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Veröffentlicht am 07.06.2022

Wer war es wirklich

Das Haus der stummen Toten
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Dieser Thriller der jungen Autorin Camilla Sten hat mich richtig gepackt.
Aus dem Klappentext kann man ja den groben Inhalt entnehmen. Was sich dann aber im Verlauf dieser überaus spannenden ...

Dieser Thriller der jungen Autorin Camilla Sten hat mich richtig gepackt.
Aus dem Klappentext kann man ja den groben Inhalt entnehmen. Was sich dann aber im Verlauf dieser überaus spannenden und gut zu lesenden Geschichte abspielt, erwartet kaum jemand.
Die Hauptpersonen Vivianne und ihre Enkelin und Erbin Eleanor sind perfekt gezeichnete Figuren, der Handlungsort, ein abgelegenes Gutshaus, von dem kaum jemand der Betroffenen wusste , kaltes, eisiges, stürmisches Wetter und die Angst und jede Menge Frust tun ein Übriges, diesen Thriller zu einem lesenswerten Buch zu machen.
Kurzer Inhalt aus meiner Sicht:
Eleanor ruft ihre Großmutter Vivianne Mittwochs immer an und kommt jedes Wochenende zum Abendessen.
Aber diesmal kommt Eleanor gerade rechtzeitig, um ihre Großmutter sterbend vorzufinden. Sie sieht auch den Täter, kann ihn aber wegen einer Gesichtsblindheit nicht erkennen.
Sie erbt unter anderem ein Gut, Solhöga, von dem sie nichts wusste.
Sie fährt mit ihrem Verlobten, Sebastian dorthin, ebenso ihre Tante, man will sich mit einem Notar und dem Gutsverwalter treffen, um einen Nachlassbestand zu erstellen.
Gar nicht so einfach, wie sich herausstellt, denn nicht jeder ist der, der er vorgibt zu sein.
Eleanor stöbert sich durchs Haus und macht einige Entdeckungen, denen sie aber keine Bedeutung beimisst.
Und dann geht es Schlag auf Schlag, Das Tagebuch einer ehemaligen Bediensteten eröffnet völlig neue Ansichten auf das Leben, das auf dem Gut einmal stattgefunden hat.
Spannung ist bis zur letzten Seite garantiert.
Auch das Cover vermittelt die düstere Stimmung.

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Veröffentlicht am 03.06.2022

Schatten, Nebel, Stimmen, Gesichter

Der Schatten aus der Tiefe
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Die Autorin Nathali Gutz hat sich die Mühe gemacht und vor einen sehr realen historischen Hintergrund sechs weniger reale Gruselgeschichten zu setzen.

Das Besondere daran ist noch dazu, daß diese Ludditenaufstände ...

Die Autorin Nathali Gutz hat sich die Mühe gemacht und vor einen sehr realen historischen Hintergrund sechs weniger reale Gruselgeschichten zu setzen.

Das Besondere daran ist noch dazu, daß diese Ludditenaufstände es sind, die einem die Haare zu Berge stehen lassen sollten, nicht die Gruselgeschichten selbst.

In der Zeit um 1813 hatten es die Kleingewerbebetriebe mit ihren meist sehr menschlichen Strukturen sehr schwer, gegen die aufkommende maschinelle Fabrikation zu halten.

Menschen, denen es an ordentlicher Wohn-, Ess- Gesundheitsversorgung ohnehin schon mangelte, wurden auch noch wie Sklaven in den Arbeitsprozess eingespannt.

Die sechs Gruselgeschichten steckt man da ganz leicht weg, sind sie doch der Angst der meist nicht sehr gebildeten einfachen Leute geschuldet.

Ich finde sie aber sehr interessant und trotz allem unterhaltsam.

Das Cover mit dem gemauerten Brunnen passt zu einer der Geschichten.

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Veröffentlicht am 01.06.2022

Schwebfliege versus Schmeissfliege

Die Schwebfliege
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Der Roman der " mörderischen Schwester " Anja Gust entführt in ein Milieu, von dem nur wenige wissen, was da so abgeht.

Hinnerk Thies ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Norderstedter Stadtverwaltung, ...

Der Roman der " mörderischen Schwester " Anja Gust entführt in ein Milieu, von dem nur wenige wissen, was da so abgeht.

Hinnerk Thies ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Norderstedter Stadtverwaltung, Abteilung Ökologie und Umwelt. Und er interessiert sich für Schwebfliegen, daher sein Spitzname.

Eines Tages gerät er in eine unschöne Situation mit einem noch unschöneren Kerl und seiner " Freundin".

Er bemerkte gar nicht, dass er sozusagen " gelenkt" worden war und fand sich in einer armseligen Absteige wieder. Und dort kam es zu ganz und gar unschönen Dialogen, die so verwickelt waren, dass am Ende genau das Gegenteil von dem gesagt wurde, was am Beginn des Gespräches Sache war.

Die " Dame" kam auch prompt zu ihm in die Wohnung, weil sie angeblich Angst vor ihrem " Beschützer" hatte. Und so geht es durch das gesamte Buch. Es strotzt vor witzigen, undurchschaubaren Dialogen, die manchmal ermüdend sind, aber nie langweilig. Und es kommen ständig neue Personen dazu, daher werden auch die Verwicklungen immer intensiver.

Rein gesellschaftspolitisch ein besonders hoher Anteil der unteren Klasse.

Aber auch die Politik wird nicht aussen vor gelassen, man muß das Buch ganz einfach lesen.

Aber das Buch macht auch Hoffnung, denn da gibt es eine - nicht ganz unvorhersehbare- Überraschung.

Das Cover zeigt eine Schwebfliege.

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Veröffentlicht am 25.05.2022

Lucie Girard als Geisel der Russen

Mord bei Anruf
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Luc Wingers Mord-Serie ist diesmal besonders erschütternd, denn es trifft die Kommissarin nicht nur beruflich, sondern privat. Ihre Tochter und ihre Pflegetochter werden als Geiseln genommen.

Lucie und ...

Luc Wingers Mord-Serie ist diesmal besonders erschütternd, denn es trifft die Kommissarin nicht nur beruflich, sondern privat. Ihre Tochter und ihre Pflegetochter werden als Geiseln genommen.

Lucie und Patric haben seit einigen Jahren eine Pflegetochter, die von ihnen wie ein eigenes Kind aufgenommen, erzogen und geliebt wird,

Nun plötzlich meldet sich die echte Mutter, eine Agentin des israelischen Mossad-Geheimdienstes, sie will aussteigen und sich um ihre Tochter kümmern. Große Aufregung im Hause Leclerc-Girard.

Angelique, die Agentin muss allerdings noch einen Auftrag fertig ausführen, bevor sie ihren Vorgesetzten ihren Ausstieg mitteilen kann.

Dazu kommt es aber nicht mehr, Angelique wird mittels Giftgas in einem Telefonhörer ermordet, die Mädchen Aude und Sophie als Geiseln genommen und nun seitens der Russen Forderungen gestellt.

Die haben aber nicht mit Lucie gerechnet, die sich todesmutig im Austausch gegen die Mädchen in die Hände der KGB-Agenten begibt.

Und dann bleibt kein Stein mehr auf dem anderen.

Spannend und sehr emotional ist dieser Krimi, den man, wie jeden Luc Winger, nicht aus der Hand legen kann, ehe man ihn ausgelesen hat.

Auch das Cover vermittelt den Glamour der 70er Jahre sehr eindrucksvoll.

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Veröffentlicht am 23.05.2022

Tankstopps können Leben verändern

HUNT – Kein Weg zurück
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Der Autor Jochen Frech hat mit seinem Thriller HUNT ein sehr spannungsreiches, rasantes Werk geschrieben, das nichts auslässt.

Die Protagonisten Lex und Marie erleben eine ungewöhnliche Geschichte, die ...

Der Autor Jochen Frech hat mit seinem Thriller HUNT ein sehr spannungsreiches, rasantes Werk geschrieben, das nichts auslässt.

Die Protagonisten Lex und Marie erleben eine ungewöhnliche Geschichte, die sich zu einer Flucht um den halben Erdball entwickelt. Mehrere Mafia-Gruppen sind den beiden auf der Spur.

Marie ist im Besitz von Daten, die Steuerbetrüger entlarven können, Lex ist ein ambitionierte Surfer, aber um einiges naiver, was ihm auch zum Verhängnis wird.

Der Autor lässt die Figur des Lex die Geschichte in der Ich-Form schreiben, was das ganze Geschehen noch um ein Quäntchen intensiver macht.

Immer wieder erklären Rückbesinnungen, warum Lex so oder anders reagiert.

Sex und Geld spielen nicht unwichtige Nebenrollen.

Und trotzdem möchte ich weder in der Haut von Lex oder Marie stecken.

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