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Veröffentlicht am 02.07.2019

Lust auf Märchen

Der Geist von Cavinello d'Alba
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Caroline Sesta macht Lust auf Märchen. Das vorliegende Buch ist nicht das erste, mit dem es problemlos gelingt.
Die Autorin, die sich in ihrer Wahlheimat Piemont ganz offensichtlich sehr wohl ...

Caroline Sesta macht Lust auf Märchen. Das vorliegende Buch ist nicht das erste, mit dem es problemlos gelingt.
Die Autorin, die sich in ihrer Wahlheimat Piemont ganz offensichtlich sehr wohl fühlt, schreibt aber nicht einfach nur irgendwelche romantischen Geschichten, nein, sie verknüpft fundiertes geografisches und geschichtliches Wissen äusserst interessant mit Gegenwart und Vergangenheit. Dabei bekommt man, wie gesagt, nicht nur Lust auf mehr davon, sondern überlegt auch noch, vielleicht einmal in diese schöne, wilde Region Italiens mit den hohen Bergen, den Seen und der Poebene auf Urlaub zu fahren.
Könnte ja sein, daß der Geist von Cavinello d'Alba gerade im selben Schloß(hotel) urlaubt.
Zur Geschichte : Eine junge Frau erfährt erst sehr spät, daß sie gar nicht das Kind ihrer vermeintlichen Eltern ist. Sie erbt ein altes Schloß im Piemont, fährt kurzerhand hin, schaut es sich an und nimmt das Erbe an. Was ihr dann in diesem alten Gemäuer widerfährt, das sollte jedoch jeder selbst lesen.
Ein richtiges Märchen zu Träumen.

Veröffentlicht am 26.06.2019

Gleichbleibend gut

Weiße Fracht
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Lost in Fuseta - mittlerweile greife ich blind nach den Lost-Romanen von Gil Ribeiro.
Die Hauptperson, der Asperger Leander Lost, den es wegen eines EU-Austauschprogrammes der Kriminalpolizei ...

Lost in Fuseta - mittlerweile greife ich blind nach den Lost-Romanen von Gil Ribeiro.
Die Hauptperson, der Asperger Leander Lost, den es wegen eines EU-Austauschprogrammes der Kriminalpolizei nach Fuseta in Portugal verschlagen hat, ist ein derart interessanter Mensch, dass es mir immer wieder Freude macht, von seinen Aktivitäten bei der portugiesischen Polizei zu lesen.
Im neuesten Roman Ribeiros geht es um " Weiße Fracht".
Die portugiesische Truppe, bestehend aus Graciana Rosado, Carlos Esteves, Miguel Duarte, Cristina Sobral, Graces Schwester Soraia, die deutschen Ermittler M&M, Manz und Mohrmann, die im laufenden Fall bei den Ermittlungen ( nicht) helfen, und auch noch die spanische Polizistin Senhora Vega, sie alle arbeiten gut zusammen, um einen Drogenring zu sprengen. Es gibt Tote und Verletzte, wie in jedem Roman dieses Genres, aber der Autor hat sich auf fünf Tage im Juli beschränkt und der Fall ist tatsächlich gelöst. Sogar mit einer guten Nachricht am Schluß, aber die wird nicht verraten.
Absolut lesenswert, besonders natürlich, wenn man in der Nähe von Faro Urlaub macht.

Veröffentlicht am 30.05.2019

Frauenfreundschaft

Freibad
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Mit diesem Buch ist es der Autorin Libby Page gelungen, einen Roman über echte Frauenfreundschaft zu schreiben.
Natürlich geht es auch um das Schwimmbad, es ist der Vermittler dazu.
Die junge ...

Mit diesem Buch ist es der Autorin Libby Page gelungen, einen Roman über echte Frauenfreundschaft zu schreiben.
Natürlich geht es auch um das Schwimmbad, es ist der Vermittler dazu.
Die junge Frau, Kate, ist Journalistin bei einem kleinen regionalen Blatt und soll über die geplante Schließung des Brockwell-Schwimmbades berichten.
Die alte Frau, die 87jährige Rosemary, die ihr ganzes Leben in Brixton verbracht hat, und vor zwei Jahren ihren Mann George verloren hat, geht täglich dort ins Schwimmbad und jeder kennt sie.
Diese beiden Frauen treffen also aufeinander und lernen sich kennen, freunden sich an und bald kämpfen beide einen erbitterten Kampf gegen eine Projektentwicklungsfirma, die aus dem Schwimmbad ein privates, luxuriöses Fitnessstudio machen möchte.
Es dauert nicht lange, bis sich in dem Vorort eine verschworene Gemeinschaft gebildet hat, die nicht nur für den Erhalt des Schwimmbades kämpft, sondern die sich gegenseitig um sich und besonders Rosemary kümmert.

Das Buch liest sich , als würde man man im Wasser schwimmen.
Die Charaktere sind wunderbar beschrieben und könnten echt sein. Die Handlung kommt ohne große Highlights aus, läßt aber nichts an Spannung und Emotionen vermissen.
Ganz nebenbei möchte ich erwähnen, daß im Kapitel 43 eines der schönsten Eheversprechen steht, die ich je gehört habe.
Das Cover könnte passender nicht sein, ein Schwimmbecken mit Schwimmern aus der Vogelperspektive.
Und auch den Fuchs, der dort herumschleicht, sollte man beachten.

Veröffentlicht am 26.05.2019

Ein Leben

Die Lotosblüte
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Dieser Roman des koreanischen Autors Hwang Sok-Yong zeichnet ein Sittenbild des 19. Jahrhunderts in Asien.
Hauptperson ist die Koreanerin Shim Chong, die von ihrer Stiefmutter an einen reichen ...

Dieser Roman des koreanischen Autors Hwang Sok-Yong zeichnet ein Sittenbild des 19. Jahrhunderts in Asien.
Hauptperson ist die Koreanerin Shim Chong, die von ihrer Stiefmutter an einen reichen Chinesen als Zweitfrau verkauft wird.
Die Beschreibung des Rituals, bei dem sie ihren richtigen Namen aufgeben soll und einen neuen Namen ( für ein neues Leben ) bekommt, treibt einem die Gänsehaut hervor.
Der alte Chinese stirbt und ihr Schicksal ist ein weiterer Verkauf.
Aber sie lernt auch, daß man Männer mit einem solchen Körper, wie sie ihn besitzt, manipulieren kann und das setzt sie voll ein.
Auch die Liebe geht an ihr nicht vorüber und so heiratet sie zuerst einen jungen Musiker, von dem sie aber durch viele Umstände wieder getrennt wird, der zweite Ehemann ist ein Japaner, ein Angehöriger des Königshauses.
Aber dann spielt die Politik in ihr Leben und ihr Mann wird getötet.
Wenn man sich vorstellt, unter welchen Umständen diese junge Frau von ihrer Heimat getrennt wird, wie sie in Freudenhäusern arbeiten muß und sich ihren Lebensunterhalt verdienen muß, obwohl in Asien eine Prostituierte einen völlig anderen gesellschaftlichen Status hat, wie z. B. im Europa der gleichen Zeit, zieht man den Hut vor ihrem Lebenswillen und ihrer Lebenseinstellung.
Ein Buch, das auch die politischen Wirren dieser Zeit beschreibt.
Und am Ende des Buches gibt es eine alphabetisch geordnete Aufstellung aller Begriffe, die im Buch vorkommen,und mit denen ein nicht mit dem Thema befasster Leser sich vielleicht doch schwertut.
Das Cover ist sehr gut auf den Inhalt abgestimmt und vermittelt die asiatische Gelassenheit.

Veröffentlicht am 07.05.2019

Die normale Jasmijn

Mein Leben als Sonntagskind
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Da ist mir ein echtes 5Sternebuch in die Hände gefallen.
Fesselnd von der ersten Seite an.
Judith Vissers autobiografischer Roman um Jasmijn und ihre Nöte mit ihrer Umwelt ist von einer Wissenden ...

Da ist mir ein echtes 5Sternebuch in die Hände gefallen.
Fesselnd von der ersten Seite an.
Judith Vissers autobiografischer Roman um Jasmijn und ihre Nöte mit ihrer Umwelt ist von einer Wissenden geschrieben und läßt den Leser an einem Leben teilhaben, das alles andere als einfach ist, obwohl es einfach ist.
Jasmijn , die ein liebes, aber für alle ein etwas eigenbrötlerisches Mädchen mit recht andersartigen Gewohnheiten ist, weiß genau so wenig wie ihre Eltern, daß sie ein Aspergersyndrom - Kind ist. In der Zeit, in der sie Kind und Jugendliche ist, war das noch kaum bekannt.
Aber das Leben war trotzdem nicht einfach für sie, denn viele Menschen um sie herum, Lärm, grelles Licht, all das hat ihr große Probleme gemacht.
Ihre Hündin Senta, die sie abgöttisch geliebt hat, hat sie verstanden und es ist ein festes Band zwischen den beiden gewachsen. Als Senta krank wird und eingeschläfert werden muß, ist Jasmijn so traurig, daß sie selbst sterben will, um wieder mit Senta vereint zu sein.
Keiner merkt etwas, weil sie sich immer wieder einmal zurückzieht, ihre Mutter sagt: " So ist sie eben " .
Im Buch wird die Entwicklung Jasmijns wunderbar akribisch und sehr einfühlsam beschrieben.
Auch die Liebe geht an Jasmijn nicht vorbei, aber eben anders als bei ihren Mitschülerinnen und ihrer einzigen echten Freundin Kirstin, die zu ihr hält und instinktiv versteht, was bei Jasmijn anders ist.
Ein ganz besonders lesenswertes Buch, das sowohl zum Lachen als auch zu Tränen rührt .