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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.05.2018

Unverändert gut

Kluftinger
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Der neue Kluftinger-Krimi von Klüpfel und Kobr , die nun seit 15 Jahren schreiben, läßt absolut keine Alterserscheinungen erkennen.
Das Cover zeigt schon, worum es sich im neuen Werk dreht.
Detailverliebt ...

Der neue Kluftinger-Krimi von Klüpfel und Kobr , die nun seit 15 Jahren schreiben, läßt absolut keine Alterserscheinungen erkennen.
Das Cover zeigt schon, worum es sich im neuen Werk dreht.
Detailverliebt und dennoch nicht vom roten Faden abweichend, schreibt sich das Autoren-Duo von Beginn an durch die Handlung, die aber schon keinen Gag ausläßt, aber dabei nie zu Wiederholungen greift.
Wer sich von einem Kluftinger-Roman Spannung erhofft, wird gut bedient und bekommt als Zugabe noch eine Riesenportion Situationskomik dazu.
Die Figuren, allen voran Kluftinger selbst und auch seine Erika, sind so liebevoll gezeichnet, dazu kommt ein kleiner Schuß Ironie und schon ist das Menü perfekt.
Neu in diesem Roman ist Kluftingers Enkelkind und eine kurze, aber schöne Rolle spielt auch ein Tier.
Wie sich alles abspielt, was die Kollegen so treiben, wie seine Vorgesetzte sich um ihn sorgt, das alles macht diesen Krimi mit seinen Protagonisten so sympathisch und wenn beschrieben wird, wie sich Kluftinger an einem Buffet bedient und nebenbei noch ein Einstellungsgespräch führt, kann man einfach nur laut herauslachen.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Vorhersehbar

Die Schönheit der Nacht
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Der Roman von Nina George ist schwer einzuordnen.
Das Cover ist ebenfalls wenig aussagekräftig.
Eine netter Gag ist es, das Lesebändchen in der gleichen Farbe wie den Druck des Namens der Autorin ...

Der Roman von Nina George ist schwer einzuordnen.
Das Cover ist ebenfalls wenig aussagekräftig.
Eine netter Gag ist es, das Lesebändchen in der gleichen Farbe wie den Druck des Namens der Autorin zu nehmen.
Die Handlung selbst ist nachvollziehbar, eher langsam und gefühlvoll. Vieles sagen die Protagonistinnen gar nicht, sie denken es nur. Zwei Frauen, Claire die Ältere, Erfahrenere und Julie, die noch sucht. Allerdings weiß sie nicht genau, was. Bis sie es findet. Dazwischen der Versuch, schwimmen zu lernen, was irgendwann auch gelingt. Claire dagegen weiß, was sie will, und auch, was sie nicht will. Aber auch sie sucht nach der Erfüllung, dem ganz großen Gefühl.
Beide schwimmen sich frei im wahrsten Sinne des Wortes.
Hintergrund ist der Ort Trevignon an der bretonischen Küste, wo Claire aufgewachsen ist, unter der Obhut ihrer Großmutter Jeanne, einer Schriftstellerin.
Das Ende ist mehr oder weniger offen, der Leser kann die Geschichte in jede Richtung weiterdenken.

Veröffentlicht am 20.04.2018

Wahrheit?

Wahrheit gegen Wahrheit
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Die Autorin Karen Cleveland hat da wohl in ein Wespennest gestoßen.
Ihr Roman " Wahrheit gegen Wahrheit", erschienen im btb-Verlag, greift ein Allzeit-Thema von großer Brisanz auf.
Immer schon ...

Die Autorin Karen Cleveland hat da wohl in ein Wespennest gestoßen.
Ihr Roman " Wahrheit gegen Wahrheit", erschienen im btb-Verlag, greift ein Allzeit-Thema von großer Brisanz auf.
Immer schon hatten die Amerikaner Angst vor der Spionage der Russen. Und umgekehrt wird es wohl genau so sein.
Keiner vertraut keinem und jeder ist vor dem anderen auf der Hut.
Der Inhalt wird relativ schnell erkannt, aber wie so oft, liegt die Würze in den Kleinigkeiten. Und davon gibt es in diesem Roman genug.
Das Hoffen, dass die Befürchtungen sich nicht bewahrheiten, das Bangen, dass nicht auch noch die Kinder in die ganzen Machenschaften hineingezogen werden, noch dazu, wo es finanziell nicht grade rosig aussieht.
Die Angst, dass jemand mitbekommt, was Vivian, die Protagonistin des Romans, bei ihren Recherchen entdeckt hat. Soll sie sich einem befreundeten Kollegen anvertrauen? Was passiert dann?
Der Feind ist ein scharfer Beobachter, die Angst allerdings ein schlechter Berater.
Diese Angst, dass der eigene Mann ein feindlicher Spion ist, das Wankeln, ob man auf die Forderungen eingehen soll, auch wenn der eigene, geliebte, Mann dazu rät. Weil er ja auf der anderen Seite steht, seit Jahren schon.
Angenehm an der Gestaltung des Buches ist, dass die Kapitel nie sehr lang sind und die Handlung wirklich gut strukturiert ist. Die Spannung steigt von Kapitel zu Kapitel und das Lesen gestaltet sich zur emotionellen Achterbahnfahrt.
Ganz leicht kitschig ist dann allerdings das Ende der Geschichte.
Das Cover passt perfekt zur Story, der Prägedruck wertet die Taschenbuchausgabe auf.

Veröffentlicht am 15.04.2018

Wunderschön

SOFIAN Der Sarazene
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Caroline Sestas Roman ist ein zartgesponnener Traum.
Im Piemont des Jahres 933 beginnt die Geschichte mit einem Sarazenen-Überfall auf ein Dorf . Nicht, wie es der Ehrenkodex damals bereits ...

Caroline Sestas Roman ist ein zartgesponnener Traum.
Im Piemont des Jahres 933 beginnt die Geschichte mit einem Sarazenen-Überfall auf ein Dorf . Nicht, wie es der Ehrenkodex damals bereits vorschrieb, sondern mit Raub und Mord. Und zwar ausnahmslos, gnadenlos. Sofian, ein junger Krieger aber hatte Skrupel, als er in einer Truhe ein junges Mädchen, Federica, fand. Er verschonte es. Später verließ er seine Truppe und schlich zurück zu dem Mädchen, das verwirrt und tieftraurig inmitten der Toten saß. Er zwang sie, mit ihm zu gehen und das Verlangen, sie zu beschützen, gewann die Oberhand.......
Eine bittersüße Liebesgeschichte nahm ihren Lauf.
Sofian ließ das letzte Haar von 1079, das er von Federica noch hatte, (man hatte sie ihm damals ins Gesicht geworfen), vom Wind verblasen. Seine Trauer um Federica war unendlich.
Im Winter 2012 macht Federica eine für sie traumatische Entdeckung. Einen ungewohnt gekleideten Mann, der mitten im winterlichen Fluß steht und fischt.
Immer wieder sieht sie ihn, auch in ihren mittlerweile heftigen Alpträumen. Und nur sie sieht ihn, was dazu führt, daß sie daran zu zweifeln beginnt, ob sie geistig ganz gesund ist. Sie und ihre Freundin Maria schieben die Schuld daran dem kurz zuvor erfolgten tödlichen Unfall von Federicas Eltern zu.
Eine Psychologin wird eingeschaltet. Sie bringt Federica zu einer alten Frau und diese erklärt Federica vieles, bringt sie damit aber auf einen gefährlichen Weg.
Federicas Alpträume hören zwar auf, aber sie fühlt sich allein gelassen und in Sofians Schuld, denn die Federica des Jahres 933 hat ihn nie erhört, obwohl sie sich zu ihm hingezogen gefühlt hatte, aber ihre Religion war stärker gewesen.
Und dann hatte sie ihn verloren.
Federica ist hin- und hergerissen, was soll sie tun?
Caroline Sesta schreibt wunderschön, oft poetisch und verwendet Wortwendungen, die man nur selten findet, aber gerade das macht den großen Reiz dieser Geschichte aus.
Bevor der Roman beginnt, kann man sich in die geschichtlich fundierte Einführung über die Sarazenen, ihre Wege nach und durch Europa einlesen.
Und noch ein Tipp: Bitte, hören Sie sich den Buchtrailer ( Link bei der Buchvorstellung) an. Man kann sich dann sehr gut vorstellen, was die Federica von 933 gehört hat, wenn Sofian abends sein Gebet sang.
Alles in allem eine traumschöne Ballade aus dem Piemont.

Veröffentlicht am 03.04.2018

Herausforderung für Viola

Eine Liebe in Apulien
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Zuerst sieht man dieses wunderschöne Titelbild des Covers. Ich finde es sehr gut und passend zur Story gewählt. Die Autorin Sabrina Grementieri läßt ihren Figuren im Roman viel Spielraum, sich ...

Zuerst sieht man dieses wunderschöne Titelbild des Covers. Ich finde es sehr gut und passend zur Story gewählt. Die Autorin Sabrina Grementieri läßt ihren Figuren im Roman viel Spielraum, sich zu entwickeln. Die Hauptperson, Viola, erbt von ihrer Großmutter ein Gut, das zwar vom Zahn der Zeit recht angenagt ist, aber über eine gute Grundsubstanz verfügt. Viola entscheidet sich, das Erbe anzunehmen und in Apulien zu bleiben.
Nach und nach lernt sie, sich in das Leben mit allen örtlichen Gepflogenheiten einzufügen, lernt viele wichtige und weniger wichtige Leute kennen und beginnt mit der Planung und den kleineren Arbeiten, bis die Genehmigung zum Bau eines Hotels erteilt wird.
Aber sie hat auch Widersacher, denen ihr Plan so gar nicht passt. Und sie hat Hilfe von Leuten, die es gut mit ihr meinen und sie unterstützen.
Natürlich spielt auch die Liebe eine große Rolle im Buch, aber nichts geht ganz glatt vonstatten, es gibt eine Menge Verwicklungen, Missverständnisse und auch Versöhnung.
Wenn man begonnen hat, zu lesen, fällt es schwer, wieder aufzuhören, denn der mitreissende Schwung, den die Autorin vorgibt, macht neugierig, was als Nächstes passiert.
Alles in Allem ein leicht verdauliches Lesevergnügen, ideal für die Sommerferien, man spürt direkt den Wind vom Meer her durch die Olivenhaine brausen.
Absolut empfehlenswert.