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Veröffentlicht am 16.06.2022

Das Überlebens-U-Boot

Das U-Boot
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Nach dem " Tunnel " gibt es nun auch das U-Boot von Hans Leister.
Eine mitreissende Story, die man nur langsam verdaut und lange darüber nachdenken kann und soll, denn so ganz unrealistisch ist ...

Nach dem " Tunnel " gibt es nun auch das U-Boot von Hans Leister.
Eine mitreissende Story, die man nur langsam verdaut und lange darüber nachdenken kann und soll, denn so ganz unrealistisch ist sie nicht.
Eine rein weibliche U-Boot-Besatzung der israelitischen Armee, Zeit- irgendwann, Ort-Mittelmeer.
Leah, Marinesoldatin, wird für ein Projekt ausgesucht, an dem erstmals nur Frauen eine U-Boot-Besatzung bilden sollen. Einzige Ausnahme, kommandiert wird das Boot von einem Mann, genannt: der Alte.
Bestückt mit Waffen aller Art patroulliert das Schiff durchs Mittelmeer.
Noch während ihrer Ausbildung dafür lernt Leah Uri kennen und nach reiflicher Überlegung wird die Beziehung durch Hochzeit und Hauskauf gefestigt. Uri will Kinder, aber Leah hat einen langfristigen Vertrag, sie kann nur aussteigen, wenn sie schwanger ist.
Als das U-Boot für 6 Wochen auf Fahrt geht, bemerkt Leah erst unter Wasser, dass sie ein Kind bekommt, aber da ist es zu spät, sie muß diese Zeit durchhalten.

Zur gleichen Zeit macht sich im Gaza-Streifen der Palästinenser Tarik, frisch verwitwet mit zwei erwachsenen Kindern an seine Arbeit. Er hat für die Hamas einen Tunnel nach Ägypten gebaut, durch den Waren und Menschen gebracht werden, eine recht gefährliche Sache. Seine Tochter Amany, leicht autistisch, aber mit Interesse an Computerarbeit und einem guten Blick und Gedächtnis für Landkarten verdient sich gutes Geld damit.

Leah , die nun keine Möglichkeit hat, Uri von ihrer Schwangerschaft zu berichten, versieht wie jede ihrer Kameradinnen ihren Dienst an Bord. Bis eines Tages alles aus dem Ruder läuft. Das Schiff verliert alle Kontakte zur Heimat, auch zu befreundeten Schiffen der US-Navy, es ist kaum lenkbar und schlingert und schwankt.
Der Kapitän und eine Kameradin wollen sich das genau ansehen, das Boot taucht auf, und die beiden klettern hinaus, kommen aber nicht zurück, sie sind von etwas Unbekanntem bewußtlos geworden. Der Kapitän kann nicht mehr gerettet werden, Leah wird die neue Kommandantin.
Ihre Aufgabe ist es nun, herauszufinden, was da passiert ist und was nun zu tun ist.

In der gleichen Zeit befindet sich Tarik mit Amany im Tunnel, als er Wassereinbruch bemerkt. Mit viel Glück kommen beide aus dem Tunnel heraus, aber auch draussen ist nichts, Nichts, kein Baum, kein Haus, einige Leichen, alles wie frisch gewaschen.
ZU Fuß schlagen sie sich nach Tel Aviv durch und geraten in eine Kontrolle, dort erfahren sie, dass ein gewaltiger Tsunami alles zerstört hat.

Hier ist aber noch lange nicht alles zu Ende, aber das sollte man selbst lesen. Mit sehr viel Einfühlungsvermögen schreibt der Autor, wie Leah diese Schläge hinnimmt und ihr Schicksal meistert.

Zum Ende hin gibt es auch noch eine Überraschung.
Das Cover ist genial und passt genau zur Geschichte.
Das Buch sollte man gelesen haben.

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Veröffentlicht am 14.06.2022

Sarah startet durch

Inselluft
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Jette Hansens Roman " Inselluft " ist ein hübscher, gut lesbarer Roman mit Ecken und Kanten.

Sarah hat eine Stelle als Postbotin auf der Insel Föhr angenommen, weil sie in ihrem Alltag mit ihren Problemen ...

Jette Hansens Roman " Inselluft " ist ein hübscher, gut lesbarer Roman mit Ecken und Kanten.

Sarah hat eine Stelle als Postbotin auf der Insel Föhr angenommen, weil sie in ihrem Alltag mit ihren Problemen nicht mehr zurechtkommt.

Ein Kollege, der zudringlich wird, eine aufgelöste Beziehung und noch vieles mehr. Und ihre Allergie, das alles will sie auf der Insel mit ihrer Luft und dem Seeklima loswerden.

Dabei kommen ihr viele nette und freundliche Inselbewohner zu Hilfe und nun hat sie ein weiteres Problem, soll sie bleiben oder wie vorgesehen nach einem halben Jahr wieder zurück in ihre Heimat fahren.

Ein wunderschönes Cover mit einem typischen Friesenhäuschen lädt zum Zugreifen ein.

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Veröffentlicht am 13.06.2022

Erinnerungen an die Vergangenheit

Der Rätselmann
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Kommissar Arne Stiller, bekennender Jalta Still-Anhänger hat einen neuen Fall. Eigentlich einen alten, aber das stellt sich erst fast zu spät heraus.

Gleich zwei Polzeipräsidenten müssen unter grauenhaften ...

Kommissar Arne Stiller, bekennender Jalta Still-Anhänger hat einen neuen Fall. Eigentlich einen alten, aber das stellt sich erst fast zu spät heraus.

Gleich zwei Polzeipräsidenten müssen unter grauenhaften Umständen ihr Leben lassen, ein Obdachloser wird ebenfalls tot aufgefunden , Arne Stiller weiss gar nicht, wo er zuerst mit der Ermittlung beginnen soll. Eigentlich wollte er sich auf seine beginnende Beziehung mit der Pathologin Martina konzentrieren, aber das musste warten.

Seine Kollegen bemühen sich nach Kräften, ihn zu unterstützen, aber eigentlich haben sie nur ein paar vage Vermutungen, sonst nichts in der Hand.

Bis der Rätselmann, wie er sich nennt, mit dem Dresdner Volksblatt Kontakt aufnimmt und ganz Dresden von den Rätseln, die der Mann verschickt, erfährt.

Inge, Arnes Assistentin und große Hilfe, soll obendrein in den Ruhestand geschickt werden, und nach und nach tauchen jede Menge Gründe für Arne auf, die das in Frage stellen, denn Inge war ihm immer eine zuverlässige Hilfe.

Eine grosse Rolle spielt auch die im Polizeimuseum ausgestellt Enigma-Maschine, die Arne mit den Rätseln gleich in Verbindung bringt.

Er als Kryptologe kann und will das Rätsel lösen, er bekommt vom Rätselmann aber immer nur kleine Häppchen zugespielt.

Geling es Arne, das Rätsel rechtzeitig zu knacken, ehe noch etwas viel Schlimmeres passiert?

Auch das Cover zeigt Beweisstücke, die es in sich haben.

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Veröffentlicht am 07.06.2022

Wer war es wirklich

Das Haus der stummen Toten
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Dieser Thriller der jungen Autorin Camilla Sten hat mich richtig gepackt.
Aus dem Klappentext kann man ja den groben Inhalt entnehmen. Was sich dann aber im Verlauf dieser überaus spannenden ...

Dieser Thriller der jungen Autorin Camilla Sten hat mich richtig gepackt.
Aus dem Klappentext kann man ja den groben Inhalt entnehmen. Was sich dann aber im Verlauf dieser überaus spannenden und gut zu lesenden Geschichte abspielt, erwartet kaum jemand.
Die Hauptpersonen Vivianne und ihre Enkelin und Erbin Eleanor sind perfekt gezeichnete Figuren, der Handlungsort, ein abgelegenes Gutshaus, von dem kaum jemand der Betroffenen wusste , kaltes, eisiges, stürmisches Wetter und die Angst und jede Menge Frust tun ein Übriges, diesen Thriller zu einem lesenswerten Buch zu machen.
Kurzer Inhalt aus meiner Sicht:
Eleanor ruft ihre Großmutter Vivianne Mittwochs immer an und kommt jedes Wochenende zum Abendessen.
Aber diesmal kommt Eleanor gerade rechtzeitig, um ihre Großmutter sterbend vorzufinden. Sie sieht auch den Täter, kann ihn aber wegen einer Gesichtsblindheit nicht erkennen.
Sie erbt unter anderem ein Gut, Solhöga, von dem sie nichts wusste.
Sie fährt mit ihrem Verlobten, Sebastian dorthin, ebenso ihre Tante, man will sich mit einem Notar und dem Gutsverwalter treffen, um einen Nachlassbestand zu erstellen.
Gar nicht so einfach, wie sich herausstellt, denn nicht jeder ist der, der er vorgibt zu sein.
Eleanor stöbert sich durchs Haus und macht einige Entdeckungen, denen sie aber keine Bedeutung beimisst.
Und dann geht es Schlag auf Schlag, Das Tagebuch einer ehemaligen Bediensteten eröffnet völlig neue Ansichten auf das Leben, das auf dem Gut einmal stattgefunden hat.
Spannung ist bis zur letzten Seite garantiert.
Auch das Cover vermittelt die düstere Stimmung.

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Veröffentlicht am 03.06.2022

Schatten, Nebel, Stimmen, Gesichter

Der Schatten aus der Tiefe
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Die Autorin Nathali Gutz hat sich die Mühe gemacht und vor einen sehr realen historischen Hintergrund sechs weniger reale Gruselgeschichten zu setzen.

Das Besondere daran ist noch dazu, daß diese Ludditenaufstände ...

Die Autorin Nathali Gutz hat sich die Mühe gemacht und vor einen sehr realen historischen Hintergrund sechs weniger reale Gruselgeschichten zu setzen.

Das Besondere daran ist noch dazu, daß diese Ludditenaufstände es sind, die einem die Haare zu Berge stehen lassen sollten, nicht die Gruselgeschichten selbst.

In der Zeit um 1813 hatten es die Kleingewerbebetriebe mit ihren meist sehr menschlichen Strukturen sehr schwer, gegen die aufkommende maschinelle Fabrikation zu halten.

Menschen, denen es an ordentlicher Wohn-, Ess- Gesundheitsversorgung ohnehin schon mangelte, wurden auch noch wie Sklaven in den Arbeitsprozess eingespannt.

Die sechs Gruselgeschichten steckt man da ganz leicht weg, sind sie doch der Angst der meist nicht sehr gebildeten einfachen Leute geschuldet.

Ich finde sie aber sehr interessant und trotz allem unterhaltsam.

Das Cover mit dem gemauerten Brunnen passt zu einer der Geschichten.

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