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Veröffentlicht am 19.02.2020

Wenn Fantsay und Historie aufeinander treffen

Das Erbe der Templer
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Hannah und ihr Mann, der Templer Gero von Breydenbach, ist die Flucht in das Jahr 2015 gelungen. Im abgelegenen Norwegen bereiten sie sich auf die Geburt ihres ersten Kindes vor. Aber Ruhe finden die zwei ...

Hannah und ihr Mann, der Templer Gero von Breydenbach, ist die Flucht in das Jahr 2015 gelungen. Im abgelegenen Norwegen bereiten sie sich auf die Geburt ihres ersten Kindes vor. Aber Ruhe finden die zwei dennoch nicht. Der Agent Jack Tanner sucht sie immer noch und wird auch fündig. Eine rechtzeitige Warnung sorgt dafür, dass Hannah und Gero, sowie ihre Freunde ins Jahr 1315 fliehen können. Hier hoffen sie auf eine glücklichere Zukunft, aber da ist noch der ältere Bruder von Gero. Er ist nicht gut auf ihn zu sprechen und macht gemeinsame Sache mit der Inquisition. Gero und Hannah sehen sich alten und neuen Feinden gegenüber. Kann ihr Leben in der Vergangenheit noch eine Zukunft haben?

Der vorliegende Roman „Das Erbe der Templer“ ist nun schon der fünfte Band um den Templer Gero von Breydenbach und seine Kameraden. Ich habe mich schon sehr auf diese Fortsetzung gefreut und ich wurde auch nicht enttäuscht. Ich mag die Fantasygeschichte rund um den Templer aus dem 14. Jahrhundert sehr gern. Dadurch, dass er und seine Frau ständig durch die Zeit springen, ist es für mich eher Fantasy, als historischer Roman. Der Gedanke des Timeservers gefällt mir sogar sehr gut. Auch gefällt mir die Idee, dass es die Templer sind, die so ein brisantes Geheimnis gehütet haben. Allerdings war mir in diesem Teil dann doch zu wenig Historisches vorhanden. Es ging immer wieder um die Zeitsprünge und wenn es gerade mal schwierig wurde, kam die Rettung aus der Zukunft. Auch hatte ich das Gefühl, die Geschichte in sich wird immer brutaler. Wer nicht mehr ins Bild passte, wurde kurzerhand umgebracht. Martina André schildert diese Szene detailreich und anschaulich. Ihre Kampfszenen lassen nichts aus.

Noch zu Beginn gab es zwei Handlungsstränge, die Parallel zueinander gelaufen sind. Zum einen natürlich der Erzählstrang von Gero und Hannah. Von ihrer erneuten Flucht in die Vergangenheit und ihrem Leben dort, oder davon, wie es hätte aussehen können. Der zweite Handlungsstrang erzählt von Paul Colbach, der in Luxemburg lebt und sich eigentlich mit seiner Frau zur Ruhe gesetzt hat. Jack Tanner stellt auch ihm nach, aber je weiter die Handlung voranschritt, umso weniger erfährt man noch von Paul. Nur zum Ende hat er noch mal einen kleinen Auftritt, genauso erging es auch noch einem anderen Protagonisten-paar. Ich fand es fast ein bisschen schade, dass diese Charaktere so aus den Augen verloren wurden oder einfach nicht mehr genug Platz für sie im Buch vorhanden war. Der Roman hat ja schon stolze 874 Seiten und ist damit der Teil mit der höchsten Seitenzahl. Aber für Liebhaber dieser Reihe kann es wohl nicht genug Seiten geben. Ich hätte gern gelesen, wie es den anderen ergangen ist und was sie am Ende bewegt hat.

Fazit:

„Das Erbe der Templer“ ist durchaus eine gelungene Fortsetzung der Reihe. Dieser Teil schließt direkt an seinen Vorgänger an und ich kann nur empfehlen alle Bücher dieser Reihe zu lesen, da man sonst vielleicht nicht alle Vorgänge versteht. Allerdings habe ich ihn ein weniger schwächer empfunden, was vermutlich daran lag, dass mir zu wenig historische Handlungen geliefert wurden. Aber trotz allem warte ich nun wieder sehnsüchtig darauf, dass es irgendwann mit Gero und Hanna weitergeht.

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Veröffentlicht am 14.02.2020

Steht dem Vorgänger in nichts nach

Der Ring des Lombarden
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Aleydis de Bruinker ist früh Witwe geworden. Ihr Mann Nicolai Golatti, der eine erfolgreiche Wechselstube führte, ist viel zu früh verstorben und hat die junge Frau, mit einem Berg voller Sorgen, allein ...

Aleydis de Bruinker ist früh Witwe geworden. Ihr Mann Nicolai Golatti, der eine erfolgreiche Wechselstube führte, ist viel zu früh verstorben und hat die junge Frau, mit einem Berg voller Sorgen, allein gelassen. Im Köln des Jahres 1423 stellen sich die Feinde der Familie Golatti die Frage, kann eine Frau allein so ein Geschäft überhaupt führen? Aleydis stellt sich dieser Aufgabe und muss bald erkennen, ihr Mann hat nicht nur diese Wechselstube betrieben, sondern sich eine Schattenwelt aufgebaut. Intrigen und Erpressung waren sein Geschäft und die Witwe muss nun sehen, wie sie aus dieser Bedrohung heil herauskommt. Dann wird auch noch ein Brandanschlag auf die Mörderin von Nicolai verübt. Aleydis kann nicht anders, sie will unbedingt herausfinden, was dahinter steckt. Zu ihrem Leidwesen muss sie ausgerechnet den Gewaltrichter Vinzenz van Cleve um Hilfe bitten. Gemeinsam versuchen sie das Leben von Nicolai zu ergründen.

„Der Ring des Lombarden“ ist der zweite Band der Lombarden-Reihe, dies ist nun der langersehnte Nachfolgeband zu „Das Gold des Lombarden“. Die Bücher sind aber durchaus unabhängig voneinander lesbar. Es gibt einige Rückblenden, die dafür sorgen, dass man keine wichtigen Informationen verpasst und die Handlung um ein weiteres Verbrechen wird aufgeklärt. Allerdings wäre es sicherlich nur der halbe Spaß, liest man den Vorgänger nicht.

Im Mittelpunkt steht auch hier wieder Aleydis de Bruinker. Ihre Heimat ist Köln im Jahre 1423. Sie ist früh Witwe geworden und muss nun irgendwie mit ihrem Erbe fertig werden. Das allein ist schon schwierig genug, doch zu allem Übel kommt auch noch dazu, dass jeder sie wieder verheiraten will oder nur schlechtes von ihr denkt. Die Idee eine Handlung über die Art und Weise, wie im 15. Jahrhundert Verbrechen, die man heute wohl als Kapitalverbrechen bezeichnet, zu schreiben, hat mir gut gefallen. Aleydis wird unverhofft mit dieser sogenannten Schattenwelt konfrontiert und muss zu sehen, wie sie damit fertig wird. Der Autorin ist es gut gelungen, diese Geschäfte darzustellen und erzählt glaubwürdig, wie eine junge Witwe mit diesem Erbe umgehen muss. Die weitreichenden Auswirkungen der Handlungen des verstorbenen Ehemannes werden glaubhaft erläutert und auch, was dies alles für Aleydis de Bruinker bedeuten könnte.

Ich fand es spannend, zu lesen, wie Aleydis sich ihrem Schicksal stellt und was sie daraus macht. Ihr Umfeld schildert die Autorin detailgetreu und die Dialoge der Protagonisten sind zwischendurch immer wieder amüsant zu lesen, vor allem in Bezug auf Vinzenz van Cleve. Hier spürt man schon, wie es knistert und eigentlich ist nicht die Frage, ob die zwei ein Paar werden, sondern eher wann die zwei ein Paar werden. Auch hat Petra Schier die Beweggründe, wie ihre Charaktere handeln, wunderbar ausgearbeitet. Vor allem bei Vinzenz wird gut vermittelt, was ihn antreibt. Sein Vorleben erschließt sich so nach und nach und macht neugierig auf mehr.

Fazit:

„Der Ring des Lombarden“ ist eine gelungene Fortsetzung von „Das Gold des Lombarden“. Er setzt nicht nur dort an, wo Teil 1 endet, sondern führt die Handlung weiter. Einige Fragen werden geklärt aber auch neue tun sich auf und so darf man durchaus gespannt sein, was noch alles auf die junge Witwe zu kommen wird. Ich freue mich schon jetzt auf Band 3, der leider erst im nächsten Jahr erscheint.

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Veröffentlicht am 05.02.2020

Eine Familie zwischen Recht und Gesetz

Das Grand Hotel - Die nach den Sternen greifen
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Binz, ein kleiner Ort auf Rügen. Ruhig, verschlafen und romantisch liegt es direkt an der Ostsee. Hier steht das Grandhotel. Es ist elegant und neu und birgt so manches Geheimnis. Hier ist Bernadette von ...

Binz, ein kleiner Ort auf Rügen. Ruhig, verschlafen und romantisch liegt es direkt an der Ostsee. Hier steht das Grandhotel. Es ist elegant und neu und birgt so manches Geheimnis. Hier ist Bernadette von Plesow zu Hause. Sie hat alles getan, damit dieses Hotel in vollem Glanz erstrahlen kann. Ihre Kinder hat sie hier aufgezogen und auf ihr Erbe vorbereitet. Ihr Sohn Constantin scheint ganz in ihre Fußstapfen zu treten, er hat bereits sein eigenes Hotel in Berlin. Alexander, der eher ruhig und mit bedacht agiert, steht Bernadette im Grandhotel zur Seite. Josephine, ihre Tochter ist die Künstlerin in der Familie. Sie will anderes sein, will Leben und ihren eigenen Weg gehen. Alles scheint so zu laufen, wie geplant, aber dann ist da noch das große Geheimnis, welches allen Wohlstand mit einem Schlag beenden könnte und auch Constantin in Berlin scheint Geheimnisse zu haben.

„Die nach den Sternen greifen“ wird als Beginn einer Familiensaga angekündigt, ich gebe zu, ich dachte zunächst schon wieder eine? Und auch wieder in den 20 iger Jahren. Auf den ersten Seiten lies es sich dann auch, wie nette Unterhaltung. Ein Hotel, eine Patriarchin und Kinder, die sich auflehnen. Alles dies ist vorhanden, aber dann gab es eben doch Wendungen, die so nicht vorhersehbar waren.

Der Erzählstil ist leicht und flüssig zu lesen und vor allem abwechslungsreich. Mal ging es im rasanten Tempo voran, das Berlin der 20 iger Jahre wird geschildert und nimmt mit dem Varieté, welches zum Astor-Hotel von Constantin gehört, Gestalt an. Dann geht es wieder ruhig und beschaulich in Binz weiter. Hier hat man Zeit, Luft zu holen.

Die Protagonisten sind so verschieden, wie nur möglich. Constantin ist der moderne Mann, dem alles gelingt. Josephine die verträumte Künstlerin und Alexander der ruhige Mann, der alles richtig machen möchte. Sie alle gehören als Geschwister zusammen, aber gehen doch ihre eigenen Wege. Vor allem Josephine macht die größte Entwicklung durch. Auf den ersten Seiten ist sie noch die verwöhnte Tochter, der alles zufliegt. Erst im Laufe der Handlung wird sie zu einer selbstbewussten Frau, die ihren Weg gehen kann. Am Anfang bin ich mit ihr nicht recht warm geworden. Ihre Art war mir zu zickig und verwöhnt. Aber je mehr ich von ihr las und von ihren Sorgen erfuhr, umso sympathischer wurde sie mir. Bei Constantin war es genau umgekehrt. Er hat mir von der ersten Seite an gefallen. Erst später änderte sich dieses, warum? Kann ich leider nicht erzählen, sonst müsste ich spoilern und das mag ich nicht. Alexander war wohl der einzige Charakter, der so ein bisschen nebenher lief und den ich nicht wirklich einschätzen konnte. Und natürlich Bernadette selbst, sie hat alle Fäden in der Hand und will ihre Familie zusammen halten. Ihr Leben schien so einfach und glatt zu laufen, aber auch sie hat mich überrascht.

Neben der Familie wird aber auch von dem Dienstpersonal erzählt. Vor allem die Geschichte von Marie, dem ersten Zimmermädchen des Grandhotels. Ihr Leben wird facettenreich geschildert und hat mir gut gefallen. Die Entwicklung, die sie durchmachen musste, ist schlüssig. Mit ihr wird eben auch klar, dass ein großes Hotel nicht von allein läuft und das Personal aus Menschen mit Fehlern besteht. Marie steht für diese Menschen.

Mir hat gut gefallen, dass nicht nur die Handlung spannend und gleichzeitig unterhaltsam war, sondern vor allem das die Charaktere nicht gleich auf den ersten Blick zu durchschauen waren. Die Wendungen, die die Geschichte nimmt, waren so nicht zu erwarten. Die Geschichte ist rasant und nicht so vorhersehbar, ich fand sie überraschend anders.
Fazit:

Ich habe schon einige Bücher von Caren Benedikt gelesen, sie schreibt ja unter einigen anderen Namen ebenfalls historische Romane, aber für mich war „Das Grandhotel“ bis jetzt ihr bester Roman und ich bin gespannt, wie die Geschichte um das Grand, wie es immer wieder liebevoll genannt wird, weitergeht. Ich hoffe, dass wir auf Band 2 nicht zu lange warten müssen.

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Veröffentlicht am 04.02.2020

Der Krähe vierter Fall

Blutige Gnade
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Und schon wieder gibt es einen Toten in Frankfurt. Ein Journalist wurde Tod aufgefunden. Er war an einer großen Story dran, aber leider hat er keine Hinweise hinterlassen, an was er gearbeitet hat. Mara ...

Und schon wieder gibt es einen Toten in Frankfurt. Ein Journalist wurde Tod aufgefunden. Er war an einer großen Story dran, aber leider hat er keine Hinweise hinterlassen, an was er gearbeitet hat. Mara Billinsky steht wieder einmal vor einem Rätsel. Aber nicht nur der tote Journalist macht ihr Sorgen, ein Einbruch ohne Grund und ohne Beute und eine Mordserie ohne Spuren, beschäftigen Mara und ihr Team. Und als wenn die Kommissarin damit nicht schon genug zu tun hätte, bekommt sie auch noch Besuch aus ihrer Vergangenheit. Dabei übersieht sie wichtige Details, bis es fast schon zu spät ist.

Mara Billinsky ermittelt in ihrem vierten Fall. Vorab die Frage kann man die Thriller einzeln lesen? Ja, man kann, aber sollte man es auch? Nein, eher nicht. Mara ist eine ganz spezielle Kommissarin und man kann ihr Handeln besser nachvollziehen, kennt man sie von Anfang an. Sie ist dickköpfig, eigenwillig und knallhart. Die einzelnen Fälle werden natürlich aufgeklärt, genau wie in diesem vorliegenden Fall.

Mara und ihr Team gehen wie gewohnt vor. Mara, ohne lange Fragen zu stellen, immer vorneweg und ihr Partner Rosen etwas zögerlicher hinterher. Auch wenn die junge Frau auf ihrer Dienststelle inzwischen angekommen ist, gibt es doch auch immer noch einige Spannung zwischen ihr und ihrem Chef. Diese Gespräche erlauben auch mal ein kleines Schmunzeln und geben einen Einblick in Maras Umfeld und ihren Umgang mit dem Vorgesetzten.

Allerdings waren die Hintergründe in diesem vorliegenden Fall doch ziemlich offensichtlich. Ich hatte sehr schnell einen Verdacht, um was es ging und wer mit involviert war. Auch wenn ich am Ende recht Behalten habe, war auch dieser Band wieder Lesegenuss pur, obwohl ich nicht unbedingt Wurstbrötchen dabei hätte essen wollen. Warum? Das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Der Erzählstil war, wie gewohnt leicht und flüssig zu lesen. Es gefällt mir gut, dass die Kommissarin nicht so als Überflieger dargestellt wird. Sie hat Ecken und Kanten und Probleme und darf diese den Lesern auch zeigen. Nicht nur der Kriminalfall wird gelöst, auch gibt es einige Einblicke in das Privatleben von Mara.

Fazit:

„Blutige Gnade“ ist ein Thriller, der einen nicht loslässt. Ich hatte diesen Roman wieder in nur wenigen Stunden gelesen. Allerdings gab es in diesem Fall auch etwas zum Nachdenken und überdenken des eigenen Verhaltens. Die Schicksale dieser Menschen waren erschütternd und beängstigend zugleich, bedenkt man, dass es so eine Geschichte genauso gegeben haben könnte oder sich gerade irgendwo auf der Welt abspielt. Wieder ein Thriller, der von der ersten bis zur letzten Seite spannend war und blieb.

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Veröffentlicht am 28.01.2020

3 Frauen, 3 Schicksale, eine Stadt

Die Frauen vom Alexanderplatz
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Es ist Weihnachten 1918, der Krieg ist beendet, aber in Berlin tobt das Chaos. Alle hoffen darauf, endlich wieder ein normales Leben aufnehmen zu können, aber immer wieder sorgen Straßenschlachten dafür, ...

Es ist Weihnachten 1918, der Krieg ist beendet, aber in Berlin tobt das Chaos. Alle hoffen darauf, endlich wieder ein normales Leben aufnehmen zu können, aber immer wieder sorgen Straßenschlachten dafür, dass keine Ruhe eingekehrt. Als Vera sich auf den Weg, zu einem Arzt macht, um Arzneien für die Mutter zu holen, bekommt sie deutlich zu spüren, wie gefährlich die Straßen noch immer sind. Sie begegnet dem charismatischen Matrosen Benno und kann seine Bitte um eine Unterkunft nicht abschlagen. Allerdings gibt es da noch Fritzi, Bennos Freundin aus Zeiten vor dem Krieg. Die junge Frau ist ebenfalls in der Stadt, um ihren Benno zu suchen. Auch Hanna kehrt in dieser Zeit nach Hause zurück. Sie hat als Krankenschwester an der Front gedient und soll nun in ihr altes Leben zurückkehren, aber geht das so einfach? Die Fabrikantentochter will mehr vom Leben. Sie will ihre Zukunft selbst bestimmen, genau wie Vera und Fritzi. Träume auf eine selbstbestimmte Zukunft verbindet die drei Frauen und die Stadt in der sie leben. Berlin!

In drei unterschiedlichen Handlungssträngen erzählt Elke Schneefuss aus der Stadt Berlin. Die Stadt hat einen großen Krieg hinter sich, die Menschen hoffen auf eine bessere Zukunft, aber die Politik gibt keine Ruhe. In den Straßen kämpfen die einzelnen Gruppierungen gegeneinander. Bis innerhalb der Familien zieht sich dieser Streit. Die Autorin hat die schwierige Lage in der Stadt gut gezeichnet. Ich hatte durchaus Bilder vor Augen. Sie stellt ihre Protagonisten so nach und nach vor und erzählt von deren Schicksalen. Schneefuss schildert ausführlich, wie sich alles entwickelt und wie es weitergehen soll. Von den Träumen und von der harten Realität.

Mir hat gut gefallen, wie die Autorin aus dem Leben dieser Charaktere erzählt hat. Ihre Protagonisten entstammen unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und haben doch gemeinsam, dass sie um ihr Überleben und vor allem um ihr weiterleben kämpfen müssen. Die Dramatik dieser Jahre hat die Autorin dabei gut eingefangen. Allerdings laufen diese drei Handlungsstränge fast nur nebeneinander her und verbinden sich nicht richtig. Als es dann endlich richtig losgehen könnte, ist der Roman auch schon zu Ende. Ich hätte sehr gern mehr davon gelesen, wie Vera ihre Träume verwirklicht, was für Hürden Hanna zu überwinden hatte und wie Fritzi ihr Leben in den Griff bekommen hat. Sicherlich klären sich diese Dinge auf den letzten Seiten ein wenig, aber selbst mit dabei zu sein, wäre schöner gewesen. Ich hoffe auf einen zweiten Band, der noch mehr auf diese dramatische Zeit eingeht und mehr aus dem Leben dieser Charaktere erzählt.

Fazit:

„Die Frauen vom Alexanderplatz“ ist ein schöner historischer Roman aus dem Nachkriegsberlin des Jahres 1918. Die drei Frauen sind starke Persönlichkeiten und geraten trotz allem an ihre Grenzen. Es macht Spaß sie dabei zu beobachten, wie sie ihre Probleme meistern. Sicherlich ist nicht alles perfekt, aber der angenehme Erzählstil der Autorin ermöglicht ein zügiges Lesen und vermittelt das Gefühl mitten dabei zu sein. Dies war mein erster Roman dieser Autorin, aber ich werde die Augen offen halten und hoffe auf einen zweiten Band. Zugern würde ich weiterlesen.

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