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Veröffentlicht am 22.03.2018

Gelungener Abschluss der Trilogie um Harald von Nordvegr

Herrscher des Nordens - Die letzte Schlacht
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Konstantinopel im April 1042: Harald und seine Mannen erklären sich bereit, die Stadtbewohner bei ihrem Aufstand gegen den verhassten Basileus Mikhael zu unterstützen. Wird es ihnen gelingen, seine Schreckensherrschaft ...

Konstantinopel im April 1042: Harald und seine Mannen erklären sich bereit, die Stadtbewohner bei ihrem Aufstand gegen den verhassten Basileus Mikhael zu unterstützen. Wird es ihnen gelingen, seine Schreckensherrschaft zu beenden und endlich nach vielen Jahren in die Heimat zurückkehren zu können?

Der dritte Band schließt nahtlos an die Ereignisse aus dem Vorgängerbuch an: Harald lässt sich davon überzeugen, sich und seine Männer dem Aufstand der Byzantiner anzuschließen, obwohl ihn dieser Kampf eigentlich nichts angehen müsste. Natürlich war ich nun gespannt, ob diese Unterstützung erfolgreich sein wird, denn die Erfolgschancen sind nicht allzu hoch. Aber Harald hat schon mehrmals bewiesen, vermeintlich aussichtslose Herausforderungen meistern zu können, vielleicht gelingt ihm dieses Meisterstück in Grikaland noch einmal.

Am meisten gespannt war ich aber auch darauf, ob und wann Harald endlich in seine Heimat zurückkehren wird. Und wie er dort empfangen werden wird, immerhin wurde ihm vor einigen Jahren, als er seinen jungen Neffen Magnus nach Nordvegr hat gehen lassen, damit dieser König werden kann, unmissverständlich klar gemacht, dass er in seiner alten Heimat unerwünscht wäre.
Besteht diese Ablehnung immer noch? Und wie wird Magnus seinen Onkel empfangen, nachdem er jahrelang unter dem Einfluss von Menschen stand, die Harald zu seinen Feinden zählt?

In diesem Buch gibt es zwei größere Zeitsprünge, die jedoch keine weißen Flecken hinterlassen, sondern durch Rückblenden gefüllt werden. Ich fand es spannend zu sehen, wie sich Harald im Laufe der vielen Jahre verändert hat und wie er dies selbst wahrnimmt. Wie er ernüchternd feststellen musste, dass die Königswürde mit zahlreichen diplomatischen und politischen Stolpersteinen verbunden ist.
Nicht alle seine Entscheidungen waren weise oder klug – und auch Freundschaften blieben deswegen auf der Strecke. Aber Harald ist ein typischer Nordmann, wie er sie selbst sieht: Nordmänner greifen schnell zu den Waffen, um Konflikte zu lösen.

Ich habe die Trilogie in einer autorenbegleiteten Leserunde gelesen und was mich immer wieder fasziniert hat, waren die Erläuterungen von Ulf Schiewe, wieviele der in den Romanen erwähnten Details aus Haralds Leben tatsächlich überliefert sind – immerhin geht es hier um Ereignisse, die beinahe 1000 Jahre zurückliegen.

Mich konnte die Trilogie um König Haraldr Sigurðarson harðráði, Harald der Harte, absolut überzeugen.

Veröffentlicht am 04.03.2018

Sechster Fall für den sympathischen Berliner Kommissar Leo Wechsler

Nachts am Askanischen Platz
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Berlin 1928: auf dem Gelände des Askanischen Gymnasiums wird ein unbekannter Toter gefunden. Die Mordkommission Berlin sucht unter der Führung von Leo Wechsler nach der Identität des Toten und den Hintergründen ...

Berlin 1928: auf dem Gelände des Askanischen Gymnasiums wird ein unbekannter Toter gefunden. Die Mordkommission Berlin sucht unter der Führung von Leo Wechsler nach der Identität des Toten und den Hintergründen für die Tat. Hat es etwas zu bedeuten, dass es in der Nähe des Fundorts eine Verbindungstür zum Nachbargelände gibt, auf dem sich das Cabaret des Bösen befindet, ein Theater mit einem skurrilen Unterhaltungsangebot? Während Leo voll in seiner Arbeit eingespannt ist, sympathisiert sein Sohn Georg zunehmend mit der Hitlerjugend und der erstarkenden SA.

Auch der sechste Band um Leo Wechsler hat nichts von dem Charme der von mir lieb gewonnenen Krimireihe aus den 1920er Jahren verloren. Der Prolog beginnt direkt ziemlich gruslig und schockierend, aber nach den ersten Seiten der Haupthandlung machte sich bei mir diesbezüglich etwas Erleichterung breit – aber ist diese Erleichterung berechtigt?

Die Suche nach der Identität des Ermordeten war knifflig und es war interessant zu erfahren, welche Mittel in der damaligen Zeit zur Verfügung standen, um unbekannten Toten einen Namen zu geben. Gespannt war ich auch auf die Vergangenheit des Toten, die zwischen den Zeilen immer wieder anklang. Nachdem seine Identität gelüftet werden konnte, hatte ich zwar eine Ahnung, aber Motiv und Hintergründe lagen für mich lange Zeit im Dunkeln.

Genauso interessant wie die Ermittlungen empfinde ich jedoch auch das familiäre Geschehen von Leo. Es ist einfach immer wieder schön, wie gut er mit seiner Frau Clara harmoniert, die – selber berufstätig – vollstes Verständnis dafür hat, wenn die Arbeit ihres Mannes mal wieder viel Raum und Zeit einnimmt.
Jedoch entfremdet sich Georg zunehmend von der Familie, da er durch seinen Freund Wolfgang zunehmend Kontakt zur SA und HJ bekommt. Da er weiß, wie sein Vater darüber denkt, versucht er es, vor ihm zu verheimlichen. Leo spürt, dass etwas mit seinem Sohn nicht stimmt, schiebt aber ein Gespräch auf die lange Bank, dabei wäre es allerhöchste Zeit, dass die beiden miteinander reden, aber kann Leo seinen Sohn überhaupt noch erreichen?

Eine historische Nebenfigur hat mich in dem Roman am meisten beeindruckt: Dr. Jacques Joseph, auch Nasenjoseph genannt, der ein wahrer Künstler und Meister der Wiederherstellungschirurgie war und zu seiner Zeit Meilensteine gesetzt hat. Das, was wir im Buch über ihn erfahren, hat mich neugierig gemacht und so bin ich gerne der Aufforderung der Autorin gefolgt, im Internet auf weitere Spurensuche zu gehen – es lohnt sich.

Susanne Goga gelingt es auch diesmal wieder, die Atmosphäre der damaligen Zeit durch ihre gründlichen Recherchen einzufangen und sie in einen unterhaltsamen Kriminalroman zu verpacken. Ich freue mich jetzt schon sehr auf den siebten Fall des Leo Wechsler.

Veröffentlicht am 08.02.2018

Wenn Mären lebendig werden …

Die Chroniken von Azuhr - Der Verfluchte
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Der junge Milan Tormeno will sich nicht ohne weiteres den Wünschen seine Vaters Nandus beugen, was seine Zukunft angeht: Nandus setzt alle Hoffnungen auf seinen jüngsten Sohn, erfolgreich die Ausbildung ...

Der junge Milan Tormeno will sich nicht ohne weiteres den Wünschen seine Vaters Nandus beugen, was seine Zukunft angeht: Nandus setzt alle Hoffnungen auf seinen jüngsten Sohn, erfolgreich die Ausbildung zum Erzpriester zu durchlaufen und damit sein Nachfolger zu werden. Mit einem Streich will Milan seinen Vater an dessen empfindlichster Stelle treffen – die Aktion läuft jedoch aus dem Ruder und Milan wird dabei verletzt. Unerwartete Hilfe erhält er von der Diebin Felicia und deren Begleiter Rainulf, die wiederum den jungen Mann für ihre Ziele einspannen möchten. Milan muss sich zwischen dem Gehorsam seinem Vater gegenüber oder der Sache der Diebe entscheiden. Als plötzlich Mären und alte Legenden beginnen, Wirklichkeit zu werden, nimmt das Schicksal seinen Lauf.

Dieses Buch bildet den Auftakt der Trilogie um die Chroniken von Azuhr, ein Auftakt, der meiner Meinung sehr gelungen ist. Wenn man das Buch öffnet, fällt einem zuerst die wunderschöne Karte von Cilia ins Auge. Danach folgt ein Prolog, der sich über beinahe 70 Seiten erstreckt und eine unheimliche und drastische Geschichte erzählt. Umso neugieriger war ich danach, welche Auswirkungen die Geschehnisse des Prologs auf die Haupthandlung haben werden, die 53 Jahre später spielt.

Die Handlung überrascht durch unerwartete Wendungen und spannende Charaktere. Wirft die Geschichte anfangs einige Fragen auf, so klären sich diese teilweise im Laufe der Lektüre. Aber nicht alle Fragen werden beantwortet, schließlich wird es noch zwei weitere Bände geben. Erfreulicherweise endet das Buch jedoch nicht mit einem fiesen Cliffhanger, dennoch bin ich sehr gespannt wie es weitergehen wird.

Absolut gelungen empfinde ich die breitfächrige Darstellung der Figuren, welche überraschend und alles andere als langweilig daherkommen. Milan ist ein pubertierender junger Mann, der sich von den Hoffnungen seines Vaters, in dessen Fußstapfen zu treten, erdrückt fühlt und sich dagegen auflehnt. Er hat noch zu wenig Erfahrung, um zu erkennen, wann seine Mitmenschen ihn für ihre Ziele einspannen wollen und lässt sich schnell für eine Sache begeistern. Jedoch muss nicht nur er feststellen, dass seine Taten nicht folgenlos bleiben, sondern unheimliche Dinge heraufbeschwören und ihn dadurch zwingen, seinem Schicksal zu folgen.

Sein Vater Nandus gehört für mich zu den Charakteren, die mich absolut zwiespältig zurücklassen. Seinen Söhnen gegenüber zeigt er unnachgiebige Strenge, er kann jedoch auch anders, wie der Lauf der Geschichte zeigt. Sein Wort und Freundschaft bedeuten Nandus sehr viel und er ist sogar bereit, dafür seine eisernen Prinzipien aufzuweichen. Ich habe die ganze Zeit gehofft, dass er diese Seite auch seinen Kindern gegenüber zeigt.
Ich hatte auch das Gefühl, dass Nandus Tormeno im Schatten seines Vaters Lucio steht, der im Prolog eine entscheidende Rolle spielt. Am Ende des Prologs lernt der Leser den jungen Nandus kennen, der sich völlig von dem Nandus 53 Jahre später unterscheidet, und man fragt sich natürlich, was zu dieser Wandlung geführt hat. Die Erfahrung seiner Lebensjahre oder die Ausbildung zum Erzpriester im Roten Kloster?

Aber auch die anderen Charaktere konnten mich voll und ganz überzeugen und ich bin sehr gespannt, welche Rolle sie noch spielen und welche Überraschungen sie für den Leser parat halten werden. Der erste Band zeigt, dass alles möglich ist und nichts so sein muss, wie es scheint. Und Handlungen, die dem Leser nicht so wichtig erscheinen, können plötzlich einen entscheidenden Platz einnehmen.

Nach diesem gelungenen Start der vielversprechenden Trilogie freue ich mich umso mehr auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 28.01.2018

Spannender und sehr gut recherchierter Auftakt der Trilogie von Heike Stöhr

Die Fallstricke des Teufels
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Pirna 1541: kurz nachdem Sophia Weyner, Tochter eines angesehenen Weinhändlers, in ihr Elternhaus zurückkehrt, ereignen sich in der Stadt rätselhafte Todesfälle. Der aufgeklärten und neugierigen Sophia ...


Pirna 1541: kurz nachdem Sophia Weyner, Tochter eines angesehenen Weinhändlers, in ihr Elternhaus zurückkehrt, ereignen sich in der Stadt rätselhafte Todesfälle. Der aufgeklärten und neugierigen Sophia fallen Ungereimtheiten bei den Todesfällen auf und unversehens befindet sie sich mitten in den Ermittlungen.
Dann gibt es da noch das geheimnisvolle Buch, welches Sophia im Kontor ihres Vaters entdeckt hat und in einer ihr völlig fremden Sprache geschrieben ist. Sie möchte dem Buch unbedingt seine Geheimnisse entlocken, hofft sie doch auf ein dort verborgenes Mittel gegen den Schwarzen Tod.

Ein historischer Roman mit Krimianteil? Genau mein Beuteschema, daher bedurfte es keiner langen Überlegung, dieses Buch von Heike Stöhr zu lesen.

Wenn man das Buch aufschlägt, fällt dem Leser als erstes die sehr schöne Kartenzeichnung des alten Pirna ins Auge. Ich habe immer wieder nach vorne geblättert, um die im Roman erwähnten Örtlichkeiten nachzuschlagen. Ebenso war ich über das Personenregister erfreut, zumal hier vermerkt ist, ob es sich bei den Figuren um fiktive oder historisch verbürgte Charaktere handelt.

Das Buch beginnt direkt dramatisch: man wird Zeuge, wie der Schwarze Tod der Stadt Pirna seinen tödlichen Stempel aufdrückt und auch vor dem Haus des Weinhändlers Simon Weyner nicht haltmacht. In der Folge verbringt Sophia die nächsten Jahre bei Verwandten in Leipzig, wo der Vater ihrer Tante, ein alter Professor, seine Freude an der wiss- und lernbegierigen Sophia hat.
Kein Wunder also, dass das mysteriöse Buch, welches in einer fremden Sprache geschrieben zu sein scheint, Sophia fasziniert und sie nicht aufgeben möchte, seinen Inhalt zu entschlüsseln. Zumal sie auch dabei Unterstützung durch den alten Professors erhält.

Sophia ist für ihre Zeit eine moderne und gebildete Frau, jedoch ist das in ihren Kreisen nicht unbedingt von Vorteil. Als sie mit neunzehn Jahren nach Pirna zurückkehrt, wird von ihr erwartet, dass sie sich bald vorteilhaft verheiratet – die Fähigkeiten als gute Hausfrau sind dabei deutlich erwünschter als die Fähigkeit, der lateinischen Sprache mächtig zu sein. Es ist klar, dass sich Sophia einen Ehemann wünscht, der ihre geistigen Freiheiten akzeptiert und respektiert.
Sehr gut hat mir ihre Freundschaft mit Maria, einer Tagelöhnerin, gefallen, eine Freundschaft, an der Sophia gegen alle Widerstände festhält. Spannend war in diesem Zusammenhang die Gegenüberstellung der unterschiedlichen Erwartungen an die beiden Frauen aufgrund ihrer verschiedenen gesellschaftlichen Stellung.

Einer von Sophias Verehrern ist der Stadtschreiber Wolf Schumann, der sich von einer Verbindung zu einer alt eingesessenen Pirnaer Familie viele Vorteile verspricht. Auch er sucht seit seiner Jugend nach einem geheimnisvollen Buch, das Macht und Reichtum verspricht. Wie weit ist er bereit zu gehen, um in den Besitz des Buches zu gelangen? Schumann ist sehr ehrgeizig und strebt nach der Freiheit, für sich selbst entscheiden zu können – was kein Wunder ist, nachdem der Leser seine Geschichte erfährt. Umso gespannter war ich darauf, wie er sich in der Folge entwickeln würde.

Die Figuren sind gelungen, sie werden vielschichtig und spannend dargestellt. Neben den beiden Hauptpersonen haben mir vor allem Sophias neu gewonnene Freunde sehr gut gefallen: der Bader Valentin Arnold, der Maler Niklas Dorndorf und der Magister Heinrich Fuchs, die die junge Frau bei ihren Ermittlungen und Versuchen, das Buch zu enträtseln, tatkräftig unterstützen.

Die Autorin entwickelt eine komplexe und emotionsgeladene Handlung, die einzelnen Erzählstränge werden dabei gekonnt ineinander verwoben. Dabei besticht der Roman mit einer Vielzahl von sehr gut recherchierten Details, die wunderbar in das Geschehen eingebunden sind und die gesellschaftliche sowie politische Lage der damaligen Zeit authentisch wiedergeben. Nicht zu vergessen: der spannende Krimianteil, der es mir schwer gemacht hat, das Buch zur Seite zu legen.

Mich konnte mein erstes Buch der Autorin vollauf überzeugen und ich bin nun sehr gespannt auf den zweiten Band, wie es mit Sophia und den anderen mehr oder weniger liebgewonnenen Figuren weitergehen wird.

Veröffentlicht am 05.01.2018

Zweiter Band über das Leben des norwegischen Königs Harald

Herrscher des Nordens - Odins Blutraben
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Fünf Jahre sind seit den Ereignissen aus dem ersten Band vergangen, Harald lebt mit Aila und seinen Männern weiterhin bei den Rus. Sein Versprechen, das er seinem Bruder Olaf gegeben hat, dafür zu sorgen, ...

Fünf Jahre sind seit den Ereignissen aus dem ersten Band vergangen, Harald lebt mit Aila und seinen Männern weiterhin bei den Rus. Sein Versprechen, das er seinem Bruder Olaf gegeben hat, dafür zu sorgen, dass dessen Sohn Magnus zum König von Norwegen aufsteigen kann, hat er nicht vergessen, aber die Aufstellung eines möglichen Heeres zur Rückeroberung des Thrones kostet; die nötigen Geldmittel bekommt Harald trotz seiner Arbeit für den Großfürsten Jarisleif nur langsam zusammen. Dann jedoch verändert das Auftauchen vermeintlich alter Feinde alles. Und Harald wird von Jarisleif mit dessen Sohn nach Kiew geschickt, um dort die Verteidigungsanlagen auf Vordermann zu bringen.

Glücklicherweise erscheinen die einzelnen Teile der Trilogie um Harald in kurzen Zeitabständen, so dass der Leser nicht lange auf die Fortsetzung von „Der Herrscher des Nordens“ warten musste. Immerhin habe ich mit Spannung darauf gewartet, wie es Harald bei den Rus ergangen wird. Das Buch steigt fünf Jahre nach Ende des ersten Bandes ein, Harald ist ein zuverlässiger Verbündeter und Söldner für Jarisleif geworden. Dennoch verspürt er immer wieder Heimweh und auch sein Ziel, für Magnus den Thron von Norwegen zurückzuerobern, hat er nicht aus den Augen verloren.

Wieder gut gefallen haben mir die wechselnden Handlungsorte, zumal es dem Autor immer wieder gelingt, sie lebendig und plastisch zu beschreiben und ihre Unterschiede zu Haralds Heimat Norwegen herauszuarbeiten.

Sehr gut fand ich Haralds Entwicklung beschrieben, wie ihn sein abenteuerliches Leben sowie persönliche Schicksalsschläge prägen. Und er stellt weiterhin unter Beweis, dass er über Führungsqualitäten und Weitsicht verfügt – Charaktereigenschaften, für die er bereits im ersten Band deutliche Anzeichen gezeigt hat. Ich musste mich immer wieder daran erinnern, wie jung Harald eigentlich noch ist. Für ihn spricht auch, dass seine Männer absolut loyal hinter ihm stehen.

Aber natürlich ist das Leben kein Spaziergang und so hat auch Harald immer wieder mit Schwierigkeiten zu kämpfen, sei es durch das Auftauchen alter Feinde oder durch marode Verteidigungsanlagen, wenn gleichzeitig ein übermächtiger Gegner vor den Toren lauert.

Die Beschreibungen der Kämpfe und Schlachten finde ich ebenfalls gelungen, nicht nur sind sie spannend, sondern der Autor setzt dabei den erzählerischen Fokus immer wieder auf Einzelheiten, die normalerweise keine oder kaum Erwähnung bei Kampfszenen finden. Und auch für die aufwühlendste Szene dieses Buches kann ich dem Autor ein dickes Lob aussprechen.

Mir hat der zweite Teil noch etwas besser als der erste Teil gefallen und ich freue mich nun auf den Abschluss der Trilogie und bin sehr gespannt, wie es mit Haralds Leben weitergehen wird.