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Veröffentlicht am 14.11.2019

Ein Mädchen ist C. von pemberleyWinterfell, und ich gehe jetzt nach Hause…… ähm….mein Storyboard Buch anschauen.

Game of Thrones – Die Storyboards
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Game of Thrones – Die Storyboards vom Zauberfeder Verlag

Ich lasse euch nun mal kurz daran teilhaben, wie ich wohl reagiert habe, als ich erfahren habe, dass es dieses Buch geben wird. Auf los geht’s ...

Game of Thrones – Die Storyboards vom Zauberfeder Verlag

Ich lasse euch nun mal kurz daran teilhaben, wie ich wohl reagiert habe, als ich erfahren habe, dass es dieses Buch geben wird. Auf los geht’s los. Passt auf: „Aaaaaaaaaaahhh rumhüpf und durch die Gegend spring Freudiges Fluchen /)$/)(§“$=$=)!)^==“^“(!=. Äh ja. Irgendwie so muss das gewesen sein. Nun vergessen wir das aber mal alle schnell :D

Mein Leben nach Game of Thrones ist……. Naja………. Es ist eben ein Leben NACH Game of Thrones. Die Betonung liegt auf NACH. Denn wie ihr wisst, ist nun auch Staffel 8 vorbei. Und für mich wurde damit das Ende einer Ära eingeleitet. Nicht nur das. Irgendwie auch das Ende eines großen Teils meines Lebens. Klingt ziemlich schrecklich und bemitleidenswert? Ihr habt Recht. Aber es ist nun mal so! Game of Thrones bedeutet für jeden etwas Anderes. Die einen lieben es, die anderen lieben es noch mehr, die ganz anderen lieben es abgöttisch, und können nicht ohne es leben. Ja, okay…… da sind noch die paar Menschlein, die es wohl einfach nur schrecklich und blöd finden. Aber das kann ja eigentlich nur ein ganz kleiner Teil der Menschheit sein :D (und was sagen wir zu diesem Teil der Menschheit? Richtig! „Du weißt gar nichts, Game of Thrones Nichtfan Schnee“ ). Und diese Einleitung zur Rezension dauert auch schon wieder viel zu lang. Denn eigentlich bin ich ja nicht hier, um über meine Gefühle zu reden. Nein, ich will euch ein Buch vorstellen. Und ich fürchte fast, bei diesem Buch, bekommt ihr in den nächsten und folgenden Zeilen noch ein paar Mal meine volle Ladung von Emotionen ab :D

Falls ihr es übrigens irgendwie noch nicht mitbekommen habt. Ja, ich bin Game of Thrones Fan. Von der ersten Stunde und Episode an. Bis zum Ende. Und war es schon vorher. Und ich lese Bücher. Und habe somit auch das Lied von Eis und Feuer gelesen (und werde es hoffentlich mal bald wieder tun, gnihihi). Äh, ja. Was ich sagen wollte ist, dass ich natürlich bei diesem Buch ein wenig parteiisch bin, schon allein des Inhaltes wegen. Aber ich lasse mich auch nicht beeinflussen. Denn, nicht überall wo Game of Thrones draufsteht, ist auch Game of Thrones drin. Hier irgendwie schon :D . Freuen wir uns also, dass auch nach der letzten finalen Staffel 8, Game of Thrones nicht tot ist, und es ein Buch gibt, dass dem Sterben der Erinnerungen entgegensetzt und wohl sowas sagen würde wie: "Es gibt nur einen Gott und sein Name ist "Tod". Und es gibt nur eines was wir dem Tod sagen. "Nicht heute."“. Zumindest wenn es ein sprechendes Buch wäre. Aber irgendwie tut es das ja auch. Also mit uns sprechen. Zumindest ist das Buch gefüllt mir Erinnerungen an all die Jahre Game of Thrones, und somit ein schönes Stück Erinnerung und Wegbegleiter, und das gerade jetzt, wo sich, zumindest die Serienfans, von ihrer Lieblingsserie verabschieden mussten.

Ich habe diesmal keine Geschichte in Worten zu erzählen und zu rezensieren, sondern eine in Bildern. Aber die sind genauso aussagekräftig, erzählen sie doch ebenso eine Geschichte. Und zwar die einer Erfolgsserie. Eine Erfolgsserie, deren Handlung viele kennen, aber nicht alle. Die einen werden Dinge wiedererkennen, den anderen werden völlig neue Bildwelten eröffnet, und so vielleicht eine Neugier geweckt, diese Serie zu schauen. Als Anfänger, Als Mitläufer, Mitzuschauer, Neugieriger, Nerd, oder als absoluter Spezialist in allen Fragen.

Und ich weiß, manche werden mich als Freak hinstellen, der nicht in Fantasywelten leben sollte, um sich mal lieber mehr mit der Wirklichkeit zu beschäftigen. Aber das Tolle ist, in Rezensionen kann man ja gerne seine Meinung mal kundgeben. Und auch wenn viele Game of Thrones hassen, und denken das wäre irgend so eine Serie, die eben in einer komischen Fantasiewelt spielt, so kann ich dem nur widersprechen. Denn wer sie nie gesehen hat, der kann erstens dazu mal nichts sagen. Und zweitens nicht wissen, dass die Serie und Bücher sehr viel mit Weltgeschehen zu tun haben, das Ganze nur eben in eine fantastische Welt gepackt wurde. Mit all ihren schönen, aber auch grausamen Dingen. Ihr könntet sie euch ja wenigstens mal in den Storyboards anschauen, Leute :D

Diesmal kann ich nicht mit Buchinhalt und all diesen Aufbaudingen einer Rezension arbeiten, denn es ist nun einmal was es ist: Ein Buch mit Zeichnungen der Geschichten von Staffel 1 – 7 von Game of Thrones. Das klingt nicht interessant? Wie bitte?! Ich sage es sind Zeichnungen von Game of Thrones. Was ich vergaß zu sagen ist, dass es die original Storyboard Zeichnungen sind, die für die Serie benutzt wurden. Das Buch ist also etwas für…………. GoT – Fans, Zeichner, oder Leute, die sich einfach schöne Dinge anschauen wollen, und sich durch Bilder in wahre Fantasiewelten denken können. Und nicht nur in diese Welten, sondern in diesem Fall direkt in die Folgen der Serie. Und zwar vom Anfang, bis zum …… naja…. Fast….Ende.

Es ist ein Artbook, ein Kunstbuch, eine Auseinandersetzung mit den Inhalten aus der Serie, und deren Umsetzung in Bildern. Es sind über 1000 Zeichnungen, und diese stammen direkt aus dem Archiv von HBO.

Nun fragt ihr euch wahrscheinlich, wer diese Zeichnungen überhaupt angefertigt hat. Nun, es ist William Simpson, und damit der leitende Storyboard Artist bei Game of Thrones (für die ganz Schlauen unter euch, ja, genau ….Storyboards haben was mit den Szenebüchern zu tun, die benötigt werden, um Szenen zu umschreiben und in einer Zeichnung einzufangen, die so und so dann im TV aussehen sollen oder sollten. Es zeigt quasi die Entwicklung einer bestimmten Szene). Das was also der Regisseur auf die Leinwand bringen will, das setzt dieser vorher in einer Zeichnung um, um so ein ungefähres Bild des Szenenaufbaus zu haben. Und zwar in jeder Episode. Also…… so läuft das…… glaub ich zumindest :D. Er stellt nicht nur irgendwelche Szenen dar, sondern ganz besondere Szenarien und Momente…… Schlüsselmomente eben, die in der Serie wichtig waren, Details, die zum Fortgang der Geschichte beigetragen haben, und sei es noch so klein, dafür aber wichtig. Und wer alle Staffeln GoT gesehen hat, der weiß genau wovon ich spreche. Jedes noch so kleinste Detail in einer Folge, jedes Wort, kann wichtig sein, auch wenn man es gar nicht so ansieht. Doch bei Game of Thrones hat alles eine Bedeutung. Wirklich ALLES. Und wenn ich das Ganze richtig ansehe, ist er auch ein wenig verantwortlich für das Design der Drachen, Schattenwölfe, und des Dreiäugigen Raben.

Es gibt zu jeder Staffel einen Einleitungstext, mit Inhaltsangabe, die die gesamte Geschichte von Game of Thrones erzählt. Nein halt. Vorsicht: Das Buch endet nach Staffel 7. Danach folgt für jede Episode eine einzelne Beschreibung mit den Bildern, so wie es hätte sein sollen, so wie es war, oder so wie es angedacht war. Und zu den einzelnen Bildern gibt es manchmal eine kleine Beschreibung. Ansonsten lebt das Buch von seinen Zeichnungen, die wirklich sehr detailreich sind. Das weiß wohl jeder, der selber auch zeichnet.

Als ich das erste Mal ins Buch schauen durfte, da kamen mir wieder die Erinnerungen, an all das, was in den letzten Jahren passiert ist. Manche kleinen Details, die ich vielleicht im Laufe der Sendung vergaß…… keine Chance, in diesem Buch sind sie drin. Wer ein wahrer Game of Thrones Fan ist, der wird das nun lieben. SPOILER!!!! Jawohl! …..

……..Nein Spaß, ich wollte die wahren Fans nur mal kurz erschrecken. :D. Mir war danach. Denn wenn es etwas gibt, das sie gar nicht ausstehen können, sind es Spoiler. Eine wahre Qual für jeden Fan. Und trotzdem muss ich ja einige Szenen mal wenigstens erwähnt haben, um das Buch zu beschreiben. Herrje, eine kleine Zwickmühle :D

Wollt ihr also noch einmal Brans Stoß vom Turm erleben? Ned Starks Tod ( och nöööö L) ? Joffreys Tod ( und alle so: jaaaa :D)? Die Rote Hochzeit? Nach Hartheim reisen? Oder mit Daenerys dem Feuer entsteigen? Die Schlacht der Bastarde erleben? Oder mal wieder unserem lieben Freund dem Nachtkönig gegenübertreten? Zusammen mit seiner Armee der Toten? ………… hier könnt ihr das tun. Ja, gut. Die meisten von euch, die Fans sind, haben wahrscheinlich schon die DVD-Box zu Hause, und können sich jederzeit alle Staffeln von vorne bis hinten anschauen. Am Stück. In einem GoT – Marathon. Aber so geht es natürlich auch. Aber sein wir mal ehrlich. So ein Buch darf eigentlich in keiner Sammlung eines jeden Fans fehlen. Und die Nichtfans sollten es sich mal anschauen, bevor sie etwas verurteilen, was sie wahrscheinlich noch nicht mal anfänglich gesehen haben, und deswegen gar nichts übe die Gesamtheit der Serie sagen können.

Das Schöne an diesem Buch ist ja, dass es ein Querschnitt durch fast alle Staffeln ist, und somit begegnen und auch die Charaktere, die schon seit Jahren tot sind, und die wir geliebt, oder auch gehasst haben. Es ist also wie ein Familientreffen. Naja okay. Ein Familientreffen mit Verstorbenen. In einem Buch. Ähm. Lasst es mich anders ausdrücken. Es ist wie ein Familienalbum! Ja genau. Das uns daran erinnert, wie schön es war, aber auch wie schrecklich. Genauso, wie es bei Game of Thrones eben so ist. Schrecklich und Schön und bittersüß.

Nicht mal bei dieser Rezension möchte ich mit meiner Tradition brechen, einen Liedtext zu schreiben, der zum Buch passt:

„Now there once was a time …………..when the northerners sang………… Of a king they had crowned:
More a boy than a man. More a pup than a wolf, with the cold of the realm in his eyes.

He'd broken a vow……….. to the lord of the Twins: Wed a stranger, a beauty, but a promise there'd been. So the Lord Frey demanded a bridegroom as compromise.“

Veröffentlicht am 23.10.2019

Stolz und Vorurteil und Zombies………… ach nein….. sorry…… ich meine natürlich Cheerleader :D

Allgemein anerkannte Wahrheiten über Pom-Poms
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Allgemein anerkannte Wahrheiten über Pom-Poms von Edgar Achenbach

Dann mal los: ……L. O. V.E. D. A. R. C. Y pompomcheerleadermäßig hochhüpft

Hach….Ich wollte schon immer mal eine Rezension so eröffnen. ...

Allgemein anerkannte Wahrheiten über Pom-Poms von Edgar Achenbach

Dann mal los: ……L. O. V.E. D. A. R. C. Y pompomcheerleadermäßig hochhüpft

Hach….Ich wollte schon immer mal eine Rezension so eröffnen. Außerdem noch Mr. Darcy heiraten. Und nach Pemberley Hall ziehen. Was sagt ihr? Wir sind hier gar nicht bei „Stolz und Vorurteil“? Ich bin im falschen Buch gelandet? Hier geht es um Cheerleader, und nicht um dieses wundervolle Buch, was ich so sehr liebe? Merkwürdig, die Geschichte hat sich fast ähnlich gelesen!……… und ich werde euch doch überzeugen….. dass es im Buch einige anerkannte Wahrheiten gibt, die man entdecken muss. Ob man nun auf der Suche nach Darcy….. oder einem gewissen Darian ist. Denn, ab heute ist es klar, und falls ihr es noch nicht wusstet: Ich bin Jane Austen Fan. Jawohl ja. Und ich gebe es zu. Ganz offen :)

Ach Leute. Kann man es mir verdenken, dass ich ein riesiger Fan, nicht nur von Jane Austen, sondern auch speziell von diesem Roman namens „Stolz und Vorurteil“ bin? Ja, ok. Einige werden das schon herausgefunden haben, ob meines Nicknamens hier. Andere vielleicht nicht. Die Frage die sich aber viele stellen werden ist „Was zum Teufel hat Stolz und Vorurteil mit einem Buch über Pom – Poms“ und Cheerleader zu tun? Nun……….. ich werde es euch gerne in den folgenden Zeilen versuchen zu erklären, und verraten :).

Was drauf steht und was drinsteckt ( oder auch: Das Buch):

Der Text „Allgemein anerkannte Wahrheiten über Pom-Poms“ lässt manche vielleicht erst mal komisch schauen. Doch was wir darin entdecken, ist schon mal ein erster Hinweis darauf, was uns erwartet, wenn wir das Buch aufschlagen. Denn ich zitiere gerne nochmal den Eröffnungssatz aus Stolz und Vorurteil. Für die, die ihn kennen, überlest es einfach, für die, die ihn noch nicht kennen, lest ihn. „Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, daß ein Junggeselle im Besitz eines schönen Vermögens nichts dringender braucht als eine Frau.“ Nun wisst ihr also Bescheid. Wir haben es hier tatsächlich mit einer modernen Variante von Jane Austens Stolz und Vorurteil zu tun. Und zwar auf so eine schöne Art, dass es sogar die lesen können, die sich normal sagen „Ach Mensch, mit so alten Geschichten weiß ich gar nichts anzufangen, diese Klassiker liegen mir nicht.“ ………..also, falls es solche Menschen echt geben sollte (ich kann es mir tatsächlich nicht vorstellen :D) ;). Und ich bin froh, in einer Welt voller kreativer Köpfe und Menschen zu leben (äääääähh…..ok……..naja…..einige mehr, andere weniger), in deren Gehirnwindungen tolle Ideen stecken, und die sich sogar an die Vermischung von Zeitepochen und Zeitgeist trauen. Chapeau!

Doch worum geht es überhaupt? :

Isabell Bennede ist eine kleine quirlige Studentin, die so eigentlich ganz passabel aussieht, aber eben nur passabel. Sie studiert an der Rhein Main University, und zwar Jura. Als sie eines Tages, durch einen Zufall, in einem Cafe einen Job als Bedienung annimmt, verändert sich dr normale Lebensweg. Sollte sie doch eigentlich einen ganz anderen Job beginnen, für den sie schon eine Zusage hatte. Doch wie es im Leben oft ist……. War da diese andere Bewerberin…………. Die wohl ein wenig besser aussah, als einfach nur passabel. Lange Rede, kurzer Sinn. Sie lern Cora Marie kennen, die auch im Cafe arbeitet, und aus verschiedenen Gründen eine Cheerleader Gruppe gründen will. Hochschulregeln hin und her. So etwas braucht erstens Menschen, die mitmachen wollen, und zweitens….. einen Sponsor. Und hier meine Lieben, kommt er endlich ins Spiel. Die Jane Austen Fans haben schon die ganze Zeit drauf gewartet. Die Nichtfans wissen gerade nicht wovon ich rede. Aber ja. Christian Bingle, und…………. ein gewisser Darian (seuftz tauchen auf, die sich die Mädels mal anschauen wollen, sind sie doch Marketingleiter und Finanzchef der Pemley Privatbank (*hüsterchen, nicht dass ich auf meinen Nicknamen aufmerksam machen will). Diese versucht nämlich Neukunden zu bekommen, und die sollen möglichst etwas jünger sein, und nicht der alten Generation angehören. Cheerleader wären doch da als Maskottchen der Pemley Bank eigentlich richtig gut. Und so fängt alles mit einer „Tanzveranstaltung“ an. Aus gekränktem Stolz sagt man etwas, das nicht stimmt, um jemanden zu verletzen, vielleicht auch weil man keine Ahnung hat, wie man sich ausdrücken soll. Darauf folgen Vorurteile, die schon vorher da waren. Merkt ihr was? :D

Es gibt Missverständnisse, Irrungen und Wirrungen, auch in der Liebe, Und die Unfähigkeit, Dinge jemandem zu sagen………….. juhu. Wie darcymäßig :D

Kleine Fakten:

Edgar Achenbach, der Autor, schreibt natürlich auch noch andere Bücher. Das mit den Cheerleadern ist aber so eine Sache, die er wohl bei mehreren seiner Romane anwendet. So hat er sich auch schon an der guten Abtei in Northanger versucht. Und wer weiß, vielleicht folgen ja noch weitere Klassiker? :)

Das Cover:

Gefällt mir super gut. Es ist nicht klassisch, aber die kleine Cheerleaderin erscheint freundlich, und hat bei mir schon einen Pluspunkt, allein wegen ihrer Haarfarbe , und weil sie nicht wie eine kleine Tussi erscheint :). Ich denke hier wurde mit viel Liebe gearbeitet.

Fazit zum Buch, zusammen mit persönlichen Gedanken:

Ich liebe die Verbindung der modernen Sprache, und den Teilen im Buch, in denen so geredet wird, als ob es direkt aus einem Austen Roman kommen könnte. Und genau so ist das Büchlein auch. Mit einer Menge Potenzial, die sich auf rund 216 Seiten verbergen, die aber nie langweilig werden, und die man gerne in einem Rutsch durchlesen will. Wer die Geschichte von Jane Austen nicht kennt, der wird eine solide Geschichte finden, die lehrreich ist, mit Irrungen und Wirrungen, in der heutigen Zeit, die ab und an anheimelt. Wer Stolz und Vorurteil kennt, der wird gerne die Vergleiche zu, Original ziehen, und sie suchen, um dann zu kichern, wer hier wer ist. Und dabei ein wenig wehmütig werden, und sich vornehmen, die gute Jane Austen mal wieder zur Hand zu nehmen, um ihr zu huldigen. (äh, natürlich sollte man nicht sie zur Hand nehmen, sondern ein Buch von ihr). Und dann ist da noch eine dritte Gruppe…….. die wunderbar auf Ostereiersuche im Buch gehen kann, zwecks der Suche nach zeitgeistlichen Erwähnungen aus Film und Alltag. Mir selbst hat das unheimlich Spaß gemacht, zeigt es doch die Vielschichtigkeit der Geschichte, und dass es nicht nur ein reines daher geschriebenes Buch ist, was man schnell durchliest. Zwischendurch darf man also Namens – und Ortsrätsel lösen.

Im Buch wird moderne Sprache genutzt, und auch moderne Begriffe verwendet, und trotzdem kommt es einem an einigen Stellen vor, wie aus einer anderen Zeit. Das kann ich ganz schlecht beschreiben. Es gefällt mir aber.

„Jetzt ist es also schon so weit gekommen mit mir“, dachte ich am Anfang. Ich lese ein Buch über Cheerleader und Cheerleading, und finde es sogar……………..gut, Kann man sich das wirklich vorstellen? Oder…. Habe ich etwa nur Vorurteile ihnen gegenüber? Darcy – Elizabeth- Vorurteile? Ihr wisst nicht wovon ich rede? Tatsächlich habe ich im Leben Cheerleader kennengelernt……äh……kennenlernen müssen, und war……… nicht sooooooo begeistert von ihnen. Diese hier im Buch sind aber ganz in Ordnung, und haben gar nichts mit denen zu tun, die mich in meiner Jugendzeit verfolgt haben.

Vielleicht muss ich dafür ein klein wenig ausholen, und erklären, warum ich dieses Werk so mag (oder eben auch beide). Es ist für mich eine wundervolle Zur Schau Stellung davon, wie Menschen aufeinander reagieren, wenn sie sich nicht kennen, gerne haben, Sympathien oder Antipathien entstehen, und am Ende Vorurteile und Schubladen übrige bleiben. Und jeder Mensch sagt ja immer, man solle keine Vorurteile anderen gegenüber haben………… aber kaum einer hält sich daran. Selbst ich nicht. Hatte ich doch Vorurteile gegen Cheerleader. Und am Ende habe ich herausgefunden, dass die Cheerleader, die ich in meinem Leben kennengelernt habe, nicht blöd waren, weil sie Cheerleader waren, sondern einfach nur blöde Menschen. Aber genug davon, ihr wollt ja sicher was über das Buch hören bzw. lesen. Und dazu kann ich nur sagen: In den letzten Jahren gab es viele Jane Austen Adaptionen, die versucht haben, den Stoff von ihr ins moderne Licht zu rücken, sowohl in Buchform, als auch bei Filmen (jaja, und ich hab sie fast alle gelesen und gesehen). Manche waren gut, manche eher weniger. Und ich finde, hier ist das sehr gut gelungen.

Und es Ist wirklich eine allgemein anerkannte Wahrheit, dass Cheerleader und Stolz und Vorurteil zusammenpassen.:)

Als Abschlusslied dieses mal……….. nunja……..es ist das einzige „Cheerleaderlied“ das ich kenne. Jane Austen hätte es sicher gemocht, wenn sie den guten Mickey gegen Darcy ausgetauscht hätte. Und ich stelle mir dazu gerade eine Cheerleadergruppe vor, die hüpfend Darcy anfeuert, und bin mir sogar sicher, dass es auf der Welt einige davon gäbe ;)

„Oh Mickey, what a pity you don't understand. You take me by the heart when you take me by the hand.

Oh Mickey, you're so pretty, can't you understand. It's guys like you Mickey.

Oh, what you do Mickey, do Mickey. Don't break my heart, Mickey.“

Veröffentlicht am 15.10.2019

„Aber wir sind wirklich nur Freunde!“…………… Kayla und Jason, erzählt das jemand andrem ;)

Campus Love
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Campus Love – Kayla & Jason von Katharina Mittmann

Liebes Buch. Was ist das eigentlich mit uns Beiden? Sind wir in einer Beziehung? Sind wir nur Freunde? Eine kurzzeitige Affäre? Haben wir eine Freundschaft ...

Campus Love – Kayla & Jason von Katharina Mittmann

Liebes Buch. Was ist das eigentlich mit uns Beiden? Sind wir in einer Beziehung? Sind wir nur Freunde? Eine kurzzeitige Affäre? Haben wir eine Freundschaft plus? Lieben wir uns? Kannst du dich vielleicht mal entscheiden, was du von mir willst……………??? Oh………….. oder soll etwa ich was dazu sagen, um dir zu verraten, was ich von dir will?!? O_o Nagut. Ich ergebe mich, und sage etwas dazu. Ich will ja nicht, dass unser Beziehungsstatus „Es ist kompliziert“ lautet.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn ich zwischendurch unseren Beziehungsstatus manchmal habe wackeln sehen, und nicht wusste, woran ich war. Fast meint man, dass das Buch mit mir dieselbe Entwicklung durchgemacht hat, wie Jason und Kayla. Aber wie diese ist, wird natürlich nicht verraten, und nun mehr dazu. Denn ihr wisst ja noch gar nicht, wer überhaupt diese Kayla ist, und auch von Jason habt ihr noch nichts gehört.

Die Geschichte ist eigentlich gar nicht so schwer zu erzählen:

Kayla kommt aufs Elite College um zu studieren, und trifft am ersten Tag in ihrem Zimmer auf Jason, der auf ihrem Bett liegt. Das aber nur, weil er auf Rachel wartet, seinerseits die beste Freundin von ihm, und Kaylas neue Mitbewohnerin. (und Manche von euch jetzt so: WAAASSS?! Was suchen denn Hardin Scott und Tessa Young im Roman???!, aber keine Angst, so ist es nämlich gar nicht :)). Es ist gleich eine Anziehung da, das spürt man irgendwie. Doch Kayla ist ein vorsichtiger Mensch, hat sie doch mal schlechte Erfahrungen mit „Dieser Art von Kerl“ gemacht. Sie steckt Jason in eine Schublade, und versucht ihn zu ignorieren. Doch sie laufen sich immer wieder über den Weg, schon allein wegen Rachel. Und so lernt Kayla Jason besser kennen, und lieben. Jason spürt die Anziehung auch, aber ebenso, dass Kayla etwas zurückhält. Er will ihr nicht zu nahetreten, doch diese Frau fasziniert ihn, ist sie doch so ganz anders, und lehnt ihn sogar erst ab. Die beiden erleben viele nicht so schöne Dinge, die zusammenschweißen, zusammen. Und die Gefühle werden immer mehr. Kayla erkennt, was wichtig ist. Kayla will Jason aber nicht unter Druck setzen, weil er immer sagt, sie seien gute Freunde, und Jason will Kayla nicht unter Druck setzen, weil sie aufgrund dessen, was er sagt, auch sagt, dass sie nur Freunde sind. Beide fühlen mehr füreinander, kommen aber über diesen Freundesstatus nicht hinaus. Später dann Freundesstatus mit …. Naja… mehr. Dabei könnten die beiden so viel mehr sein, wenn sie nur mal ihren Mund aufmachen würden, um darüber zu reden, wie ihre Beziehung zu deklarieren ist. Und am Ende ist es fast zu spät. Und Jason will nicht mehr. Und den Grund, und ob die beiden es doch noch schaffen, sich zusammenzureißen, das könnt ihr dann selbst lesen, das wird hier nämlich nicht verraten. Und schon wieder habe ich Kopfschmerzen ob der Frage…………… Freunde oder Beziehung? :D Man. Das zerknirscht einem wirklich in diesem Buch. Und am Ende weiß ich nicht, wie ich euch das alles erklären soll….. es ist nämlich kompliziert ;)

Die Intensität nimmt erst mit fortschreitendem Lesen des Buches zu, und ist anfänglich nicht ganz so gut zu spüren, wie später dann. Wer also im Buch eine Geschichte sucht, ala „Sie fallen sofort übereinander her, werden superschnell intim miteinander, machen sich dann das Leben schwer, und säuseln sich die gesamte Zeit Liebesbekundungen zu, dass sie füreinander die einzigen sind, während die Clique drum herum die beiden Hauptprotagonisten soooo süß zusammen findet“……. Der………. ist hier falsch. :D Aber mal ehrlich. Solche superschnellen Liebesbekundungen nerven doch schon im realen Leben, und man möchte nur die Augen verdrehen. Hier geht das Ganze eben ein bisschen gemächlicher voran. Ich gebe zu, dass es seine Zeit gebraucht hat, gerade am Schluss des Buchs wurde es nochmal ungemein tiefgehend, was vorher nicht so da war. Aber gerade dieser Tiefgang am Ende hat mich letzten Endes doch dazu bewogen, hier die 5 Sterne zu geben, die eigentlich 4,5 sind, und nicht die 4,5, die 4 darstellen. Denn diese Gemächlichkeit und das Langsame habe ich im Genre noch nicht so oft gefunden. Übrigens: sich zueinander bekennen, das ist so wichtig. Gerade in Liebesdingen. Nur mal als Lebenstipp :D

Der Fokus liegt nicht nur auf den beiden Hauptprotagonisten, sondern wir erfahren auch viel drum herum, und von den Nebenfiguren, die viel zur Atmosphäre beitragen. Auch die Ziele und Lebensträume der Protagonisten sind besser ausgearbeitet, wie bei anderen Romanen, die diese Thematik beschreiben. So fällt man nicht einfach von Kapitel zu Kapitel, und liest, wie sehr die beiden sich anschmachten, hinterherlaufen, oder andere Dinge tun. Sondern wir nehmen auch am Alltag, und an den Geschichten des Lebens teil. Auch wenn das Hinterherlaufen und Schmachten natürlich auch mal vorkommt ;) (wäre ja auch sonst sinnlos es in dieses Genre zu stecken). Wir erfahren Beweggründe, und manche von diesen konnte ich sogar nachvollziehen. Kayla selbst als Charakter ist mir sehr sympathisch, und fast schon ans Herz gewachsen. Hat sie doch einige Einstellungen zum Leben, die ich toll finde. Ihre Unsicherheit am Anfang, und dass sie öfter Dinge ausspricht, die sie nicht aussprechen sollten, kommt mir sehr bekannt vor. Hier wurde eine Person geschaffen, mit der man sich gut identifizieren kann, und die nicht sofort anfängt einen zu nerven, indem sie nur noch zum zitternden Häufchen Elend wird, das dem Kerl hinterherschmachtet, weil er so sexy ist. Und ja, Jason ist nun mal genau das. Er weiß das einzusetzen, hat aber auch eine ganz andere Seite, die wir nach und nach kennenlernen dürfen. Jason ist einer dieser jungen Männer, die vor Selbstbewusstsein strotzen, und das auch nach außen hintragen. Kalya ist eher zurückhaltend. Anfänglich denkt man sich noch warum, das so ist. Aber ihre Welt ist einfach eine ganz andere, als die eines Elite Colleges, für das sie ein Stipendium bekommen hat. Jason ist schon zwei Jahre auf diesem College, ohne Stipendium, mit zahlenden Eltern, die die Gebühren stemmen können (denkt man). Jasons beste Freundin von Zuhause ist Rachel, und ausgerechnet diese ist es, die sich dann mit Kayla ein Zimmer im Wohnheim teilt. So kommt es zur Anfangssituation. Ihr werdet außerdem im Buch noch treffen: Nate und Cole, Jasons WG Mitbewohner. Amber, Sean, Megan, Rose, Will…………….. Hier darf man gerne herausfinden, wer das alles ist :). Und ja, ich bin ehrlich. Ab und an hätte ich während des Lesens einigen Personen gerne einen Oppugno Zauber aufgezwängt. :D

So, nun dazu:

„Worte sind, meiner nicht so bescheidenen Meinung nach, unsere wohl unerschöpflichste Quelle der Magie, Harry. Sie können Schmerz sowohl zufügen, als auch lindern.“

Ihr denkt euch nun sicher „Was zum Teufel sucht das denn jetzt hier?!“. Tjaaa, es gibt einige Harry Potter Fans im Buch, was sie sehr sympathisch macht. Und ich fand, der Spruch passt. Ich wollt’s halt mal gesagt haben.

Buchprotagonistenpsychoanalyse (oh Gott, was sucht das denn jetzt hier?!):

Viele sagen jetzt sicher, dass Kayla als Protagonistin ja nicht so ganz toll ist, denn sie ist zu vorsichtig, und lässt sich auf nichts ein, ist nicht abenteuerlustig….. Kayla kommt schwer aus ihrer alten Verhaltensform heraus. Sie unterbindet Dinge sofort und gleich, aus Angst, dass sie schlecht ausgehen könnten, ohne zu warten wie sie wirklich ausgehen könnten. Selbst wenn dabei ein positives Ergebnis rauskäme, erstickt sie es vorher im Keim, aus Angst vor Ablehnung, und Negativität. Ein wirklich schwer zu beseitigendes Muster. Jason ist das genaue Gegenteil, ein Strahlejunge, immer lächelnd, immer freundlich, hilfsbereit, mit einer Menge Selbstbewusstsein. Und er weiß genau, wie er bei anderen ankommt. Zumindest auf dem Campus der Universität macht er diesen Eindruck. Doch oftmals ist der erste Schein ja nicht der richtige, und wir sollten etwas tiefer graben, und uns fragen, wieso Menschen so sind, wie sie sind. Das trifft bei mir vor allem bei Kayla zu. Kayla ist verschlossen, nicht so offen, etwas zurückhaltend, aber auch nicht wirklich schüchtern. Sie hat im Leben eben schon einmal schlechte Erfahrungen mir „diesem Typus von Kerl“ gemacht, dieser aufgeschlossene junge Mann, der sich einem selbstbewusst nähert, und sich seiner Wirkung auf das weibliche Geschlecht bewusst ist, um das Ganze dann auszunutzen. Ich persönlich kann also Kaylas anfängliche Skepsis und Vorurteilung von Jason verstehen. Denn mit seinem Charme und seinen Aussagen erinnert er sie einfach an das, was sie kennenlernen musste, und vergessen wollte. Da ich selbst ein sehr vorsichtiger Mensch bin, der nicht gerne mit anderen redet, außer den absoluten Vertrauenspersonen. Und da ich mich Fremden gegenüber auch gerne mal komisch verhalte, weil sie mir Angst machen. Und das erst Recht, wenn sie voller Selbstbewusstsein sind, und das auch noch zeigen, kann ich Kayla vollkommen ob ihrer anfänglichen Skepsis gegenüber Jason verstehen. Es ist ja auch kein absichtliches „In eine Schublade stecken“, weil man Menschen eben in Schubladen steckt, sondern eher eine Urangst in Kayla, die sich aufgrund eines schlechten Erlebnisses gebildet hat, und mit dem sie irgendwie klarkommen muss. Und sie ist ja auch nicht völlig versteift auf ihre Theorien über Jason, sondern lässt sich im Laufe des Buches eines Besseren belehren. Diese Wandlung gefällt mir. Nur leider, dauert sie einen Tick zu lange. Denn mittlerweile hat Jason eine seiner Ängste ausgepackt, und wird selber ängstlich. Zumindest das, was Kayla möchte, nämlich eine feste Beziehung, ist nicht mehr drin. Diese Art von losen Frauengeschichten hatte Jason, mit Einverständnis der Frauen, schon öfter. Mit Kayla ist das irgendwie anders, aber…………… ach….. ich weiß auch nicht……….. irgendwie sind sich alle im Roman nicht sicher, was sie wollen. Wen sie wollen. Warum sie es wollen, oder nicht wollen…. Oder überhaupt. Das ist mein einziger Kritikpunkt. Dass ich ob des „Wer will nun wen, und wie will er ihn, und warum will er keine Beziehung, oder welche Art von Beziehung will derjenige, oder diejenige?“ manchmal Kopfschmerzen bekommen habe, und mir gedacht habe „Mensch, ist das mit der Liebe denn heute wirklich so schwierig geworden, dass sich nicht mal mehr zwei Menschen, die Gefühle füreinander haben, zusammenreißen können, um eine stinknormale Beziehung zu führen, und sich treu zu sein?“. :D. Nun aber genug meine Psychoanalyse.

Kleine Fakten:

Die Geschichte ist in sich abgeschlossen. Zumindest die von Kayla und Jason. Es soll weitere Bücher geben, dann aber mit anderen Protagonisten, die man vielleicht aber schon aus diesem Teil kennt. Bzw. zumindest 1 Buch. Es ist der Debütroman der Autorin. Wir haben also schon wieder mal ein Buchbaby :D

Fazit, Gedanken und was sonst noch so durch den Kopf geht:

Ich mag, dass es im Roman langsam anfängt. Es ist nicht diese ausgesprochene Liebesgeschichte, die sofort in ein Beziehungschaos der Protagonisten mündet. Es ist eher ein langsames Vorankommen. Mit einer Sympathie, einer Anziehungskraft, und anschließender Freundschaft. Beide sind sich nicht sicher, ob ihrer Gefühle, bzw. doch, sie sind es schon. Wissen aber nicht, wie sie es beide zu bezeichnen haben, und wie sie gegenüber dem anderen damit dastehen. Und auch hier ist Schweigen nicht die beste Lösung, wie immer im Leben. Aber das ist leichter gesagt, als getan ;)Also erster Kuss? Erste Intimität? Vielleicht erkennen die Beiden, dass sie nur Freunde sein wollen? Freunde mit? Freunde ohne? Dies dürft ihr selbst lesen :). Ich nenne es „Wir sind wirklich nur gute Freunde…., und es ist tatsächlich kompliziert……….. auf etwas höherem Niveau.“

Und gerade zum Ende hin ist das Buch viel vielschichtiger und tiefergehend, als man es vom Genre gewohnt ist. Schubladendenken, Unsicherheiten, Falsche Scham. Alles ist eine Spirale, in der man gefangen ist, die Figuren lassen nicht anfänglich, aber immer öfter in ihr Innerstes blicken. Und auch wenn manche Leute die Denkweisen im Buch nicht verstehen, so lasst euch gesagt sein: Es gibt wirklich Menschen, die so denken, und so sind, so agieren. Nicht jeder Mensch ist gleich, und erst Recht gibt es keine richtige Definition von Normalität, und wie ein Mensch auf Situationen zu reagieren hat. Denn jeder ist anders. Kampf dem Schubladendenken :D. Seht die kleinen Facetten, die jeden Menschen dazu bewegen, Dinge zu tun, wie er sie tut. Und seid achtsam, eurer Umwelt gegenüber. Dann ist das Zwischenmenschliche auch gar nicht mehr so schwer. Vor allem REDET MITEINANDER! Und hier haben wir vielleicht genau den Unterschied zu anderen Büchern dieses Genres, in denen sich die Protagonisten sofort und auf der Stelle ineinander verlieben, und vorstürmen, und alles überstürzen, und sofort Feuer und Flamme sind……….. was hier langsam aufgebaut wird, und eben etwas länger braucht. Faszinierend ist, wie ein Missverständnis dem anderen folgt, nur weil man nicht miteinander kommuniziert. Weil man unsicher ist, und Ängste hat. Und völlig falsche Annahmen entstehen. Hier fallen Mauern und wackeln ganz gewaltig, und es wäre doch schade, wenn wir nicht schauen würden, was sich dahinter verbirgt, und nicht mal einen tieferen Blick wagen würden, oder? ;) Auf welcher Seite ihrer eigenen Geschichte befinden sich also Kayla und Jason?

Das große Thema des Romans ist Verdrängung. Kayla verdrängt ihre Vergangenheit, und ihre Gegenwart, verdrängt Dinge, die passiert sind, und momentan passieren. Und auch Jason verdrängt, ebenfalls seine Vergangenheit. Beide gehen anders damit um, sind sie doch einfach charakterlich verschieden. Aber die Verdrängung ist bei jedem Menschen gleich, und birgt dieselben Gefahren, so unterschiedlich wir auch sein mögen.

Das Buch besteht aus Irrungen und Wirrungen, und führen letztendlich zu einem bestimmten Ziel. Welches das ist verrate ich nicht. Aber Gedanken darübermachen, dürft ihr euch schon. Und vor allem, ob Irrungen und Wirrungen Einfluss auf unser Leben haben, und ob es ohne sie dasselbe Ergebnis gäbe, und dasselbe Ende nehmen würde, wie wenn nur der gradlinige Weg ohne Probleme und Missverständnisse da wäre…….

Ich bin ganz ehrlich. Wenn ich in der Realität den Satz „Es ist kompliziert“ höre, und das von jemandem in Bezug auf eine oder mehrere oder irgendwas in der Richtung einer Beziehung, dann möchte ich am liebsten weghören, oder entschwinden. Hier im Buch ging das sogar, und es hat Sinn gemacht. Waren die Komplikationen, die eben just so kompliziert sind………. Auch wirklich wie beschrieben. Nämlich kompliziert. Ich selbst hätte auch keine Lösungen gefunden. Das einzige, was ich mich während des gesamten Romans fragte, was ich dann aber auch wiederum in der Realität täte, das ist………… Wenn zwei Menschen super miteinander klar kommen, Gefühle füreinander haben, und da noch viel mehr passiert….. man sich Geheimnisse anvertraut, fast alles voneinander weiß………. Was ist so schwierig daran, die Grenze zu überschreiten, und das Ganze als Beziehung zu titulieren, statt Freundschaft plus? Eine Sache, die ich noch nie verstanden habe, um die es in diesem Roman aber unterschwellig schon als Fragestellung geht. Und das nicht nur unbedingt von den Hauptprotagonisten aus. Denn…………. Es ist kompliziert! ;)

Was mir besonders gut am Roman gefällt, das sind die Augenkontakte, die immer wieder zwischen Kayla und Jason erwähnt werden. Es ist wie ein umeinander, und dann aneinander herum – und umherschleichen, ein sich gegenseitiges Beobachten, ob der Reaktionen des anderen. DA beide etwas unterdrücken, und sich gewisse Dinge nicht trauen, tragen diese Augenkontakte auch ein bisschen zum besseren Kennenlernen der beiden bei. Ein Ausloten sozusagen, der Möglichkeiten, die da wären. Denn unsympathisch sind sich beide nicht. Aber kann das Ganze auch mehr werden? Diese Art gefällt mir. Weil wir heutzutage in einer Zeit leben, in der sich nur noch wenige Menschen wirklich in die Augen schauen, um Reaktionen oder Gefühle abzulesen. Und wenn…….. dann wird es ihnen schnell unangenehm.

Das Denken im Roman birgt viele Vorurteile, wenngleich man sich sogar mag, oder befreundet ist. Viele stecken in einer Schublade, oder entspricht einem Stereotyp, und nacheinander erkennt man dann, dass vieles nicht so ist, wie es scheint. Denn einige haben auch nur eine Fassade aufgebaut, hinter die es schwer zu schauen geht. Doch sieht man erst mal dahinter, kommen ganz neue Eigenschaften zu Tage, und auch ganz neue Charaktereigenschaften, die vorher verschleiert wurden. Schön ist, dass es einen Perspektivwechsel zwischen Kayla und Jason gibt, so dass wir jedes Kapitel abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptprotagonisten erfahren. Das hat mir sehr gut gefallen. Nur ein Charakter wäre für dieses Buch zu wenig gewesen.

Ich konnte oftmals nachvollziehen, wieso die Leute im Roman das tun, was sie nun mal tun. Aber manchmal habe ich ob der Entscheidungsschwierigkeiten den Kopf geschüttelt, und mir gedacht „Mensch Junge, oder Mädel, jetzt tu doch mal dies und das nicht.“ Dieses über seinen eigenen Schatten springen, und sich auf jemanden einzulassen. Sehr schön behandelt der Roman das Thema des sich Fürchtens, davor verletzt zu werden, mit sich selbst erstmal klarzukommen, und davor, Beziehungen einzugehen, und sich voll und ganz auf jemanden einzulassen. Und wann ist überhaupt der Zeitpunkt, in dem der Funke überspringt, und an dem manche merken, dass sie den anderen eigentlich wollen? Nicht nur als Freunde? Selbstreflexion ist gefragt. Bindungsängste sind da. Das Reflektieren von sich selbst. Und Gründe, die man manchmal nicht versteht. Denn wenn man jemanden mehr liebt, und mit ihm zusammen sein will, als man es bei anderen will, wieso kann man dann nicht einfach mit ihm zusammen sein? Wenn mir diese Frage übrigens jemand zufriedenstellend beantworten kann, dann darf er sich in den Kommentaren gerne dazu äußern. Denn ich hab die Lösung auf diese Antwort bis heute nicht gefunden.

Ja ich weiß. Geschichten wie diese, gibt es viele. Das schüchterne Mädchen vom Land kommt an die Universität und trifft auf den charmanten und smarten Herzensbrecher, der irgendwie anfängt, sich in das Mädchen zu verlieben. Tatsächlich hat mich die Anfangsszene des Buches an einen gewissen Hardin Scott erinnert, der auf dem Bett einer gewissen Tessa liegt. Aber hier will ich gar nicht vergleichen. Denn das ist ein gaaaaaaanz anderes Buch, und ein ganz anderes Thema. Auch hinkt der Vergleich der Charaktere, da sie nur auf den ersten Blick ähnlich erscheinen, es aber gar nicht sind.

Bei diesen Geschichten weiß ich, worauf ich mich einlasse, und ich wollte mich definitiv auf solch eine Geschichte einlassen, sonst hätte ich nicht zum Buch gegriffen. Außerdem ist die Lage hier etwas anders. Denn lange Zeit glaubt man nicht an ein Happy End. Und in vielem erscheint einem Kayla auch nicht als dieses typische verschüchterte Mädchen, das den Mund nicht aufbekommt, wenn der Kerl in ihre Nähe kommt. Oftmals ist sie sogar sehr schlagfertig. Und dieser Schlagabtausch der beiden, also zwischen Kayla und Jason, der macht das Buch zu einer Geschichte, die man gerne mal lesen kann, wenn man seine eigenen Probleme vergessen will, um in die Geschichten der Studenten eines amerikanischen Elite Colleges einzutauchen. Wer also die Geschichten mag, die auf amerikanischen Colleges spielen, mit all ihren Beziehungsgeflechten, dem sei dieses Buch ans Herz zu legen. Denn unterhaltsam ist es allemal.

Und wie es immer so ist, wenn man als Buchfreak, ein Buch liest, in dem ein Buchfreak vorkommt, in dem Falle Kayla, die sich ihr Geld mit einem Studiennebenjob in eine, Buchladen verdient, ist es so…..dass immer mal verschiedene aktuelle und nicht so aktuelle Bücher zur Sprache kommen, was einem selbst beim Lesen zum Schmunzeln bringt, wenn man diese selbst alle gelesen hat, und hier beobachtet, wie sich Menschen genau darüber unterhalten, wie wir Buchliebenden es tun würden. Es gibt wahrhaft unsympathischere Charaktere in Büchern, als die, die gerne Bücher lesen :D (zum Beispiel die, die NICHT gerne Bücher lesen. Aber wer soll das bitte sein?! :D)

Rezensionsende bedeutet bei mir Lied. Wie immer, eines, das mit dem Buch zu tun hat, und mir durch den Kopf gespukt ist:

„I want your love…………and I want your revenge……. I want your love………I don't wanna be friends.
Je veux ton amour………et je veux ta revanche….. Je veux ton amour…….I don't wanna be friends.
No…….I don't wanna be friends…….. I don't wanna be friends…. Want your bad romance.“

Und dann möchte ich diesmal unbedingt noch dieses Zitat mit einbringen:

"Harry, in dieser chaotischen, emotionalen Welt wird es nie eine perfekte Antwort geben. Perfektion ist der Menschheit nicht gegeben und der Zauberei auch nicht. Jeder leuchtende Glücksmoment enthält auch einen Tropfen Gift; das Wissen, dass der Schmerz zurückkommen wird. Sei ehrlich zu denen, die du liebst, und zeige deinen Schmerz. Zu leiden ist so menschlich, wie zu atmen.“

Veröffentlicht am 15.10.2019

Wir begleiten eine Frau, Lee Miller, durch die Zeiten des Lichts, aber auch die der Dunkelheit ihres Lebens.

Die Zeit des Lichts
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Die Zeit des Lichts von Whitney Scharer

Wie packt man ein Menschenleben in ein Buch? Hier wurde genau das geschafft. Doch wie fängt man ein ganzes Leben ein? Man nimmt die für den Menschen wichtigste ...

Die Zeit des Lichts von Whitney Scharer

Wie packt man ein Menschenleben in ein Buch? Hier wurde genau das geschafft. Doch wie fängt man ein ganzes Leben ein? Man nimmt die für den Menschen wichtigste und prägendste Zeit, und schreibt etwas darüber, eine Zeit des Wandels. Doch am Ende muss man zugeben, dass diese Zeit selbst nur ein Bruchstück des ganzen Lebens ist, und das ganze Menschenleben nicht einfangen geht. Dem im Buch aber sehr nahe kommt. Die Zeit des Lichts war definitiv für mich während des Lesens meine eigene kleine Lichtzeit im Leben. Zumindest für einen kurzen Moment, in dem ich das Buch lesen durfte. Doch worum geht es überhaupt? Ein Ausbrechen aus jeglichen Zwängen. Unabhängig und frei von den Männern in ihrem Leben und den Zwängen der Beherrschung durch sie, das ist Lee Miller. Eine wichtige Zeit in ihrem Leben spielt sich ab im Dunstkreis der Pariser Bohème, der Surrealisten, Fotografen, Filmemacher……. Kurz gesagt, der Künstler in Paris, Ende der 20 er und Anfang der 30 er Jahre.

Das Buch:

Das Buch könnte schon fast eine Biografie sein, könnte aber auch nur, denn es ist keine. Die Lebensgeschichte von Lee Miller wird erzählt, ohne Dinge auszulassen, oder zu beschönigen, und trotzdem ist es eine Geschichte, die einen mit diversen Gefühlen der Hoffnung, der Trostlosigkeit, Trauer, und manchmal des Entsetzens zurücklässt. Wie ein stummer Zeitzeuge der Geschichte und Historie begleitet das Buch uns über einen Zeitraum von Lees Leben, von Anfang 20 bis zu ihrem Tode. Auch ihre Kindheit wird erwähnt. Manche Lebensphase mehr, manchen widmet sich das Buch ein bisschen weniger. Doch trotzdem ist es eine runde Geschichte, die das Bild einer mutigen Frau hinterlässt, die sich in einer Zeit behauptet hat, wo das für Frauen nicht an der Tagesordnung lag. Eine andere Sache ist natürlich, dass Lee genau zwischen zwei Weltkriegen gelebt hat. Der eine vorbei, der zweite nahte mit großen Schritten heran. Und auch wenn der erste Weltkrieg schon ein paar Jahre her war, so waren diese Jahre dazwischen wichtig für die Kunstbewegungen des Dadaismus und Surrealismus, zu denen Man Ray auch gehörte. Später hat Man Ray sich der Fotografie und Aktfotografie gewidmet. Die Leute hatten dann später während des 2. Weltkrieges keinen Sinn für Mode, Schönheit und Kunst. Es ging nur darum, wie man am besten überlebt. In dieser Zeit hat Lee es wieder geschafft, aus ihrer eigenen Kunst, der Fotografie, etwas zu machen, was ihr geholfen hat. Nämlich keine Schönheit des Lebens zu fotografieren, sondern den grausamen Alltag des Krieges. Das grausame Gesicht des Krieges, welches sich in einer Fratze aus Schmerz, Verletzungen, Zerstörung, Gefangenen, Gequälten und Toten zeigte.

Die erste Begegnung von Lee und Man Ray ist purer Zufall. Lee will in Paris Menschen kennenlernen, Künstler, die ihre Wünsche vom Leben verstehen, will sich unter sie mischen. In einem Restaurant trifft sie auf eine Truppe von Künstlern, kommt mit ihnen ins Gespräch, und wird von diesen mitgenommen zu einem privaten Treffen der Künstler, mit Wasserpfeifen und noch ganz anderen Substanzen, die damals in der Künstlerszene Gang und Gebe waren. Dort trifft sie am Ende genau auf Man Ray. Und hier nimmt die Geschichte der beiden ihren Ursprung. Lee Miller kam nach Paris als junge Frau von Anfang 20. Sie war unabhängig und wusste genau, was sie wollte. Doch manchmal scheint es, als ob ihr nicht jeder diese Unabhängigkeit gegönnt hätte. Man Ray und sie hatten eine Liebesbeziehung. Lee Miller will dazugehören. Auch wenn sie das Leben aus ihrem alten Leben als Model langweilte. Sie will mehr, mehr sein, als nur ein abgebildetes schönes Mädchen. Sie will etwas Eigenes erschaffen. Sie will dazugehören, in Paris, dieser für die damalige Zeit großen Stadt der Kreativität und Schaffensfreiheit. Die Geschichte lehrt uns, dass diese Schaffensfreiheit wohl in einem Konkurrenzkampf mit dem Schaffen von Man Ray stand, und das obwohl er Lee Miller liebte. Diese intensive Lebenszeit von beiden ging also irgendwann doch zu Ende.

Die Zeit des Lichts im Buch:

Die Zeit des Lichts steht hier wundervoll sinnbildlich dafür, dass zum einen nach der Dunkelheit in einer Dunkelkammer, endlich wieder das Licht außerhalb kommt, und sich währenddessen ein Film zum Foto entwickelt, und sich damit etwas tut. Aus einem Nichts, wird ein Etwas. Rotes Licht und gelbes Licht. Genauso kann man sehen, dass die Zeit des Lichts einfach bedeutet, dass nach jeder dunklen Zeit im Leben, auch hoffentlich wieder eine hellere kommt, in der wir vergessen können, was Schlimmes geschehen ist. Aber, man könnte auch meinen, dass die Zeit des Lichts sich einfach auf die Zeit Lees in Paris bezieht, denn diese Stadt wird ja auch die Stadt der Liebe und des Lichts genannt, und mit dieser Zeit im Leben von Lee Miller besticht der Roman ja am meisten, weil die Zeit für Lee wie ein Ausbrechen aus ihrem alten Leben war, ein Neuanfang. Und genau wie Licht, strahlt das Buch eine gewisse Wärme aus, zumindest in einigen Erzählabschnitten und Erzählsträngen. Interessant sind die Belichtungsverfahrenstechniken der Fotografie. Doch was ist hier Wahrheit? Der Name des Buches, kann auch eine ganz andere Bedeutung haben. Für jeden eine andere. Doch das Buch selbst gibt auch eine Antwort, die allerdings jeder selbst finden muss :)

Lee Miller als Person:

Lee Miller hat der Modelwelt den Rücken gekehrt, um Fotografin zu werden. Für die damalige Zeit war sie eine ausgesprochene und außergewöhnliche Schönheit. Sie wollte wohl eher immer Bilder selbst erschaffen, statt auf ihnen abgebildet zu sein. Letztendlich war sie Kriegsberichterstatterin im 2. Weltkrieg. Selbst Model sein, über das Lernen bei Man Ray in Paris und die Surrealisten - Szene, über Modefotografie, bis dann letztendlich die Kriegsfotografie mit Kriegsgerichterstattung an die Reihe kam. Lee Miller war ihr weiteres Leben lang depressiv, und litt unter den Folgen und Bildern der schrecklichen Eindrücke des zweiten Weltkrieges. Heute würde man sagen, sie wurde wohl depressiv und war traumatisiert, und dem Alkohol nicht abgeneigt. Später zog sie sich zurück mit ihrem Mann, und bekam einen Sohn. Dieser wusste lange Zeit nichts vom „Vorleben“ seiner Mutter. Es gibt da draußen anscheinend Menschen, die versuchen, andere kleinzuhalten, um dadurch Macht über sie zu gewinnen. So auch Lees Vater, oder Man Ray. Man Ray braucht Lee um seiner Kreativität Ausdruck zu geben, beziehungsweise als Inspiration und Muse. Gleichzeitig Assistentin, erst Geliebte, und als Frau an seiner Seite. Mit ihr hat er die kreativste Phase seines Lebens. Und schon wieder Abhängigkeit. Lees Verhältnis zu Männern war gestört, durch ihren Vater, und die Vergewaltigung, die sie als 7jährige erfahren musste. Sie fühlt sich in Intimitäten oft gefangen, will zwar das Begehren der Männer, aber kann oftmals nicht dabei sein, es ist wie ein Herausgleiten des Geistes aus ihrem Körper. Oftmals fühlt sie sich dabei wie in einem Gefängnis. Vielleicht auch ein Grund für ihren späteren Freiheitsdrang. Lee Miller starb an Krebs. Ich weiß, das könnte man alles selbst nachlesen, ich wollte es aber trotzdem erwähnt haben, um die Person ein wenig näher zu bringen, um die es hier in diesem Buch geht. Ich finde es wichtig, das erwähnt zu haben. Das Buch ist in verschiedene wechselnde Zeitabschnitte aus dem Leben von Lee Miller eingeteilt, und zwar immer wechselnd, hin und her. Mit Rückblenden, länger und kürzer andauernden Perioden. Man kann von diesem Buch nichts erzählen, ohne auf das Leben von ihr einzugehen, welches ja sozusagen die Geschichte des Buches ist. Und immer wird das Licht auf einen anderen Abschnitt ihres Lebens geworfen.

Ich weiß, ich erzähle hier viel aus Lee Millers Leben. Aber so ist das nun mal in Büchern, die von realen Personen handeln. Es sind keine reinen Biografien, und ein bisschen Fiktion ist dabei, denn natürlich kann man nicht jeden einzelnen Zeitpunkt eines Lebens nachvollziehen. Und oftmals sind auch nur Vermutungen dabei. Aber das Wichtige ist, dass man sich überhaupt mit diesen Menschen beschäftigt, und sie als Mensch wahrnimmt. Hinzu kommen weitere Theorien, und man versucht ja Buchprotagonisten eh immer zu analysieren. Nun analysiert man dann eben diese Menschen, die damals gelebt haben. Vielleicht hat man mit einigem Recht, vielleicht auch nicht.

Fazit und Gedanken zum Buch:

Mich fasziniert die Glaubwürdigkeit der Figuren, die Magie der Zeiten, und in sie eintauchen zu können, ohne sie jemals erlebt zu haben. Und ich mag tiefe Charaktere, die vielseitig sind, und die, obwohl sie in einer anderen Zeit lebten, doch meist genau dieselben Probleme haben, wie wir sie heute haben. Das fasziniert mich nicht nur an Geschichte in Romane, sondern auch an Geschichte allgemein. Ich mag die Verwebung zwischen Realität, und Fiktion des Autors, der sich ja auch aufgrund künstlerischer Freiheit einiges ausdenken kann und darf. Das bringt einem die Figuren näher, und man meint, sie zu kennen, auch wenn man sie nie live erlebt hat. Ich verrate nicht wo im Buch, und ich verrate nicht weswegen, aber ich gebe zu, an einigen Stellen beim Lesen eine Gänsehaut bekommen zu haben. Man trifft auf allerlei historisch reale Menschen in illustren realen Gesellschaften. Man trifft auf eine intensive Liebe und gebraucht werden, auf Abhängigkeit voneinander. Lee befreit sich aus der Macht, die andere versuchen über sie zu haben. Sie will etwas Eigenes schaffen. Eine Selbstverwirklichung der guten Art, ohne Abhängigkeit von anderen. Und wenn man liest, denkt man sich: So….. ja so…. genau so….hätte es geschehen sein können. Auf jeden Fall danke ich dem Buch, dass es mich zeitweise ins Paris der 30er Jahre geschickt hat, und ich das Pariser Bohème erleben durfte. Obsession, Eifersucht, obsessives Verhalten. Hintergehen, Verrat. Das kann man ebenfalls alles im Buch finden. Lee war ein Freigeist und freidenkend. Vorurteile gegenüber Lee, wegen ihrer Schönheit, dass sie nichts kann, kein Können hat, und nur schön anzusehen ist, gab es ebenfalls. Wir sehen Schönheit vs. Können. Lee macht eine Wandlung durch, die schön zu bemerken ist.

Und auch wenn es im Buch nur angeritzt wurde: Lee Millers Fotos während des 2. Weltkrieges, und danach, sollten nie vergessen werden. Es gab diese 12 Jahre. Es gab diesen Krieg. Es gab die Grausamkeit an Minderheiten. Egal, wie oft das Manche auch leugnen. Verschließt eure Augen NICHT. Die Bilder sind bis heute ein erschreckendes Zeitzeugnis. Und auch wenn es nicht so scheint, so ist der Roman dadurch, bzw. die Person, um die es sich dreht, topaktuell. Man fühlt sich durch das Lesen zurückversetzt in eine andere Zeit. Das Buch ist wie eine Zeitreise oder – maschine, die uns an der Vergangenheit teilhaben lässt. Ich habe vor allem die Zeit in den 30 er Jahren genossen. Die Kunst, das Flair, die Atmosphäre, die Lebenslust. Und irgendwie ist es auch die Geschichte einer Liebe voller Leidenschaft, Kunst…..und irgendwie auch Abhängigkeit voneinander. Eine Liebe jenseits der Realität. Von zwei Menschen die sich gegenseitig brauchen: Fast schon zu sehr. Die Schreibweise könnte genauso gut unserer heutigen Zeit entstammen, sie hat etwas Zeitloses, aber gleichzeitig etwas von Vergangenem. Vielleicht auch, weil die Probleme von damals ähnlich den heutigen erscheinen. Zumindest im zwischenmenschlichen Bereich.

Und es ist auch eine Wandlung wahrnehmbar, ein Ausbrechen. Vom Model, das fotografiert wird, über selber fotografieren, die Schönheiten des Lebens, bei einem Mann, der Schönheit in Bildern festhält, bis hin zu Fotografien, die nichts Schönes mehr wiedergeben, sondern nur Wahres und Ungeschöntes. Während den Kriegsjahren spürt man durch die Erzählung die Erschütterungen der Bomben, und allem, was mit diesem Krieg zu tun hat.

Gleichzeitig erscheint Lee wie in einem Krieg mit sich selbst. Zeitweise gespalten, mit einer gesplitterten Seele, nirgendwo zugehörig, und immer auf der Suche nach Zugehörigkeit und Anerkennung. Für mehr, als nur ihr Aussehen. Wir lernen mehrere Lees kennen. Eine unstete Person, das Model, die Fotografin, die Künstlerin, die Kriegsreporterin, die Ehefrau, die gerne kocht, darin ihre Erfüllung gefunden hat, um andere Erlebnisse ihres Lebens zu vergessen. Und diese Persönlichkeiten, die in ihr sind, sind vom Verhalten gar nicht so selten, bei Frauen, die solch ein Erlebnis in ihrer Kindheit hatten. Immer getrieben. Auf der Suche nach etwas mit Substanz, was sie geschaffen hat. Mit ihren Fotografien hält Lee Miller den Menschen das vor Augen, was sie nicht sehen wollten, oder vor dem sie die Augen verschlossen haben. Sie hat der Grausamkeit des Krieges somit ein Gesicht gegeben. Ein grausames, aber wahres.

Einen Debütroman zu schreiben, und dann natürlich auch noch einen, der halb fiktiv ist, und halb auf wahren Begebenheiten beruht, und das Ganze mit Personen, die real existiert haben, deren Geschichte durchaus genau so hätte sein können, aber denen man auch einige künstlerische Freiheiten andichten muss….. das ist ganz schön gewagt. Hier wurde es wunderbar geschafft, dies alles zu vereinen. Denn ja. Die „Zeit des Lichts“ ist Whitney Scharers Debütroman. Und er ist wirklich faszinierend, und einfach nur wundervoll. Das Buch erzählt von Freiheit, von Umbruch, aber auch vom Gefangensein in unseren eigenen Gedanken, und wie wir damit klarkommen mögen.

Wenn man das Buch liest, muss man wohl oder übel etwas über Lee Miller wissen, oder sich zu einem späteren Zeitpunkt nochmal schlau machen. Definitiv macht das Buch neugierig auf das Leben dieser Frau, die die Langeweile verabscheut hat, und immer neue Herausforderungen suchte. Man kommt gar nicht daran vorbei mehr über ihr Leben erfahren zu wollen. Ein Leben vereint mit Fröhlichkeit und Traurigkeit. Unentschlossen, Rastlos, Ruhelos. Nicht zu verdenken, wenn man ihre Geschichte genauer unter die Lupe nimmt. Lee war eine schöne Frau, ein hübsches Mädchen, schon als Kind. Was ihr zum Verhängnis wurde, denn Männer sehen in so etwas oftmals eine Versuchung. Und in späteren Jahren nimmt man diese Frauen nicht sehr ernst, weil sie nichts zu können haben, außer schön auszusehen. Oftmals kommt es einem im Buch so vor, als ob man einige Dinge auf unser Heute verschieben könnte, selbst wenn über 80 Jahre vergangen sind. Lees Rastlosigkeit hat also Hintergründe, genauso wie ihre Stimmungen. Und auch in späteren Jahren hat der Krieg und seine Grausamkeiten, gerade durch die Bildstrecken in den deutschen KZ’s, seine Spuren bei ihr hinterlassen.

Die Geschichte des Buches wird ausschließlich aus der Sicht von Lee Miller erzählt, das Ganze in gegenwärtiger Zeit, so dass man sich wie direkt in der Handlung fühlt.

Im Roman wird das Bild von einer Frau festgehalten, gezeichnet……. Welche in einer Zeit gelebt hat, in der es als Frau nicht so einfach war, die Dinge im Leben zu tun, die man wollte. Gerade im künstlerischen Bereich, was fast schon eine Männerdomäne war. Lee Miller will nicht festgehalten werden, weder im Leben, noch auf den Fotografien von ihr. Was sie will, ist selbst festhalten……. Schöne Dinge, das Leben. Sie will aus Nichts Kunst machen. Erst durch Zeichnen, dann durch Linse der Kamera. Und genau das ist es doch auch, was diese Zeit so besonders macht. Man lebte zwischen zwei Weltkriegen. Der eine war zu Ende, an den zweiten wurde anfänglich noch nicht gedacht. Man war froh diesen ersten überstanden zu haben. Mit all den Schrecken, die er gebracht hat. Die Leute wollten fröhlich sein, und das….. was andere nicht mehr hatten, genießen, nämlich ihr Leben. Dieses Lebensgefühl, dieses Flair, kommt sehr schön im Buch rüber. Zusätzlich wird ein Sittenbild der damaligen Zeitepoche aufgezeigt. Alles ist atmosphärisch, und authentisch. Es ist als ob man dabei wäre, während die Charaktere ihre Geschichte erleben.

Der Roman zeigt Lee Miller wundervoll als Frau und Mensch, eben menschlich, gibt sie als das wider, was sie ist. Verletzlich. Aber auch stark. Wieso auch nicht? Das ist anders, intimer. Man lernt sie anders kennen, als wenn man nur mal einiges über sie liest, oder einen Bericht liest, eine Ausstellung besucht, oder ähnliches. Man fühlt sich ihr näher, da sie als jemand dargestellt wird, der einer von uns sein könnte. Zu einer Zeit, die sicherlich sehr schwierig war, und das auch noch in einer Männerdomäne. Dieses Heraustreten aus dem Schatten der Männer, quasi ins Licht, ist sehr schön umgesetzt, und ein schöner Bezug zum Titel des Buches. Es zeigt ihr Ausbrechen und die sie prägende Zeit. Man ist im Roman drin. Sowohl in der Zeit der Trostlosigkeit, als auch in den Zeiten der Euphorie, und erlebt dies so alles mit.

Faszinierend ist, dass hier die Geschichte aus der Sicht von Lee Miller erzählt wird, die wirklich existierte. Es ist also keine erdachte Geschichte, sondern ein Roman, der sich um das Leben dieser eindrucksvollen Frau dreht. Beziehungsweise ist die Geschichte natürlich erdacht, die Personen aber real, und genau so könnten die Unterhaltungen gewesen sein. Auch die Maler und Surrealisten, die zur damaligen Zeit gelebt haben, werden wundervoll menschlich beschrieben, so als ob es einem vorkommt, man würde sie persönlich kennen, und genau wissen, was sie damals alles umgetrieben hat.

Der Sprachstil ist bildhaft geschrieben. Man wird also sofort in die Geschichte hineingesogen, und findet sich im Geschehen wider. Sowohl in den positiven, als auch in den negativen Ereignissen. Dabei wird alles sehr intensiv beschrieben, bildlich, wie es einer Frau in einem Buch gebührt, die ihr Leben mit fotografieren von weniger schönen und düsteren Szenerien verbracht hat, die bis heute so unverständlich sind, dass man es kaum greifen kann.

Ich beende meine Rezensionen immer mit einem Lied, und möchte auch hier nicht mit dieser Tradition brechen. Es ist meist eines, was mir während des Lesens durch den Kopf geht, oder mich an einen Charakter im Buch erinnert. Ich denke, Lee könnte das Lied gefallen, hätte sie es je gehört. Weil sie ihren eigenen Krieg im Kopf hatte, und im Leben sehr ruhelos war.

„Don't break me down…… I've been travelin' too long…… I've been trying too hard…… With one pretty song……

I hear the birds on the summer breeze……….. I drive fast………I am alone in midnight.

Been tryin' hard not to get into trouble……But I, I've got a war in my mind

So, I just ride.“

Veröffentlicht am 29.09.2019

Das schöne Mädchen…… und der Wolf im Schafspelz. Wieso sind die immer im Wald anzutreffen?

Disappeared
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Disappeared von Kathy Tailor

„Who's that I see walkin' in these woods?............. Why, it's Little Red Riding Hood.“

Ich finde, gerade bei Thrillern ist es immer schwierig, eine Rezension zu schreiben. ...

Disappeared von Kathy Tailor

„Who's that I see walkin' in these woods?............. Why, it's Little Red Riding Hood.“

Ich finde, gerade bei Thrillern ist es immer schwierig, eine Rezension zu schreiben. Man möchte alles sagen, was einen bewegt. Darf aber nicht zu viel verraten. Muss aufpassen WAS man verrät. Denn jedes Detail könnte ein wichtiger Hinweis auf die Auflösung des jeweiligen Falles sein. Jedes noch so kleine Wort könnte ein Detail sein, welches am Ende zur Auflösung des Geheimnisses führt. Und dann würde man anderen Lesern die Freude nehmen, dieses Buch zu lesen. Denn die Auflösung am Ende. Der große Knall. Das ist es doch…… was die meisten Thriller so spannend und gut macht. Liebe Leute. Was soll ich sagen? Hier ist es nicht viel anders.

-Das Cover:

Anfangs dachte ich beim Cover ja, dass es zwar schön ist, aber der Wald und dieses Geheimnisvolle doch eher durch einen Wald bei Nacht symbolisiert werden sollte, denn passt der nicht eher zu einem verschwundenen Mädchen und einem verlassenen Internat? Doch je mehr ich darüber nachdachte, und auch im Buch vorankam, dachte ich dann, dass das Cover eigentlich doch perfekt ist. Vielleicht eher auf den zweiten Blick. Denn meiner Meinung nach handelt es sich gar nicht um die Hauptprotagonistin Freya, sondern um Maria, das Mädchen, welches im Wald dann auch wirklich verschwindet, sie ist eben DISAPPEARED, wie der Titel schon sagt. Und durch die Farbgebung ihrer Jacke, ist sie trotzdem gut getarnt und fast verschwunden neben den Birkenstämmen, die fast dieselbe Farbgebung haben. Wäre nicht der Klecks an roten Haaren, würde sie, symbolisch…. wirklich fast verschwinden in den Baumstämmen des Waldes. Eine wirklich schöne Symbolik, und wirklich passend zu Geschichte und Buch :)

Überhaupt. Dieses junge Mädchen mit den roten Haaren, das im Wald verschwindet. Fragt mich nicht warum. Es ist keine Märchenadaption und nichts. Und trotzdem hat das Buch mich so hingehend beeinflusst, dass ich die ganze Zeit an das arme Rotkäppchen denken musste, welches in den Wald geht, und vom bösen Wolf überrascht wird. Natürlich sinnbildlich und symbolisch. Hier im Roman gibt es keinen Wolf, und das Rotkäppchen ist ein junges Mädchen, welches im Wald verschwindet. Aber können wir nicht auch manchmal denken, dass Menschen fast wie Wölfe sind, oder sich so verhalten? Nun muss man dazu sagen, dass der Wolf natürlich ein zutiefst missverstandenes Wesen ist, und fälschlicherweise das Symbol für all das Böse, was das Nette und Gute bedroht. Ich selbst liebe Wölfe, und sie sind sogar meine Lieblingstiere ( okay okay, neben Drachen). Ich könnte dieses Sinnbild also auch durch den „Schwarzen Mann“ austauschen, der im Wald ist, und Mädchen abfängt. Aber mir gefällt die Rotkäppchenvorstellung halt besser :). Deswegen wundert euch nicht, wenn ich ab und an hier in der Rezension sowas erwähne.

-Und nun der schwierigere Part. Die Geschichte des Buches:

Vielleicht fragen sich nun einige, was ich hier eigentlich sagen will, und was das mit diesem Thriller zu tun hat, und wo bleibt überhaupt der Wald? Nunja. Ganz am Anfang steht ein einsames Internat, welches auf einem verlassenen Hügel liegt, umgeben von……… richtig……….Wald.

Freyas Mutter ist nach einem Herzinfarkt ins Koma gefallen, und nach einiger Zeit wurden die lebenserhaltenden Maßnahmen abgeschaltet. Etwas, das Freya sich nicht verzeihen kann. Sie ist traumatisiert. Freya ist übrigens die Hauptprotagonistin im Buch. Nach dem Tod von Freyas Mutter ist ihr Vater mit der Lage überfordert, und stürzt sich in seine Arbeit. Um Freya nicht auch noch…….. naja………. Sagen wir es mal ehrlich, denn so kam es ab und an rüber, an der Backe hängen zu haben, steckt er sie in just dieses Internat im Wald nach Hohenhausen. Vorher lebte sie in München, aber auch dort hat es in der letzten Zeit zwischen ihr und ihren besten Freundinnen gekriselt, die einfach nicht mehr in Freyas Welt gepasst haben. Denn diese bestand aus Selbstvorwürfen, und Gedanken an ihre tote Mutter, die 6 Monate vorher gestorben ist. Verlassen von allen, so kommt es einem fast vor, kommt Freya dann im Internat an. Die Menschen im Roman, zumindest die Erwachsenen, kommen mir im Roman alle vor, wie Egoisten, die nur an sich selbst denken, und völlig vergessen, dass sie ja auch noch ein Kind haben, für das sie mal da sein sollten. Denn Freya ist erst 16. Natürlich könnte man sagen, der Vater hat genug mit seinem eigenen Schmerz zu tun, denn immerhin hat er seine Ehefrau verloren. Aber für mich ist das kein Grund.

Auch Maria hat kein leichtes Schicksal. Maria mit ihren roten Haaren, die in den Wald geht……………. Und man denkt sich……. Welchem Wolf ist Rotkäppchen dort wohl begegnet? Doch war dort wirklich ein Wolf am Werk? Oder eher der Wolf im Schafspelz? Aber dazu später. Sie ist auf dem Internat nur mit einem Stipendium, da sie es sich nicht leisten kann, dort zu verweilen. Ihre Mutter ist ebenfalls tot, kurz nach der Geburt gestorben, und wollte sie schon in der Schwangerschaft im Mutterleib töten. Ihre Tante sieht in ihr eine Last, die ihr aufgezwängt wurde vom Jugendamt, da sie wohl die einzige Verwandte ist. Sie hasst Maria, und wünschte manchmal, dass sie tot wäre, oder verschwunden würde (Maria und Verschwinden? Welch Ironie des Schicksals. Denn falls ihr euch nun fragt, wer diese Maria ist? Genau. Wie shcon erwähnt: Sie ist das berüchtigte Mädchen, welches im Wald verschwindet). Manchmal hat die gute Frau mich an die gute Petunia Dursley erinnert, gemixt mit der bösen Stiefmutter oder Hexe aus fast allen Märchen. Kann man es Maria also verdenken, dass sie das Internat Hohenhausen liebt In dem sie Freundinnen hat, und nicht jeden Tag wie Dreck behandelt wird? In dem sie ein Bett hat, in einem Zweibettzimmer, zusammen mit Anna, die ihre beste Freundin dort wird? Ich persönlich verstehe das total, und hab mich während des Lesens wirklich manchmal aufgeregt, und geärgert über die Erwachsenen, die nur an sich denken, und wohl wenig Empathie haben. Welch gefühlskalte Welt.

In all diesen Situationen ist es ein Lehrer, der anscheinend der einzige Erwachsene ist, der sich ein wenig sorgt. Leo Seidler, der Sportlehrer, ist wie ein Rettungsanker in der Nacht, während um Freya herum ein Sturm aus Verlust und Unsicherheit tobt. Lieb, nett, zuvorkommend, und vor allem kümmert er sich. Und dann kommt der Tag, an dem Maria verschwindet……..

Von den Polizisten, die zwar lustige Sprüche draufhaben, aber sonst auch nichts, enttäuscht, fängt Freya an, das Geheimnis um Marias Verschwinden lösen zu wollen. Wahrscheinlich, weil sie an einem Tag dieselbe Traurigkeit in Marias Augen gesehen hat, wie in ihren eigenen. Freya wühlt immer weiter im Dreck der menschlichen Geheimnisse, und dabei kommen Dinge ans Tageslicht. Abgründe, die nichts mit dem Verschwinden Marias zu tun haben, aber trotzdem da sind. Terri hilft ihr nach einiger Überredungszeit dabei. Wer ist denn nun Terri schon wieder? Ach so. Das ist Freyas Mitbewohnerin im Internatszimmer. Überhaupt gibt es dann noch ein paar Namen, die ihr euch merken solltet. Cora, Anna, Birte, Fabi, Oskar…..um nur einige zu nennen. Und alle sind wie in einem Spinnennetz ineinander verwoben, und miteinander verbunden. Die Schicksale von allen streifen sich, treffen aufeinander, trennen sich wieder, um dann mit einem anderen Schicksal aufeinander zu treffen, das vorher ein anderes Schicksal gestreift hat. Und wie in einem Kreislauf laufen sich alle immer wieder über den Weg. Es ist wie als ob dieser Thriller in eine Richtung geht, dann biegt man ab, um dann festzustellen, dass der Weg eine Sackgasse war, und dann geht man zurück, um in die nächste Sackgasse zu geraten. Die Vermutungen die man anstellt……… mögen manchmal richtig sein. Aber oft lag ich auch falsch :D. Was ja gut ist, denn es verspricht Spannung bis zum Ende, und dort dann einen Megaknall.

-Fazit und Gedanken:

„Wir brauchen irgendwas, das ihn zum Reden bringt. Meine Mutter hatte bei ihrer Arbeit oft mit Menschen zu tun, die sie nicht in die Wohnung lassen und mit ihr sprechen wollten. Sie hat immer gesagt, dass es für jeden verschlossenen Mund einen Schlüssel gibt – man muss ihn nur finden.“

Was war das nun wieder? Ach ja. Dies ist mein Lieblingszitat aus dem Buch. Ich wollt’s ja nur mal erwähnt haben.

Es ist eine schöne Schale mit verdorbenem Kern…………. Ein Internat mit all seinen verborgenen und verdorbenen Geheimnissen im Inneren. Doch nicht nur das Internat ist verdorben im Inneren, sondern auch seine Bewohner. Man meint fast, dass jeder ein Geheimnis hütet, und zwar wirklich jeder ein anderes……. Ein spezielles, das ihn aus einer Situation befreien soll, ihm einen Vorteil verschafft, oder einfach eine Leidenschaft verschleiert, die in einem ist. Auch hier haben wir den perfekten Schein. Und am Ende fragen man sich, ob die Geheimnisse alle verhindert hätten werden können, wenn ein paar andere Menschen zuhören würden, einem keine Vorschriften machen, oder einen einfach das Leben so leben lassen, wie man es selbst möchte. Wer trägt da noch Schuld, dass es zu bestimmten Dingen kommt? Liegt das an den schwachen Charakteren, oder einfach daran, dass jeder Mensch im Leben danach strebt, sein eigenes Glück zu finden, und glücklich zu sein? Für mich beschäftigt sich das Buch mit genau dieser Frage. Wie alle Dinge im Leben die schön von außen sind, ist auch dieses Internat. Denn hinter der schönen Fassade, den guten Lehrern, dem guten Ruf, und der Chance einen tollen, überall anerkannten Abschluss zu machen fault es im Inneren. Fast wie bei einem Apfel, der außen wunderschön und rot ist, und einiges verspricht, damit man dann reinbeißt, und er innen faul ist. So faul ist auch das Internatsinnere, mit all seinen Intrigen, Geheimnissen, und weniger schönen Dingen.

Doch Vorsicht. Nicht alles auf der Welt ist so, wie es scheint. Und ist Rotkäppchen nicht auch in den Wald gegangen, und dem bösen Wolf begegnet? Gibt es hier vielleicht einen Wolf im Schafspelz? Wer sich jetzt denkt, er wüsste genau, was ich damit alles sagen möchte……………. Der denkt falsch, und hat natürlich nichts verstanden. Denn wie ich schon sagte. Nichts ist wie es scheint. DAS Offensichtliche ist nicht immer die Wahrheit. Eine Welt aus Lug und Betrug, und des Scheins wird aufgebaut. Und vielleicht, aber auch nur vielleicht, wisst ihr am Ende ja gar nicht mehr, wer der böse Wolf überhaupt ist ;)

Das Buch ist übrigens der Debütroman der Autorin. Der Aufbau der Geschichte ist anfänglich gemächlicher, um dann an Ende rasant an Fahrt aufzunehmen. Das Ende ist wirklich schlichtweg genial konstruiert. Und am Ende gibt es noch ein nettes Überraschungsei. Na wenn das mal kein Grund ist, das Buch zu lesen. Spannung, Spiel………… und ich glaube sogar die ein oder andere heiße Schokolade im Buch gesehen zu haben.

Mein heutiges Rezensionsendlied. Wie immer am Ende meiner Rezensionen. Verzeiht mir den Bezug, aber mein Gehirn hat bei den Liedern , die mir während des Lesens durch den Kopf gehen, immer ein Eigenleben:

„Hey there……..Little Red Riding Hood…… You sure are lookin' good…… You're everything……… a big, bad wolf could want...

Listen to me!

Little Red Riding Hood……. I don't think little big girls should…. Go walkin' in these spooky old woods alone.“