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Veröffentlicht am 01.11.2024

Wer ermordete den mächtigen Magier?

Chroniken der Magie: Kapitel 1
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Im Grenzort Habron wird der mächtige Magier Fadius Nordertal auf grausame Weise ermordet. Athron von Westbil, Hauptmann der Stadtwache, will den Mord an seinem Freund schnellstens aufklären. Gemeinsam ...

Im Grenzort Habron wird der mächtige Magier Fadius Nordertal auf grausame Weise ermordet. Athron von Westbil, Hauptmann der Stadtwache, will den Mord an seinem Freund schnellstens aufklären. Gemeinsam mit der magisch begabten Elfe Talhia Sonnenwind und dem cleveren Rekruten Finn beginnt er sofort mit den Ermittlungen. Denn die Lage ist kritisch. Ohne Fadius magischen Schutz ist Habron vielerlei Gefahren und Begehrlichkeiten ausgesetzt. Bald zeigt sich, dass Arthrons Sorge begründet ist.

Das Rätsel, wer den sehr mächtigen Magier ermordet hat, bildet den Ausgangspunkt der Geschichte. Hier verbinden sich Fantasy-Elemente und Krimi-Attribute zu einer spannenden Erzählung, die den Lesenden sofort in ihren Bann zieht. Der Autor entführt uns in eine komplexe Welt voller Geheimnisse und Gefahren. Dort herrschen alte Magie, verborgene Kräfte und politische Intrigen. Dadurch entsteht eine bedrückende, düstere Stimmung, denn der zerbrechliche Frieden ist ständig bedroht. Angst und Misstrauen beeinflussen die Protagonisten und stellen wiederholt ihre Loyalität infrage. Überraschende Wendungen und unerwartete Enthüllungen sorgen für anhaltende Spannung bis zum Ende. Ein weiteres Plus ist die detaillierte Beschreibung der Schauplätze wie Habron oder der Garnison, die diese Welt anschaulich macht.

„Chroniken der Magie: Tod eines Magiers“ ist der Auftakt zu Mario Hackels neuer Fantasy-Reihe. Es ist bereits mein zweites Buch des Autors und wieder gelingt es ihm, mich von Beginn an zu fesseln.

Athron von Westbil war mir von Beginn an sympathisch. Pflichtgefühl und Streben nach Gerechtigkeit beherrschen sein Handeln, Er ist klug, erfahren, mutig und frei von Standesdünkel. Auch die anderen Haupt- und Nebencharaktere sind individuell gezeichnet und überzeugen. Die quirlige Elfe Talhia, die sehr fähig ist, aber zu ungestümen Handlungen neigt, der mollige, aber blitzgescheite Rekrut Finn oder der talentierte Taschendieb Kalen, mit dem großen Herzen. Sie alle sind keine eindimensionalen Protagonisten, schwarz oder weiß. Mit einer Ausnahme. Der Nekromant Laron ist ein Monstrum auf zwei Beinen, grausam, widerlich, tödlich. Selten war mir ein Charakter derart zuwider.

Besonders gut gefallen hat es mir, wiederholt von den Protagonisten überrascht zu werden. Sei es Athron, der sich nicht von Vorurteilen einschränken lässt, sondern Leomara als Kommandantin akzeptiert und der, wenn auch widerstrebend, die Wahrheit über seinen alten Freund akzeptiert. Eldi, die trotz aller Schrecken, die sie erleben musste, Kalen nicht zurücklassen kann. Gerwald, der alte Kämpfer, der trotz großer Zweifel, Talhia eine zweite, den Kampf letztlich mitentscheidende Chance gewährt. Diese oft überraschenden, aber immer nachvollziehbaren Entscheidungen machen die Erzählung so lebendig und fesselnd. Die Aufklärung des Mordes erfolgt am Ende. Sie hat mich überrascht und überzeugt. Einmal mehr beeindruckt Athron.

Mein Fazit: Mario Hackel hat mit Eristria eine faszinierende, komplexe magische Welt geschaffen, die noch viele spannende Geschichten für uns bereithält. Tod eines Magiers ist „nur“ der vielversprechende Auftakt dazu. Auf die Fortsetzung freue ich mich schon, denn ich wurde bestens unterhalten.

Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen und eine Leseempfehlung an alle Fantasy-Fans, aber auch an jeden Krimiliebhaber, der zu einem Ausflug in eine magische Welt bereit ist.

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Veröffentlicht am 25.10.2024

Ich werde nie mehr eine Herbstzeitlose betrachten, ohne Gänsehaut zu bekommen

Verdorbene Saat (Thriller)
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Köln wird von einer Mordserie erschüttert. Wer ist der grausame Serienkiller, der Frauen lebendig begräbt?

Ein Bernhardiner buddelt die Leiche seines Frauchens im Garten ihres Hauses aus. Offensichtlich ...

Köln wird von einer Mordserie erschüttert. Wer ist der grausame Serienkiller, der Frauen lebendig begräbt?

Ein Bernhardiner buddelt die Leiche seines Frauchens im Garten ihres Hauses aus. Offensichtlich wird so das Opfer früher entdeckt als vom Täter geplant. Kriminalhauptkommissarin Katharina, Kat, Winkler übernimmt den Fall. Zur Unterstützung wird ihr Sebastian Fischer, genannt „das Uhrwerk“ zugeteilt. Dieser vermeidet seit Jahren konsequent jeden Außeneinsatz, da er sich die Schuld an der tödlich misslungenen Deeskalation eines Banküberfalls gibt. Die beiden Kriminalbeamten arbeiten nach einem holprigen Start unerwartet gut zusammen. Das erweist sich als Glücksfall, denn der Mörder ist noch lange nicht fertig und schreckt auch vor Anschlägen auf die Polizei nicht zurück. Sein nächstes Opfer hat er längst gefunden.

„Verdorbene Saat“ ist mein erstes Buch vom Thriller-Autor Gunnar Schwarz. Das schaurig-schöne Cover hat meine Aufmerksamkeit erregt und auch der Titel machte mich neugierig.

Kat Winkler war mir von Beginn an sympathisch. Eine ziemlich unkonventionelle Kommissarin mit tadelloser Einstellung zu ihrer fordernden Arbeit. Ihre kleinen Eigenheiten, sie zeichnet detaillierte Skizzen zu jedem Fall und pflegt ein geordnetes Chaos in ihrem Büro, machen sie nur noch authentischer. Ihr Gegenpart Sebastian Fischer ist dagegen perfekt durchorganisiert und ein Muster an Effektivität. Die beiden Ermittler sind sehr verschieden, teilen sich aber ihre vorbildliche Einstellung zur Arbeit. Es ist spannend zu beobachten, wie sie sich allmählich zusammenraufen und gerade aufgrund ihrer Eigenheiten zum perfekten Team reifen. Der Täter ist naturgemäß sehr speziell. Narzisstisch, überheblich, arrogant, intelligent, eiskalt, frei von Empathie, dazu sehr gerissen. Auch die Nebencharaktere wirken glaubwürdig.

Ich bin schnell in die Geschichte hineingekommen. Die kurzen Kapitel und der klare, fast nüchterne Schreibstil sorgen für ein gutes Tempo. Der Spannungsbogen passt und hält, dank zahlreicher Wendungen und Verwicklungen. Es hat mir gut gefallen, die akribische Ermittlungsarbeit Kats und ihres Teams zu beobachten. So war die Vorgehensweise der Kripo immer nachvollziehbar. Der Autor beschreibt die Innenwelt des Serienkillers unheimlich gut. Die Einblicke in seine Gedanken waren, naturgemäß, verstörend. Mit seinen bizarren Ritualen sorgte der Mörder für Gänsehaut bei mir. Die Kapitel aus seiner Perspektive erhöhen die Spannung und sorgen für zusätzlichen Grusel.

Die Ausführungen der Wissenschaftlerin im Botanischen Institut rund um die Herbstzeitlose fand ich sehr aufschlussreich und informativ. Hier wird die gründliche Recherche des Autors gut spürbar. Besonders stimmig fand ich die einfühlsame Beschreibung des verstörenden Trauerverhaltens vom Ehemann des ersten aufgefundenen Opfers.

„Verdorbene Saat“ hat mich sehr gut unterhalten. Ich konnte das Buch fast nicht aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Das hat mich selbst verblüfft, da ich eigentlich Krimis bevorzuge, weil mir Thriller oft zu grausam sind. Im vorliegenden Fall überwog aber meine Neugier das Grauen. Dem Autor ist es gelungen, mich derart zu fesseln, dass ich mit den brutalen Szenen und Gewalttaten gut zurechtgekommen bin. Dazu beigetragen hat das sympathische Ermittlerduo, das den Fall der Herbstzeitlosen-Mordserie zu meiner vollen Zufriedenheit löst. Lediglich zum Täter hätte ich noch ein, zwei offene Fragen.

Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung an alle, die spannende Thriller schätzen.

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Veröffentlicht am 24.10.2024

Was wäre wenn ...

Das Echo der Zukunft
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Der erfolgsverwöhnte Workaholic Lars hat Probleme. Zwar leidet er schon seit Jahren an einer Lebensmittelallergie, aber noch nie hat ihn diese derart geschwächt. Mittlerweile wirkt sich seine schlechte ...

Der erfolgsverwöhnte Workaholic Lars hat Probleme. Zwar leidet er schon seit Jahren an einer Lebensmittelallergie, aber noch nie hat ihn diese derart geschwächt. Mittlerweile wirkt sich seine schlechte körperliche Verfassung aufs Geschäft aus und lukrative Kunden drohen abzuspringen. In dieser Notsituation kommt der Besuch seines alten Freundes Carl sehr gelegen. Und richtig, dieser hat eine Lösung. Doch dafür muss Lars über seinen Schatten springen.

Was wäre, wenn jeder von uns einen Doppelgänger hätte? In Martin S. Burkhardts Buch wird diese fantastische Vorstellung Realität. Dort existiert eine Parallelwelt. Nur in zwei Punkten unterscheidet sich diese von unserer. Jeder Doppelgänger hat einen gegensätzlichen Charakter und die Parallelwelt liegt mehrere Stunden in der Zukunft. Lars reagiert mit ungläubigem Kopfschütteln auf Carls Geheimnis. Trotz großer Zweifel lässt er sich von seinem Freund zu einer Stippvisite in die fremde Welt überreden. Und tatsächlich, der Übergang klappt problemlos. Lars verschafft sich dort die aktuellen Aktienkurse und kann mit diesem Insiderwissen in unserer Welt beachtliche Gewinne einfahren und seine Finanzagentur retten. Zunächst geht er, wie von Carl angemahnt, sehr vorsichtig mit seinem neuen Wissen um. Doch seine angeschlagene Gesundheit macht ihm weiterhin Probleme und das Verhältnis zu seiner Frau Sophie kühlt immer mehr ab. Aufgrund eines langsam wachsenden Verdachts setzt er einen Privatdetektiv auf sie an. Dessen Beobachtungen lösen eine Kette dramatischer Ereignisse aus.

Dies ist mein zweites Buch des Autors Martin S. Burkhardt. Sein Werk „Seelentausch“ hat mir Gänsehaut beschert und mich mit seinem Mix aus Grusel, Mystik und alten Geheimnissen gefesselt. Das neue Buch hat ein eher esoterisches Thema und ich war schon sehr gespannt, wie der Autor damit umgeht.

Ich wurde angenehm überrascht. „Das Echo der Zukunft“ basiert auf einem fantastischen Plot, der mich sofort gepackt hat. Martin S. Burkhardt hat eine spannende Geschichte geschrieben, die bald nicht mehr so unglaublich wirkt, wenn der Lesende sich darauf einlassen kann. Der klare, eher nüchterne Schreibstil unterstützt diesen Eindruck. Die relativ kurzen Kapitel halten die Spannung hoch und der Autor hält das schnelle Tempo bis zum Ende.

Der Hauptcharakter Lars war mir von Beginn an sympathisch. Schnell lernen wir ihn und seine Gedankenwelt kennen. Zwischenzeitlich kam er mir ein bisschen naiv bezüglich seiner Frau vor, aber das macht ihn nur authentischer. Auch seinen riskanten Plan, mit dem er sein Glück retten will, konnte ich gut nachvollziehen. Mit Carl hat er einen richtig guten Freund an seiner Seite, um den er zu beneiden ist. Die beiden haben mehr gemeinsam als Lars denkt. Genau deshalb kann Carl seinen Freund vor einem fatalen Fehler bewahren. Aus Sophie werde ich dagegen nicht richtig schlau. Wir erfahren zwar ihre Beweggründe, aber nicht, wie es dazu gekommen ist, dass sie derart kaltblütig grausam ist.
Das Cover passt ausgezeichnet zum Roman. Das Porträt einer hübschen Frau schwebt über dem Boden eines Pools. Dort, so erfahren wir bald, befindet sich der Übergang zur Parallelwelt.

Mit „Echo der Zukunft“ ist Martin S. Burkhardt ein spannender Fantasy-Thriller gelungen. Ich schätze neue Plots und dieser hat mich fasziniert. Manche Szenen sind brutal, aber nicht übertrieben gewalttätig. Die Geschichte endet anders als ich dachte. Der Schluss ist trotzdem nachvollziehbar und hat mich nicht enttäuscht. Besonders gefällt mir, dass der Autor mit seinem Plot reizvolle Gedankenspiele auslöst. Was wäre in solch einer Parallelwelt alles möglich? Würde ich die Möglichkeit nutzen, dorthin zu reisen? Um was zu tun? Gern hätte ich mehr über Carl erfahren. Wer war sein Mentor, wie hat er die Parallelwelt entdeckt und besucht er diese noch aus eigennützigen Gründen?

Ich vergebe 4,5 von 5 möglichen Sternen und eine klare Leseempfehlung für alle, die genug Fantasie haben, sich auf den fantastischen Plot einzulassen.

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Veröffentlicht am 20.10.2024

Suspekt, äußerst suspekt ...

Mord im Himmelreich
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... findet Björn Kupernikus den Tod eines unbekannten Stand-up-Paddlers im Templiner See. An einen Unfall, wie die Polizei, mag er nicht glauben. Und so fängt alles an:

Seinen Campingurlaub ...

... findet Björn Kupernikus den Tod eines unbekannten Stand-up-Paddlers im Templiner See. An einen Unfall, wie die Polizei, mag er nicht glauben. Und so fängt alles an:

Seinen Campingurlaub im "Himmelreich" hat sich Björn Kupernikus anders vorgestellt. Gleich an seinem ersten Ferientag rettet er noch vor dem Frühstück einen kleinen Hund, findet eine Leiche und lernt die charmante Künstlerin Annabelle kennen. Eine Vernehmung durch den überforderten Ermittler Edgar Fass schließt diese turbulenten Stunden ab. Da Kupernikus schon immer mal als „Tatort“- Kommissar ermitteln wollte, ist seine kriminalistische Neugier geweckt. Als die polizeilichen Ermittlungen stagnieren, beschließen er und seine neue Freundin die Kriminalbeamten zu unterstützen. Werden sie den Killer entlarven?

Bestsellerautor Andreas Winkelmann wagt sich nach zahlreichen spannenden Thrillern zum ersten Mal ins Cosy-Crime-Genre. Als begeisterte Leserin seiner Bücher, war ich gespannt, wie sich der Autor auf dem neuen Terrain schlägt.

Björn Kupernikus, ein ehemaliger Schauspieler spezialisiert auf Nebenrollen, kommt mit seinem betagten Wohnmobil Otto auf den Campingplatz Himmelreich. Obwohl er Zweifel an seiner Kondition hegt, eilt er Annabelle sofort zu Hilfe, um den kleinen Hund mitten auf dem See zu retten. Auch sonst hat er das Herz am rechten Fleck, liebt guten Kaffee und genießt sein Leben. In der Künstlerin Annabelle findet er eine gute Freundin, die unkonventionell ist und erstaunliche Dinge weiß. Zusammen ergeben sie ein ziemlich taffes Ermittlerteam, das die kleine Hündin Pinguin komplettiert.

Der Mikrokosmos Campingplatz spielt in diesem Krimi eine wichtige Rolle. Ob Platzkönig Kolki. Eigner Roger Gross und sein altkluges Töchterchen Henriette oder der vielseitig begabte Thiago, sie alle tragen zur speziellen Atmosphäre dieses Ortes bei. Der Autor hat seine Charaktere auch in den Nebenrollen individuell ausgestattet, egal ob sie Dialekt sprechen, Latzhosen tragen oder eine Bürgerwehr befehligen. Ich hatte schnell das Gefühl, jeden einzelnen zu kennen und fühlte mich im Himmelreich rasch heimisch. Dabei bin ich gar keine Camperin. „Mord im Himmelreich“ entpuppt sich als unterhaltsamer Wohlfühlkrimi, wofür der leise Humor und die anschauliche Sprache des Autors sorgen. Während des Lesens musste ich oft schmunzeln, wozu unter anderem die„David-Hasselhoff-Gedenkbadehose“, (rot), beitrug. Trotzdem wird der Krimi an keiner Stelle seicht oder albern. Auch die Spannung wird nicht vernachlässigt. Dazu tragen die Kapitel aus der Sicht des „Beobachters“ entscheidend bei und einige überraschende Wendungen. Bis zuletzt wusste ich nicht, wer den Paddler ermordet hat. Auch das von mir vermutete Motiv erwies sich nur als mittelbar zutreffend.

Jetzt bin ich sehr gespannt, wie es mit Kaffee-Sommelier Björn, Künstlerfreundin Annabelle und der kleinen Pinguin weitergeht. Der Autor verrät erfreulicherweise im Nachwort, dass er bereits am zweiten Fall des Himmelreichteams schreibt. Dieses Mal müssen wir uns um den Bäckermeister sorgen.

Mein Fazit: Yes, he can! Andreas Winkelmann kann auch Cosy Crime. Ich wurde bestens unterhalten. Für mich als Leser war jederzeit spürbar, dass dieses Buch sorgfältig recherchiert und mit Liebe zum Detail geschrieben wurde. Die leckeren Rezepte am Buchende, das bunte, fröhliche Cover und der Auftritt realer Personen runden das Gesamtwerk ab. „Mord im Himmelreich“ erhält von mir 5 von 5 möglichen Sternen. Für Freunde des Genres ein absolutes Muss!

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Veröffentlicht am 17.10.2024

Es gibt keine zwei gleichen Regenbögen

Die Goldene Schreibmaschine
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Emily ist ein sympathisches, fantasiebegabtes Mädchen, das Bücher und Tiere liebt. Sie wohnt bei ihren Großeltern, da ihre Eltern in Dubai arbeiten. Obwohl sie Oma Rose und Martin, ihren Glücksgroßvater, ...

Emily ist ein sympathisches, fantasiebegabtes Mädchen, das Bücher und Tiere liebt. Sie wohnt bei ihren Großeltern, da ihre Eltern in Dubai arbeiten. Obwohl sie Oma Rose und Martin, ihren Glücksgroßvater, sehr liebt, vermisst Emily ihre Eltern schmerzlich. Wenn die Sehnsucht zu groß wird, flüchtet sie an ihren Lieblingsort, die Anna-Amalia-Bibliothek. Eines Tages entdeckt sie dort den goldenen Schlüssel zu einer geheimen Bibliothek.

Mit diesem geheimnisvollen Fund beginnt ein magisches Abenteuer für Emily. Nach und nach erfasst sie die Macht, die ihr die Goldene Schreibmaschine, das Herzstück der Geheimbibliothek, verleiht. Wenn sie neue Textpassagen auf dem magischen Gerät anfertigt und damit Buchseiten ersetzt, verändert sie die Bücher und letztlich die Welt und auch sich selbst. Zunächst agiert sie vorsichtig, wird dann aber immer forscher. Sie erschafft sich glamouröse Freundschaften und neue Karrieren für ihre Eltern, die dadurch nicht auswandern müssen. Aber ihr Handeln hat auch negative Folgen. Oma Rose verliert ihren geliebten Job in der Bibliothek und Emily vernachlässigt ihre treuen Freunden Charly und Frederick sträflich. Obwohl sie bemerkt, dass ihr sadistischer Lehrer Dr. Dresskau der Geheimbibliothek auf der Spur ist, verliert sie den goldenen Schlüssel an ihn. Dresskau kennt Emilys Skrupel nicht. Er erschafft sich eine sagenhafte Karriere, macht sich zum Fürsten und befehligt eine paramilitärische Miliz, mit der er seine Mitmenschen schikaniert. Seine Traumfrau, Emilys Mutter, wird zu seiner Trophäe, die ihre Tochter jetzt mit Dresskaus Augen sieht. Emilys Unbehagen wächst ständig, doch die Geheimbibliothek wird so scharf bewacht wie Fort Knox. Gibt es noch eine Rettung vor Dresskaus Willkürherrschaft?

Carsten Henn hat wieder eine fantastische Geschichte geschrieben, die uns in ein spannendes Abenteuer entführt. Mühelos gelingt es ihm, eine wundervolle Welt zu erschaffen, in die er seine Lesenden hineinzieht. Mit seiner farbigen, bildhaften Sprache verbindet er Realität und Magie vortrefflich und verleiht seinen Charakteren Individualität. So findet Emily in ihrem ausgeprägten Ordnungssinn Halt, obwohl sie für ihre Eigenart gemobbt wird. Opa Martin leidet an beginnender Demenz, gleichzeitig ist er der Einzige, der spürt, dass die Welt aus den Fugen gerät. Überhaupt finde ich die Hauptcharaktere bis auf eine Ausnahme sehr gelungen. Den Bösewicht, den die Geschichte benötigt, finde ich zu eindimensional gezeichnet. Emily, aber auch die anderen Kinder sind der Willkür und den Launen Dresskaus von Beginn an wehrlos ausgesetzt. Niemand beschützt sie vor seinen Grausamkeiten, schon bevor er die Macht der Goldenen Schreibmaschine beherrscht. Andrerseits empfindet der Leser keinerlei Mitleid für ihn, obwohl er eine abscheuliche Kindheit und Jugend hatte.

Henn greift wichtige Themen auf wie Macht und ihr Missbrauch, das wahre Wesen von Freundschaft, die Konsequenzen, die unsere Taten nach sich ziehen und die Verantwortung, die wir dafür haben. Diese Pfeiler unseres sozialen Lebens bindet er so geschickt in seine Geschichte ein, dass die Folgen richtigen oder falschen Handelns an Emilys und Dresskaus Beispiel gut erklärt werden. Letztlich ergibt sich daraus auch die Lösung für Emilys Wunsch, ihre Welt zu retten.

Das zauberhafte Cover hat mich sofort angezogen. Es wirkt märchenhaft und stimmt gut auf die Geschichte ein. Jedes Kapitel beginnt mit dem Bild einer altmodischen Schreibmaschine mit eingespanntem Papierbogen.

Ich habe mich gern vom Autor in diese so reale und gleichzeitig so magische Welt entführen lassen. Hoffentlich folgen noch viele fantastische Erzählungen, die Junge und Junggebliebene bezaubern. Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen.

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