Familiengeheimnisse
Jahrtausendwinter
Es ist ein strenger Winter, der Winter von 1708 auf 1709. Die Menschen leiden an Unmengen von Schnee und Eis. Doch für die Familie van Ruysdael ist es trotzdem eine schöne Zeit. Willem und seine Familie ...
Es ist ein strenger Winter, der Winter von 1708 auf 1709. Die Menschen leiden an Unmengen von Schnee und Eis. Doch für die Familie van Ruysdael ist es trotzdem eine schöne Zeit. Willem und seine Familie finden sich zu einem Familientreffen auf dem Hof Ruysmaar ein. Es könnte so schön sein, wären da nicht dunkle Geheimnisse, die unbedingt ans Licht wollen. Magdalene ist es, die unverhofft in den Fokus rutscht. Die eben noch da gewesene gute Stimmung und der Neuanfang der Familie scheinen zu zerbrechen. Die Brüder Willem und Joost sehen sich vor noch größeren Herausforderungen, als es sie bisher in ihrem Leben gegeben hat.
„Jahrtausendwinter“ schließt direkt an den Vorgänger „In englischen Eisen“ an und erzählt die Geschichte von Magdalene und Willem weiter. Sie sind aus London zurück und müssen sich jetzt ihren Taten, die zwar zur Rettung von Willem geführt haben, aber nicht immer auch gut gewesen sind, stellen. Beide Protagonisten haben ihre Geheimnisse und wollen, dass sie möglichst unentdeckt bleiben. Dies passiert natürlich nicht und sorgt für Verwirrung bei den Charakteren.
In diesem Teil zeigt sich deutlich, dass sowohl Magdalene als auch Willem starke Charaktere sind, die sich nicht so einfach dem anderen gegenüber öffnen können. Und so nimmt einmal mehr das Schicksal seinen Lauf.
Ich habe diesen Teil als den persönlichsten Teil für Magdalene empfunden. Hier muss sie sich entscheiden, wie ihr Leben weitergehen soll. Mit Willem oder doch wieder ohne. Auch für Willem wird es Zeit, sich Entscheidungen zu stellen. Seine Arbeit als Kundschafter scheint erst mal vorbei zu sein. Zu schwer, die Erinnerungen aus dem gerade überstandenen Geschehen. Aber auch hier schafft es die Autorin, glaubhaft zu schildern, wie ihre Protagonisten mit ihren Dämonen umgehen und weiterleben können. Neu hinzugekommen ist die Familie von Willem, die auf dem Hof Ruysmaar lebt. Nun lernt man auch den Vater und die Mutter kennen. Joost, der Bruder wurde ja schon im letzten Teil vorgestellt. Er hat auch hier wieder seine Szenen. Mir gefällt dieser Protagonist ebenfalls gut. Sein Leben auf dem Hof mit seiner Familie wird anschaulich geschildert und fügt sich nahtlos in die gesamte Geschichte rund um Magdalene ein.
Fazit:
Auch mit „Jahrtausendwinter“ hatte ich wieder schöne Lesestunden. Magdalene, Willem und ihre Familie zu begleiten, macht mir Spaß. Zumal es die Autorin immer wieder versteht, die Zeit lebendig werden zu lassen. Egal ob jetzt der Schneesturm tobt oder der Wind das Meer aufpeitscht, immer hatte ich deutliche Bilder vor Augen. Ich mag einfach die Geschichten rund um Magdalene.