Erschrenkend ehrlich
Das Gegenteil von HasenKlappentext
Sie sind in derselben Jahrgangsstufe und trotzdem in verschiedenen Welten. Julia, Marlene und Leonard im Zentrum der Aufmerksamkeit, der Rest irgendwo in ihrer Umlaufbahn. Dann geschieht etwas, ...
Klappentext
Sie sind in derselben Jahrgangsstufe und trotzdem in verschiedenen Welten. Julia, Marlene und Leonard im Zentrum der Aufmerksamkeit, der Rest irgendwo in ihrer Umlaufbahn. Dann geschieht etwas, das alles verändert: Eines Morgens macht plötzlich eine Internetseite die Runde, die bis dato auf privat gestellt war. Darauf zu finden sind Julias ungefilterte Gedanken, Bomben in Wortform, die sich in kürzester Zeit viral verbreiten. Es sind Einträge, die ein ganz anderes Bild des beliebten Mädchens zeigen, das alle zu kennen glauben.
Wer hinter der Aktion steckt, ist zunächst unklar, doch nach und nach kommt heraus: Gründe dafür hätten einige.
Meine Meinung
„Das Gegenteil von Hasen“ ist für mich das erste Buch der Autorin gewesen. Der Klappentext hat mich sofort angesprochen, da dieser auf mich sehr interessant gewirkt hat und ich unbedingt wissen wollte, wie die Autorin die Thematik umgesetzt hat.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ist zunächst nicht ganz einfach, wenn man noch nicht daran gewohnt ist, aber ich habe schnell hinein gefunden und dann habe ich das Buch sehr schnell und mit viel Begeisterung lesen können. Gut gefallen hat mir, dass obwohl die Geschichte aus vielen Sichtweisen erzählt wird, man trotzdem nicht dem Faden verliert und die Möglichkeit bekommt alle wichtigen Charaktere näher kennenzulernen.
Das Hauptaugenmerk der Geschichte liegt auf dem Thema Mobbing und welche Auswirkungen dieses haben kann. Aber auch welche verschiedenen Gründe dazu führen können, wurde gezeigt. Des Weiteren spielen aber auch Themen wie Familie, Freundschaft, soziale Unterschiede und Homosexualität eine Rolle.
Julias geheimste Gedanken, die sie auf einem privaten Blog verfasst hat, wurden veröffentlicht und machen ihr nun die Zeit in der Schule schwer, da diese nicht gerade freundlich ihren Mitschülern und Freunden gegenüber sind. Schnell stellt man sich die Frage, wer diese Einträge veröffentlicht haben und nicht stellt fest, dass jeder ihrer Mitschüler und Freunde einen Grund dazu gehabt hätte und sobald man sich als Leser auf einen Täter festgelegt hat, taucht schon wieder die nächste Person auf, die man für verdächtig hält. Bis zum Schluss konnte ich mich so nicht hundertprozentig festlegen und die Auflösung des Rätsels hat mich sehr überrascht.
Großartig fand ich auch, dass man obwohl das Augenmerk auf den Jugendlichen liegt, man sehr viel über ihr familiäres Umfeld erfährt und ihre Eltern auch zu Wort in der Geschichte kommen. Durch diese Hintergrundinformationen, konnte man das Verhalten der einzelnen Personen noch mal besser nachvollziehen und sich gut in die jeweilige Person reindenken.
Dieses Buch macht deutlich, welche Macht Worte haben und dass Gedanken nicht immer für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Außerdem zeigt es, dass häufig die Person für schuldig gehalten wird, die sich die Mehrheit ausgesucht hat und diese Person nicht immer wirklich schuldig sein muss.
Hoffnung macht das Buch, indem es zeigt, dass selbst aus Situationen die beängstigend sind und wie das Ende der Welt erscheinen, etwas Gutes entstehen kann.
Fazit: Anne Freytag hat es geschafft ein Buch zu schreiben, dass einerseits fesselt und auf der anderen Seite sehr mit den Protagonisten mitfühlen lässt. Ein rundum großartiges Buch.