Profilbild von ojosefine

ojosefine

Lesejury Profi
offline

ojosefine ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ojosefine über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.12.2019

Juwel der Komik?

Portnoys Beschwerden
0

Nach dem Lesen des Klappentextes war ich sehr skeptisch. Ein Roman, der bei seinem Erscheinen als "Juwel der Komik" gefeiert wurde und der von den Masturbationspraktiken eines pubertierenden jüdischen ...

Nach dem Lesen des Klappentextes war ich sehr skeptisch. Ein Roman, der bei seinem Erscheinen als "Juwel der Komik" gefeiert wurde und der von den Masturbationspraktiken eines pubertierenden jüdischen Jungen handelt, was soll der mir sagen? Und in der Tat fand ich nur selten komisch, was der inzwischen zumindest an Lebensjahre gemessen erwachsene Portnoy seinem Therapeuten berichtet, über seine Sexualpraktken, seine gluckenhafte Mutter und die Zwänge der Erziehung in einem jüdischen Umfeld. Interessant, dass die Reise nach Israel für ihn im Fiasko, der Impotenz nämlich, endet.
Insgesamt fand ich die Lektüre sehr aufschlussreich, die Momente der Komik sind aber weitgehend an mir vorbeigegangen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.12.2019

Fieses Machwerk

Die große Verschwulung
0

Schon der Titel lässt Widerliches vermuten.
Rassismus, Fremdenhass und Homophobie, pfui.
Wäre es doch beim Katzenkrimi geblieben.

Schon der Titel lässt Widerliches vermuten.
Rassismus, Fremdenhass und Homophobie, pfui.
Wäre es doch beim Katzenkrimi geblieben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.12.2019

Streckenweise spannend

Die perfekte Strafe
1

"Die perfekte Strafe" (Originaltitel: Perfect Death) ist der dritte Band einer Reihe, kann aber auch ohne Kenntnis der Vorgängerbände gelesen werden.
Über die Story verrät schon der Klappentext mehr als ...

"Die perfekte Strafe" (Originaltitel: Perfect Death) ist der dritte Band einer Reihe, kann aber auch ohne Kenntnis der Vorgängerbände gelesen werden.
Über die Story verrät schon der Klappentext mehr als nötig: Der Täter plant akribisch seine Annäherung an die Opfer, gewinnt ihr Vertrauen und mordet, in gleicher Weise pirscht er sich an trauernde Angehörige heran, um sich anschließend an ihrem Leid zu weiden.
Neben diesem Fall beschäftigt das Ermittlerteam jedoch noch der plötzliche Tod ihres ehemaligen Chefs Begbie, der augenscheinlich, unerklärlich für alle Kollegen, Selbstmord begangen hat.
Das Team um DCI Ava Turner, die sich schwertut mit ihrer neuen Rolle als Vorgesetzte und dazu noch mit einer schikanösen Chefin zu tun hat, wird komplettiert durch den schottischen Franzosen Luc Callanach, den intelligenten Tripp und den unsensiblen, schlechte Stimmung verbreitenden Lively.
Helen Fields Schreibstil ist angenehm, und ihre Beschreibungen der Örtlichkeiten und Personen sind anschaulich, so dass man sowohl die Befindlichkeiten der Ermittler nachvollziehen kann, als auch sich in Täter und Opfer einfühlen kann.
Der Einstieg in die Story ist packend, die Geschichte ist gut konstruiert, und die Autorin versteht es über eine lange Strecke die Spannung aufrecht zu erhalten. Die ersten beiden Drittel leben von verwickelten Handlungssträngen und häufigem Wechsel der Erzählperspektive.
Im letzten Drittel werden in aller Eile, so der Eindruck, die Fäden zusammengeführt, ein paar Probleme durch Ableben der "Richtigen" gelöst, kurz noch die Ursache für das kranke Verhalten des Täters geklärt, und ganz zum Schluss entsteht noch der Eindruck, dass die Autorin ins Genre "Romance" wechselt. Letzteres muss man mögen, auch im Hinblick auf weitere Bände der Reihe, ich mag das nicht.
Wegen des guten Erzählstils und der eingangs packend konstruierten Handlung hat mich das Ende besonders enttäuscht.
Daher: nur bedingt eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 10.12.2019

Ein Alltagsdrama

Mann und Frau
0

"Udi und Na'ama führen eine Ehe, die von Ereignissen der Vergangenheit belastet ist. Wer trägt die größere Schuld? Udi, der fast den Tod der gemeinsamen Tochter Noga verschuldete? Oder Na'ama, die Udi ...

"Udi und Na'ama führen eine Ehe, die von Ereignissen der Vergangenheit belastet ist. Wer trägt die größere Schuld? Udi, der fast den Tod der gemeinsamen Tochter Noga verschuldete? Oder Na'ama, die Udi verletzte, weil sie der Versuchung, mit einem charismatischen Maler fremd zu gehen, nur mit Mühe widerstand? Wo hatte der Reigen der Enttäuschungen und Abhängigkeiten, der sich ausweglos um sich selbst dreht, seinen Ursprung gehabt? Oder musste es so kommen, bei einer Liebe, die schon begann, als beide noch Kinder waren?"

Dies ist wahrhaftig kein Buch, das gute Laune hinterlässt. Trotzdem ist das Lesevergnügen ungetrübt, dieser Roman hat mich restlos begeistert.
Die Genauigkeit, mit der beschrieben wird, wie sich die Figuren voneinander entfernen, sich Verletzungen zufügen, um sich selbst wieder zu finden, hat mich beeindruckt. Seltsamerweise gelingt das der Autorin, ohne dass man verstört zurück bleibt. Einfach grandios.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.11.2019

Ein phantastisches Leseerlebnis

Die Hohen Berge Portugals
0

"Lissabon, Anfang des 20. Jahrhunderts: In einem sogenannten Automobil begibt sich der junge Tomás auf eine abenteuerliche Expedition in die Hohen Berge Portugals. Ein tragikomischer Roadtrip beginnt - ...

"Lissabon, Anfang des 20. Jahrhunderts: In einem sogenannten Automobil begibt sich der junge Tomás auf eine abenteuerliche Expedition in die Hohen Berge Portugals. Ein tragikomischer Roadtrip beginnt - der ein unvorhergesehenes Ende nehmen soll. Doch das ist erst der Anfang einer phantastischen Geschichte, die die einsame Gegend noch Jahrzehnte später umweht wie ein tragischer Zauber. " so der Klappentext.

Lange war mir nicht klar, wohin die Reise gehen soll, die so rasant in Lissabon beginnt.
Was hat es zum Beispiel auf sich mit dem iberischen Nashorn?
Vor allem im Mittelteil hatte ich so meine Zweifel. Umso überraschender war dann der dritte Teil, in dem plötzlich alles rund wird.
Ein phantastisches Leseerlebnis!