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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.06.2023

Die Welt der Lebenden und der Toten

Als wir Vögel waren
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Yejide wächst in einem Haus in den Bergen auf. Sie hat ein enges Verhältnis zu ihrer Großmutter, die ihr Geschichten über die Corbeaux erzählt. Die Vögel, die die Toten fressen und somit Frieden schaffen. ...

Yejide wächst in einem Haus in den Bergen auf. Sie hat ein enges Verhältnis zu ihrer Großmutter, die ihr Geschichten über die Corbeaux erzählt. Die Vögel, die die Toten fressen und somit Frieden schaffen. Ihre Mutter hingegen kümmert sich kaum um Yejide, worunter diese ziemlich leidet. Die Frauen der Familie haben eine besondere Beziehung zu den Toten und diese Gabe wird von Generation zu Generation weitergegeben. Als Yejides Mutter stirbt, tritt sie in die vorderste Reihe und alles ändert sich für sie.
Darwin ist ein Rastafari, der bei seiner Mutter wohnt. Beide sind Außenseiter. Als Darwin seiner Mutter finanziell helfen will, sucht er sich eine Arbeit. Arbeit ist schwer zu finden auf Trinidad und so bleibt ihm nur der Job als Totengräber. Hier muss er ein Gelübde brechen. Er darf nicht mit Toten in Berührung kommen. Er schneidet sich seine Dreadlocks ab und verlässt sein Zuhause, um in die Stadt Port Angeles zu gehen. Dorthin wo auch sein Vater hinwollte und nie mehr zurückkehrte.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Yejide und Darwin erzählt.
Der Schreibstil ist schön, manchmal poetisch, auf jeden Fall bildhaft. Der Friedhof Fidelis ist ein tolles Setting, ein bisschen schaurig, zum Nachdenken anregend und geheimnisvoll.
Besonders gelungen fand ich die Beschreibungen der Tage um Allerheiligen und Allerseelen.
Der Roman schwankt zwischen einer Liebesgeschichte, spannenden Elementen und vor allem mystischen und religiösen Begebenheiten.
Mir hat das Buch gut gefallen, allerdings kam mir das Zusammentreffen der beiden Protagonisten zu spät und wurde dann relativ schnell abgehandelt.
Nichtsdestotrotz ist es ein lesenswertes Debüt.

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Veröffentlicht am 16.06.2023

Spannende Fortsetzung

Die Affäre Alaska Sanders
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Nun also endlich die Fortsetzung von ‚Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert‘. Wobei man dieses Buch durchaus lesen kann ohne den Vorgänger zu kennen. Am Anfang des Buches bringt der Autor einige Wiederholungen ...

Nun also endlich die Fortsetzung von ‚Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert‘. Wobei man dieses Buch durchaus lesen kann ohne den Vorgänger zu kennen. Am Anfang des Buches bringt der Autor einige Wiederholungen zum besseren Verständnis. Wir befinden uns im Jahre 2010. Sergeant Perry Gahalawood und Marcus Goldman, der Schriftsteller, nehmen erneut zusammen Ermittlungen auf. Dieses Mal dreht es sich um einen alten Fall aus dem Jahre 1999. In einem kleinen Dorf an der amerikanischen Ostküste wurde Alaska Sanders ermordet. Der Schuldige bzw. die Schuldigen scheinen schnell gefunden. Elf Jahre später ergeben sich neue Anhaltspunkte.
Das Duo Gahalawood und Goldman funktioniert sehr gut. Es macht Spaß sie bei ihren Ermittlungen zu begleiten und mit zu rätseln, was damals wirklich geschah.
Das Spiel mit dem Wechsel zwischen verschiedenen Zeitebenen beherrscht Joël Dicker wirklich gut. Der Fall ist spannend und auch die Auflösung bringt alle Handlungsstränge zusammen.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und fühlte mich gut unterhalten. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass weniger hier mehr gewesen wäre. Der Handlungsstrang Harry Quebert wirkte für mich unglaubwürdig und einige Wendungen waren eher zu viel.
Nichtsdestotrotz gibt es von mir eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 31.05.2023

Gewaltexzesse in Montana

Angst um Alafair
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Der 20. Band der Dave-Robicheaux-Krimireihe spielt in Montana. Dort befinden sich Clete, seine Tochter Gretchen, Dave, Molly und Alafair. Alles beginnt mit einem Pfeil, der auf Alafair geschossen wird ...

Der 20. Band der Dave-Robicheaux-Krimireihe spielt in Montana. Dort befinden sich Clete, seine Tochter Gretchen, Dave, Molly und Alafair. Alles beginnt mit einem Pfeil, der auf Alafair geschossen wird und sie nur haarscharf verfehlt. Dave macht sich auf die Suche nach dem Bogenschützen. Alafair beschleicht das Gefühl, dass es sich um den Serienmörder Asa Surrette handeln könnte, über den sie anstachelnde Artikel veröffentlicht hatte, als er im Gefängnis saß. Angeblich kam er bei einem Gefangenentransport ums Leben, aber ist das wirklich wahr?
Zur gleichen Zeit wird die Enkelin des milliardenschweren Unternehmers Love Younger gefunden und ein Polizist auf grausame Art und Weise ermordet. Hängen diese Morde und der Anschlag auf Alafair zusammen und wie viel Dreck hat eigentlich die Familie Younger am Stecken?
Auf mehr als 660 Seiten begleiten wir Dave, Clete und deren beiden Töchter beim Ermitteln.
Der Krimi ist trotz seiner Länge spannend und James Lee Burke kann wirklich richtig gut schreiben. Vor allem seine Naturbeobachtungen finde ich absolut gelungen. Dies ist auch nicht mein erster Band dieser Reihe, den ich gelesen habe und daher weiß ich, dass es hier etwas rauer und brutaler zugeht. Dieser Band übertrifft aber die Vorgänger. Leider auf eine negative Art und Weise. Gewalt, Selbstjustiz, sexueller Missbrauch, Folter, Abartigkeiten, Alkohol fast auf jeder Seite. Dazu derbe Sprüche und fragwürdige Rechtfertigungen für all die Brutalität. Das war mir definitiv zu viel des Bösen. Weniger ist manchmal mehr. Ich hoffe, dass sich die Spirale beim nächsten Band nicht noch weiterdreht, denn wie gesagt: schreiben kann der Autor hervorragend. Schweren Herzens kann ich hier nur 3,5 Sterne vergeben.

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Veröffentlicht am 31.05.2023

Meister der Ironie

Meine kleine Welt
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Ich habe bereits mehrere Romane von Ewald Arenz gelesen und war auf die kurzen Familiengeschichten sehr gespannt. Ich mag einfach seine Art zu erzählen. Ganz besonders liebe ich diese ironische Art. Die ...

Ich habe bereits mehrere Romane von Ewald Arenz gelesen und war auf die kurzen Familiengeschichten sehr gespannt. Ich mag einfach seine Art zu erzählen. Ganz besonders liebe ich diese ironische Art. Die Geschichten aus dem Familienalltag und die kleinen Katastrophen sind alle mit einem Augenzwinkern versehen. Sehr sympathisch und gut zu lesen. Mir hat das Buch richtig Spaß gemacht und ich habe es auch in einem Rutsch durchgelesen. Am Ende hätte ich gerne noch mehr davon gehabt.

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Veröffentlicht am 25.05.2023

Eine ganzheitliche Betrachtung

Die Sache mit dem Wald
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Sven Herzog wirft einen umfassenden Blick auf das Thema Wald. Er beginnt mit der Vergangenheit unserer Wälder, blickt auf den gegenwärtigen Zustand und richtet dann den Blick in eine mögliche Zukunft. ...

Sven Herzog wirft einen umfassenden Blick auf das Thema Wald. Er beginnt mit der Vergangenheit unserer Wälder, blickt auf den gegenwärtigen Zustand und richtet dann den Blick in eine mögliche Zukunft. Wie es denn mit unserem Wald weitergehen könnte. Dieser Blick ist kritisch und umfassend.
Ich habe wirklich viele neue Fakten und auch Sichtweisen durch dieses Buch erfahren, u.a. dass es verschiedene Interessengruppen und Herangehensweisen gibt, wie den ökonomischen Aspekt, der oft nicht deckungsgleich mit den Vorstellungen von Naturschützern und dem ökologischen Aspekt ist. Aber auch die gesellschaftlichen Bedürfnisse und die Freizeitaktivitäten werden beleuchtet, genauso der Blickwinkel von Jägern und Förstern.
Was mir besonders gut gefallen hat, ist das Aufgreifen und Hinterfragen von alten Konzepten und Glaubenssätzen. Der Autor stellt sie auf den Prüfstand und bringt neue Perspektiven ins Spiel.
Ich konnte das Buch nicht in einem Rutsch durchlesen, da es doch auch mit vielen Informationen, Daten und Fakten aufwartet. Diese werden allerdings sehr gut und verständlich dargebracht.
Zwischendurch gibt es diverse Bilder von Wäldern, die das Sachbuch auflockern.
Ich denke, dass ich das ein oder andere nochmal nachlesen werde. Ein wirklich interessantes Sachbuch, das mich zum Nachdenken angeregt hat. Eine klare Leseempfehlung von meiner Seite.

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