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Veröffentlicht am 04.11.2024

Familiengeheimnisse

Jahrtausendwinter
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Es ist ein strenger Winter, der Winter von 1708 auf 1709. Die Menschen leiden an Unmengen von Schnee und Eis. Doch für die Familie van Ruysdael ist es trotzdem eine schöne Zeit. Willem und seine Familie ...



Es ist ein strenger Winter, der Winter von 1708 auf 1709. Die Menschen leiden an Unmengen von Schnee und Eis. Doch für die Familie van Ruysdael ist es trotzdem eine schöne Zeit. Willem und seine Familie finden sich zu einem Familientreffen auf dem Hof Ruysmaar ein. Es könnte so schön sein, wären da nicht dunkle Geheimnisse, die unbedingt ans Licht wollen. Magdalene ist es, die unverhofft in den Fokus rutscht. Die eben noch da gewesene gute Stimmung und der Neuanfang der Familie scheinen zu zerbrechen. Die Brüder Willem und Joost sehen sich vor noch größeren Herausforderungen, als es sie bisher in ihrem Leben gegeben hat.

„Jahrtausendwinter“ schließt direkt an den Vorgänger „In englischen Eisen“ an und erzählt die Geschichte von Magdalene und Willem weiter. Sie sind aus London zurück und müssen sich jetzt ihren Taten, die zwar zur Rettung von Willem geführt haben, aber nicht immer auch gut gewesen sind, stellen. Beide Protagonisten haben ihre Geheimnisse und wollen, dass sie möglichst unentdeckt bleiben. Dies passiert natürlich nicht und sorgt für Verwirrung bei den Charakteren.

In diesem Teil zeigt sich deutlich, dass sowohl Magdalene als auch Willem starke Charaktere sind, die sich nicht so einfach dem anderen gegenüber öffnen können. Und so nimmt einmal mehr das Schicksal seinen Lauf.

Ich habe diesen Teil als den persönlichsten Teil für Magdalene empfunden. Hier muss sie sich entscheiden, wie ihr Leben weitergehen soll. Mit Willem oder doch wieder ohne. Auch für Willem wird es Zeit, sich Entscheidungen zu stellen. Seine Arbeit als Kundschafter scheint erst mal vorbei zu sein. Zu schwer, die Erinnerungen aus dem gerade überstandenen Geschehen. Aber auch hier schafft es die Autorin, glaubhaft zu schildern, wie ihre Protagonisten mit ihren Dämonen umgehen und weiterleben können. Neu hinzugekommen ist die Familie von Willem, die auf dem Hof Ruysmaar lebt. Nun lernt man auch den Vater und die Mutter kennen. Joost, der Bruder wurde ja schon im letzten Teil vorgestellt. Er hat auch hier wieder seine Szenen. Mir gefällt dieser Protagonist ebenfalls gut. Sein Leben auf dem Hof mit seiner Familie wird anschaulich geschildert und fügt sich nahtlos in die gesamte Geschichte rund um Magdalene ein.

Fazit:

Auch mit „Jahrtausendwinter“ hatte ich wieder schöne Lesestunden. Magdalene, Willem und ihre Familie zu begleiten, macht mir Spaß. Zumal es die Autorin immer wieder versteht, die Zeit lebendig werden zu lassen. Egal ob jetzt der Schneesturm tobt oder der Wind das Meer aufpeitscht, immer hatte ich deutliche Bilder vor Augen. Ich mag einfach die Geschichten rund um Magdalene.

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Veröffentlicht am 20.10.2024

eine etwas andere Zeitreise

Das Geheimnis der Glasmacherin
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Orsola ist die Tochter des Glasherstellers Lorenzo Rosso. Die Familie lebt und arbeitet auf Murano. Im Jahre 1468 stirbt Lorenzo und lässt seine Familie in Trauer zurück. Sein Tod bringt die Welt zum ...



Orsola ist die Tochter des Glasherstellers Lorenzo Rosso. Die Familie lebt und arbeitet auf Murano. Im Jahre 1468 stirbt Lorenzo und lässt seine Familie in Trauer zurück. Sein Tod bringt die Welt zum Stillstand. Orsola will sich aber nicht dem Schicksal ergeben und beginnt den Kampf um ihrer aller Überleben aufzunehmen. Entgegen allen Gewohnheiten erlernt sie die Kunst, gläserne Perlen herzustellen. Diese Fertigkeiten retten ihr und ihrer Familie so manches Mal das Leben.

Die Geschichte der Glasmacherin Orsola Rosso ist nicht so ganz einfach zu beschreiben. Es beginnt im Jahre 1468. Zunächst erzählt die Autorin Tracy Chevalier aus dem Leben der Glasmacherfamilie im 15. Jahrhundert. Das Leben auf Murano folgt seinen eigenen Gesetzen, auch wenn sie natürlich zu Venedig gehören. Die Verbindungen werden erläutert. Das Leben geht seinen Weg, doch dann verstirbt der Ernährer der Familie Rosso und nichts ist mehr so, wie es scheint. Spannend schildert die Autorin, wie die Familie weiterlebt und arbeitet. Die Frauen stehen hier im Fokus, da sie eigentlich nicht mit Glas arbeiten, sondern nur für den Haushalt zuständig sind, aber Orsola bricht diese Regeln und sie ist dabei nicht allein. Mir hat gut gefallen, wie die Herstellung von Glaswaren geschildert wird und wie sie dann in den Handeln gelangen. Die Verbindung zu Venedig und dem Verkauf der Waren wird dabei authentisch geschildert.

Der historische Aspekt der Geschichte hat mir gut gefallen. Der Erzählstil von Tracy Chevalier ist angenehm leicht und locker zu lesen. Sie hat mit Orsola einen spannenden Charakter geschaffen. Die Stimmung auf der Insel hat sie ebenfalls gut eingefangen und wiedergegeben. Es wird deutlich, welche besondere Stellung Murano für Venedig eingenommen hat.

Was allerdings etwas seltsam anmutet, ist, dass die Autorin ihre Geschichte über Orsola über mehrere Jahrhunderte begleitet. Das Buch ist unterteilt in drei Teile. Jeder Teil spielt in einer anderen Epoche. Auf diese Weise erlebt man die Veränderungen von Murano und vor allem die Veränderungen des Glashandels hautnah mit. Hier werden ca. 500 Jahre Geschichte erzählt. Wobei Orsola zwar älter wird aber nur in ihrer eigenen Zeit. Die Welt um sie herum verändert sich, aber sie bleibt die Selbe. Ebenfalls gut gefallen hat mir die Liebesgeschichte, die Orsola durch die Zeit trägt.

Fazit:

„Das Geheimnis der Glasmacherin“ war für mich eine spannende Zeitreise durch die Geschichte der Glasherstellung. Diese Reise durch die Zeit mit Orsola hat mir gut gefallen. Die Protagonisten außerhalb der Insel kommen und gehen, nur die Menschen auf Murano bleiben. Mir hat es am Ende zwar gut gefallen, aber es war doch auch etwas seltsam zu lesen.

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Veröffentlicht am 14.10.2024

düster, atmosphärisch, spannend

Die Schwarzgeherin
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Theres wächst in einer Welt auf, die ihre festgelegten Regeln hat. Niemand kann sich dem entziehen, aber die junge Frau will mehr vom Leben als die Menschen in dem abgelegenen Tal in den Tiroler Alpen ...



Theres wächst in einer Welt auf, die ihre festgelegten Regeln hat. Niemand kann sich dem entziehen, aber die junge Frau will mehr vom Leben als die Menschen in dem abgelegenen Tal in den Tiroler Alpen von ihr erwarten. Dann taucht wie aus dem Nichts ein Fremder auf. Xaver gelingt es schnell, das junge Mädchen in seinen Bann zu ziehen, doch er selbst wird schon bald der Wilderei bezichtigt. Die Bauern wollen sich dies nicht so einfach gefallen lassen und stellen ihm eine Falle, und dann ist Xaver spurlos verschwunden. Für Theres bricht eine Welt zusammen, trägt sie doch sein Kind unter dem Herzen. Auch jetzt kann und will sie sich nicht in ihr Schicksal fügen und beschließt, die Gemeinschaft zu verlassen und ihr Kind in Freiheit großzuziehen. Sie geht in die Berge, aber doch nicht zu weit, sodass sie immer noch Kontakt halten kann.

Dieses Buch beginnt mit einer kleinen Einführung der Autorin. Hier erläutert sie, woher sie die Idee zu diesem Roman hatte und was der Titel insbesondere bedeutet. Dann beginnt dieser Roman mit einem etwas seltsam anmutenden Prolog. Im Laufe der Handlung wird aber die Bedeutung dieser Einführung klar. Im Leben vieler Frauen geht es um die eigene Freiheit. Stellvertretend dafür fliegt hier ein Adlerweibchen seine Kreise und sieht von oben den Menschenkindern zu. Diese Zeilen sind einfach nur schön geschrieben und berührend.

Dann geht die eigentliche Geschichte erst richtig los. Eine junge Frau erzählt von dem Leben in diesem Tal in Tirol. Die Zeit ist Ende des 19. Jahrhunderts. Geschildert wird das Leben hauptsächlich von den Frauen. Sie waren klaren Regeln untergeordnet und alle hatten sich auch daranzuhalten. Theres ist eine dieser Frauen, aber sie hat ganz andere Wünsche und Ziele im Kopf. Ihr Leben wird hier geschildert, und zwar zu den unterschiedlichsten Stationen ihres Lebens. Mal erfahren wir als Leser, wie sie als Kind gewesen ist, was sie erlebt hat und was sie geprägt hat. Dann ist sie ein junges Mädchen mit Träumen und Hoffnungen, und dann wieder wird ihr Leben als erwachsene Frau geschildert. Wie sie sich ihr Leben und ihre Achtung hart erkämpfen musste.

Dadurch, dass die Autorin in der Zeit immer ein wenig hin und her gesprungen ist, muss man der Geschichte schon sehr aufmerksam folgen. Mir hat das aber gut gefallen. Wollte ich doch immer wissen, wie es mit Theres weiterging, ob nun als kleines Mädchen mit ihren Kätzchen oder als erwachsene Frau und Mutter. Der Erzählstil erweckt dabei eine durchweg düstere Stimmung, die irgendwie immer etwas Bedrohliches hat. Vielleicht konnte ich auch gerade deswegen das Buch nur schwer aus der Hand legen. Das Leben von Theres in diesem Tal war einfach zu interessant.

Fazit:

„Die Schwarzgeherin“ ist ein emotionaler historischer Roman mit unvorhersehbaren Wendungen. Die geschilderten Charaktere haben ihre Aufgaben wunderbar ausgefüllt. Regina Denk erzählt hier von einem berührenden Frauenschicksal und von den Regeln einer Epoche, die nicht immer nachvollziehbar waren, aber das Leben dieser Menschen im 19. Jahrhundert bestimmt haben. Mir hat diese Geschichte sehr gut gefallen. Ich mag die düstere Atmosphäre und Theres als Protagonistin im Besonderen.

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Veröffentlicht am 12.10.2024

Ein persönlicher Kampf gegen die Dänen

Tankred: Adler und Dolch
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Herbst 884: Noch immer kommt es mit den Dänen zu Auseinandersetzungen. Fürst Gottfried sieht großzügig darüber hinweg und so herrscht immer noch keine Ruhe zwischen Maas und Rhein. Dann wird das Anwesen ...



Herbst 884: Noch immer kommt es mit den Dänen zu Auseinandersetzungen. Fürst Gottfried sieht großzügig darüber hinweg und so herrscht immer noch keine Ruhe zwischen Maas und Rhein. Dann wird das Anwesen von Tankred überfallen. Der Versuch dabei, seine Kinder zu entführen, scheitert zwar, aber für Tankred ist schnell klar, hier will jemand persönlich Rache nehmen. Als er sich auf die Suche nach dem Schuldigen macht, stößt er auf eine Verschwörung gegen den Kaiser. Und wieder liegt es an ihm, den Kaiser zu schützen und gleichzeitig sein eigenes Leben zu retten.

Der vorliegende Teil mit dem Titel „Adler und Dolch“ ist bereits Band 4 aus der Reihe von „Tankred“. Erzählt wird aus dem späten 9. Jahrhundert von dem Einfall der Dänen rund um Maastricht bis in die Rheinregionen. Mir gefällt diese Reihe sehr gut. Ich habe immer meinen Spaß, wenn ich von Tankred lesen darf. Es handelt sich hierbei zwar um eine Reihe, aber man könnte die Bücher auch einzeln lesen. Ich rate aber schon mit Band 1 zu beginnen, da man den Charakter von Tankred dann besser kennenlernen kann. Kleine Rückblenden sorgen aber auch dafür, dass man alle wichtigen Details aus den Vorgängern erzählt bekommt.

In diesem Teil geht es jetzt persönlich um Tankred. Ein Däne hatte versucht, seine Kinder zu entführen. Die Frage „warum“ stellte sich der Ritter. Ihm wird aber auch schnell klar, wer dahintersteckt. Wie er nun versucht, diesen Dänen zu stellen, schildert Michael Römling wieder einmal spannend und mit einer guten Prise Humor. Hier werden aber nicht nur Schlachten geschildert, sondern vielmehr die Intrigen der gegnerischen Gruppen geschildert. So ist es eine Geschichte voller List und Verrat auf beiden Seiten.

Gleichzeitig schildert der Autor aber auch, wie die politischen Verhältnisse dieser Zeit gewesen sind. Er hat die historischen Ereignisse wunderbar in seine fiktive Geschichte rund um Tankred eingebunden.

Fazit:

„Adler und Dolch“ hat mir gut gefallen. Ich mag den humorvollen Erzählstil des Autors und vor allem den Charakter Tankred. Ist er zu Beginn noch etwas unbedarft, wächst er doch mit seinen Aufgaben und wird immer mehr zum mutigen, draufgängerischen Krieger. Er hat sein Ziel klar vor Augen und setzt alles daran, dieses zu erreichen. Michael Römling hat zudem so einige spannende Details dieser Epoche zusammengestellt und daraus eben diese spannende Geschichte gemacht.


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Veröffentlicht am 12.10.2024

Vergangenheit und Gegenwart gehören zusammen

Die Morde von Salisbury
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Inspector Lockyer und Constable Gemma Broad werden in der Grafschaft Wiltshire zu einem Leichenfundort gerufen. Es handelt sich um Lee Geary, der schon seit 2011 vermisst wird. Er stand im Zusammenhang ...


Inspector Lockyer und Constable Gemma Broad werden in der Grafschaft Wiltshire zu einem Leichenfundort gerufen. Es handelt sich um Lee Geary, der schon seit 2011 vermisst wird. Er stand im Zusammenhang mit dem Fall Holly Gilbert. Das Mädchen war gerade zwanzig Jahre alt, als sie von einer Brücke in den Tod stürzte. Ein Fall, der großes Aufsehen erregt hatte. Geary gehörte damals neben zwei weiteren Jugendlichen zu den Verdächtigen, die vielleicht etwas mit dem Tod des Mädchens zu tun haben könnten. Jetzt liegt es an Lockyer und Broad diesen Cold-Case-Fall zu klären.

„Die Morde von Salisbury“ ist der zweite Fall für das Ermittlerteam Lockyer und Broad. Gemeinsam stellen sie sich der schwierigen Aufgabe und gehen akribisch den Hinweisen nach. Katherine Webb hat es in meinen Augen wieder geschafft, einen Cold-Case-Fall detailgetreu zu schildern. Dabei hat ihr Ermittlerteam nicht nur mit kalten Spuren zu kämpfen, auch das Privatleben von Matthew Lockyer ist nicht immer einfach zu verstehen. Die Mischung aus Polizeiarbeit und Leben hat mir gut gefallen.

Ich mag zudem den lockeren Erzählstil dieser Autorin. Sie versteht es geschickt Spuren zu legen und gleichzeitig vom eigentlichen Thema abzulenken und so Spannung aufzubauen. Natürlich gibt es hier auch kleine Rückblenden auf den Vorgängerband, aber nur in kleinen Häppchen, die gerade so viel verraten, dass man vermutlich Lust darauf bekommt „der Tote von Wiltshire“ zu lesen.

Auch wenn es sich bei diesen Krimis um eine Reihe handelt, kann man sie gut einzeln lesen. Der eigentliche Fall wird abgeschlossen. Natürlich werden in Bezug auf Lockyer und Broad einige Fäden gesponnen, die sich durch die gesamte Reihe ziehen, so jedenfalls mein Eindruck. Ich denke, es werden noch so einige spannende Fälle folgen, die vermutlich auch einiges zu den beiden Ermittlern betreffend klären.

Fazit:

„Die Morde von Salisbury“ haben mir wieder einige schöne Lesestunden beschert. Mir gefallen die Charaktere und auch die Handlung. Die vorhandenen Spuren wurden von Katherine Webb so gelegt, dass sie nicht auf den ersten Blick zu durchschauen sind. Die Handlung bleibt durchweg spannend. Gleichzeitig bekommt man aber auch das Gefühl, diese Taten und ihre Folgen könnten durchaus so geschehen sein.

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