Tiergeschichte über Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt
Gute Freunde - ein großer SchatzCover und Gestaltung:
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Das Buch ist ein Hardcover mit stabilen, glänzend bedruckten Seiten. Es liegt aufgrund seiner Größe angenehm in der Hand und ist für Kinderhände gut durchzublättern. ...
Cover und Gestaltung:
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Das Buch ist ein Hardcover mit stabilen, glänzend bedruckten Seiten. Es liegt aufgrund seiner Größe angenehm in der Hand und ist für Kinderhände gut durchzublättern. Das Titelbild ist schön bunt gestaltet und die putzigen Käfer und Grashüpfer als bunte Gemeinschaft wirken mit ihrer Fröhlichkeit sofort ansteckend auf den Betrachter. Sehr ansprechend gestaltet.
Inhalt:
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Das Hirschkäferpärchen Luise und Leopold ist auf der Flucht, da ihr Heimatwald abgeholzt wurde. Bei der Suche nach einem neuen Zuhause entdecken sie eine alte Eiche, die ihnen ein neues Heim gibt. Aber nicht nur ihnen, denn im Laufe der Zeit adoptieren sie ein ausgesetztes Maikäferbaby, helfen anderen Tieren und gewinnen Freunde und neue Mitbewohner dazu. Die bunt zusammengewürfelte Eichengemeinschaft unterstützt sich gegenseitig und hilft am Ende durch Teamwork, Leopold aus einer großen Gefahr zu befreien.
Mein Eindruck:
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Die lustigen Illustrationen im Buch haben uns sofort angesprochen. Für den Geschmack meiner bald 4-jährigen Tochter waren es jedoch zu wenig. Aber auch wenn sich ein Großbild (1 Seite einnehmend) nur alle paar Seiten zeigte, so gab es dazwischen immer mal wieder Abbildungen der vereinzelten Figuren, die auch die jüngere Leserschaft bei Laune halten dürften.
Die 93 Seiten des Buches sind leider nur in 3 Kapitel eingeteilt. Zum einen ist dies für die Aufmerksamkeitsspanne zum Vorlesen einfach zu lang. Auch für die älteren Kinder halte ich eine Kapitellänge von über 20 Seiten für zu lang. Zum anderen hätten sich aufgrund der Kapitelstrukturen problemlos Unterthemen für weitere Kapitel angeboten. So blieb nur, das Kapitel als Vorleser selbst einzuteilen und einen Cut einzufügen.
Die Geschichte selbst ist kindgerecht gestaltet, die Sätze in einer angenehm Länge und doch so atmosphärisch, das man den Wald und die Umgebung der Figuren sehr gut vor Augen hat. Die Handlung beginnt mit der Flucht von Luise und Leopold aus dem abgeholzten Wald auf der Suche nach einer Heimat. Nach und nach finden sie dann ein Heim und stoßen durch ihre Neugier und Hilfsbereitschaft auf immer mehr Freunde, die sich ihnen anschließen. Dabei müssen sie zwischendurch auch das ein oder andere Abenteuer bestehen. Was uns sehr gut gefiel, ist die Offenheit der beiden. Es gibt keine Vorurteile und es stört auch nicht, dass andere Tiere andere Bedürfnisse haben. Im Gegenteil: Diese Unterschiede tragen dazu bei, dass sich alle in der Gemeinschaft gegenseitig ergänzen und helfen können. Nebenher erfährt man einiges über das Waldleben und wird sensibilisiert für die Auswirkungen, die der Mensch auf dieses Ökosystem hat - leider oft nicht im positiven Sinne. Doch alles passiert in der Verpackung des Abenteuers, nicht mit erhobenen Zeigefinger. Durch die Abenteuer gibt es immer wieder spannende Momente zum Mitfiebern und manchmal auch zum Mitlachen. Gestört haben uns manches mal nur einige Längen innerhalb der Kapitel, Situationen sind etwas zu ausschweifend beschrieben worden. Der Aspekt, dass Leopold zu viel isst, wurde meiner Ansicht nach zu häufig negativ hervorgehoben. Auch wenn dies für das Ende von Relevanz ist und am Ende diese Aussage indirekt relativiert wird, hat es mich persönlich gestört. Meine Tochter fand seinen großen Hunger allerdings eher belustigend, ohne wertend zu werden. Das sehen Kinder sicher etwas anders.
Alles in allem eine schöne Geschichte, die viele wichtige Themen wie Flucht, Neuanfang, Abenteuer, Zusammenhalt, aber auch die liebenswerten Eigenschaften krabbeliger Waldbewohner in liebevoller Weise behandelt. Aufgrund der Längen der Kapitel, aber auch innerhalb der Geschichte ist der Reiz des erneuten Lesens allerdings nicht sehr hoch - schade.
Fazit:
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Bunt und liebevoll illustrierte Geschichte über Flucht, Neuanfang, Abenteuer, Zusammenhalt und das Leben im Wald - leider stellenweise etwas langatmig