Triologie,, Das Musikhaus an der Alster"  von Katja Dörr begeisterte, war ich ganz gespannt,  was mich nun in der neuen Reihe erwartet.  Und ich bin wieder ganz begeistert! 

Die 17 jährige Elisabeth ( Elisa ) lebt mit ihren Eltern und zwei Geschwistern in München  und führt ein angenehmes Leben und widmet sich der Landschaftsmalerei. Sie ist verliebt und glaubt fest an eine Zukunft mit Leopold von Allenschwang.. Am Heilgabend 1848 eröffnet ihr Vater Georg Mosner der Familie,  daß sie zu Beginn des neuen Jahres ins saarländische St. Ingbert , welches noch zu Bayern gehört, umziehen werden. Als angesehener Ingenieur wird er dort die nächsten 1 bis 2 Jahre  für die Fertigstellung der Pfälzischen Ludwigsbahn tätig sein. Die Familie hat sich seinem Entschluss zu fügen.  Für Elisa bricht eine Welt zusammen: wie soll sich  soweit von München weiterhin heimlich mit ihrem  geliebten Leo treffen? Auch Briefe schreiben wird schwierig.  Doch sie hofft, ihn schon ganz bald heiraten zu können.  Auch ihr älterer Bruder Joseph hat keine Wahl. Sein Studium in Frankreich erklärt der Patriarch aufgrund einiger Vorkommnisse als beendet. Stattdessen wird er im Bergbau arbeiten müssen. Ihre Mutter ist gesundheitlich angeschlagen  und zieht sich noch mehr in sich zurück.  

In Sankt Ingbert bezieht die Familie das zwar großzügige, aber   abgelegene Jagdschloss Allenstein. Traurig über den Umzug  und besonders als ihr Bruder ihr eine schockierende Mitteilung macht, hat  Elisa nicht einmal mehr an der Malerei der schönen Landschaft Freude.  Bei einem heimlichen Spaziergang , ohne Begleitung,  obwohl sich das in ihren Kreisen nicht gehört, lernt sie im Wald den Bauersohn Peter kennen. Von da an gibt es Lichtblicke in ihrem einsamen Leben. Sie treffen sich häufiger , natürlich heimlich und die Gefühle füreinander sind spürbar.  Doch Elisa gibt ihre wahre Identität nicht preis. Peter hat den Wunsch als Bergmann zu arbeiten  und damit aus dem ärmlichen Leben eines Bauern heraus zu kommen.  Dann könne er ein Haus aus Stein bauen und für eine Familie sorgen. Haben Elisa und Peter trotz der erheblichen Standesunterschiede eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft? 

Katja Dörr hat mich mit ihrem flüssigen und wunderbar bildhaften Schreibstil  schnell in das Leben von Elisa, ihrer  Familie  und Peter gezogen.  Durch die großartigen detaillierten Beschreibungen der Umgebung und der Gebäude konnte ich mir das Leben in der saarpfälzischen Bergbauregion genauestens vorstellen. Da die Geschichte aus Elisas Perspektive erzählt wird, konnte ich mich durchgehend  in ihre Gedanken und Gefühle hineinversetzen.  Ihre Ängste und Zweifel, aber auch ihre Sehnsucht und Hoffnung auf selbstbestimmtes Leben , ohne Vorschriften ihres Vaters oder der Gesellschaft sind hervorragend dargestellt.  Elisa ist mir von Beginn an sympathisch,  während Joseph und Georg sich meine Sympathie erst erarbeiten mussten.  Die Protagonisten machen im  Verlauf der Geschichte , ausgelöst durch dramatische Ereignisse,  Entwicklungen durch, die man zu Beginn so nicht erwartet hätte. Neben Elisa hat mich dabei besonders ihre Mutter beeindruckt.  Unerwartete Ereignisse und Wendungen ließen mich mit den Protagonisten zittern und hoffen,  daß alles gut ausgehen wird. 

Beim Lesen habe ich einen hervorragend recherchierten und großartig authentisch beschriebenen Einblick in den Bau der Eisenbahnlinie und besonders in den arbeitsreichen und gefährlichen Bergbau erhalten, über den ich als Norddeutsche nicht viel wusste.  Die Standesunterschiede hat Katja Dörr absolut authentisch und eindrucksvoll dargestellt.  

Die Geschichte hat mich von Beginn an gefangen genommen,  so daß ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und  vor lauter Spannung fast in einem Rutsch durchgelesen habe. 

Ich freue mich schon auf den zweiten Teil der Familien-Saga ,, Zeiten des Aufbruchs " , der am 1. September erscheinen wird.  Schon jetzt bin ich ganz gespannt,  wie es dann mit der nächsten Generation im Saarland weitergehen wird. 

Eine hundertprozentige Leseempfehlung für Liebhaber  gefühlvoller  und spannender historischer  Sagas ,  die  eine Familie über mehrere Generationen begleiten möchten.  



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Veröffentlicht am 29.06.2024

Spannender erster Teil der mitreißenden Familien-Saga in Bergbau

Die Saar-Töchter - Zeiten der Sehnsucht
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,,Die Saar Töchter-Zeiten der Sehnsucht "  ist der erste Teil der mitreißendenden Familien-Saga im Bergbau von Katja Dörr.

Nachdem mich schon  die  Triologie,, Das Musikhaus an der Alster"  von Katja ...

,,Die Saar Töchter-Zeiten der Sehnsucht "  ist der erste Teil der mitreißendenden Familien-Saga im Bergbau von Katja Dörr.

Nachdem mich schon  die  Triologie,, Das Musikhaus an der Alster"  von Katja Dörr begeisterte, war ich ganz gespannt,  was mich nun in der neuen Reihe erwartet.  Und ich bin wieder ganz begeistert! 

Die 17 jährige Elisabeth ( Elisa ) lebt mit ihren Eltern und zwei Geschwistern in München  und führt ein angenehmes Leben und widmet sich der Landschaftsmalerei. Sie ist verliebt und glaubt fest an eine Zukunft mit Leopold von Allenschwang.. Am Heilgabend 1848 eröffnet ihr Vater Georg Mosner der Familie,  daß sie zu Beginn des neuen Jahres ins saarländische St. Ingbert , welches noch zu Bayern gehört, umziehen werden. Als angesehener Ingenieur wird er dort die nächsten 1 bis 2 Jahre  für die Fertigstellung der Pfälzischen Ludwigsbahn tätig sein. Die Familie hat sich seinem Entschluss zu fügen.  Für Elisa bricht eine Welt zusammen: wie soll sich  soweit von München weiterhin heimlich mit ihrem  geliebten Leo treffen? Auch Briefe schreiben wird schwierig.  Doch sie hofft, ihn schon ganz bald heiraten zu können.  Auch ihr älterer Bruder Joseph hat keine Wahl. Sein Studium in Frankreich erklärt der Patriarch aufgrund einiger Vorkommnisse als beendet. Stattdessen wird er im Bergbau arbeiten müssen. Ihre Mutter ist gesundheitlich angeschlagen  und zieht sich noch mehr in sich zurück.  

In Sankt Ingbert bezieht die Familie das zwar großzügige, aber   abgelegene Jagdschloss Allenstein. Traurig über den Umzug  und besonders als ihr Bruder ihr eine schockierende Mitteilung macht, hat  Elisa nicht einmal mehr an der Malerei der schönen Landschaft Freude.  Bei einem heimlichen Spaziergang , ohne Begleitung,  obwohl sich das in ihren Kreisen nicht gehört, lernt sie im Wald den Bauersohn Peter kennen. Von da an gibt es Lichtblicke in ihrem einsamen Leben. Sie treffen sich häufiger , natürlich heimlich und die Gefühle füreinander sind spürbar.  Doch Elisa gibt ihre wahre Identität nicht preis. Peter hat den Wunsch als Bergmann zu arbeiten  und damit aus dem ärmlichen Leben eines Bauern heraus zu kommen.  Dann könne er ein Haus aus Stein bauen und für eine Familie sorgen. Haben Elisa und Peter trotz der erheblichen Standesunterschiede eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft? 

Katja Dörr hat mich mit ihrem flüssigen und wunderbar bildhaften Schreibstil  schnell in das Leben von Elisa, ihrer  Familie  und Peter gezogen.  Durch die großartigen detaillierten Beschreibungen der Umgebung und der Gebäude konnte ich mir das Leben in der saarpfälzischen Bergbauregion genauestens vorstellen. Da die Geschichte aus Elisas Perspektive erzählt wird, konnte ich mich durchgehend  in ihre Gedanken und Gefühle hineinversetzen.  Ihre Ängste und Zweifel, aber auch ihre Sehnsucht und Hoffnung auf selbstbestimmtes Leben , ohne Vorschriften ihres Vaters oder der Gesellschaft sind hervorragend dargestellt.  Elisa ist mir von Beginn an sympathisch,  während Joseph und Georg sich meine Sympathie erst erarbeiten mussten.  Die Protagonisten machen im  Verlauf der Geschichte , ausgelöst durch dramatische Ereignisse,  Entwicklungen durch, die man zu Beginn so nicht erwartet hätte. Neben Elisa hat mich dabei besonders ihre Mutter beeindruckt.  Unerwartete Ereignisse und Wendungen ließen mich mit den Protagonisten zittern und hoffen,  daß alles gut ausgehen wird. 

Beim Lesen habe ich einen hervorragend recherchierten und großartig authentisch beschriebenen Einblick in den Bau der Eisenbahnlinie und besonders in den arbeitsreichen und gefährlichen Bergbau erhalten, über den ich als Norddeutsche nicht viel wusste.  Die Standesunterschiede hat Katja Dörr absolut authentisch und eindrucksvoll dargestellt.  

Die Geschichte hat mich von Beginn an gefangen genommen,  so daß ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und  vor lauter Spannung fast in einem Rutsch durchgelesen habe. 

Ich freue mich schon auf den zweiten Teil der Familien-Saga ,, Zeiten des Aufbruchs " , der am 1. September erscheinen wird.  Schon jetzt bin ich ganz gespannt,  wie es dann mit der nächsten Generation im Saarland weitergehen wird. 

Eine hundertprozentige Leseempfehlung für Liebhaber  gefühlvoller  und spannender historischer  Sagas ,  die  eine Familie über mehrere Generationen begleiten möchten.  



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