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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.09.2017

Tiergeschichte über Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt

Gute Freunde - ein großer Schatz
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Cover und Gestaltung:
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Das Buch ist ein Hardcover mit stabilen, glänzend bedruckten Seiten. Es liegt aufgrund seiner Größe angenehm in der Hand und ist für Kinderhände gut durchzublättern. ...

Cover und Gestaltung:
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Das Buch ist ein Hardcover mit stabilen, glänzend bedruckten Seiten. Es liegt aufgrund seiner Größe angenehm in der Hand und ist für Kinderhände gut durchzublättern. Das Titelbild ist schön bunt gestaltet und die putzigen Käfer und Grashüpfer als bunte Gemeinschaft wirken mit ihrer Fröhlichkeit sofort ansteckend auf den Betrachter. Sehr ansprechend gestaltet.

Inhalt:
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Das Hirschkäferpärchen Luise und Leopold ist auf der Flucht, da ihr Heimatwald abgeholzt wurde. Bei der Suche nach einem neuen Zuhause entdecken sie eine alte Eiche, die ihnen ein neues Heim gibt. Aber nicht nur ihnen, denn im Laufe der Zeit adoptieren sie ein ausgesetztes Maikäferbaby, helfen anderen Tieren und gewinnen Freunde und neue Mitbewohner dazu. Die bunt zusammengewürfelte Eichengemeinschaft unterstützt sich gegenseitig und hilft am Ende durch Teamwork, Leopold aus einer großen Gefahr zu befreien.

Mein Eindruck:
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Die lustigen Illustrationen im Buch haben uns sofort angesprochen. Für den Geschmack meiner bald 4-jährigen Tochter waren es jedoch zu wenig. Aber auch wenn sich ein Großbild (1 Seite einnehmend) nur alle paar Seiten zeigte, so gab es dazwischen immer mal wieder Abbildungen der vereinzelten Figuren, die auch die jüngere Leserschaft bei Laune halten dürften.
Die 93 Seiten des Buches sind leider nur in 3 Kapitel eingeteilt. Zum einen ist dies für die Aufmerksamkeitsspanne zum Vorlesen einfach zu lang. Auch für die älteren Kinder halte ich eine Kapitellänge von über 20 Seiten für zu lang. Zum anderen hätten sich aufgrund der Kapitelstrukturen problemlos Unterthemen für weitere Kapitel angeboten. So blieb nur, das Kapitel als Vorleser selbst einzuteilen und einen Cut einzufügen.

Die Geschichte selbst ist kindgerecht gestaltet, die Sätze in einer angenehm Länge und doch so atmosphärisch, das man den Wald und die Umgebung der Figuren sehr gut vor Augen hat. Die Handlung beginnt mit der Flucht von Luise und Leopold aus dem abgeholzten Wald auf der Suche nach einer Heimat. Nach und nach finden sie dann ein Heim und stoßen durch ihre Neugier und Hilfsbereitschaft auf immer mehr Freunde, die sich ihnen anschließen. Dabei müssen sie zwischendurch auch das ein oder andere Abenteuer bestehen. Was uns sehr gut gefiel, ist die Offenheit der beiden. Es gibt keine Vorurteile und es stört auch nicht, dass andere Tiere andere Bedürfnisse haben. Im Gegenteil: Diese Unterschiede tragen dazu bei, dass sich alle in der Gemeinschaft gegenseitig ergänzen und helfen können. Nebenher erfährt man einiges über das Waldleben und wird sensibilisiert für die Auswirkungen, die der Mensch auf dieses Ökosystem hat - leider oft nicht im positiven Sinne. Doch alles passiert in der Verpackung des Abenteuers, nicht mit erhobenen Zeigefinger. Durch die Abenteuer gibt es immer wieder spannende Momente zum Mitfiebern und manchmal auch zum Mitlachen. Gestört haben uns manches mal nur einige Längen innerhalb der Kapitel, Situationen sind etwas zu ausschweifend beschrieben worden. Der Aspekt, dass Leopold zu viel isst, wurde meiner Ansicht nach zu häufig negativ hervorgehoben. Auch wenn dies für das Ende von Relevanz ist und am Ende diese Aussage indirekt relativiert wird, hat es mich persönlich gestört. Meine Tochter fand seinen großen Hunger allerdings eher belustigend, ohne wertend zu werden. Das sehen Kinder sicher etwas anders.

Alles in allem eine schöne Geschichte, die viele wichtige Themen wie Flucht, Neuanfang, Abenteuer, Zusammenhalt, aber auch die liebenswerten Eigenschaften krabbeliger Waldbewohner in liebevoller Weise behandelt. Aufgrund der Längen der Kapitel, aber auch innerhalb der Geschichte ist der Reiz des erneuten Lesens allerdings nicht sehr hoch - schade.

Fazit:
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Bunt und liebevoll illustrierte Geschichte über Flucht, Neuanfang, Abenteuer, Zusammenhalt und das Leben im Wald - leider stellenweise etwas langatmig

Veröffentlicht am 20.07.2017

Harveys Vatertagsgeschenke

Mit jedem Jahr
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Cover:
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Das Bild eines kleinen Mädchens, das seine Hand schützend in die eines Mannes mit kaputten Jeans legt, rührt bereits beim ersten Anblick. Da der Kopf des Mädchens nur halb, der ...

Cover:
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Das Bild eines kleinen Mädchens, das seine Hand schützend in die eines Mannes mit kaputten Jeans legt, rührt bereits beim ersten Anblick. Da der Kopf des Mädchens nur halb, der des Mannes gar nicht zu sehen ist, macht das Bild gleich neugierig und passt sehr gut zum beschriebenen Inhalt einer Vater-Tochter-Geschichte. Das Buch als Hardcover mit Schutzumschlag liegt gut in der Hand. Von der Gestaltung her definitiv ein Grund, in der Buchhandlung aufmerksam zu werden.

Inhalt:
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Harvey wächst sehr behütet bei Ihren Eltern auf. Ihr Vater ist Juwelier und es fehlt ihr an nichts. Zufällig erfährt sie von Jason, dem Bruder ihres Vaters, der ein böser Mensch sein soll, weil er jemand blind geprügelt hat. Doch ihr Vater sagt auch, dass er seine Gründe hatte und ein gutes Herz. Als Harvey sieben ist, sterben ihre Eltern bei einem Unfall. So kommt sie zu Jason, der von der Sozialarbeiten ausfindig gemacht wurde. Obwohl sich dieser anfangs wehrt, nimmt er sich doch Harvey an und Jahr für Jahr wachsen die beiden zusammen.

Mein Eindruck:
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Ich bin von Anfang an gut in die Geschichte hinein gekommen. Harvey ist ein aufgewecktes Mädchen, das sehr gut beobachten kann. Der Schreibstil ist trotz der schweren Kost sehr poetisch und man ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Besonders beeindruckt hat mich ein Zitat vom Anfang der Geschichte, als Harvey sieht, wie eine junge Frau im Geschäft ihres Vaters eine Kette anprobiert:

"Die goldenen Kette wurde der Frau auf einem roten Kissen gereicht, so wie Harvey es in der Kirche gesehen hatte. Ihre Mutter sagte, die Leute kauften zu Weihnachten gerne goldene Kreuze, weil Jesus am Kreuz gestorben war. Harvey hatte einmal ein Bild vom sterbenden Jesus gesehen. Er hatte den Kopf hängen lassen, als wäre er traurig. Und da waren Dornen gewesen. Leute in Bademänteln und Sandalen hatten daneben gestanden und zugesehen. Harvey wusste, dass es böse Leute waren, die anderen wehtaten. Sie hatte solche Leute im Fernsehen gesehen. Sie hatten Pistolen und fuhren auf Motorrädern und lauerten einem nachts oder in der Stadt auf." (S. 12)
[....]
"Harvey fragte sich, wie etwas, das Jesus so wehgetan hatte, Menschen glücklich machen konnte. Manchmal verlor sie den Überblick über all die Dinge, die keinen Sinn ergaben." (S. 13)

Dies ist sehr symbolisch für das ganze Buch, warum soll jeder selbst herausfinden...

Nach der kurz beschriebenen Kindheit Harveys folgt ein Sprung 20 Jahre später. Harvey empfängt ihren Vater (Jason) in Paris. In Form von einem Paket von Erinnerungsstücken, die sie ihm an Vatertag überreicht (Originaltitel ist passenderweise "Father's Day"), erinnert sie sich mit ihm zusammen an ihre gemeinsame Vergangenheit. So erfährt der Leser Stück für Stück in Rückblenden, wie die Ereignisse sich entwickelt haben. Anfangs irritierte mich, dass Harvey von ihrem Vater sprach, ohne dass klar war, dass nicht ihr richtiger Vater, sondern Jason damit gemeint war. Das kam erst eine ganze Weile später heraus. Die Erlebnisse zwischen den beiden und wie sich ihre Beziehung entwickelt, sind sehr anrührend geschrieben. Manchmal hatte ich eine Träne im Auge, manchmal musste ich auch schmunzeln. Es macht Spaß die Welt aus Harveys Augen zu sehen und auch Jason versteht man im Laufe des Buches immer besser. Seine Veränderungen fand ich realistisch dargestellt. Am Ende des Buches erfolgt durch Harveys letztes Geschenk nochmal ein richtiger Kracher - eine Wende, mit der niemand rechnen kann. Doch gerade diese Wende, besonders die Erklärung auf der letzten Seite war mir etwas zu dick aufgetragen. Ich habe mir das Buch danach erneut durchgelesen und fand das Ende einfach nicht schlüssig. Sehr schade, sonst hätte ich volle Bewertung gegeben.

Fazit:
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Gefühlvolle Vater-Tochter-Geschichte mit unpassender Wende am Schluss

Veröffentlicht am 15.07.2017

Skurrile Mordgeschichten aus der Eifel

Mords-Feste
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Cover:
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Das Cover passt genial zum Titel: Das Geschenk und Blumen überreichende Skelett als Symbol für die Überreichung einer tödlichen Gabe zum Fest sowie die gezeichnete Geschenkschleife ...

Cover:
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Das Cover passt genial zum Titel: Das Geschenk und Blumen überreichende Skelett als Symbol für die Überreichung einer tödlichen Gabe zum Fest sowie die gezeichnete Geschenkschleife um das Buch machen gleich klar, worum es geht. So könnte man das Buch sogar gleich ohne weitere Verpackung weiter verschenken. Sehr gelungen!

Inhalt:
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Die Eifel ist der Ort von vielen skurril ermordeten Leichen, aber auch skurril-schrägen Typen überhaupt. Diese Kombination kommt hier besonders bei 4 Festen zutage: Es gibt ein Mords-Geschenk bei einem Gartenwettbewerb, beim Mords-Geburtstag gibt es mehr Tote, wenn auch aus Versehen, Mords-Ostern bringt den Osterhasen in schräge Situationen und beim Mords-Muttertag verschwindet mal eben kurz mehr als eine Mutter auf einmal. Bei diesem Chaos versuchen die verrücktesten Ermittler aller Zeiten Licht ins Dunkel zu bringen: Omma Brock ist eine Alte, mit der man sich lieber nicht anlegen sollte. Kaplan Unkel sucht sein Glück eher im Kuchen backen, wird von Omma Brock aber immer wieder in unangenehmen Situationen reingezogen. Last, but not least, Dein Freund und Helfer, Frau Kommissarin Coltella, nicht umsonst "das Messer" genannt.

Mein Eindruck:
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Der erste Krimi, ein "Krimi zum selber basteln" ist der Einzige der 4 Geschichten, die nur aus einem Kapitel bestehen und in der die o. g. Protagonisten gar nicht vorkommen. Im Prinzip hat sie außer dem festlichen Titel mit den anderen drei Geschichten nichts gemein. Daher fand ich diesen Auftakt auch nicht so gelungen. Zwar ist ein solcher Krimi, bei dem die Fantasie gehörig angeregt wird und sich jeder seine eigene Geschichte ersinnen kann, mal etwas ganz anderes. Da die handelnden Personen jedoch nur mit Buchstaben bezeichnet sind und es mir zu viele Platzhalter gab, fand ich sie doch recht anstrengend zu lesen.

Dagegen geht es anschließend mit den drei Welterscheid-Geschichten rund um Omma Brock und Co. richtig hoch her! Zum einen sind die Fälle so genial konstruiert, dass ich bei allen bis zur Auflösung nicht selbst drauf gekommen wäre. Dies ist auch dadurch möglich, weil diese Krimis aus mehreren Kapiteln bestehen und sich die Handlung entsprechend entwickeln kann. Positiv überrascht hat mich die Tatsache, dass jedes Kapitel von einem anderen der 3 Autoren geschrieben wurde und trotzdem alles wie aus einem Guss wirkt.

Die Charaktere sind herrlich schräg und nehmen sich Dinge heraus, auf die man nie im Traum kommen würde, man kommt einfach aus dem Grinsen nicht mehr raus. Kommissarin Coltella hat mich zeitweise an die Serie "Mord mit Aussicht" erinnert, nur noch viel abgefahrener! Da ich selber in der Nähe der Eifel wohne, kamen mir viele Orte bekannt vor und die Autoren scheuen sich auch nicht, Prominente und sogar sich selbst in der Handlung zu verwursten und auf die Schippe zu nehmen. Wer intelligent konstruierte Krimis gepaart mit schrägem Humor liebt, ist hier richtig!

Fazit:
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Die Eifel, wie sie lebt und mordet: intelligent konstruiert und mit viel schrägem Humor und Parodien erzählt. Mord mit Aussicht hoch zehn!

Veröffentlicht am 15.07.2017

Digby etwas weniger abgedreht

Digby #02
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Cover:
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Passend zu Teil 1 ist auch dieses wieder mit Fotos der beiden Protagonisten in cool wirkender Haltung gestaltet. Die Fotos sind leicht glänzend und der Schriftzug der Gleiche wie ...

Cover:
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Passend zu Teil 1 ist auch dieses wieder mit Fotos der beiden Protagonisten in cool wirkender Haltung gestaltet. Die Fotos sind leicht glänzend und der Schriftzug der Gleiche wie im ersten Band. Somit ist der Wiedererkennungseffekt sehr hoch und das Buch reiht sich auch als Hardcover wunderbar neben seinen ersten Teil im Bücherregal.

Inhalt:
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Digby ist wieder da! Nachdem er Zoe in Teil 1 nach einem Kuss in einen Bus einsteigend verlassen hat, hat er sich bei ihr nicht mehr gemeldet. Seitdem hat sich einiges verändert, das Leben ist in seiner Abwesenheit weiter gegangen. Damit muss Digby erst mal klarkommen, als er in Zoes Leben wieder auftaucht und natürlich alles gehörig durcheinanderwirbelt in seiner frech-charmanten Art. Doch das Rätsel um seine Schwester ist immer noch nicht gelöst, und ehe Zoe es sich versieht, ist sie schneller Digbys Gehilfe beim Ermitteln, als ihr lieb ist.

Mein Eindruck:
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Dies ist Band 2 der Jungendserie und man sollte den ersten Teil zwingend kennen, sonst versteht man hier vermutlich gar nichts. In Band 1 hat mir gefallen, dass man nach und nach die sehr skurrilen Charaktere auch hinter ihrer Maske kennenlernt und dass die Handlung sich bis zum phänomenalen Showdown am Ende rasant steigert. Außerdem mochte ich den Humor, der immer wieder mit lustigen Anspielungen auf typische High-School-Filme und Jugendserien gespickt ist. Stellenweise war mir die Handlung aber auch schon zu abgedreht, doch empfand ich Digby als erfrischend anders und war gespannt, wie es nach dem Ende von Teil 1 zwischen ihm und Zoe weitergehen würde.
Dieser Teil knüpft von der Handlung her 5 Monate nach Teil 1 an. Der Leser wird von Anfang an aber abgeholt, in kurzen Rückblenden oder Nebensetzen wird an entscheidende Stellen von früher verwiesen, sodass man schnell wieder im Geschehen drin ist. Mittlerweile hat man den Eindruck, dass Zoe, aber auch Digby älter und auch ein wenig reifer geworden sind. Zwar kommt Digby immer noch irgendwie cool und frech daher, aber er lässt des Öfteren auch seine Gefühle und persönlichen Schwächen durchblicken. Obwohl ich Digbys Charakter total unrealistisch finde und ich auch so eine Art Hassliebe für seine Figur empfinde, übte diese Geschichte wiedermal einen gewissen Reiz aus, weswegen ich sie kaum aus der Hand legen konnte. Mir gefiel dieser Teil besser als der vorige. Die Charaktere haben sich weiter entwickelt, Freundschaften und mehr haben sich ergeben. Die Protagonisten stehen mehr zu ihren Gefühlen und reden weniger drum herum. Trotzdem gibt es genug witzig-spritzige Dialoge (vor allem zwischen Zoe und Digby) und Action.
Es wird hier wohl 2 unterschiedliche Meinungsströmungen geben: Diejenigen, die Teil 1 wegen seiner Abgedrehtheit so sehr mochten, sind hier vielleicht etwas enttäuscht, diejenigen, die wie ich Teil 1 etwas zu überdreht und verwirrend empfanden, werden sich nun mehr zu Hause fühlen. Etwas mehr Anspielungen hätten es schon sein können, aber mir gefiel vor allem, dass hier mehr über die Gefühle gesprochen wurde und man tiefer in die Charaktere einsteigen konnte. Und: Aufgrund des Endes kann man auf eine weitere Fortsetzung hoffen!

Fazit:
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Gelungene Fortsetzung mit einem weiterhin frechen, aber auch gefühlvollen Digby und wieder jede Menge Witz, Action und Spannung

Veröffentlicht am 14.07.2017

Rileys Gottvertrauen und ihre Hilfe für kenianische Kinder

Das Mädchen, das Träume schenkt
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Cover und Gestaltung:
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Das Cover ist wunderbar farbenfroh gestaltet. Riley als einzige weiße Person sticht sofort hervor, alle scharen sich um sie. Alle lachen glücklich ...

Cover und Gestaltung:
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Das Cover ist wunderbar farbenfroh gestaltet. Riley als einzige weiße Person sticht sofort hervor, alle scharen sich um sie. Alle lachen glücklich und alles wirkt sehr hoffnungsfroh. Dies in Kombination mit den Träumen, die im Titel unterstrichen sind, macht deutlich, dass Riley für Hoffnung und Zukunft steht. Ein sehr schön gestaltetes Hardcover, das hochwertig wirkt und sehr gut zur Geschichte passt. Durch die große, türkise Farbfläche sticht das Buch sofort ins Auge.

Inhalt:
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Riley ist 12 Jahre alt, als ihr Onkel mit seiner jungen Familie nach Kenia zieht, um dort einen Kurzzeit-Missionseinsatz zu machen. Während ihrer Reisevorbereitungen beschäftigt sich auch Riley mit dem Land und den Leuten und in ihr wächst der Wunsch, in den Ferien ihre Verwandten dort zu besuchen. Ihre Eltern sind einverstanden, und nachdem einige Hürden bezüglich Finanzierung genommen sind, reist sie für 2 Wochen mit ihrem Vater zu ihren Verwandten. Dort wird sie in deren Arbeit miteinbezogen und als sie sieht, dass es an einfachen Dingen wie Bleistiften hapert, ist dies ein Schlüsselerlebnis, um sich für die Kinder und ihre Bildung in Kenia zu engagieren. Jahr für Jahr kehrt sie nach Kenia zurück und ihr Leben verändert sich schließlich so drastisch, wie sie es zuvor nie für möglich gehalten hätte. Doch mit Gottes Hilfe und im Vertrauen auf ihn meistert Riley alle Herausforderungen und gibt ihre Hilfe, ihren Optimismus und ihr Gottvertrauen Tag für Tag an andere weiter.

Mein Eindruck:
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Bereits das erste Durchblättern macht Spaß, denn über das ganze Buch sind schwarz-weiß Fotos aus Riley Leben gestreut und in der Mitte befinden sich noch 8 Seiten mit Farbfotos, durch die alles sehr anschaulich gestaltet ist. Man hat das Gefühl, durch Riley privates Fotoalbum zu blättern und fühlt sich ihr so sehr nahe. Dazu tragen auch die Kapitelüberschriften bei, die in der gleichen, schreibschriftartigen Schrift wie der Titel gestaltet sind.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und Rileys Gedanken sind hier sehr gut nachvollziehbar dargelegt. Besonders der Prolog am Beginn des Buches, in dem sie über die Liebe und den Plan Gottes mit ihr schreibt, fand ich toll. Sie ist eher ein schüchternes Mädchen, das es hasst, aufzufallen oder Reden vor anderen zu halten. In Kenia jedoch fällt sie durch ihre Hautfarbe immer auf und wird täglich angesprochen, eine Rede zu halten. Auch im Rahmen ihrer Missionstätigkeit sind Reden unumgänglich und ihr tägliches Arbeitspensum und ihre Hilfsangebote sind so groß, wie sie es sich niemals erträumt hatte. Sie schreibt darüber, dass sie froh ist, dass Gott ihr seinen Plan Stück für Stück gezeigt hat. Alles auf einmal wäre zu viel und abschreckend gewesen. Das ist das Schöne an dieser Geschichte: Riley präsentiert sich als hilfsbereiter Mensch, der sein Leben in den Dienst Gottes stellen will. Doch ist sie deswegen keine Heldin, sondern ein Mensch mit Ecken und Kanten, Schwächen und auch manchmal Glaubenszweifeln.

Als sie von ihrer Diagnose erfährt, dass sie keine Kinder bekommen kann, stürzt erst mal eine Welt für sie zusammen. Sie zieht sich vor Freunden und Familie zurück und fragt sich nach dem Sinn von allem. Doch mithilfe ihrer besten Freundin fasst sie wieder neuen Mut, nachdem diese ihr sagte: "Vielleicht passiert das alles, weil Gott dir etwas über deine Zukunft sagen will. Vielleicht hat er dich nach Kenia gerufen, weil es eine Chance ist, für mehr Kinder zu sorgen, als du selbst je bekommen könntest." (S. 152)
So ermutigt reist sie erneut nach Kenia, um dort weiter an ihren Projekten zu arbeiten. Dabei gibt es einige Hürden, mit denen sie zuvor nicht gerechnet hat und auch sie hat inmitten einiger Stürme ihre "See-Genezareth-Momente", wie sie es nennt. Doch letztendlich geht sie, unterstützt von Freunden und Familie und auch mit Gottes Hilfe gestärkt daraus hervor und hat Erfolg.
Ich habe großen Respekt vor Riley Mut. Auch wenn sie von sich sagt, sie sei nicht mutig, so gehört für mich schon einiges an Mut dazu, immer wieder auf die Stimme Gottes zu hören und trotz großer Probleme und Krisen weiterzumachen. Ihr Gottvertrauen gefällt mir sehr gut und für ihr junges Alter klingt sie oft erstaunlich weise. Es gab einige Zitate, die ich mir notiert habe, weil sie einen zum Nachdenken bringen. So zum Beispiel der Satz: "Wenn ich weniger von dem hätte, was ich brauche, würde ich mich vielleicht mehr daran erinnern, wie sehr ich Gott brauche. Wenn ich darauf vertrauen würde, dass Gott mir gibt, was mir fehlt, müsste er mich vielleicht nicht immer wieder daran erinnern, dass ich ihm vertrauen kann." (.S122)

Auch erfährt man einiges über das Land Kenia und das Leben dort und welche Bedürfnisse die Einheimischen dort wirklich haben. An einigen Stellen ging es mir alles etwas zu schnell, manchmal hätte ich mir noch mehr Hintergrundgeschichten/ Anekdoten gewünscht, als eher die Präsentation der Faktenlage. Insgesamt gefiel mir das Buch aber sehr gut und schon aufgrund der schönen Zitate und Fotos werde ich noch öfter darin blättern.

Fazit:
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Mut machende und berührende wahre Geschichte: Gottes Liebe verändert das Leben eines jungen Mädchens und vieler Kinder Kenias