Skurrile Mordgeschichten aus der Eifel
Cover:
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Das Cover passt genial zum Titel: Das Geschenk und Blumen überreichende Skelett als Symbol für die Überreichung einer tödlichen Gabe zum Fest sowie die gezeichnete Geschenkschleife ...
Cover:
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Das Cover passt genial zum Titel: Das Geschenk und Blumen überreichende Skelett als Symbol für die Überreichung einer tödlichen Gabe zum Fest sowie die gezeichnete Geschenkschleife um das Buch machen gleich klar, worum es geht. So könnte man das Buch sogar gleich ohne weitere Verpackung weiter verschenken. Sehr gelungen!
Inhalt:
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Die Eifel ist der Ort von vielen skurril ermordeten Leichen, aber auch skurril-schrägen Typen überhaupt. Diese Kombination kommt hier besonders bei 4 Festen zutage: Es gibt ein Mords-Geschenk bei einem Gartenwettbewerb, beim Mords-Geburtstag gibt es mehr Tote, wenn auch aus Versehen, Mords-Ostern bringt den Osterhasen in schräge Situationen und beim Mords-Muttertag verschwindet mal eben kurz mehr als eine Mutter auf einmal. Bei diesem Chaos versuchen die verrücktesten Ermittler aller Zeiten Licht ins Dunkel zu bringen: Omma Brock ist eine Alte, mit der man sich lieber nicht anlegen sollte. Kaplan Unkel sucht sein Glück eher im Kuchen backen, wird von Omma Brock aber immer wieder in unangenehmen Situationen reingezogen. Last, but not least, Dein Freund und Helfer, Frau Kommissarin Coltella, nicht umsonst "das Messer" genannt.
Mein Eindruck:
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Der erste Krimi, ein "Krimi zum selber basteln" ist der Einzige der 4 Geschichten, die nur aus einem Kapitel bestehen und in der die o. g. Protagonisten gar nicht vorkommen. Im Prinzip hat sie außer dem festlichen Titel mit den anderen drei Geschichten nichts gemein. Daher fand ich diesen Auftakt auch nicht so gelungen. Zwar ist ein solcher Krimi, bei dem die Fantasie gehörig angeregt wird und sich jeder seine eigene Geschichte ersinnen kann, mal etwas ganz anderes. Da die handelnden Personen jedoch nur mit Buchstaben bezeichnet sind und es mir zu viele Platzhalter gab, fand ich sie doch recht anstrengend zu lesen.
Dagegen geht es anschließend mit den drei Welterscheid-Geschichten rund um Omma Brock und Co. richtig hoch her! Zum einen sind die Fälle so genial konstruiert, dass ich bei allen bis zur Auflösung nicht selbst drauf gekommen wäre. Dies ist auch dadurch möglich, weil diese Krimis aus mehreren Kapiteln bestehen und sich die Handlung entsprechend entwickeln kann. Positiv überrascht hat mich die Tatsache, dass jedes Kapitel von einem anderen der 3 Autoren geschrieben wurde und trotzdem alles wie aus einem Guss wirkt.
Die Charaktere sind herrlich schräg und nehmen sich Dinge heraus, auf die man nie im Traum kommen würde, man kommt einfach aus dem Grinsen nicht mehr raus. Kommissarin Coltella hat mich zeitweise an die Serie "Mord mit Aussicht" erinnert, nur noch viel abgefahrener! Da ich selber in der Nähe der Eifel wohne, kamen mir viele Orte bekannt vor und die Autoren scheuen sich auch nicht, Prominente und sogar sich selbst in der Handlung zu verwursten und auf die Schippe zu nehmen. Wer intelligent konstruierte Krimis gepaart mit schrägem Humor liebt, ist hier richtig!
Fazit:
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Die Eifel, wie sie lebt und mordet: intelligent konstruiert und mit viel schrägem Humor und Parodien erzählt. Mord mit Aussicht hoch zehn!