Alicia Zett hat wieder ein wunderbares, queeres Jugendbuch rausgehauen!
Wie Farben im RegenCaro ist leidenschaftliche Bäckerin und würde am liebsten nach dem Abi ihr eigenes Café eröffnen. Ihre Eltern sehen dies jedoch lediglich als Luftschloss und würden sich wünschen, ihre Tochter studiere ...
Caro ist leidenschaftliche Bäckerin und würde am liebsten nach dem Abi ihr eigenes Café eröffnen. Ihre Eltern sehen dies jedoch lediglich als Luftschloss und würden sich wünschen, ihre Tochter studiere später "etwas Richtiges". Ähnlich geht es ihnen mit Caros Beziehung zu Sam. Dass sich ihre Tochter als lesbisch labelt, geht ihnen ein kleines bisschen gegen den Strich. Caro selbst fühlt sich mit ihrem Label sehr wohl und empfindet diesen als safespace. Als die Sommerferien enden und Caro endlich zurück auf Schloss Mare ist, gilt ihrer größten Freude dem Wiedersehen mit ihrer Beziehungsperson. Diese wirkt jedoch ihr gegenüber abwesend und Caro versteht nicht, wieso. Erst, nachdem Caro die angespannte Situation anspricht, öffnet sich Sam und outet sich bei ihr als trans Mann. Nun stellen sich Caro viele Fragen und Ängste werden geschürt. Wie wird sich die Beziehung der beiden nun verändern? Wird sie ihren Freund auch nach einer Transition noch attraktiv finden? Und was ist mit ihrem eigenen Label?
Alicia Zett nimmt ihre Leserschaft mit auf eine sensible und empathische Reise. Caro steht mit ihren Gefühlen und Gedanken im Fokus. Ich habe sie als sehr empfindsamen Charakter sehr zu schätzen gelernt. War sie mir als Figur aus den vorigen Büchern nur als "das Mädel mit den Back- und Tupperwaren" bekannt, kann sie hier erstmals Tiefe zeigen.
Neben der Beziehungsthematik und der Transition Samuels, werden in dem dritten Band auch Familiendynamiken, Zukunftsängste und mental health angesprochen. Zwar wirkt die Geschichte ernster als die vorigen Bände, dennoch würde ich hinsichtlich des positiven Blicks auf die Queerness der Charaktere auch dieses Buch als Wohlfühlbuch bezeichnen. Ich war gedanklich sehr gerne ein letztes Mal mit der Clique unterwegs. Vor allem den optimistischen Ausblick in die Zukunft der einzelnen Charaktere empfand ich als wholesome.