Die Herbstzeitlose – eine allzu giftige Pflanze
Giftpflanzen gibt es so einige in unseren Gärten, die Herbstzeitlose gehört dazu. Ihre Blüten sind rosa- bis lilafarben, sie ist leicht mit dem Krokus, dessen Blüten jedoch kräftigere Farben aufweisen ...
Giftpflanzen gibt es so einige in unseren Gärten, die Herbstzeitlose gehört dazu. Ihre Blüten sind rosa- bis lilafarben, sie ist leicht mit dem Krokus, dessen Blüten jedoch kräftigere Farben aufweisen oder auch mit dem Bärlauch zu verwechseln.
Martina Siekers Leiche wurde im Garten vor ihrem Haus von ihrem Hund ausgebuddelt, der Ehemann hat daraufhin die Polizei verständigt. Schon der Prolog ist heftig, die Beschreibung direkt gruselig.
Katharina Winkler, kurz Kat genannt, übernimmt den Fall, ihr zur Seite wird der als sehr pedantisch geltende Sebastian Fischer gestellt. Die beiden sind nicht unbedingt ein Dreamteam. Und doch müssen sie zusammenarbeiten, sich auf den anderen verlassen können, was nach anfänglichen Schwierigkeiten dann ganz gut klappt. Kats Eigenart, direkt am Ort des Geschehens Zeichnungen anzufertigen, ist schon oft zugute gekommen. Sie konzentriert sich vollends, versetzt sich in die Täterfigur, um sich den möglichen Vorgang filmisch vor Augen zu führen. Je mehr ich diese beiden Ermittler beobachte, desto näher sind sie mir. Kat sowieso, aber auch Sebastian entpuppt sich als durchaus cooler Typ.
Bei der einen Toten bleibt es nicht, die nächste wird wiederum in einen Privatgarten gefunden. Dem Opfer wurde der Kiefer ausgerenkt, um für die Herbstzeitlose, die aus ihrem Mund zu wachsen scheint, Platz zu schaffen. Ihr Körper ist mit Schnitten übersät, darin finden sie Samen – welcher Sadist ist hier zugange?
Es ist durchaus plausibel, dass sie den Täter im botanischen Bereich suchen und so wie es aussieht, haben sie es mit einem Serientäter zu tun. Auch stellt sich die Frage, wie lange er schon mordet. Das nähere Umfeld der Opfer wird durchleuchtet, was durchaus Sinn macht. Gunnar Schwarz geht dabei raffiniert vor, man wähnt die Ermittler des Öfteren kurz vor dem Durchbruch. Dabei legt er geschickt Fährten aus, die dann doch eher im Sande verlaufen. Die Spannung lässt nie nach, auch sind Kat und Sebastian näher dran, als es für sie gut ist. Was sich ihnen letztendlich präsentiert, hätte ich nicht für möglich gehalten und doch ist das ganze Ausmaß dessen, was alles ans Licht kommt, in sich schlüssig.
Die „Verdorbene Saat“ hat es in sich, es ist ein fesselnder Thriller, wie nicht anders von Gunnar Schwarz zu erwarten. Und nun – am Ende angelangt - hoffe ich, dass ich noch mehr von diesem tollen Ermittlerduo lesen werde.