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Veröffentlicht am 25.02.2024

Verbrechensaufklärung im 19. Jahrhundert

Felix Blom. Der Schatten von Berlin
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Verbrechensaufklärung im 19. Jahrhundert

In die Gruft eines erst kürzlich verstorbenen Archäologie-Professors wurde eingebrochen. Der Sarg wurde aufgebrochen, aber scheinbar hat hier niemand etwas gestohlen. ...

Verbrechensaufklärung im 19. Jahrhundert

In die Gruft eines erst kürzlich verstorbenen Archäologie-Professors wurde eingebrochen. Der Sarg wurde aufgebrochen, aber scheinbar hat hier niemand etwas gestohlen. Für den ehemaligen Gauner Felix Blom und seine Geschäftspartnerin Mathilde Voss kommt der Auftrag, herauszufinden, was hier geschehen ist, gerade recht. Sie stehen nämlich kurz vor der Pleite und brauchen dringend Geld. Als Nächstes wird ein Kleinganove ermordet. Irgendwie scheinen die beiden Fälle zusammenzugehören. Eine vielversprechende Spur führt Felix zu seinem ehemaligen Mentor. Dieser ist kein Geringerer als der bekannte Gangsterboss Arthur Lugowski. Für Felix und Mathilde könnte dieser Fall gefährlich werden; sie ahnen nicht, auf was sie sich da eingelassen haben.

Mit „Der Schatten von Berlin“ begibt sich der erst vor kurzem aus der Haft entlassene Felix Blom ein weiteres Mal auf die Jagd nach Ganoven. Auch in diesem Fall steht ihm Mathilde Voss zur Seite. Die Jagd nach Verbrechern im Jahre 1879 schildert Alex Beer spannend.

Ich war gleich nach den ersten Seiten wieder mitten im Geschehen. Dieser Teil schließt direkt an den Vorgänger „Der Häftling von Moabit“ an und erzählt die Geschichte der beiden Privatdetektive weiter. Allerdings muss man den Vorgänger nicht zwingend gelesen haben. Die einzelnen Geschichten sind in sich abgeschlossen. Natürlich lernt man den Charakter Felix Blom besser kennen, wenn man ihn schon aus dem ersten Teil kennt, und die eigentliche Geschichte macht vielleicht auch etwas mehr Spaß, liest man die Bücher in der richtigen Reihenfolge, aber als zwingend notwendig, würde ich es nicht bezeichnen, um hier der Handlung folgen zu können.

Alex und Mathilde begeben sich immer tiefer in die Welt der Ganoven, um ihren Fall zu klären. Gleichzeitig erhält man eben als Leser Einblicke in die Vergangenheit von Felix Blom. Alex Beer hat es geschickt verstanden, die fiktive Krimigeschichte mit dem historischen Hintergrund zu verweben. Entstanden ist ein spannender Krimi mit Ecken und Kanten.

Fazit:

Mir gefällt diese Mischung aus Krimi mit historischem Hintergrund sehr gut. In diesem Fall gibt Alex Beer interessante Einblicke in das Gaunermilieu des 19. Jahrhunderts in Berlin wieder. Die Handlung ist unterhaltsam und gleichzeitig spannend. Ich habe mich mal wieder gut unterhalten gefühlt und hoffe auf weitere Fälle von Felix Blom und Mathilde Voss.

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Veröffentlicht am 25.02.2024

Auf den Spuren der Porzellan-Herstellung

Rote Scherben
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Ein neuer Auftrag führt Willem van Ruysdael nach Dresden. Er soll herausfinden, wer in der Stadt nach einem Rezept für Porzellan sucht. Die Töpferinnung in Rotterdam fürchtet, dass sie starke Konkurrenz ...



Ein neuer Auftrag führt Willem van Ruysdael nach Dresden. Er soll herausfinden, wer in der Stadt nach einem Rezept für Porzellan sucht. Die Töpferinnung in Rotterdam fürchtet, dass sie starke Konkurrenz bekommen könnten, denn noch sind es nur sie, die etwas herstellen können, was dem chinesischen Porzellan ähnlich genug ist, um damit gute Gewinne zu erzielen. Delfter Porzellan ist beliebt und soll es auch bleiben. Unerwartet bekommt Willem Unterstützung von Magdalene, die ebenfalls in Dresden ist.

In diesem neuen Abenteuer von Magdalene und Willem dreht sich vieles um die Herstellung von Porzellan. Einmal mehr schafft es Christina Auerswald, die Zeit zu Beginn des 18. Jahrhunderts lebendig werden zu lassen. Magdalene hat ein aufregendes Leben mit vielen Höhen und Tiefen, genauso Willem van Ruysdael. So manches Mal mag es scheinen, dass die Geschichten dieser zwei nicht nur ungewöhnlich sind, sondern fast schon etwas zu viel an Abenteuern enthalten. Wie auch immer man es sehen möchte, ich mag die Geschichten rund um Magdalene. Sie nutzt ihre Möglichkeiten in ihrer Zeit und geht an ihre Grenzen, wo immer es möglich ist. Ich begleite sie gern dabei. Auch Willem führt ein aufregendes Leben und erlebt dabei so einiges. Beide zusammen sind ein tolles Gespann.

In diesem Teil erfährt man zudem noch vieles über die Herstellung von Porzellan und die Geheimhaltung über eben jene Herstellung. Diese historischen Details sind, wie immer in diesen Büchern, spannend umschrieben. Genauso wie die Gegebenheiten rund um Dresden. Wer sich dort auskennt wird einiges wiedererkennen.

Nicht nur die Beziehung zwischen Willem und Magdalene entwickelt sich hier weiter, es gibt auch weitere Einblicke in die jeweilige Vergangenheit des Anderen und auch für ihre Zukunft werden schon die Weichen gestellt. Aber auch wenn die Bücher aufeinander aufbauen, könnte man die Geschichten auch immer einzeln lesen. Die eigentliche Geschichte, in diesem Fall die Sache mit dem Porzellan, wird zu Ende erzählt.

Fazit:

Auch der dritte Teil aus der Reihe „Magdalene und der Kundschafter“ mit dem Titel „Rote Scherben“ hat mir wieder wunderbare Lesestunden beschert. Christina Auerswald versteht es geschickt, historische Hintergründe mit fiktionalen Geschichten zu mischen und damit eine spannende Geschichte zu erzählen.

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Veröffentlicht am 03.02.2024

spannendes Schicksal einer Frau im 15. Jahrhundert

Der Schwur der Gräfin
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Jakobäa von Bayern lebt im 15. Jahrhundert im Hennegau. Sie ist die einzige Tochter des Grafen von Holland. Sie soll ihm nachfolgen und ist auch Willens, ihr Erbe anzutreten, aber als Frau ist es nicht ...



Jakobäa von Bayern lebt im 15. Jahrhundert im Hennegau. Sie ist die einzige Tochter des Grafen von Holland. Sie soll ihm nachfolgen und ist auch Willens, ihr Erbe anzutreten, aber als Frau ist es nicht üblich, ein eigenes Reich zu regieren. Umgehend soll die junge Frau heiraten und mit einem Gatten einen männlichen Vormund aufweisen. Doch ihr erster Gemahl wird ermordet und der zweite ist auch keine glückliche Wahl. Nun versucht sie selbst, ihr Schicksal in die Hand zu nehmen, und sucht Verbündete außerhalb ihres Landes. Die Hilfe, auf die sie so dringend hofft, scheint sie zu bekommen. Doch noch mehr als nur Hilfe wartet auf die junge Frau. Auch Liebe scheint es noch für sie zu geben.

Die Geschichte von Jakobäa von Bayern ist ein bewegendes Frauenschicksal in einer Zeit, als die Welt nur von den Männern regiert wurde. Ich habe tatsächlich noch nicht so viele Romane mit Handlungsraum Holland/Friesland/Zeeland gelesen. Das Leben von Jakobäa war mir völlig unbekannt. Sie lebte Anfang des 15. Jahrhunderts und hatte weitreichende Verwandtschaftsbeziehungen zu den Herrscherhäusern dieser Zeit. Silke Elzner erzählt spannend aus dem Leben dieser Frau. Sie beginnt direkt mit ihrer Kindheit und wie sie ihr Erbe antreten soll. Die vielen Probleme, die sie bekommen hat, und den Machtspielen, denen sie ausgesetzt ist, hat die Autorin gekonnt in Szene gesetzt. Das Privatleben von Jakobäa wird genauso intensiv geschildert wie die politischen Verstrickungen dieser Zeit.

Vieles aus dieser Epoche ist mir durchaus bekannt (ich lese sehr gerne aus diesem Zeitraum), aber die Lebensgeschichte dieser Frau war mir nicht geläufig. Es hat mir großen Spaß gemacht, sie zu begleiten und kennenlernen zu dürfen. Jakobäa hat große Träume und versucht sie zu verwirklichen. Die Lebensumstände hat die Autorin so herausgearbeitet, dass man wirklich das Gefühl beim Lesen bekommt, genauso könnte es damals gewesen sein. Die Geschichte ist glaubwürdig mit ihren Höhen und Tiefen und ihren intensiv geschilderten Protagonisten. Silke Elzner erzählt mit Spannung aus dieser Epoche und lässt die Zeit gleichzeitig lebendig werden. Sie zeichnet dabei ein umfassendes Bild von dieser jungen Gräfin. Nachvollziehbar wird geschildert, wie sie als junges Mädchen versucht, ihre Träume zu leben und wie ihre Beziehungen zu den Männern gewesen sein könnten. Ihren Kampf um Selbstbestimmung und um ihr Erbe fand ich spannend zu lesen.

Gleich zu Beginn des Buches ist ein Personenregister zu finden. Die historischen Protagonisten sind gekennzeichnet, sodass man direkt einen guten Überblick über die Charaktere bekommt. Eine kleine Karte des Herrschaftsbereiches des Grafen von Holland ist ebenfalls vorhanden. In ihrem Nachwort klärt Silke Elzner noch Fiktion und Wahrheit.

Fazit:

„Der Schwur der Gräfin“ erzählt aus dem Leben einer ehrgeizigen jungen Frau, die geboren wurde, um ein großes Erbe anzutreten, aber doch mit den Lebensumständen ihrer Epoche zu kämpfen hatte. Mir hat diese Geschichte richtig gut gefallen. Silke Elzner hat mich nicht nur gut unterhalten, sondern ein Leben lebendig werden lassen. Mit vielen interessanten Details hat sie die Handlung glaubwürdig gestaltet, und ich hatte am Ende das Gefühl, genauso könnte das Leben von Jakobäa von Holland gewesen sein. Vielen Dank für diese tolle Geschichte.

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Veröffentlicht am 28.01.2024

Viel Fantasy im dritten Teil

Die Schwarzen Musketiere 3
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Der große Krieg tobt noch immer in Europa und nichts scheint ihn beenden zu können. Der Hofastrologe Senno ist davon überzeugt, dass der Inquisitor Waldemar von Schönborn sein Spielchen mit den Menschen ...



Der große Krieg tobt noch immer in Europa und nichts scheint ihn beenden zu können. Der Hofastrologe Senno ist davon überzeugt, dass der Inquisitor Waldemar von Schönborn sein Spielchen mit den Menschen treibt. Auch glaubt Senno zu wissen, wer hier noch helfen kann. Niemand Geringeres als der große Zauberer Merlin soll hier helfend eingreifen. Er bittet Lukas und seine Freunde, ihn auf die Reise zu begleiten und den Zauberer davon zu überzeugen, dass er eingreifen muss. Doch als sie dem Magier gegenüberstehen, können sie kaum glauben, was sie erwartet. Der Zauberer steht ihnen in Gestalt eines Kindes gegenüber und ist alles andere als nett und hilfsbereit. Und doch begibt Merlin sich auf die Reise mit den Freunden, um den Inquisitor zu stoppen. Ein großes Abenteuer nimmt seinen Lauf.

„Die Rückkehr des Zauberers“ ist Band drei in der Jugendbuch-Reihe „Die schwarzen Musketiere“. Die Geschichte von Lukas und seinen Freunden spielt vor dem historischen Hintergrund des 30-jährigen Krieges in Europa. Die Eckdaten halten sich an die historischen Tatsachen und geben einen gelungenen Rahmen für die insgesamt eher fantasylastige Handlung.

Lukas und seine Freunde machen sich einmal mehr auf ihre Welt zu retten und bekommen dabei magische Unterstützung. Diesmal greift der große Zauberer Merlin mit ein. Allerdings auf andere Weise, wie man es sich vielleicht vorstellt. Mir hat gut gefallen, wie der Autor hier Fiktion und historische Tatsachen miteinander verbunden hat. Auch wenn in diesem Teil die Fantasy-Elemente den weit größeren Teil einnehmen als in den beiden Vorgängerbänden.

Oliver Pötzsch erzählt in einem angenehm leicht zu lesenden Erzählstil eine Abenteuergeschichte, die zwar in einem grausamen Krieg spielt, aber doch auch Raum für Hoffnungen und Träume lässt. Eigentlich bin ich nicht so die Leserin von Fantasy-Büchern mit Zauberern und Magiern, aber diese Reihe über die Jungen, die sich die schwarzen Musketiere zum Vorbild genommen haben, hat mir gut gefallen. Ich konnte mit Lukas und seinen Freunden mitfiebern und bangen und ein wenig ihre Welt retten. Es hat Spaß gemacht, sie über die Jahre wachsen zu sehen und ihren Kampf zu begleiten. Selbst die magischen Szenen habe ich hier gern gelesen.

Fazit:

Bücher von Oliver Pötzsch sind immer wieder gute Unterhaltung. Er erzählt nicht einfach nur eine Geschichte, sondern schafft es gleichzeitig, historische Details zu schildern, sodass man einen wunderbaren Einblick in diese Epoche bekommt. Im vorliegenden Buch ist der historische Hintergrund zwar der 30-jährige Krieg, aber trotzdem erlebt man mit, wie sich die jugendlichen Kämpfer entwickeln und ihre Abenteuer erleben. Mir haben diese Bücher gut gefallen und ich empfehle sie sehr gern weiter.

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Veröffentlicht am 08.01.2024

spannender Krimi im historischen Wien

Mord im Filmstudio
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Ernestine Kirsch hat eine neue Leidenschaft für sich entdeckt. Sie will unbedingt als Statistin an einem Film mitwirken. Im Schönbrunner Schlosstheater wird „Der Rosenkavalier“ gedreht. Ernestine ist ...



Ernestine Kirsch hat eine neue Leidenschaft für sich entdeckt. Sie will unbedingt als Statistin an einem Film mitwirken. Im Schönbrunner Schlosstheater wird „Der Rosenkavalier“ gedreht. Ernestine ist es gelungen, sich und Anton Böck dafür anzumelden, und so stehen sie mit hunderten von Statisten jeden Tag für den Dreh bereit. Doch dann wird direkt am zweiten Drehtag die Hauptdarstellerin erdrosselt. Ernestine kann es nicht lassen, sofort beginnt sie die Spuren zusammenzufügen. Ihr nächstes Abenteuer nimmt seinen Lauf.

Wien in den 20-er Jahren ist lebendig und voller Leben und Musik. So auch in diesem Fall für Ernestine und Anton. Die Welt des Stummfilms ist diesmal der Schauplatz. Nicht nur, dass hier geschildert wird, wie Statisten gesucht und gefunden werden oder wie sie eingekleidet und behandelt werden. Nein, auch ein Mord ist mit dabei. Ausgeführt dramatisch mit einem Seidenschal: Dies sorgt natürlich für die nötige Spannung und gibt dem ruhigen Krimi den nötigen Antrieb.

Ich habe Ernestine und Anton sehr gern in die Filmstudios von Wien begleitet. Die Musik von Hugo von Hofmannsthal war mit dabei. Die Beschreibungen der schönen Kostüme sind Beate Maly gelungen, aber auch die Erkenntnis, dass es sehr anstrengend sein kann, ein Statist:innen zu sein.

Ich mag diese ruhigen Krimis sehr gern. Ich habe mich von der ersten bis zur letzten Seite wohlgefühlt. Die Suche nach dem oder der Schuldigen war wie gewohnt spannend. Die Autorin versteht es, ihre Spuren so zu legen, dass man schon etwas mitraten kann, wo der Weg hinführen wird. Zudem hat sie auch die Atmosphäre dieser Zeit gut eingefangen. Schon wird deutlich spürbar, dass sich die politische Lage auch in Wien verändert. Der Antisemitismus wird immer offensichtlicher und geht auch an diesen Protagonisten nicht ganz spurlos vorbei.

Fazit:

„Mord im Filmstudio“ ist ein gelungener Krimi mit Schauplatz im Wien des Jahres 1925. Die Spurensuche und die Erzählung über die Entstehung eines Filmes dieser Zeit ist gelungen. Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt. Habe mit Ernestine und Anton in ihren Kleidern transpiriert, denn es ist ein heißer Sommer in diesem Jahr oder eine leckere Jause genossen, es hat rundherum Spaß gemacht, sie wieder zu begleiten und dabei zu erleben, wie sie auch diesen Fall auf ihre charmante Art erlebt haben.

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