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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.12.2025

Unbekanntes über Gefühle

Wie fühlst du dich?
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Was sich alles aus der einfachen Frage "Wie fühlst du dich?" entwickeln kann. Ein ganzes Buch. Axel Hacke ist bekannt durch seine wöchentlichen Kolumnen im Magazin der Süddeutschen Zeitung. Dort nimmt ...

Was sich alles aus der einfachen Frage "Wie fühlst du dich?" entwickeln kann. Ein ganzes Buch. Axel Hacke ist bekannt durch seine wöchentlichen Kolumnen im Magazin der Süddeutschen Zeitung. Dort nimmt er regelmäßig auf angenehm lustige aber tiefsinnige Weise immer wieder neue Aspekte der Welt aufs Korn.
Das Lustige tritt in seinem Buch jetzt in den Hintergrund. Hacke hat sich hier auf ernsthafte und mehr wissenschaftliche Weise mit unseren Gefühlen auseinander gesetzt. Es liefert eine Fleißarbeit ab, was man an den vielen Zitaten aus verschiedenen Quellen sieht. Das Ganze ist abgerundet mit eigenen Erlebnissen, die an manchen Stellen das Ganze illustrieren. Ich bin froh, dass Hacke nicht nur streng wissenschaftlich an das Thema herangegangen ist. So ist das Buch recht angenehm zu lesen.
Jedenfalls kenne ich jetzt zum Beispiel den Unterschied und den Zusammenhang zwischen Hass und Wut. Und ich weiß, wie es zu der absurden Situation kommt, dass ausgerechnet die Leute einer gewissen Partei zujubeln, deren erklärtes Ziel es ist, ihnen zum Beispiel die Unterstützungen zu kürzen oder zu streichen.

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Veröffentlicht am 08.12.2025

Zwei in eins

Tod zur Teestunde
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Anthony Horowitz geling es, in diesem Roman zwei Kriminalgeschichten in einen Roman einzubinden.

Die Hauptprotagonistin ist Susan Ryeland. Sie war als Lektorin lange Zeit nur freiberuflich tätig. Jetzt ...

Anthony Horowitz geling es, in diesem Roman zwei Kriminalgeschichten in einen Roman einzubinden.

Die Hauptprotagonistin ist Susan Ryeland. Sie war als Lektorin lange Zeit nur freiberuflich tätig. Jetzt erhält sie den Auftrag als Lektorin den neuen Roman von Eliot Crace zu betreuen. Dies soll eine neue Folge zu der Reihe von Krimis mit mit dem berühmten Detektiv Atticus Pünd sein. Susan hat auch den früheren Autor der Atticus Pünd Reihe betreut, bis die Reihe durch den Tod des Autors eigentlich zu Ende war. Wegen des großen Erfolgs der Reihe soll diese jetzt mit Eliot als Autor fortgesetzt werden. Eliot verwebt seine eigene Familiengeschichte um den Tod seiner Mutter vor 15 Jahren in sein Manuskript. Er ist der Meinung, dass seine Mutter nicht eines natürlichen Todes gestorben ist. Und dann kommt Eliot selbst bei einem Verkehrsumfall um. Ist er auch ermordet worden?

Horowitz verbindet die beiden Geschichten meisterhaft miteinander. Man ist gespannt auf die Lösungen der Fälle. Ob die beiden Fälle etwas miteinander zu tun haben?

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Veröffentlicht am 15.11.2025

Gefangen

Mr. Saitos reisendes Kino
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Lita ist die Hauptprotagonistin in diesem Roman. Als Kind gelangt sie mit ihrer Mutter Fabiola auf auf eine kleine Insel namens Upper Puffin vor der Küste Neufundlands. Dort finden sie Unterschlupf in ...

Lita ist die Hauptprotagonistin in diesem Roman. Als Kind gelangt sie mit ihrer Mutter Fabiola auf auf eine kleine Insel namens Upper Puffin vor der Küste Neufundlands. Dort finden sie Unterschlupf in einem Seemannsheim namens Betlehem. Fabiolas Hauptinteressen sind Schuhe und Tango tanzen. Fabiola Will schnell wieder von der Insel weg aber Lita gefällt es dort so gut, dass sie es mit viel List erreicht, dass der Aufenthalt immer wieder verlängert wird. Ein wichtiger Grund ist dabei, dass Lita auf der Insel in Oona McGregor eine Freundin gefunden hat.
Ein wichtiges Ereignis jedes Jahr ist die Ankunft von Mr. Saitos, der mit einem Wanderkino auf die Insel kommt und dann einige Tage lang jeden Abend im Betlehem Filme zeigt, zunächst Stummfilme und in späteren Jahren auch Tonfilme.
Annette Bjergfeldt lässt uns am Leben auf der Insel und im Betlehem mit all seinen tollen Typen teilhaben. Und sie tut das auf eine unnachahmliche Weise, dass man ganz unmerklich immer mehr gefangen genommen wird bei der Lektüre und in das Leben der handelnden Personen eintaucht. Es ist so, dass man am Ende des Buches sagt: Schade, dass es zu Ende ist. Was will man mehr?

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Veröffentlicht am 31.10.2025

Das Ende der Trilogie?

Düsteres Tal
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Wieder ein ungewöhnlicher Thriller: Clara Lofthus steht zum dritten Mal im Zentrum des Geschehens. Zu Beginn ist sie mit ihren beiden Söhnen und ihrem Lebensgefährten Axel in Nairobi. Sie hat dort als ...

Wieder ein ungewöhnlicher Thriller: Clara Lofthus steht zum dritten Mal im Zentrum des Geschehens. Zu Beginn ist sie mit ihren beiden Söhnen und ihrem Lebensgefährten Axel in Nairobi. Sie hat dort als Hilfsprojekt eine Schule aufgebaut und leitet sie. Als sie bei einem Terroranschlag eine Gruppe Kinder rettet, wird sie anschließend als Heldin gefeiert. Sie kehrt mit ihren Söhnen und Axel wieder nach Norwegen zurück, angeblich, weil sie sich von den Folgen des Anschlags erholen will. In Wirklichkeit sind jedoch andere Gründe ausschlaggebend. Sie wird wieder Justizministerin. Doch dann kommt sie immer mehr in Bedrängnis vor allem durch die Entdeckung der Leiche einer Kinderärztin, die vor sechs Jahren spurlos verschwunden war, also zu der Zeit bevor Clara nach Nairobi ging.

Wenn man die beiden ersten Bände der Reihe nicht kennt, könnte man bis zu dieser Stelle im Buch der Meinung sein, dass man es bei Clara mit einer tollen liebenswürdigen und selbstlosen Frau zu tun hat. Aber jetzt treten ihre dunklen Seiten wieder ans Licht. Man kann diesen dritten Band der Trilogie gut lesen und verstehen, auch ohne dass man die beiden ersten Bände kennt. Alles Wichtige, was da vorher passierte, wird hier wieder ans Licht geholt. Da will ich aber nicht weiter spoilern.

Der Roman ist wieder ein Thriller in der schon bewährten Weise, bei der kein Kriminalkommissar oder Detektiv im Mittelgrund steht, sondern eben Clara. Das merkt man auch am Aufbau des Textes. Er ist in viele recht kurze Kapitel aufgeteilt, bei denen jeweils im Titel vermerkt ist, welche Person im Mittelpunkt stehen wird. Wenn es Clara ist, ist sie selbst die Erzählerin. Wenn eine andere Person im Mittelpunkt steht, erzählt diese nicht selbst sondern es wird über sie berichtet.

Der Roman ist spannend bis ans Ende. Übrigens ein Ende, das ich so nicht erwartet hätte. Das Buch gehört bei mir zu den Drei-Tage-Büchern, also die Bücher, die so interessant sind, dass ich sie an drei Abenden durch hatte.

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Veröffentlicht am 27.10.2025

Geschichtlich

Die Frau der Stunde
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Zugegeben, richtig geschichtlich im Sinne einer Chronik ist der Roman nicht. Aber das geschichtliche Umfeld der späten 70er Jahre ist doch sehr gut getroffen. Catharina Cornelius ist die Protagonistin ...

Zugegeben, richtig geschichtlich im Sinne einer Chronik ist der Roman nicht. Aber das geschichtliche Umfeld der späten 70er Jahre ist doch sehr gut getroffen. Catharina Cornelius ist die Protagonistin von Heike Specht. Catharina hat sich bei den Liberalen einen Platz erkämpfen müssen. Ihr Chef, der Außenminister, zurücktreten, weil er eine Affäre hat und seine Geliebte pro Forma als Hilfskraft beschäftigt hatte. Catharina wird Außenministerin und Vizekanzlerin. Das erzeugt einen regelrechten Aufruhr besonders bei den konservativen Herren im Bundestag. Bei ihrem ersten Auftritt im Bundestag ist sie deshalb einem ganzen Strauß von hämischen und beleidigenden Äußerungen, teilweise unter der Gürtellinie, ausgesetzt.

Auf dem politischen Parket im Ausland macht Catharina eine gute Figur. Der Umsturz im Iran und der Rücktritt des Schah fallen in Ihre Zeit als Außenministerin.

Catharina Cornelius als erste weibliche Außenministerin ist eine fiktive Person. Einige andere Personen sind aber durchaus nicht fiktiv sondern hatten damals irgendeinen politischen Posten inne. Einige treten mit Klarnamen auf. Andere haben erfundene Namen sind aber sehr gut charakterisiert, dass man leicht merkt, wer da gemeint ist.

Specht serviert uns einen tollen Einblick in das, was von der Öffentlichkeit meist unbemerkt hinter den Kulissen der politischen Bühne stattfindet und was die Stellung von Frauen in der männerdominierten Politik ausmacht. Das hat sich sicher bis bis heute nicht groß geändert.

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