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Veröffentlicht am 26.09.2018

Großartiger Reihenauftakt - ich liebe es!!

Renegades - Gefährlicher Freund
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Die Luna Chroniken von Marissa Meyer liebe ich abgrundtief. Daher war natürlich klar, dass ich auch ihr neues Buch lesen muss. Als ich gelesen habe, dass es um Superhelden geht, war es erst recht ein Must-Have!

Als ...

Die Luna Chroniken von Marissa Meyer liebe ich abgrundtief. Daher war natürlich klar, dass ich auch ihr neues Buch lesen muss. Als ich gelesen habe, dass es um Superhelden geht, war es erst recht ein Must-Have!

Als Nova mit 6 Jahren ansehen musste, wie ihre Eltern ermordet wurde, hat sich ihr Leben verändert. Ihr Onkel Ace Anarcho hat sie aufgenommen und somit wurde sie ein Teil der Anarchisten, die sie aufgezogen haben. Für Nova sind diese Leute ihre Familie. Als Schurkin ist sie als "Nachtmahr" bekannt, doch ihre wahre Identität kennt keiner. Diesen Vorteil wollen die Anarchisten nutzen und schleusen Nova als Spionin bei den Renegades - ihren Feinden - ein.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Nova und dem Renegade Adrian erzählt. Beides sind extrem interessante Charaktere, die sich auf gewisse Weise sehr ähnlich sind. Beide haben nämlich zwei Identitäten und bei beiden weiß man nicht so genau, ob sie nun böse oder gut sind.

Nova ist mit ihrem ausgeprägten Kampfgeist, ihrem Ehrgeiz, ihrer Stärke und Entschlossenheit eine wahnsinnig tolle Protagonistin. Ich finde sie einfach ultra cool! Auch ihre Fähigkeit ist trotz ihrer Schlichtheit ziemlich beeindruckend. Sie braucht nämlich keinen Schlaf, wodurch sie sich sehr viel Wissen aneignen konnte. Nova ist eine ausgezeichnete Kämpferin und Wissenschaftlerin.
Ihre Ambivalenz macht ihren Charakter noch interessanter. Einerseits steht sie auf der Seite der Anarchisten, andererseits entwickelt sie aber auch Sympathien für die Renegades und ihre Mitglieder.

Adrian hat die Fähigkeit, Zeichnungen zu Leben zu erwecken, welche er sehr vielseitig nutzt. Auf eine praktische Art und Weise um sein Team zu unterstützen, auf eine künstlerische Art für seinen Bruder Max und auf eine kämpferische, mutige Weise, wenn er als "Der Wächter" auftritt, dessen wahre Identität aber ebenfalls niemand kennt. Der Leser erfährt zwar sehr früh, wer hinter dem geheimnisvollen Wächter steckt, doch er erfährt nicht, warum er diese geheime Identität wirklich nutzt und nicht im Offiziellen agiert. Das macht Adrian sehr interessant und spannend.

Neben den beiden Protagonisten gibt es sehr viele Nebencharaktere. Am Anfang des Buches befindet sich eine kleine Übersicht einzelner Figuren mit deren besonderen Fähigkeiten. Insgesamt lernt man an die 20 Nebenfiguren kennen. Ich kann mir vorstellen, dass das für manche etwas viel und verwirrend sein kann. Ich fand das aber sehr beeindruckend! Jede Figur hat einen eigenen Charakter und ich habe von allen einen guten Eindruck erhalten, sodass ich das Gefühl hatte, die Figuren wirklich zu kennen. Das finde ich so beeindruckend an Marissa Meyer: Sie schafft es, jeder ihrer Figuren Leben einzuhauchen.

Ich hatte sowohl mit dem Renegade Team von Adrian als auch mit dem Anarchisten Team von Nova Sympathien. Daher konnte ich mich während der ganzen Geschichte auch nicht entscheiden, für welches Team ich eher bin. Ebenso konnte man nur sehr schlecht entscheiden, wer nun die Guten und wer die Bösen sind. Am Anfang ist das noch klar trennbar, aber mit der Zeit verschwimmen die Grenzen und man versteht die Motive beider Seiten.

Der schöne Schreibstil von Marissa Meyer hat mich bereits in den Luna Chroniken mitgerissen und auch "Renegades" ist ein absoluter Pageturner. Die 640 Seiten fliegen nur so dahin und kamen mir gar nicht so viel vor. Allerdings merkt man, dass es sich um einen ersten Teil einer Reihe handelt, denn Meyer legt viel wert auf die Charaktergestaltung und -entwicklung.
Insgesamt besteht die Geschichte aus einer schönen Mischung aus spannenden Kampfszenen und aus ruhigen Szenen, in denen die Figuren zur Ruhe kommen und sich näher kennen lernen können.
Das Worldbuilding hat mir sehr gut gefallen. Meyer schreibt sehr bildhaft, sodass man alles direkt vor Augen hat. Gatlon City wirkt authentisch und wurde gut ausgearbeitet. Ein bisschen erinnert die Stadt an Gotham City, wovon sie auch inspiriert ist.
Die Thematik mit den sogenannten Wunderkindern finde ich sehr interessant, ebenso den Konflikt zwischen den Renegades und den Anarchisten. Beide Teams haben interessante Strukturen, besonders die von den Renegades ist gut durchdacht.

Das Buch endet mit einem fiesen Cliffhänger, weswegen ich JETZT unbedingt den 2. Band haben möchte!!! Ich hatte viele Theorien, aber mit dem Ende habe ich tatsächlich nicht gerechnet.

Fazit:
Auch mit "Renegades - Gefährlicher Freund" konnte mich Marissa Meyer wieder voll und ganz begeistern. Die Geschichte beinhaltet eine schöne Mischung aus X-Men, Batman und viele eigene Ideen. Das Superhelden-Thema wurde mitreißend umgesetzt. Die Charaktere sind tiefgründig und greifbar. Für Fans von Superhelden und Marissa Meyer definitiv ein Must-Read! Für mich ein absolutes Highlight.

Veröffentlicht am 23.09.2018

Ich habe jede einzelne Seite geliebt

Das Gold der Krähen
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"Das Lied der Krähen" ist eines meiner Lieblingsbücher aus dem Fantasy Genre und endet mit einem fiesen Cliffhänger, daher war ich natürlich wahnsinnig gespannt auf die Fortsetzung!

Fast ein Jahr ist ...

"Das Lied der Krähen" ist eines meiner Lieblingsbücher aus dem Fantasy Genre und endet mit einem fiesen Cliffhänger, daher war ich natürlich wahnsinnig gespannt auf die Fortsetzung!

Fast ein Jahr ist es her, dass ich den ersten Band gelesen habe und trotzdem bin ich erstaunlich gut in die Geschichte hereingekommen. "Das Gold der Krähen" schließt nahtlos an seinen Vorgänger an und hält sich nicht mit Rückblenden oder Erklärungen auf. Dennoch wurden meine Erinnerungen durch geschickt eingebaute Erwähnungen der Geschehnisse immer wieder aufgefrischt. Nach der erfolgreichen Flucht aus dem Eistribunal kehren die Krähen nach Ketterdam zurück, um ihre Belohnung zu erhalten. Doch sie werden vom Krämer Van Eck hintergangen und Inej wird gefangen genommen. Kaz Brekker sinnt auf Rache für den Verrat und der erste Schritt seines ausgeklügelten Plans ist es, seine Spionin Inej zu befreien. Zudem will er endlich seinen Erzfeind Pekka Rollins vernichten.

Wie sein Vorgänger wird "Das Gold der Krähen" aus den 6 Perspektiven der Krähen erzählt. Jede Krähe spielt eine eigene, besondere Rolle in Kaz Plänen, die von deren Fähigkeiten abhängt. Dies war manchmal ganz schön ärgerlich, da fast jedes Kapitel mit einem Cliffhänger endet. Passiert einer Person etwas Spannendes, wird die Sicht gewechselt und man muss etwas warten, bis man erfährt, wie die andere Geschichte weitergeht. Das war unglaublich spannend gemacht, sodass ich am liebsten gar nicht mehr mit dem Lesen aufgehört hätte. Das Buch ist ein absoluter Pageturner! Allerdings wollte ich nicht, dass es so schnell wieder vorbei ist, daher habe ich mich zurückgenommen und mir Grenzen gesetzt. Das ist bisher auch sehr selten vorgekommen :D

Der Plot besteht aus mehreren parallel verlaufenden Handlungssträngen, die in Summe ein extrem detailreiches Bild ergeben. Was Leigh Bardugo hier geschaffen hat, ist unglaublich. Die Szenen sind sehr detailliert geschrieben, sodass man immer das Gefühl hatte, man wäre selbst der Akteur in der Geschichte. Man merkt, dass Bardugo vorher Designerin für Special Effects war. Die Szenen sind absolut filmreif! Der Schreibstil ist wunderschön bildlich mit vielen Metaphern. Die düstere Atmosphäre von Ketterdam zieht den Leser in seinen Bann und lässt ihn nicht mehr los.

Raffinierte Pläne und Aktionen, überraschende Wendungen und tiefgründige Charaktergeschichten machen das Buch zu einem Highlight.
Neben der rasanten Story erfährt man eine Menge Neues über die Krähen. Jeder Charakter hat seine eigene Geschichte zu erzählen. Jeder hat seine Stärken und Schwächen, die jede Krähe zu etwas ganz Besonderem machen. Die Geschichte besteht aus einer schönen Mischung aus actionreichen, teilweise brutalen Szenen und ruhigen, emotionalen Szenen.

Schon im ersten Band hat mich Kaz zutiefst beeindruckt. Er ist unglaublich vielschichtig, geheimnisvoll und zeigt selten Gefühle - dennoch hat er welche, die der Leser auch gut spüren kann. Seine perfekt ausgeklügelten und komplexen Pläne sind an Genialität einfach nicht zu übertreffen! Manchmal habe ich mich gefragt "Gehörte das jetzt auch zum Plan oder war das ein Versehen?" Bei Kaz konnte man sich nie sicher sein.
Auch die anderen Figuren habe ich schon im ersten Band in mein Herz geschlossen und mich sehr auf das Wiedersehen gefreut. Jeder ist auf seine eigene Art einfach nur genial. Auch die Gruppendynamik ist großartig, die Krähen respektieren einander und sorgen sich um die anderen. Hin und wieder fallen freche Sprüche, die die Situationen immer wieder auflockern und den Leser zum Schmunzeln bringen.

Das Ende ist absolut herzzerreißend, auf eine schöne, aber auch auf eine traurige Art. Ich bin zufrieden mit dem Ende, würde mich aber dennoch riesig über einen dritten Teil freuen. Denn ich lasse die Krähen nur schmerzlich gehen. Aber zum Glück kann man Bücher ja öfters lesen.

Fazit:
Wow, einfach wow. Schon der Vorgänger hat mich vom Hocker gerissen, "Das Gold der Krähen" legt aber noch eine Schippe drauf. Von vorne bis hinten ist es an Spannung kaum zu übertreffen. Ich liebe jeden einzelnen Charakter und habe stets mitgefiebert. Ich habe jede einzelne Seite geliebt und genossen und bin sehr traurig, dass es nun vorbei sein soll. Leute, lest diese Reihe!!!

Veröffentlicht am 11.09.2018

Locker und Leicht für zwischendurch

Calendar Girl - Berührt (Calendar Girl Quartal 2)
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Der erste Band hat mir ganz gut gefallen. War kein Highlight, hat mich nicht aus den Socken gehauen, aber für zwischendurch war es eine schöne, leichte Lektüre.
Bei dem zweiten Band ging es mir genauso.
Alles ...

Der erste Band hat mir ganz gut gefallen. War kein Highlight, hat mich nicht aus den Socken gehauen, aber für zwischendurch war es eine schöne, leichte Lektüre.
Bei dem zweiten Band ging es mir genauso.
Alles in allem ist Mia eine sympathische Protagonistin. Sie hat ein gesundes Selbstbewusstsein, verhält sich taff und cool und wickelt mit ihrem Charme jeden um den Finger. Eine schöne Abwechslung zu den Jungfrauen in Nöten in anderen Büchern, denn Mia ist das genaue Gegenteil. Mich nervt es nur, dass sie sofort jeden Mann total scharf findet und am liebsten direkt mit ihm ins Bett möchte. Auf Dauer ist das doch etwas anstrengend. Die "Nebengeschichte" mit Wes finde ich total interessant und hoffe für die beiden, dass sie ihr Happy End noch finden werden.

Der Monat April hat mir sehr gut gefallen. Mia spielt hier eine Kupplerin und versucht ihren Kunden mit seiner PR-Agentin zusammenzubringen. In dem Monat war alles stimmig.
Der Mai hat mir nicht ganz so gut gefallen. Es ging nach Hawaii für einen Job als Model. Leider hat man von dem Job nicht so viel mitbekommen. Den eigentlichen Kunden hat man nicht kennen gelernt. Mir gab es in dem Monat zu viele erotische Szenen mit Tai, wobei ich ihn eigentlich ganz sympathisch fand. Die Szenen mit seiner Familie waren sehr schön. Auch Mias beste Freundin Gin und ihre Schwester Maddy spielen hier eine größere Rolle, was mir gut gefallen hat.
Im Juni hatte Mia einen sehr interessanten Auftrag in Washington DC. Sie sollte einen Politiker zu Veranstaltungen begleiten und so sein Projekt voranbringen. Schön fand ich, dass man in dem Monat noch mal alle Figuren aus den vorherigen Monaten getroffen hat. Die Sache mit dem Senator Aron fand ich allerdings unnötig und überflüssig. Das hätte man besser raus gelassen.

Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten. Es lässt sich sehr schnell lesen und eignet sich daher perfekt für zwischendurch, wenn man Lust auf etwas leichtes und lockeres hat.

Veröffentlicht am 02.09.2018

Wichtige Themen werden verharmlost

Liebe ist so scheißkompliziert
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Nele ist 1,90m groß und leidet sehr darunter. Sie sieht sich selbst als Riesin und in der Schule hat sie kaum Freunde. Nur mit ihrem Nachbarn und besten Freund Tom kann sie über alles reden. Nele wurde ...

Nele ist 1,90m groß und leidet sehr darunter. Sie sieht sich selbst als Riesin und in der Schule hat sie kaum Freunde. Nur mit ihrem Nachbarn und besten Freund Tom kann sie über alles reden. Nele wurde noch nie geküsst und wünscht sich sehr, dass sich mal ein Junge für sie interessiert. Doch alle sind von ihrer Größe abgeschreckt, außer Jerome, der zwei Meter große Basketballspieler. Auf einer Party kommen die beiden sich näher, doch am nächsten Tag taucht ein freizügiges Video von ihr auf und Jerome wird verdächtigt, dieses gemacht zu haben. Nele glaubt aber an seine Unschuld.

Am Anfang konnte ich mich mit dem Buch leider gar nicht anfreunden. Der Schreibstil war gewöhnungsbedürftig. Nele hat einen leichten "Asi-Slang", einen sarkastischen Humor und sehr trockene Gedankengänge, woran ich mich erst mal gewöhnen musste. An sich ist sie zwar eine interessante Protagonistin, aber so richtig anfreunden konnte ich mich nicht mit ihr. Später im Buch hat mir ihr Humor aber doch noch gefallen und für einige Lacher gesorgt.
Nele hat eine kleine Schwester Lea, die noch mitten in der Pubertät steckt und leider dementsprechend genervt hat. Sie und Nele haben die ganze Zeit über nur gestritten.
Neles bester Freund Tom ist drogensüchtig, was ich sehr schwierig fand. Er war Nele nicht immer ein guter Freund und mir war er leider überhaupt nicht sympathisch. Seine Kifferei hat mich einfach genervt. Zudem hatte ich nicht das Gefühl, dass vernünfig mit dem Thema Drogenkonsum umgegangen wird. Es wurde nicht aufgeklärt und auch nicht abgeschreckt. In einem Jugendbuch finde ich das nicht passend, hier hätte mehr passieren müssen.

Die erste Hälfte des Buches geht es eigentlich nur um Neles Größe und die Schwierigkeiten, die das mit sich bringt. Die eigentliche Handlung startet erst ab der Hälfte.
Als das Video von Nele veröffentlicht wird, habe ich wirklich mit Nele mitgelitten. Allerdings war das nach ein paar Seiten wieder vorbei. Plötzlich stand das Video im Hintergrund und Jerome und seine Probleme im Vordergrund. Zwar wollte sie unbedingt seine Unschuld beweisen, aber wer das Video wirklich gemacht hat, war ihr eigentlich egal. Nele mag eine starke Persönlichkeit sein, aber das wirkte einfach nicht realistisch. Das Drama um das Video ging für mich in die falsche Richtung.

"Liebe ist so scheisskompliziert" thematisiert eine Menge wichtiger Themen wie Mobbing, Suizid, Drogenkonsum und Missbrauch. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass einiges davon künstlich herbeigeführt wurde. Die Vergangenheit von Jerome wurde nicht ausreichend ausgearbeitet, sodass sie unrealistisch wirkte. Zudem wurden die Themen nicht sensibel und ausführlich genug behandelt.
Dazu das Ende, die Auflösung, wer das Video gemacht hat und wie damit umgegangen wurde. Ich dachte, ich lese nicht richtig. Ich frage mich wirklich, was die Autorin sich mit dem Epilog gedacht hat. Denn dieser versaut das ganze Buch und noch schlimmer: Meiner Meinung nach wird das Auftauchen von Nacktbildern Jugendlicher im Netz vollkommen verharmlost. Zudem wird der Täter in Schutz genommen und hat keine Konsequenzen zu befürchten von wegen "Er hat es ja gar nicht so gemeint". Mit dem Ende wird dem Leser das Gefühl vermittelt, dass Nacktbilder/-videos im Internet völlig ok sind , wenn man sich nicht für seinen eigenen Körper schämt. Über Folgen von solchem Material im Internet wird sich keine Gedanken gemacht. Mich hat das Ende wirklich wütend gemacht und wer "Du wolltest es doch" gelesen hat, kann darüber nur den Kopf schütteln.

Fazit:
"Liebe ist so scheisskompliziert" versucht ernste Themen mit viel Humor zu thematisieren, was aber nach hinten los geht. Einige Themen werden nicht ernsthaft behandelt und nur grob angeschnitten. Zudem ist die Botschaft des Buches wirklich schlecht: Drogen haben nur manchmal Konsequenzen und Missbrauch ist ok, wenn der Täter es gar nicht so gemeint hat. Nein, einfach nein. Gerade Jugendlichen kann ich das Buch nicht empfehlen.

Veröffentlicht am 01.09.2018

Guter Auftakt

Ein Augenblick für immer. Das erste Buch der Lügenwahrheit, Band 1
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Junes Ziel ist es, an Oxford Jura zu studieren um Menschenrechtsanwältin zu werden. Spontan beschließt sie, ein Jahr in Cornwall bei ihrem Onkel zu verbringen, um dort ihren Abschluss an einer Privatschule ...

Junes Ziel ist es, an Oxford Jura zu studieren um Menschenrechtsanwältin zu werden. Spontan beschließt sie, ein Jahr in Cornwall bei ihrem Onkel zu verbringen, um dort ihren Abschluss an einer Privatschule zu machen. Sofort fühlt sich June zu ihren Cousins Blake und Preston hingezogen. Zudem heißt es, dass es in Green Manor spukt. Zunächst glaubt June nicht daran, aber dann entdeckt sie öfters eine Dame im grünen Umhang im Garten. Als wäre das nicht schon genug entwickelt sie selbst übernatürliche Fähigkeiten..

Von Beginn an war ich von Cornwall verzaubert. Die Landschaftsbeschreibungen sind wunderschön und man möchte am liebsten sofort selbst hinreisen. Die Stimmung im Buch ist sehr geheimnisvoll. Man merkt, dass etwas in der Luft liegt, kann es aber nicht genau benennen. Es werden viele Sagen, Legenden und Mythen über Cornwall erzählt, die viel zur Stimmung beitragen und das Setting noch interessanter machen. Green Manor, das Herrenhaus, ist ein tolles Setting mit seinen Bewohnern. Besonders die Köchin Betty macht das Haus lebendig.

Das Autorenduo hat einen schönen, locker-leichten Schreibstil, der den Leser gut durch die Geschichte führt.

June war mir von Anfang an sympathisch. Sie ist schlagfertig und hat ihren eigenen Kopf. Zudem ist sie sehr schlau und ist ein Fan von Statistiken, was ich sehr cool finde. Ich mochte ihren Humor sehr und musste häufig schmunzeln.

Blake und Preston sind zwar Zwillinge, könnten aber nicht unterschiedlicher sein. Während Blake sehr verschlossen und meistens schlecht gelaunt ist, ist Preston charmant und offen. Dennoch ist Blake mein Favorit. Beide Figuren sind sehr gut ausgearbeitet und haben eine interessante Geschichte.
Auch die anderen Figuren sind sehr liebevoll gestaltet. Besonders Junes neue Freunde Lilly und Grayson haben mir gefallen.

Prinzipiell mag ich diese Art von Story sehr gerne. Die Protagonistin gibt ihr altes Leben auf um ein neues Abenteuer in einer neuen Umgebung zu beginnen und muss sich zunächst neu einleben. Auch hier hat es mir gut gefallen, jedoch hat mir etwas Spannung gefehlt. Es entwickelt sich alles sehr langsam und in diesem Band steht weniger die Magie sondern mehr Teenagerprobleme im Vordergrund. Es gibt recht viel Drama, wodurch die Fantasy-Elemente in den Hintergrund gerückt sind.

Fazit:
"Das erste Buch der Lügenwahrheit" ist ein schöner Auftakt, der aber noch Luft nach oben hat. Cornwall ist ein wunderschönes und interessantes Setting, die Charaktere sind gut ausgearbeitet und die Story ist geheimnisvoll. Ich freue mich auf den 2. Band und hoffe, dass dort mehr auf die Magie eingegangen wird!