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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2022

Niels Oxen und drei weitere

Oxen. Noctis
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Spannung pur, wie gewohnt. Niels Oxen wird von Ex-PET-Chef Mossmann gebeten, bei der Aufklärung der Ermordung von Veteranen zu helfen. Dann entwickelt sich die Handlung in unvermutete Richtungen und Gegenden ...

Spannung pur, wie gewohnt. Niels Oxen wird von Ex-PET-Chef Mossmann gebeten, bei der Aufklärung der Ermordung von Veteranen zu helfen. Dann entwickelt sich die Handlung in unvermutete Richtungen und Gegenden auf der Erde. Irgendwann kommt es dann zum Showdown an einer Stelle, wo man schon vergeblich gesucht hatte.

Oxen ist zwar der Titelgeber des Romans. Aber er muss sich in der Handlung die Rolle der Hauptperson mit drei weiteren Romanfiguren teilen. Das ist vielleicht etwas ungewohnt, passt aber hervorragend zur Handlung und auch zur Wirklichkeit, wo ja auch Teamarbeit gefragt ist.

Die Spannung fängt erst etwas behäbig an, wobei das gar nicht schlecht ist, da man sich als Leser oder Leserin in der Handlung zurecht finden muss. Bis zum Schluss steigert sich die Spannung enorm.

Man sollte vielleicht noch erwähnen, dass sehr viele grausame Szenen geschildert werden, was vielleicht nicht für alle das Richtige ist.

Der Roman ist gut zu lesen und trotz der Vielzahl der Handlungsorte leicht zu überblicken. Spannende Unterhaltung für einige Abende.

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Veröffentlicht am 09.04.2022

Erst mal gewöhnen

Der große Fehler
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Andrew Green ist die Person in diesem Roman, um die sich alles dreht. Er ist der Mann, dem New York z. B. die Public Library und den Central Park verdankt. Dieser Andrew Green wird ausgerechnet an einem ...

Andrew Green ist die Person in diesem Roman, um die sich alles dreht. Er ist der Mann, dem New York z. B. die Public Library und den Central Park verdankt. Dieser Andrew Green wird ausgerechnet an einem Freitag, dem 13. November 1903, vor seinem Haus erschossen. Inspector McClusky ist der, der den Fall aufklären soll. Aufklären, wer Andrew Green erschossen hat, braucht er nicht, denn der Täter hat sich nach dem Mord gestellt. Aber McClusky soll herausfinden, wie es zu der Tat kommen konnte.

Soweit hört es sich an, als ob wir es mit einem Krimi zu tun hätten. Aber das ist nicht der Fall. Jonathan Lee erzählt eine Lebensgeschichte, die Lebensgeschichte von Andrew Green und die Geschichten einiger Personen, die seinen Lebensweg begleitet haben oder mit ihm verbunden waren. Dabei beschreibt er zwar vor allem, was geschieht, kommt dabei aber dem Wesen und der Lebenseinstellung von Andrew Green sehr nahe. Andrew Green ein Mann, der sich irgendwie durchgeboxt hat und viel erreicht und geleistet hat, aber doch immer innerlich unsicher geblieben ist.

"Erst mal gewöhnen", habe ich diesen Text überschrieben. Denn ich musste mich erst an den Schreibstil gewöhnen. Manchmal lange, ineinander verschachtelte Sätze. Manchmal etwas umständlich und weitschweifig beschrieben. Den Eindruck hatte ich nach den ersten Seiten und wollte das Buch tatsächlich beiseite legen. Aber dann merkte ich doch langsam, wie kunstvoll die Sätze gestaltet sind, wie Lee offensichtlich an allen Sätzen geschliffen hat und ungewöhnliche Formulierungen genutzt hat. Da geht zum Beispiel Mrs. Bray nicht einfach ins Haus, sondern sie öffnet die Tür "und die Wärme des Hauses begrüßte ihre alternde Haut". Man muss sich einfach drauf einlassen, dann ist der Roman ein Genuss.

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Veröffentlicht am 09.03.2022

Spannender Abschluss der Reihe

Violas Versteck (Tom-Babylon-Serie 4)
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Max Raabe bringt mit diesem Buch die Reihe um LKA-Ermittler Tom Babylon und und seiner Suche nach seiner Schwester Viola zum Abschluss. Viola wird gefunden, das kann man, ohne allzu viel vorweg zu nehmen, ...

Max Raabe bringt mit diesem Buch die Reihe um LKA-Ermittler Tom Babylon und und seiner Suche nach seiner Schwester Viola zum Abschluss. Viola wird gefunden, das kann man, ohne allzu viel vorweg zu nehmen, schon mal verraten. Aber bis es zum Wiedersehen der Geschwister kommt, gibt es einige Verwicklungen. Zunächst tappt man als Leser/in im Dunkeln, genau wie Tom. Denn zu Beginn wird er verletzt in einem Abfallcontainer in London gefunden und leidet unter einem Gedächtnisverlust. Mit Hilfe einer Londoner Ärztin gelingt es Tom zunächst in London und später in Berlin Klarheit in die Zusammenhänge zu bringen und die Rätsel zu lösen.

Raabe springt dabei in der zeitlichen Abfolge immer wieder zurück und wieder vor. Die Teile sind mit "28 Tage vorher", "28 Tage später" oder "12 Tage vorher", "11 Tage später" usw. überschrieben. Ich habe anfangs versucht, die entsprechende zeitliche Einordnung vorzunehmen, es dann aber aufgegeben und festgestellt, dass man auch so alles automatisch gut einordnen kann.

An einigen Stellen hätte sich Raabe meines Erachtens etwas knapper fassen können. Das hätte der Spannung keinen Abbruch getan, ganz im Gegenteil. Ansonsten ein würdiger Abschluss der Reihe Tom Babylon.

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Veröffentlicht am 27.01.2022

Komprimiert auf das Wesentliche

Der Erinnerungsfälscher
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Ein Buch, das man an einem Tag lesen kann. Nicht weil es so dünn ist. Es hat zwar nur 125 Seiten, aber man kann es nicht aus der Hand legen, weil der Inhalt so intensiv und verdichtet ist, dass man einfach ...

Ein Buch, das man an einem Tag lesen kann. Nicht weil es so dünn ist. Es hat zwar nur 125 Seiten, aber man kann es nicht aus der Hand legen, weil der Inhalt so intensiv und verdichtet ist, dass man einfach weiter lesen muss.

Es geht um Said Al-Wahid, der vor einigen Jahren aus dem Irak geflohen ist und jetzt in Deutschland lebt mit Frau und Kind. Er hat inzwischen einen deutschen Pass. Said bekommt plötzlich eine Nachricht von seinem Bruder aus dem Irak, dass ihre Mutter im Irak im Sterben liegt. Unverzüglich macht sich Said auf den Weg nach Bagdad, um sie noch einmal zu sehen.

Das ist der Kern der Geschichte, aber nebenher erfahren wir wichtige Stationen aus der Vergangenheit, vom gefährlichen Leben im Irak, von den Stationen einer langen abenteuerlichen Flucht, von den ungewissen Zeiten in Deutschland als geduldeter Asylbewerber bis zur Erlangung des deutschen Passes. Es ist die fiktive Geschichte von Said Al-Wahid. Aber ich denke, dass einige autobiographische Züge von Abbas Khider darin zu finden sind.

Ergreifend realistisch und intensiv. Wie gesagt: Ein Buch, das man an einem Tag gelesen hat, das aber noch lange in Erinnerung bleibt.

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Veröffentlicht am 21.12.2021

Raffinierter Plot

606
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Einen raffinierten Plot hat Candice Fox sich für ihren Thriller ausgedacht. 606 Gefangene werden in einer spektakulären Aktion aus einem Hochsicherheitsgefängnis befreit. Darunter befinden sich auch gefährliche ...

Einen raffinierten Plot hat Candice Fox sich für ihren Thriller ausgedacht. 606 Gefangene werden in einer spektakulären Aktion aus einem Hochsicherheitsgefängnis befreit. Darunter befinden sich auch gefährliche und skrupellose Mörder. Aber für einen ist dies die unverhoffte Möglichkeit, seine Unschuld zu beweisen. Dieser eine heißt John Kradle. Er wurde verurteilt, weil er seine Familie getötet haben soll. Seine Gegenspielerin ist Celine Osbourne, die Aufseherin im Todestrakt, die ihn mit allen Mitteln wieder zurück in die Zelle bringen will, weil sie von seiner Schuld überzeugt ist.

Man fühlt sich etwas an einen früheren Film bzw. eine Fernsehserie "Auf der Flucht" erinnert, da zum großen Teil die Geschichte aus der Sicht von Kradle erzählt wird. Fox gelingt es, die Spannung hoch zu halten bis zum Schluss. Das Buch lässt sich gut lesen. Man macht nur ungern eine Pause. Ein außergewöhnlicher Thriller mit klarer Leseempfehlung.

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