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Veröffentlicht am 05.10.2016

Eine Liebe im 11.Jahrhundert

Die Eroberung des Normannen
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Cwenburh mac Dolfinn ist eine junge Frau, die Ende des 11.Jahrhunderts tief im Wald in Cumbria lebt. Sie wird als Heilerin ausgebildet. Außerdem ist sie die jüngste Tochter des Fürsten Mac Dolfinn. Ihr ...

Cwenburh mac Dolfinn ist eine junge Frau, die Ende des 11.Jahrhunderts tief im Wald in Cumbria lebt. Sie wird als Heilerin ausgebildet. Außerdem ist sie die jüngste Tochter des Fürsten Mac Dolfinn. Ihr Leben und ihre Bestimmung ändern sich jedoch abrupt, als die Normannen in Cumbria einfallen. König Wilhelm II. unterwirft sich das Land und setzt seine Leute, ein um das Land zu regieren. Einer dieser Adligen ist Tancreid de Grande-île, er wird als Sheriff von Cumbria eingesetzt und hat hiermit das Sagen. Widerstand macht sich jedoch breit. Auch Cwen beschließt, sich den Rebellen anzuschließen und für ihr Land und ihre Freiheit zu kämpfen. Da sie außerdem des Schreibens mächtig ist, gelangt sie an den Hof des Sheriffs und darf dort als Schreiberin arbeiten. Cwen und Tancreid stehen sich als Feinde gegenüber. Aber wird das auch so bleiben?

„Die Eroberung des Normannen“ ist ein Liebesroman, der vor dem Hintergrund der Eroberung Cumbrias spielt. Auf den ersten Seiten werden die Umstände der Zeit erläutert und der Leser erhält einen interessanten Einblick in das ausgehende 11. Jahrhundert. Davon was es für die Menschen in Cumbria bedeutete, als die Normannen bei ihnen einfielen. Cwen bekommt dies deutlich zu spüren, sie ist sozusagen hautnah dabei. Die Handlung wechselt zwischen Cwen und dem Sheriff hin und her und beleuchtet somit beide Seiten. Mit Cwen wird von der alten Zeit erzählt, von den Mythen und Bräuchen der Menschen. Mir haben vor allem diese Passagen gefallen, als Cwen von ihrem Volk erzählt. Deutlich ist zu spüren, wie tief gerader dieser Charakter mit ihrem Land verwurzelt ist.
Mit dem Sheriff hält die neue Zeit Einzug. Auch er hat einiges Interessante zu berichten. Aus seiner Sicht macht auch er eigentlich alles richtig.

Cwen und Tancreid wirken wie Feuer und Wasser. Sie fühlen sich zueinander hingezogen, aber können es auch nicht akzeptieren, weil sie Feinde sind. Ihre Begegnungen sind amüsant zu lesen. Das Gebrüll des Sheriffs, wenn er mal wieder aus der Haut fährt, ist deutlich und laut genug zu hören. Aber auch Cwen ihre Ausfälle sind köstlich. So streiten die Zwei öfters miteinander und kämpfen gegeneinander.
Wobei mir Cwen fast schon ein bisschen zu mädchenhaft ist. Sie wird zwar als Frau beschrieben, die weiß was sie will, aber sie ist auch ständig dabei sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. Dadurch wirkt sie einfach nicht mehr so stark, wie sie vielleicht sein sollte. Auch ihre Beziehung zum Sheriff ist irgendwie nicht ganz ausgereift. Sie betont immer wieder, wie sehr sie in hasst, aber im nächsten Augenblick liegt sie auch schon wieder in seinen Armen, oder denkt zu mindestens in diese Richtung. Hier kommt dann wohl eher durch, dass es eben ein Liebesroman ist.

Da es sich hier eben um einen solchen Liebesroman handelt, wird es niemanden verwundern, dass es auch einige Szenen gibt, die dazu passen. Ich fand sogar, dass es so ab der Mitte des Buches fast schon zu viel Liebelei war. Hier tritt das Historische dann eher in den Hintergrund und konzentriert sich auf die Helden der Geschichte und wie sie eben zueinander kommen. Es war zwar schön zu lesen, aber mir eben dann doch ein bisschen zu viel vorhersehbare Liebelei. Auch wenn das Ende noch eine dramatische Wendung hatte, war es letztendlich dann doch vorhersehbar. Aber es passte zu der gesamten Geschichte von Cwen und Tancreid und lies mich somit zufrieden zurück.

„Die Eroberung des Normannen“ ist ein schöner Liebesroman vor historischer Kulisse, der mich einige Zeit gut unterhalten hat. Ich konnte abtauchen in eine Zeit vor 1000 Jahren und mit Cwen ihre Kultur kennenlernen und einen Normannen dabei beobachten, wie er sein schwieriges Leben meisterte. Wer Liebesromane mag, wird hier sicher seinen Spaß haben.

Veröffentlicht am 26.09.2016

Mischung aus Krimi und historischem Roman

Der Turm der Welt
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Paris im Jahre 1889 ist Gastgeber der Weltausstellung. Die Stadt läuft über vor Menschen, sie erstrahlt im unbekannten Lichterglanz. Aber niemand ahnt, was sich wirklich hinter der strahlenden Fassade ...

Paris im Jahre 1889 ist Gastgeber der Weltausstellung. Die Stadt läuft über vor Menschen, sie erstrahlt im unbekannten Lichterglanz. Aber niemand ahnt, was sich wirklich hinter der strahlenden Fassade ereignet. Nur wenige sehen die Zusammenhänge, als zwei Agenten der französischen Geheimpolizei tot aufgefunden werden.
Eigentlich ist es eher schwierig eine kurze Inhaltsangabe hier zu machen, dafür geschieht gleichzeitig einfach zu viel. Der Autor hat hier einige Handlungsstränge nebeneinandergestellt und zunächst sieht es auch so aus, als wenn die Protagonisten nicht wirklich viel miteinander zu tun hätten. Die Zusammenhänge erschließen sich erst so nach und nach. Da die Kapitel zudem auch noch recht kurz gehalten sind, hatte ich sogar zu Beginn Probleme überhaupt in die Geschichte zu finden. Es hat zwar einige Zeit gebraucht, aber dann hatte es mich auch gepackt und ich konnte kaum noch aufhören mit dem Lesen.

Etwas ungewöhnlich fand ich die Kapitelüberschriften ja schon, es beginnt mit Zündung in 59 Stunden, 51 Minuten. Also ist von Anfang an klar, etwas Großes wird passieren, nur eben was, ist die große Frage. Diese Frage klärt sich auch wirklich erst zum Schluss. Denn dieser Countdown zieht sich durch das gesamte Buch und sorgt schon damit für Spannung.

Die Geschichte wird getragen durch eine stattliche Anzahl von Protagonisten, die alle irgendwie ein Problem mit sich herumtragen. Da ist zum Beispiel der Fotograf Lucien Dantez. Er ist nicht wirklich erfolgreich, hat aber eine interessante Geldquelle gefunden. Nur ob die für ihn auch zum gewünschten Erfolg führt? An seiner Seite die Kurtisane Madeline Royal. Sie ist wohl die schillerndste Persönlichkeit in dieser Geschichte und verkörpert das lebensfrohe Paris im 19. Jahrhundert, aber auch sie hat einige Probleme.

Dann der Offizier Friedrich von Straten, er ist Deutscher und im Auftrag einer Behörde in Paris unterwegs. Er hat aber auch ein privates Problem, welches er hier klären möchte. Außerdem finden sich zahlreiche Reiche und Adlige Europas ein. Sie alle wollen die Ausstellung sehen und verfolgen ihre eigenen Ziele. Dies sind nur ein paar der zahlreichen Protagonisten, alle wichtigen aufzuzählen, würde schon wieder zu viel vom Inhalt verraten.

Der Turm der Welt liest sich wie ein Agententhriller, eben aus dem 19. Jahrhundert. Der Autor hat die Spuren sehr gut gelegt und die Handlungsstränge gekonnt miteinander verwoben. Erst zum Ende hin kommt ein wenig Licht in die Geschichte. Die Weltausstellung beschreibt er hingegen eindrucksvoll. Der historische Hintergrund wird wirklich gut wiedergegeben. Das Fremde der Ausstellung ist deutlich spürbar. Die neuen Technologien, die vorgestellt wurden und für Aufsehen gesorgt haben, lassen auch den Leser staunen. Überhaupt ist das Staunen der Menschen richtig greifbar. Gerade die Szenen, die die Weltausstellung beschreiben, haben mir besonders gut gefallen.

Auch wenn ich am Anfang so meine Probleme mit der Erzählweise hatte, vor allem mit den kurzen Kapiteln und den ständig wechselnden Handlungssträngen, habe ich mich doch gut unterhalten gefühlt. Es war mal ein etwas anderer historischer Roman. Spannend in der Handlung und nicht zu offensichtlich. Die Protagonisten waren interessante Charaktere, die ihr gesamtes Potenzial eben erst so nach und nach entfaltet haben. Gerne mehr davon!

Veröffentlicht am 25.09.2016

Reisebericht durch den Orient

Die Gesandten der Sonne
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Cunrad von Malmünd ist Mitglied einer Reisegruppe, die im Auftrag Karl des Großen unterwegs nach Bagdad ist. Dort soll die Gesandtschaft mit dem Kalifen einige Abkommen treffen. Der Weg dorthin barg schon ...

Cunrad von Malmünd ist Mitglied einer Reisegruppe, die im Auftrag Karl des Großen unterwegs nach Bagdad ist. Dort soll die Gesandtschaft mit dem Kalifen einige Abkommen treffen. Der Weg dorthin barg schon viele Gefahren. Viele fremde Eindrücke mussten verarbeitet werden und keiner konnte ahnen, dass der Rückweg noch viel schwerer werden würde. Mit Geschenken beladen, die für den König daheim gedacht sind. Macht sich die Gruppe wieder auf den Weg. Das wohl größte Geschenk ist der Elefant, der die Gruppe nun begleitet. Cunrad schließt schnell Freundschaft mit dem für ihn fremden Tier und auch sein Platz in der Gesandtschaft ist nun ein anderer als auf dem Hinweg. Jetzt ist er nicht mehr nur Begleiter und Arzt, sondern so langsam wird er immer mehr zum Anführer.

Die Gesandten der Sonne erzählt die Geschichte einer Gesandtschaft, die auf ihrem Weg so einige Abenteuer zu bestehen hatte. Wolf Serno lässt Bilder lebendig werden, von fremden Menschen, geheimnisvoller Umgebung und so manch sonderbarer Speise. Serno entführt seine Leser in die Welt des Orient mit all seinen Geheimnissen. Für Cunrad ist es ein aufregendes Abenteuer und für die Leser ein Lesespaß. Natürlich darf dabei die Liebe nicht fehlen. Diesen Platz nimmt die schöne Aurona ein. Cunrad lernt sie in Bagdad kennen und kann sie nicht vergessen.

Der Autor lässt seinen Protagonisten Cunrad von Malmünd seine Geschichte selbst erzählen. So klingt es dann auch so, als ob man einen Reisebericht lesen würde. Einen Reisebericht, der einen in den fernen Orient entführt. Von den Gefahren erzählt, aber auch von der Schönheit des Landes. Während Cunrad seine Reise als junger, unerfahrener Mann begann, wird er in diesen Jahren immer mehr zum richtigen Mann und eben auch zum Anführer seiner Gruppe. Er wächst mit seinen Aufgaben und das hat der Autor eben auch gut dargestellt. Vielleicht ist zu bemängeln, dass es sich hier mal wieder um einen Arzt auf Reisen handelt. Irgendwie scheint es in früheren Zeiten keine anderen Berufe gegeben zu haben. Es mindert aber nicht den Lesespaß und der leichte Erzählstil sorgt auch dafür, dass sich die Seiten quasi von allein blättern. Immer wieder gibt es kleine Szenen mit dem Elefanten, der die Gruppe begleitet. Gerade diese Szenen haben mir besonders gut gefallen. So ein großes Tier sorgt damals immer wieder für Überraschungen. Der historische Hintergrund fügt sich gut in die fiktive Geschichte um Cunrad ein. Dass es diesen Elefanten für Karl gegeben hat, ist nämlich historisch belegt. Nur seine Geschichte, wie er nach Aachen kam und seine Zeit dort verbrachte, ist nicht richtig überliefert. Es ist aber spannend zu lesen, wie es durchaus gewesen sein könnte.

Ein Personenregister zu Beginn sorgt für den nötigen Überblick und eine Karte zum Schluss dafür, dass man auch den Weg, den die Männer genommen haben nachvollziehen kann. Ein Nachwort klärt noch Fiktion und Wahrheit.

Die Gesandten der Sonne ist ein unterhaltsamer Roman aus dem 8. Jahrhundert. Er erzählt von spannenden Abenteuern, der Liebe und von der Freundschaft. Er erzählt von den Strapazen dieser langen Reise und was alles passieren kann. Davon wie schwer es für Mensch und Tier gewesen ist. Kurzum er sorgt für kurzweilige Unterhaltung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenn Familie Burka einen Mord aufklärt.........

Vergeltung im Münzhaus
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Ein Mord in Köln. Der Kürschner Urs van Oeche wurde brutal erstochen. Sofort wird seine Tochter Clara verdächtigt. Sie hatte allen Grund ihren Vater zu hassen. Er hatte sie einst in ein Hurenhaus verkauft, ...

Ein Mord in Köln. Der Kürschner Urs van Oeche wurde brutal erstochen. Sofort wird seine Tochter Clara verdächtigt. Sie hatte allen Grund ihren Vater zu hassen. Er hatte sie einst in ein Hurenhaus verkauft, um seine eigenen Schulden bezahlen zu können. Clara konnte fliehen und sich ein neues Leben in Köln aufbauen, jetzt scheint alles verloren zu sein.
Aber sie hat Freunde und zu diesen Freunden gehört Grit, die Tochter der Apothekerin Adelina. Die Frauen glauben nicht an die Schuld der jungen Frau und stellen ihre eigenen Ermittlungen an.

Vergeltung im Münzhaus ist bereits der sechste Band um und mit der Apothekerin Adelina und ihre bunt gemischte Familie. Mit wachem Verstand sammelt sie Beweise ein und fügt eins zum anderen zusammen. Sie hat dabei Hilfe, nicht nur von Familienmitgliedern, sondern auch von solchen, die noch dazugehören möchten. So bekommt der zweite Hauptmann der Kölner Stadtsoldaten seinen Auftritt. Cristan Rese ist nicht nur ein Hauptmann der Stadt, er soll auch das Amt des Gewaltrichters von seinem Onkel übernehmen und als solcher übernimmt er die Ermittlungen in diesem Mordfall. Natürlich kommt er damit der Familie Burka näher.

Petra Schier hat ihre Spuren, was den Kriminalfall betrifft, wirklich gut gelegt. Es bleibt spannend bis zu Schluss. Sie hat die Handlung geschickt um das tägliche Leben der Familie geknüpft. So wird hier nicht nur ermittelt, sondern der Leser nimmt auch an dem Familienleben teil. Es gibt einiges zu entdecken. Kleine Rückblenden aus den vorhergehenden Leben der Familie sorgen dafür, dass auch Leser, die noch nicht mit der Familie vertraut sind, klarkommen. Man könnte Vergeltung im Münzhaus auch einzeln lesen. Natürlich würden einem dabei einiges verloren gehen, was die Charaktere der Protagonisten betrifft, aber der Fall hier ist schon in sich abgeschlossen und wird auch gelöst.

Der Erzählstil der Autorin ist leicht und flüssig zu lesen und lässt einen schnell in die Geschichte abtauchen. Vielleicht ist er ein klein wenig zu modern gehalten, schließlich spielt die Handlung Anfang des 15. Jahrhunderts. Mir hat hier einfach ein bisschen das Gefühl für das Mittelalter gefehlt. Die Geschichte hätte auch in einer anderen Epoche spielen können.Wirklich dramatisch ist dies zwar nicht, denn ich hatte trotzdem Spaß damit, in die Welt von Adelina abzutauchen. Mit ihrer Familie wieder einmal Höhen und Tiefen zu überwinden und dabei zuzusehen, wie die Kinder langsam erwachsen werden und ihre eigenen Wege gehen müssen. Fast ist es immer, wie dazuzugehören.
Es heißt hier zwar, dieser sechste Band wäre der Letzte, aber wie sagt Adelina immer so schön: Warten wir es ab!
Ich hätte nichts dagegen, noch weitere Geschichten rund um Adelina und ihre Familie zu lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannung bis zum Schluss

Mord in Leer. Ostfrieslandkrimi
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In Leer, einem Ort in Ostfriesland, sind Gäste geladen. Eine silberne Hochzeit soll gefeiert werden. Doch dann findet am Morgen eine Hotelangestellte eine Leiche im Swimmingpool des Hotels, wo die Gäste ...

In Leer, einem Ort in Ostfriesland, sind Gäste geladen. Eine silberne Hochzeit soll gefeiert werden. Doch dann findet am Morgen eine Hotelangestellte eine Leiche im Swimmingpool des Hotels, wo die Gäste untergebracht sind. Es ist die 15. jährige Marika. Zum Glück befindet sich unter den Gästen die Rechtsmedizinerin im Ruhestand Josefine Brenner. Sie nimmt die Ermittlungen sofort in die Hand und versucht Licht, in diese seltsame Geschichte zu bringen. Das Mädchen war dafür bekannt, einen Internetblog betrieben zu haben, in dem sie ihre Mitschülerinnen nicht immer im besten Licht dastehen ließ. Auch von einer angeblichen Vergewaltigung eines der Mädchen hat sie erzählt und damit den Reitstallbesitzer Ihno Venema quasi indirekt beschuldigt. Hängt ihr gewaltsamer Tod mit ihrem Blog zusammen und wenn ja, wer wollte sie für immer zum Schweigen bringen? Eines der verunglimpften Mädchen oder doch der Reitstallbesitzer? Oder steckt vielleicht noch etwas ganz anderes dahinter?

Eigentlich hieß es, man könnte diesen Teil auch einzeln lesen, was sicher für den eigentlichen Krimi auch stimmt, aber leider sind die Charaktere doch so vielschichtig, dass man sie aus den Vorgängern schon kennen müsste, um gleich bei ihnen zu sein. Aber nachdem man dann erst mal mit den Protagonisten vertraut ist, fliegen die Seiten quasi von allein. Die Handlung ist logisch aufgebaut und die Spannung steigt von Seite zu Seite.

Die Autorin hat sich hier getraut, das schwierige Thema Pädophilie und Missbrauch, in ihre Geschichte mit einzuarbeiten. Mit viel Gefühl zieht sie ihre Leser in den Bann. Automatisch hofft und bangt man mit den Mädchen und hofft auf ein glückliches Ende. Man bekommt einfach das Gefühl, so eine Geschichte könnte durchaus stattgefunden haben oder wohl jeden treffen der Kinder hat.

Allerdings fehlt mir bei „Mord in Leer“ ein bisschen die Stimmung, welche ich bei einem Ostfrieslandkrimi erwarte. Die Handlung hätte auch in jedem anderen Ort Norddeutschland spielen können. Ich stelle mir unter diesem Genre einfach etwas anderes vor, aber dem eigentlichen Krimi macht das nichts, der hat mich gut unterhalten. Es war spannend, nicht unbedingt vorhersehbar und die Protagonisten interessant. Sie haben einige Ecken und Kanten, welche sie lebendig werden lassen und das hat mir am Ende eben gut gefallen.