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orfe1975

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2018

Kindergarten oder lieber Arbeit?

Kindergarten? Nö, heute nicht!
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Cover:
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Titel und Cover sind in schönen, bunten Farben gestaltet. Die Hauptfigur ist genüsslich auf einem Grashalm kauend und im Gras liegend zu sehen. Man fragt sich willkürlich bei ...

Cover:
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Titel und Cover sind in schönen, bunten Farben gestaltet. Die Hauptfigur ist genüsslich auf einem Grashalm kauend und im Gras liegend zu sehen. Man fragt sich willkürlich bei dem Titel, was ihn dazu veranlasst, so gemütlich liegen zu bleiben. Diese Situation macht neugierig und die Schrift könnte auch so im Kindergarten verwendet werden. Es weckt Aufmerksamkeit und erweckt durch die bunten Farben direkt Interesse, vor allem weil alles glänzend gedruckt ist.
Das Seitenformat ist etwa so groß wie Din-A5 und das Buch liegt als Hardcover gut in der Hand.

Inhalt:
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Der kleine Hase Jimmy geht eigentlich gerne in den Kindergarten. Doch dann kommt Dickohr Kalle vorbei gehoppelt und zieht ihn auf, er sei so klein, dass er noch in den Kindergarten müsse. Kalle dagegen darf bereits bei seinem Opa in der Autowerkstatt mitarbeiten. Das ärgert Jimmy und er beschließt, lieber Mama und Papa zur Arbeit zu begleiten, weil dies sicher aufregender ist als Kindergarten.

Mein Eindruck:
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Ich habe das Buch mit meiner 4 Jahre alten Tochter gelesen. Uns gefielen die liebevollen, bunten Zeichnungen sofort. Pro Doppelseite ist ein Bild vorhanden, auf der Eingangsseite sind sogar beide Seiten illustriert. So gibt es beim Vorlesen immer viel zu gucken. Besonders toll fanden wir die Suche nach der Schnecke "Speedy Sheila", die sich auf jeder Seite an einem anderen Ort versteckt. Schade und etwas irritiert waren wir, dass Kalle Langohr auf keiner Seite zu sehen war, obwohl er zweimal in der Geschichte vorkommt und seine Kommentare wesentlich für die Handlung von Jimmy sind.

Meine Tochter geht eigentlich gerne in den Kindergarten. Die wenigen Tage, an denen sie mal nicht in den Kindergarten geht, haben eher damit zu tun, dass sie im Kindergarten zuvor ein unschönes Erlebnis hatte. Dadurch, dass sie unsere Arbeitsstätten bereits besichtigt hat, weiß sie, dass Kindergarten doch auf Dauer spannender ist. Trotzdem, oder gerade deshalb hat ihr die Geschichte Spaß gemacht. Immerhin ist der Vater von Jimmy Polizist und die Mutter baut Häuser, da könnte man doch eine spannendere Aufgabe erwarten als nur leise herumzusitzen, die Straße auf und ab zu laufen oder vor dem Computer zu "spielen", oder? Doch auch diese Arbeit ist für Kinder zumindest nicht so toll wie im Kindergarten toben und spielen zu dürfen. Diese Botschaft wird hier vermittelt und sicher können sich hiermit die meisten Kinder identifizieren. Zudem ist dies ein guter Anlass, sofern noch nicht geschehen, mit dem Kind über die eigene Arbeit zu reden und sie ihm zu erklären.

Das Buch ist für Kinder ab drei Jahren geeignet, die Texte sind entsprechend kurz und gut verständlich gehalten. Die gesamte Länge der Geschichte ist perfekt für zwischendurch oder eine kurze Gute-Nacht-Geschichte.

Fazit:
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Schön illustrierte kurze Geschichte darüber, warum Kindergarten lustiger ist als Arbeit. Das Suchen der Schnecke macht besonderen Spaß!

Veröffentlicht am 15.07.2018

Zwei Enten im Rasenden Roland auf Rügen

Der Kohledieb von Rügen
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Cover:
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Auf dem Titelbild sind die beiden Badeenten Quack und Quacki vor der Dampflokomotive des "Rasenden Roland" auf Rügen abgebildet, mit den sogleich der Schauplatz der Handlung ...

Cover:
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Auf dem Titelbild sind die beiden Badeenten Quack und Quacki vor der Dampflokomotive des "Rasenden Roland" auf Rügen abgebildet, mit den sogleich der Schauplatz der Handlung passend markiert wird. Oben rechts sieht man eine Art Logo, das suggeriert, dass "Quack & Quacki entdecken die Welt" eine Reihe darstellt. Bisher ist dies der einzige Band, aber offensichtlich sind weiter geplant. Das Buchformat ist etwas größer als die Maxi-Pixies, als Hardcover jedoch noch stabiler und eignet sich hervorragend zum mitnehmen. Für eine Foto-Kindergeschichte ist das Cover sehr gelungen, denn die Entchen sind sehr anziehend und das Format wird Kinderhänden gerecht.

Inhalt:
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"Im Bahnhof Putbus am Morgen um acht, die Kohle ist weg, wer hat das gemacht? Nur etwas Ruß noch übrig blieb, Quack und Quacki suchen den Kohledieb!" So beginnt die Suche der beiden Enten quer durch die Bahnhöfe und durch den Zug "Rasender Roland" nach dem Übeltäter, der die Kohle der Lok gestohlen hat.

Mein Eindruck:
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Optisch gefiel uns das Buch sehr gut. Die Enten sind an jeder Station ihrer Sucher platziert und man erkennt an den Fotos sofort, wo man sich befindet. So bekommen Kinder, die diese Dampfeisenbahn noch nicht kennen, gute Eindrücke von dem Zug und von den im Betrieb involvierten Personen. Für Kenner des "Rasenden Roland" ist es genauso schön, die lieb gewonnenen Ecken wiederzuentdecken. Ich selber kannte diese Eisenbahn bereits und war gespannt, wie meine Tochter das Buch aufnehmen würde, die alte Züge liebt, aber diesen konkret noch nicht kannte.

Uns gefiel gut, dass die ganze Geschichte in Reimform erzählt wird. So kann man sich das Wichtigste gut merken und der Text lässt sich locker und schwungvoll vorlesen. Inhaltlich merkt man dem Buch an, dass es für Kinder ab 3 Jahren ist. Die Texte pro Seite sind sehr kurz und die Erklärungen zu den einzelnen Tätigkeiten knapp gehalten. Es wird lediglich aufgezählt, wen die Entchen besuchen, wie z. B. Michael, den Fahrdienstleiter, Fabian, das Kind auf dem Bahnsteig oder den Zugführer Friedemar. Das ist für die Zielgruppe sicherlich ganz passend, um sie nicht zu überfordern. Meiner Tochter war es etwas zu wenig. Sie ist mittlerweile vier Jahre alt und viel ausführlichere Texte gewohnt. Wir hätten uns je eine weitere Seite gewünscht, die noch mehr auf die Tätigkeiten der besuchten Personen tiefer eingeht. Dafür haben wir viel neben der Geschichte diskutiert und ich habe ihr z. B. erklärt, wie die Fahrkarten früher entwertet wurden oder warum die Dampflokomotive Kohle als "Essen" benötigt, wie im Buch beschrieben. Dieser Diskussionseffekt war auch schön und meiner Tochter hat das Buch beim ersten Vorlesen auch ganz gut gefallen. Allerdings war nach der Aufklärung das Buch auch nicht mehr so spannend. Einzig ein paar außergewöhnliche Bilder wie die alte Toilette im Zug oder der alte Ofen wurden von ihr später noch ein paar Mal angesehen.

Fazit:
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Schöne Entdeckungsreise rund um die Dampfeisenbahn auf Rügen. Für Kinder ab 3 geeignet, für ältere Kinder ist das Buch ggf. nicht anspruchsvoll genug

Veröffentlicht am 15.07.2018

Wasser ist Leben

Die Geschichte des Wassers
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Cover:
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Das Cover fügt sich gut an den ersten Band der Umwelt-Quadrologie an. Es ist im gleichen sandfarbenen Ton gehalten und passend zum Titel sieht man diesmal ein Boot, das sich leicht ...

Cover:
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Das Cover fügt sich gut an den ersten Band der Umwelt-Quadrologie an. Es ist im gleichen sandfarbenen Ton gehalten und passend zum Titel sieht man diesmal ein Boot, das sich leicht ausgestanzt auf dem Titelbild befindet. Leider ist es nicht das Boot, um das es eigentlich im Roman geht. Dennoch ist es sehr ansprechend gestaltet und als Hardcover mit Schutzumschlag sowie einem Lesebändchen ist der optische Eindruck perfekt.

Inhalt:
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In zwei Erzählsträngen (Gegenwart und nahe Zukunft), erzählt Maja Lunde von den Leben zweier unterschiedlicher Menschen, ihren Beziehungen, ihren Verlusten und Ängsten und welche Rolle das Wasser darin spielt. Zum einen ist da Signe, eine 70 jährige Umweltaktivistin, die im Norwegen des Jahres 2017 dafür kämpft, dass die Eisblöcke und Wasserläufe erhalten werden. Dabei gerät sie in Konflikt mit ihrer Mutter und ihrem Freund, die als "modern" und "fortschrittlich" denkende Menschen nur den eigenen, kurzfristigen Wohlstand im Auge haben. Dieser Konflikt zerstört letztendlich ihr Beziehungsgeflecht. Zum anderen gibt es in Frankreich im Jahre 2041 David, der mit seiner kleinen Tochter Lou flieht, weil es im eigenen Land zu wenig Wasser gibt. Es gibt Krieg um die Wasserbestände und noch vorhandenen Nahrungsmittel. Bei der Flucht werden sie getrennt von Davids Frau Anna und Lous Bruder August, der noch ein Säugling ist. Sie hoffen, im Flüchtlingslager wieder zusammenzufinden. Als die beiden in einem Garten ein verlassenes Segelboot finden, keimt Hoffnung auf.

Mein Eindruck:
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Nachdem ich "Die Geschichte der Bienen" begeistert verschlungen hatte, war ich sehr gespannt auf den 2. Teil. Auch diesmal bleibt die Autorin ihrem Stil treu, verknüpft mehrere Erzählstränge mit Hilfe eines bestimmten Gegenstandes miteinander. Durch das gegenseitige Unterbrechen der Handlungsstränge bleibt der Spannungsbogen konstant. Dieses mal ist die Geschichte weniger komplex aufgebaut, denn es gibt nur zwei Erzählstränge (der Plot der Vergangenheit fehlt). Zudem fand ich diesen Roman weniger informativ als der Band über Bienen. Lunde setzt diesmal ihren Schwerpunkt mehr auf die Gefühle und Beziehungen der Menschen, weniger auf den Umweltaspekt. Dieser rahmt die Handlung zwar ein und es gibt ein paar wenige Passagen, in der erklärt wird, wie es zu den verheerenden schlechten Zuständen kommen konnte, aber insgesamt war vieles nur angedeutet.

"Ich nähere mich, muss klettern, um ganz nah heranzukommen, die Schnitte wurden dort gesetzt, wo der Gletscher am steilsten abfällt. Ich ziehe einen Handschuh aus, lege meine Hand darauf, das Eis lebt unter meinen Fingern, mein Gletscher, ein großes, ruhiges, schlummerndes Tier, aber auch ein verletztes Tier, und es kann nicht brüllen, in jeder Minute, jeder Sekunde, wird es angezapft, es liegt längst im Sterben." (S. 16f.)

Mir fehlte stellenweise der aufklärerische Aspekt sowie der Hoffnungsschimmer. Der Roman war durchweg in einer erdrückenden Stimmung geschrieben. Zum einen waren die menschlichen Verluste an sich eine Tragödie, bei der ich schwer die Tränen zurückhalten konnte. Zum anderen liest sich der Roman so, dass es nichts gibt, was man tun könnte, um diesen Entwicklung aufzuhalten oder zu verlangsamen. Angesichts der Tatsache, dass da Jahr 2041 erschreckend nah an die Gegenwart angrenzt, lässt mich dieser Roman mit einer großen und hilflosen Beklemmung zurück. Sicherlich sind viele der Aspekte bekannt, die Lunde anklingen lässt. Doch über die konkreten Hintergründe und möglichen Gegenmaßnahmen wird der Leser im Unklaren gelassen.

"Wasser hat keine eigene Farbe, es ist die Welt ringsherum, die ihm seine Farbe verleiht, die Spiegelung des Himmels, der Umgebung, Wasser ist nie einfach nur Wasser. Wasser nimmt alles auf und wirbelt um alles herum, mit dem es in Berührung kommt. Wasser ist Humus, Sand, Lehm, Plankton. Wasser färbt sich vom Boden, den es bedeckt. Wasser spiegelt die Welt." (S. 396)

Das Buch war bis zum Ende spannend und flüssig geschrieben. Doch die Auflösung am Ende ließ mich leider leicht enttäuscht und ratlos zurück.

Fazit:
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Bei der Fortsetzung der Umwelt-Quadrologie liegt der Schwerpunkt leider zu sehr auf menschlichen Tragödien als Umweltaufklärung, trotzdem berührend und aufrüttelnd geschrieben.

Veröffentlicht am 26.06.2018

Die Suche nach den eigenen Wurzeln

Dhanyavaad Mama
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Cover:
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Das Titelbild zeigt die Autorin, um die es in dieser Geschichte auch geht. Mir persönlich gefällt schwarz-weiß nicht so gut, zumal im Inneren des Buches sonst Farbfotos verwendet ...

Cover:
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Das Titelbild zeigt die Autorin, um die es in dieser Geschichte auch geht. Mir persönlich gefällt schwarz-weiß nicht so gut, zumal im Inneren des Buches sonst Farbfotos verwendet werden. Es wirkt etwas altmodisch. Aber es ist ausdrucksstark und der Blick direkt auf den Betrachter hat mich sehr angesprochen. Man fühlt sich Isabel dadurch sehr nah.

Inhalt:
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In diesem Buch erzählt die Autorin ihre persönliche Adoptionsgeschichte: Als Säugling von 6 Monaten wird Isabel zusammen mit ihrer Zwillingsschwester in einem indischen Kinderheim aufgenommen und von einem deutschen Ehepaar adoptiert und in Deutschland großgezogen. Obwohl sie sehr viele Liebe und Geborgenheit in ihrem neuen Elternhaus erfährt, quälen sie Träume über ihre Vergangenheit und der Wunsch, ihre wahren Eltern kennen zu lernen. Also begibt sie sich auf die Suche. Unterstützt wird sie dabei von ihrer Familie und später von ihrem Freund Mike, der mit ihr dieses Buch geschrieben hat. Leider gestaltet sich die Suche schwieriger als erwartet und sie stößt immer wieder auf Lügen und Verschlossenheit. Bis sie endlich zu ihrem Ziel gelangt, braucht es drei Indienreisen und viel Geduld und Durchhaltevermögen.

Mein Eindruck:
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Direkt zu Beginn hat mir die Gestaltung des Buches gut gefallen. Während es heutzutage aus Kostengründen oft nur einen kompakten Fototeil in der Mitte gibt, sind hier die Fotos wie bei einem Tagebuch passend in den jeweiligen Kapiteln zu finden. So muss man nicht ständig blättern und hat das Geschilderte direkt vor Augen. Der Schreibstil hat mich ebenfalls sehr berührt, denn Isabel schreibt sehr offen und ehrlich über ihre Gefühle und bei ihren Indienreisen beschreibt sie detailreich und treffend ihre Erlebnisse. So hat man das Gefühl, als wäre man dabei gewesen. Ihre Geschichte ist so packend und berührend geschrieben, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen wollte.
In letzter Zeit habe ich viele Bücher über Indien und Reisen dorthin gelesen, doch in diesem Buch habe ich doch wieder was dazu gelernt. Und wer wissen möchte, was es mit dem seltsam klingenden Titel auf sich hat, sollte unbedingt bis zum Schluss durchhalten! Von mir eine klare Leseempfehlung.

Fazit:
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Eine packende und berührend geschriebene Biographie mit einer aufrüttelnden Thematik - Macht nachdenklich und lehrt einen viel über Indien und dessen Kultur.

Veröffentlicht am 24.06.2018

Eigner ermittelt wieder!

Jenseits auf Rezept
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Cover:
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Das Titelbild macht neugierig: eine schwarze Katze in der Abenddämmerung sieht einerseits idyllisch aus, hinterlässt in Kombination mit dem Titel aber auch ein leichtes Unwohlsein. ...

Cover:
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Das Titelbild macht neugierig: eine schwarze Katze in der Abenddämmerung sieht einerseits idyllisch aus, hinterlässt in Kombination mit dem Titel aber auch ein leichtes Unwohlsein. Da eine schwarze Katze auch Unglück bringen kann, wirkt die Szene auf den zweiten Blick eher unheimlich.

Inhalt:
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Sonja König aus dem neuen Therapiezentrum des Dorfes ist tot. Ertrunken in der Donau. Doch war ihr Tod ein Unfall oder Mord? Immerhin verdrehte sie einigen Männern gleichzeitig den Kopf inklusive ihrem Chef. Und mysteriöser Weise sind kurz zuvor zwei ältere Herrschaften verstorben, die in dem Therapiezentrum Patient waren. Aus Altersgründen gestorben, so scheint es. Alles rein zufällig. Wirklich? Major Paul Eigner geht der Sache auf den Grund.

Mein Eindruck:
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Vorweg: Dies ist der 2. Fall für Major Eigner. Nachdem ich "Faule Marillen" verschlungen hatte, konnte ich es nicht erwarten, wie es mit Eigner weitergeht. Es ist nicht zwingend erforderlich, den ersten Teil zu kennen, jedoch hilfreich, um vor allem Eigners persönliche Entwicklung besser nachvollziehen zu können. Der Fall selbst ist in sich abgeschlossen.

Bereits von Anfang an habe ich mich wieder in der Wachau zu hause gefühlt. Als Neueinsteiger erhält man die wichtigsten Infos, als Eigner-Bekannter erhält man erste Einblicke, wie weit sich die Charaktere seitdem verändert haben, bzw. dass sich private Veränderungen ankündigen. Der Einstieg in den Fall ist mit viel Spannung verbunden, Frau Lercher versteht es, durch geschickt gelegte Spuren den Leser immer wieder etwas zu verwirren und teilweise auf den falschen Pfad zu führen, so bleibt es bis zum überraschenden Schluss durchweg spannend. Ich musste den Krimi daher in fast einem Rutsch verschlingen.
Die Sprache ist manchmal gefühlvoll, oft geprägt von Humor und einer scharfen Beobachtungsgabe sowie durchweg beeinflusst vom Wachauer Dialekt. So wirkt die ganze Handlung authentisch und ist unterhaltsam zu lesen. Am Ende des Buches gibt es ein Glossar für alle nicht Wachauer, den ich allerdings kaum bemühen musste, da ich generell ganz gut Dialekte verstehen kann.
Schön sind auch die Landschaftsbeschreibungen, durch die die Umgebung der Wachau lebendig wird und man nebenher auch Anregungen für Wanderrouten und Sehenswürdigkeiten erhält. Man fühlt sich so, als wäre man selbst vor Ort.

Im Privatleben von Eigner und seinen Verwandten entwickelt sich vieles zum Positiven, so dass der zweite Band insgesamt für mich eine noch bessere Stimmung verbreitet.
Insgesamt ist Frau Lercher wieder mal ein hervorragender Krimi gelungen mit einem sympathischen Ermittler, Humor, einer scharfen Beobachtungsgabe, viel Lokalkolorit und jeder Menge Spannung bis zum Schluss. Diese Wachau-Krimis haben für mich Suchtpotenzial!

Fazit:
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Der 2. Eigner ist (fast) noch besser als der erste - mit Spannung, Humor, Lokalkolorit und einem netten Ermittler mit positiver Persönlichkeitsentwicklung - Lerchers Wachaukrimis haben Suchtpotenzial!