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Veröffentlicht am 10.09.2019

Kannst du ohne Reue auf dein Leben zurückschauen, und sagen, jede Entscheidung war richtig?

Drei Leben mit dir
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3 Leben mit Dir von Kerstin Böhm

„So open your eyes and see……….The way our horizons meet………..And all of the lights will lead ………Into the night with me.“

Also. Ich bilde mir ja gerne mal ein, dass dieses ...

3 Leben mit Dir von Kerstin Böhm

„So open your eyes and see……….The way our horizons meet………..And all of the lights will lead ………Into the night with me.“

Also. Ich bilde mir ja gerne mal ein, dass dieses Buch vom Schicksal dazu bestimmt wurde, zu mir zu kommen, um von mir gelesen zu werden, uns, dass wir irgendwie zusammengehören. Und selbst, wenn sich unsere Wege nicht gekreuzt hätten, hätte es sicherlich einen Weg gefunden, die Zeit zurückzudrehen, um doch zu mir zu kommen, weil wir einfach zueinander gehören, und unsere Schicksale auf ewig miteinander verbunden sind…damit wir beide am Ende glücklich sind… Was?! Ich bin verrückt?! Okay Okay. Man wird ja wohl mal träumen dürfen……….

Wenn man auf der geradlinigen Straße des Lebens fährt, muss man aufpassen, dass man nicht die falsche Abfahrt nimmt, oder eine überspringt, oder gar den Rückwärtsgang einlegt und zurückfährt…. Denn sonst könnte es sein, dass man sich verirrt…… Also entscheidet euch…… wollt ihr nach rechts oder nach links abbiegen, um zu eurem Ziel zu kommen?

Und ich habe mir lange überlegt, wie ich eine Rezension schreiben könnte, ohne zu viel vom Buch zu verraten. Aber ohne ein paar Infos geht es einfach nicht. Die Geschichte ist einfach zu verstrickt, als dass sie einfach zu erzählen wäre. Entscheidungen werden getroffen, und wieder rückgängig gemacht, und Schicksale sind miteinander verwoben und verbunden. Und ein Schicksalsrad greift in das Nächste……. Um dann wieder von vorne anzufangen. Erase and rewind. Um von Neuem die Schicksalstrommel zu wirbeln….. neue Entscheidungen zu treffen, und sich neu miteinander zu verbinden. Die griechischen Schicksalsgöttinnen hätten hieran ihren Spaß gehabt, wenn sie den Lebensfaden immer wieder neu hätten spinnen müssen. Vielleicht hätten sie ihre Arbeit aber auch hingeschmissen, und die Schicksalsgöttinnengewerkschaft verklagt. Aber im Ernst. So schwierig, wie ich das hier beschreibe, ist es nur anfänglich. Denn eigentlich ist das Prinzip ganz einfach.

Ihr wisst was Lebensiteration ist? Nein? Keine Angst, ich wusste es vorher auch nicht. Man hat vielleicht schon mal von Reinkarnation und Dingen dieser Art gehört, aber die speziellen Unterteilungen davon waren mir auch nicht bekannt. Bis jetzt. Rebecca, die ich ab jetzt Becca nennen werde, und die unsere Hauptprotagonistin ist, kann zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit zurückkehren, an dem sie eine Entscheidung getroffen hat, um diese zu ändern, und damit auch die Auswirkungen auf ihr Leben. Alles wird aus ihrer Perspektive erzählt. Jetzt wird es also knifflig, ihr merkt es schon. Denn natürlich reist sie zurück, und weiß später nichts mehr davon, oder von ihren vorherigen Leben. Nur die Entscheidung ist unbewusst anders, und die Auswirkungen auch. Beccas einzige Hinweise an diese Vorleben sind ihre Träume und Deja Vu‘s, in denen sie Sequenzen der anderen Leben, die sie schon gelebt hat, verarbeitet, und nochmal erlebt. Für sie merkwürdig, begegnet sie doch in diesen Träumen anfänglich Marc. Und mit dem ist sie ja gar nicht zusammen. Denn bis vor kurzen war Jonas tatsächlich ihr Freund und ihre langjährige Beziehung, wäre er nicht gestorben. So in etwa ist die Ausgangssituation. Puh…. Ich gebe zu….. doch ganz schön schwierig das zusammenzufassen :D.

Das Buch:

Becca kommt mit dem Tod ihrer einzigen Liebe nicht klar. Und so macht sie Gebrauch von ihrer Gabe. Wir landen also in Leben 2. Dort lernen wir dann endlich Jonas kennen. Doch auf einmal ist er es, der in ihren Traumsequenzen erscheint, ist sie doch mit Marc zusammen, und verarbeitet so ihr vorheriges Leben mit Jonas, von dem sie ja nichts mehr weiß. Da ich euch aber nicht zu viel verraten möchte, könnt ihr euch vorstellen, wie das in etwa so weitergeht. Denn das Buch heißt ja „3 Leben mit Dir“.

Achso, ihr fragt euch sicher, woher Becca und Jonas und Marc sich eigentlich kennen? Nunja. Becca und die beiden Jungs wohnten schon als Kinder Haus an Haus. Jonas als ihr bester Freund, und Marc, 2 Jahre älter, als der Vernünftige des Trios als bester Freund von beiden. Sie verlebten die Kindheit, und auch dann die Jugend zusammen. Doch wir uns allen nur zu bewusst sein müsste, in der Jugend kann sich einiges ändern. So auch die Gefühle sich gegenüber. Ganz besonders wenn ein Mädchen da ist und zwischen zwei Jungs steht. Dreh – und Angelpunkt des Buches ist ein Schulball, den alle 3 im Alter von 16 besuchen. An jenem Abend trifft Becca eine Entscheidung, und kommt mit einem der beiden Jungs zusammen. Nur ob das die richtige Entscheidung war........? Natürlich bestimmt unsere Vergangenheit die Zukunft, bzw. Gegenwart.

Becca ist ein unruhiger Geist, immer auf der Suche, sich nie sicher, was sie mit sich anfangen soll, und mit ihrem Leben, und nicht beständig in ihrer Denkweise und -vermögen, Dinge mal durchzuziehen, und nicht fallenzulassen. Kurz gesagt, sie ist nicht entscheidungsfreudig. Manchmal wirkt sie verloren, und das trotz, dass sie doch so viel Lebensfreude versprüht. Sie ist abenteuerlustig, und reisewütig, und will die ganze bunte Welt kennenlernen. Und sie ist sehr freiheitsliebend.

Jonas ist Becca ähnlich. Ebenso nicht entscheidungsfreudig, anfänglich als Jugendlicher ein Chaot, und von seinen Lehrern öfter mal ermahnt. Er, ist ein Freigeist, ein Genie, der das nicht raushängen lässt, und langweilt sich auf der Schule eher.Er ist lebenslustig, und an allem interessiert. Er ist bunt, liebt Kunst, Musik, und überhaupt das ganze Leben, was er mit diesen Dingen verbindet. Was er aber vor allen Dingen: Er ist Becca treu ergeben, und für ihn ist schon als Junge klar, dass die beiden zusammengehören, und eines Tages auch zusammen sein werden.

Marc ist geradlinig und plant alle in seinem Leben durch. Er verabscheut Abenteuer. ER trifft Entscheidungen, und zieht sie durch. ER ist vernünftig, vorsichtig, beständig und loyal, und auf ihn ist immer Verlass. Er ist eher ein Kopf – als ein Gefühlsmensch.

Rebeccas 3 Leben? Leben Nummer 1: Zusammen mit Marc, ohne Jonas je wieder gesehen zu haben. Leben Nummer 2: Becca ist mit Jonas zusammen, und führt eine leidenschaftliche und glückliche Beziehung, bis zu jeden Tag, an dem er viel zu früh stirbt. Leben Nummer 3: Becca ist mit Marc zusammen, hat erst gar keinen Kontakt mehr zu Jonas, und nimmt aber langsam genau diesen wieder auf.

Wäre Marc ein Kleid würde es zwicken. Ein wenig zu eng sein und einengen, oder zu weit, meist nicht perfekt sitzen. Aber man würde sich damit arrangieren. Weil das Kleid eben von den Farben her schön ist, und ziemlich praktisch, und wir eben keine Änderungsschneiderei in der Nähe hätten. :D. Wäre Jonas ein Kleid säße er wie angegossen und perfekt, und würde sich an jede Kurve des Körpers von Jana schmiegen ohne zu zwicken und einzuengen. Es würde einfach passen, ohne Kompromisse zu schließen, in diesem Fall sich zu verstellen.

Wir begleiten die drei quasi beim Aufwachsen, in ihrer Kindheit, Jugend, und im Erwachsenenalter. Wir leben verschiedene Szenarien und Lebenssituationen zusammen durch. Und ja, man darf im Buch sogar mehrere Leben mit den Protagonisten zusammen verbringen, alle ein klein wenig anders. Man wächst mit ihnen, weint mit ihnen, und fühlt mit ihnen. Ja, die Charaktere im Buch gehen einem wirklich sofort ans Herz, und zwar in jedweiger Bedeutung. Wer könnte dem jugendlichen Teenager Jonas schon widerstehen?! :D

Das Buch besteht ebenso viel aus Erinnerungen an die verschiedenen Zeiten, die Becca mit, entweder Jonas, oder eben Marc verbracht hat. In einem Leben mit diesem, im anderen mit jenem. Und manche dieser Erinnerungen sind so wundervoll, dass man sich sofort in seine Jugendzeit zurückversetzt fühlt. Nur, dass ich damals nicht so einen tollen Kerl wie Jonas gekannt habe (okay okay, ich hab mich auf einen von beiden festgelegt und eingeschossen, man möge es mir verzeihen :D).

Cover:

3 Schmetterlinge, 3 Flügelschläge, 3 Leben und damit 3 Möglichkeiten. Ich habe es wohl momentan wirklich mit Büchern, die in die Chaostheorie und den Schmetterlingseffekt münden. Auch hier wiederhole ich diesen gerne nochmal, wie schon in einer meiner letzten Rezensionen: „Schon der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien kann in Texas einen Orkan auslösen." Es geht also um unsere Taten, und ihre Auswirkungen, und wie auch nur eine klitzekleine Veränderung dieser das ganze Ergebnis ändert, und am Ende alles ganz anders ist. Für mich passt das Cover perfekt.

Fazit und Gedankenallerlei:

Auch wenn man das Buch nicht mehr gerne weglegen möchte, so rate ich nicht dazu es „wegzulesen“, denn dazu ist es zu schade. Es ist eher ein Buch, welches man genießen sollte, zeugt es doch von einer Tiefe, und einem Vertrauen der Menschen, dem wir heute in der Realität nicht mehr häufig begegnen. Und mittendrin werden wir dann auf einmal gefangen genommen, und landen in einer Gedankenspirale ob der Frage „Gleich und gleich gesellt sich gern“ vs. „Gegensätze ziehen sich an“, und welche Form davon die Bessere für unser Leben und insbesondere die Liebe ist. Was ist richtig, und was falsch? Oder brauchen wir verschiedene Lebensumstände, Entwürfe und Pläne, um am Ende das zu finden, was uns ähnelt? Oder das Ähnliche um uns abzustoßen, und uns in den Gegensatz zu flüchten? Brauchen wir den Gegensatz nur um zu lernen, und daraus etwas mitzunehmen für das, was so ist wie wir selbst sind? Müssen wir lernen, und anzupassen? Oder ist am Ende alles nur eine Frage davon, wer für uns bestimmt ist, und wer nicht? Und auch wenn der Weg holprig ist, findet man am Ende zueinander…. Über einige Umwege? Die Frage ließ mich das ganze Buch nicht los.

Aber nun mal wieder zurück zum Thema: Ich habe das Buch begonnen, und mir wurde sofort mein Herz gebrochen. Doch diesmal nicht, weil ich von einem Mann verlassen wurde. Zumindest nicht auf diese Weise. Ich wurde anders verlassen. Während des Buches hatte ich also ein gebrochenes Herz, mehrere Weinanfälle, ich war glücklich, beseelt, habe geschwebt, war am Boden zerstört, habe mich Eins mit mir selbst gefühlt, war innerlich zerrissen, konnte keine Entscheidungen treffen, musste trotzdem welche treffen……………. Aber vor allem habe ich geliebt. Nagut nagut, auch hier muss ich wieder aufhören zu träumen, denn eigentlich habe nicht ich all dies erlebt, sondern Rebecca. Wenngleich ich zugeben muss, dass man in der Geschichte gerne mal verschmelzt mit den Charakteren, oder sich so gut in sie hineinfühlen kann, dass man all diese Emotionen selbst miterlebt. Die Weinanfälle hatte ich übrigens wirklich selber. Aus Trauer, Wut, Euphorie…… oder manchmal einfach so, weil mir die Tränen kamen. Dieses Buch hat tatsächlich dazu geführt, dass ich anfänglich von ganzen Herzen jemanden vermisst habe, den ich bis dato noch nicht mal als Protagonisten kennengelernt habe. Und ich bin einmal mehr sprachlos, und weiß gar nicht, wie ich mich darüber ausdrücken soll, wie sehr mir dieses Buch gefallen hat, weil mir schier die Worte fehlen, das zu beschreiben, was es in mir ausgelöst hat.

Das Buch wirft aber auch individuelle Fragen auf, und sogar Denkanstöße, was es ist, was uns am Ende unseres Lebens glücklich macht, oder gemacht hat. So zum Beispiel auch, ob wir glücklich sind in einem Job, den wir nur der Vernunft wegen angenommen haben. Ist es wirklich das Geld, das zählt? Oder ist auch ein Job ausreichend, in dem wir nicht so viel verdienen, der uns aber glücklich macht, und uns befriedigt zurücklässt. Und irgendwie spricht das Buch auch das Thema an, wie man sich aus etwas befreit, in dem man sich nicht wohlfühlt, und zwar aus einem Leben, das nie ganz das eigene ist, weil man nie für ernst genommen wird, und einem alle Entscheidungen abgenommen werden, und welche Auswirkungen das auf freiliebende Menschen hat. Man stutzt ihnen quasi die Flügel, wie bei einem Vogel der eigentlich fliegen will.

Bei Becca und Jonas ist es so, dass man die Nähe und das Vertrauen durch das Buch hindurch fühlt und spürt. Bei Jonas kann Becca sich wie sie selbst fühlen, bei den anderen muss sie sich verstellen. Sogar ein wenig bei Marc, weil das nicht sie selbst ist. Bei Jonas kann sie loslassen, und das ist wichtig. Denn wenn wir in Zwängen leben, und uns verstellen müssen, ist das meist keine gute Sache. Das Buch erschafft sofort eine Vertrauensatmosphäre in die man sich vollständig fallen lassen kann.

Das Buch hat mich ja schon ein wenig eingefangen und bezaubert, ne?! :D Und vor allem auch seine Protagonisten, die mich ebenfalls beeindruckt haben. Sie werden nicht als diese superperfekten aalglatten sexy Typen beschrieben, die man sonst in Liebesromanen antrifft, sondern sind eher normale Menschen, wie du und ich, für die aber langsam und stetig trotzdem die Sympathien und Emotionen wachsen. Automatisch wünscht man sich einen Jonas oder einen Marc als Freund. Und das bis zurück ins Kindheitsalter. Es kommt weder kitschig daher, noch unsagbar super romantisch, doch hat es eine eigene Art von genau dieser Romantik, die ich so liebe. Eine unterschwellige Art, die zwei Protagonisten zusammenführt, die einfach füreinander bestimmt sind. Ohne große Worte und viel TamTam.

Es ist ein Auf und Ab und Auf und Nieder der Liebe, die auf verschiedenen verschlungenen Wegen, über Ecken, Kanten, durch Kurven, und über mehrere Leben hinweg einander sucht, und am Ende gefunden wird.

Nun muss man dazu sagen, dass ich gerade wohl in meiner „Butterfly Effect“ Phase bin, denn tatsächlich handeln mehrere meiner Bücher, die ich momentan lese, von diesen schicksalshaften Wendungen im Leben, die wir ändern, wenn wir sie ändern könnten, um andere Ergebnisse und Ziele zu erreichen. Ich finde diese Thematik total spannend, weil wohl jeder sich einmal schon im Leben gefragt hat, was gewesen wäre, wenn wir dies uns das getan hätten statt diesem und jenem. Ich für meinen Teil habe mir schon mehrmals diese Frage gestellt, weswegen es immer wieder interessant ist, wie Buchprotagonisten damit umgehen. Das Buch ist ein wundervolles Konstrukt, das sich ständig mit der „Was wäre wenn…..“ Frage beschäftigt. Also ist alles eine Verkettung von Ereignissen, und man muss immer den Zeitpunkt finden, an dem man gewisse Dinge ändern kann, um Menschen und Situationen zu retten. Ich weiß nicht, ob man das Ganze mit Schicksal beschreiben kann, aber eine gewisse Art von Zauber liegt auf dem Roman, und ich bin froh, ihn gelesen zu haben. Ständig frage ich mich, was gewesen wäre, wenn ich dies nicht getan hätte. Ich wäre sicher um einige Bucherfahrungen und lehrreichen Worte ärmer. Aber vor allen Dingen wären mir gewisse Dinge nie vor Augen gehalten worden. Dafür erstmal einen Dank an das Buch, und sicherlich damit auch an die Autorin.

Das Buch ist wirklich eine kleine Achterbahn der Gefühle, Es fängt damit an, dass man trauert, und zwar wirklich. Wie komisch das nun klingen mag, aber der Verlust der Protagonistin im Buch, den hat man wirklich sofort gespürt, und zwar so, als ob man den Verlust selber durchmachen müsste. Dieses Gefühl war greifbar. Genauso wie andere Gefühle während des Lesens. Man war enttäuscht, verliebt, hat sich verloren gefühlt, und hatte auf der anderen Seite aber auch wunderschöne Tage voller Glück.

Am Ende wird einem nochmal klar, in einer Schlüsselszene, was wirklich wichtig im Leben ist. Nämlich die Menschen um uns, die wir lieben, für die wir uns nicht in Gefahr begeben sollten, um bei ihnen bleiben und sein zu können. Und vielleicht ist das die Lehre aus dem Buch. Wenn man mehrere Chancen für ein Leben hätte, dass man Dinge auslässt, und lernt, gewisse Dinge nicht zu tun, dass am Ende alles gut wird. Und man sagen kann, dass man glücklich ist, und gelebt hat.

Nur einer von beiden ist der Richtige für Becca. Marc oder Jonas. Und wer das ist, das erfahren wir, nach langen Irrungen und Wirrungen, und Fehl – Leben, am Schluss. Schicksal, Leben, Chaostheorie, Auswirkungen der Taten unseres Lebens…… hier ist alles drin.

Entscheidungen beeinflussen unser Leben, egal ob bewusst oder unbewusst. Die Summe aller Entscheidungen macht das aus uns, was wir sind. Aber wie ist es bei jemanden, der Entscheidungen also ändern kann, und damit das Endprodukt der Entscheidung ändert?

Der Roman eines Lebens, naja mehrerer Leben, welcher immer wieder neu und umgeschrieben, gelöscht, und neu geschrieben wird, bis er das perfekte Ende erreicht, und alle glücklich sind :)

Und damit auch ich noch glücklich werde, möchte ich wie bei jeder Rezension ein Lied zitieren, das für mich zum Inhalt des Buchs passt:

All that I'm after…………. is a life full of laughter……….. As long as I'm laughing with you.

And I think that ………all that still matters…….. is love ever after…….. After the life we've been through.

Cause I know there's no life after you.

Veröffentlicht am 06.09.2021

„……….und es gibt nur eines, was wir dem Tod sagen: „Nicht heute“.“

April & Storm - Stärker als die Nacht
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Stärker als die Nacht – April & Storm von Karen Ashley

Die Schatten der Nächte. Sie können viel bedeuten. Zum einen Personen, die geistig und in ihrem Schatten einfach umnachtet sind. Natürlich meine ...

Stärker als die Nacht – April & Storm von Karen Ashley

Die Schatten der Nächte. Sie können viel bedeuten. Zum einen Personen, die geistig und in ihrem Schatten einfach umnachtet sind. Natürlich meine ich das aber nicht. Wir verbinden Nächte mit der Dunkelheit, die ihnen anheim ist. Das Licht als Quelle des Tages, des Lebens, der Helligkeit, auch im Leben. Doch gibt es bei Sonnenschein immer Schatten, und in der Nacht Licht, selbst, wenn es so nicht scheint. Und aus diesem Grund wurde wohl seit jeher die Nacht als böse bezeichnet, während der Tag das Gute darstellt. Tatsächlich hatte ich letztens mit jemandem eine Diskussion über „Carpe Diem“ oder „Carpe Noctem“. Denn die einen leben den Tag, und die anderen die Nacht. Doch was ist, wenn die Nacht nicht von der Tageszeit abhängt, sondern eine Beschreibung dessen ist, in welcher Lebensphase wir uns befinden? Wenn wir uns in tiefster Dunkelheit unserer eigenen Nacht befinden, selbst bei Tag, und keiner uns aus dieser tiefen Nacht herausholen kann, weil die Dunkelheit von uns Besitz ergriffen hat, und nicht weichen möchte? Es gibt Wege aus dunklen Phasen herauszukommen, und das kann man alleine, aber auch mit Hilfe von anderen Menschen schaffen. Und manche Menschen kommen trotzdem nicht aus ihrer Dunkelheit heraus, weil sie an ihnen haftet. Nächte, durch die wir uns kämpfen, können also viel bedeuten. Zum einen einfach Schlaflosigkeit oder Alpträume. Sie treten auf, wenn es uns schlecht geht, aber auch manchmal wenn es uns gar gut gehen mag, und uns unterbewusst irgendwas stört. Zum anderen natürlich Lebensphasen der Dunkelheit, durch die wir uns kämpfen müssen. Und davon gibt es manchmal wahrlich mehr als genug. Denn für jeden selbst kann seine eigene längste Nacht des Lebens ein Ereignis sein, das einen so beeinflusst, dass es einen gerne mal in die Dunkelheit zieht. Warum ich das erzähle, ist diesmal ziemlich klar. Denn wer auf den Titel des Buches schaut, wird feststellen, dass hier irgendwas stärker als die Nacht ist. Was allerdings genau die Nacht bedeutet, und was stärker ist, das sollte jeder selbst bei der Lektüre herausfinden.

Die Geschichte des Buches:

Es geht um April und Storm. April, die vor einiger Zeit aus Deutschland in die USA kam, ist dort, um einen Neuanfang nach einer Krebserkrankung zu wagen. Sowohl im privaten, als auch im beruflichen Sinne. Doch wie es immer im Leben so ist, klappt nicht alles, wie geplant. Auf einmal ist der Freund, mit dem sie in die USA kam, weg, und Aprils Mieterin und Mitbewohnerin ebenfalls. Die allerdings aus anderen Gründen und mit begrenzter Zeit. Diese muss genutzt werden, um einen neuen Mitbewohner zu finden. Immerhin sind die Mieten nicht sehr günstig, und allein schwer zu tragen. Nach einigen Vorstellungs-Fiaskos steht nun also Storm vor Aprils Tür. Er, voller äußerlicher Narben und körperlich beeinträchtigt, sie, voller innerlicher Narben, und sehr misstrauisch, ob das klappen kann. Doch nicht nur April hat Narben der Vergangenheit auf ihrer Seele, denn Storm hat sowohl diese, als auch seine äußerlichen. Und zu allem Überfluss fühlen sich beide dann auch noch zueinander hingezogen, und eine Menge Dinge passieren. Doch kann etwas gut gehen, wenn beide Teile eines Ganzen Beschädigungen aus ihrer Vergangenheit mitbringen? Auch das findet man in der Geschichte heraus.

Cover und Titel:

Das Cover gefällt mir sehr gut, weil es nicht einfach nur ein Farbcover ist, sondern auch die Silhouette der Häuser zeigt, und damit auf das Thema des Buches und der Wohnungssuche anspielt. Denn ja. Die Geschichte um April und Storm wird eine Trilogie werden, und „Stärker als die Nacht“ ist Band 1. Womit wir auch beim Titel wären, denn dieser bezieht sich auf die Nacht und das Starksein. Auf die Dunkelheit der Vergangenheit. Und was beides miteinander zu tun hat. NACH der Lektüre wird man dann auch genau wissen, was es damit auf sich hat. Aber der Titel gefällt mir, weil er sich wirklich auf den Inhalt bezieht. Sowohl auf Szenen, als auch darauf, dass man manchmal stärker als die Nacht, also als seine eigene Dunkelheit sein muss, um diese zu vertreiben.

Fazit und Gedankenallerlei:

Wie schon erwähnt, ist Stärker als die Nacht Teil 1 einer Trilogie um April und Storms Geschichte. Es wird also weitergehen. Erwähnt haben will ich es trotzdem. Schon allein deswegen, damit man einiges besser versteht, was ich hier schreibe. Am Anfang kam ich nämlich wirklich mit allem sehr gut zurecht. Mit dem Schreibstil, mit der Atmosphäre, und sogar mit der Thematik. Nur mit einer Sache nicht: Mit April! Gelegen hat das Ganze daran, dass sie, aufgrund ihrer Vergangenheit, und der Angst vor dem Kontrollverlust, und dem Ausgeliefertsein an eine Krankheit, alles total durchplant. Sie erscheint oft recht kalt, unnahbar. Für mich als Mensch, der gar nicht so ist, und mit solchen Menschen auch oft nicht klarkommt, war das recht schwierig. Sind doch die Protagonisten bei mir das Wichtigste. Ich habe April oft verstanden in ihrem Agieren, und warum sie etwas tut. Habe aber nicht verstanden, warum sie es so tut, wie sie es eben getan hat. Ihre Kühle war zusätzlich nochmal etwas, womit ich anfänglich nicht gut klarkam, weil ich Menschen mag, die Wärme ausstrahlen. Und mit einigen ihrer Äußerungen habe ich dann auch nicht übereingestimmt. Es hat also eine Weile gedauert. Aber Tatsache ist auch, dass irgendwann der Punkt kam, wo ich April so hingehend verstanden habe, wovor sie Angst hat, und warum sie nur in ihren Planungen ihr Leben in den Griff und unter ihre eigene Kontrolle bekommen will. Und um das zu kapieren hat es eine Weile gebraucht. Denn April möchte die Kontrolle über sich selbst behalten, andernfalls würde sie die Kontrolle über sich niemand geringeres überlassen als dem Tod. Und der kann ja wirklich sehr bedrohend sein. Das also gleich am Anfang, damit ihr versteht, in welchem Zwiespalt ich gesteckt habe. Diese tolle Geschichte, und April, die ich verstehe, und doch nicht verstehe. Und die Hoffnung auf die Fortsetzungen, denen ich wirklich mit Spannung entgegenblicke. Nicht nur im Hinblick auf eine Wandlung von April, sondern weil ich wirklich so neugierig zurückgelassen wurde, und unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht. Deshalb liebe April, bekommen du und Storm 4,5 Sterne, die ich aufrunde in den Buchcommunities, bei denen es keine Halbsterne gibt.

Es geht im Buch um eine Vielzahl von Themen, die alle wichtig sind uns aufgegriffen werden müssen, die aber auch belasten können, schwer zu verdauen sind, tiefgehend, oder einen einfach erstmal erschlagen können. Es geht um Tod, Krankheit, das Leben, Verantwortung für sich selbst, einen anderen Menschen, ein anderes Lebewesen, wenn man sich selbst keine Verantwortung zutraut. Um Vertrauen in sich selbst, das man hat, mal hatte, nicht mehr hat, das wiederkommt. Um Liebe Gefühle, Emotionen, und den Kopf, der einen mit seinen planungsmäßigen Gedanken einfach fern davon halten will, diese Gefühle auszuleben und sich auf sie einzulassen. Um Sicherheit geht es auch, und zwar in allen Dingen. Sicherheit, dass man nicht verlassen wird in jeder Form. Denn der Tod kann ein Verlassen bedeuten, und andere Dinge natürlich auch.

Die ganze Geschichte hat eine Spur und ein Touch von Dunkelheit, eben von jener Nacht und Dunkelheit des Menschen. Uns erwartet also im Buch keine Atmosphäre der Leichtigkeit. Und das wäre auch nicht passend zu den Thematiken, die im Buch beschrieben werden, und um die sich alles dreht. Das Buch strahlt eine gewisse Düsternis aus, eben wie die Nacht, und nicht wie das Licht des Tages, der alles erhellt mit seiner Positivität. Und trotzdem. So wie es in jeder Nacht auch schöne Augenblicke gibt, so scheinen auch durch die Düsternis und Dunkelheit einige Stellen, in denen man schmunzeln kann. Die sogar häufiger, denn es gibt Charaktere, die das Buch auflockern mit ihrer Art, und ihrer Ausstrahlung durch die Seiten hindurch. Wir finden Ansätze von Menschen, die einem nur Gutes wollen, und welche, die einem Böses wollen. Menschen, die mit verschiedenen Dingen verschieden umgehen, die zu uns stehen, wenn wir Mist bauen, und die uns verlassen, nicht nur wegen des Mistbauens, sondern weil sie einfach nur an sich denken. Und auch das ist nicht immer nur schlecht. Es geht um den Umgang mit Krankheit, und darum, dass es Menschen in unseren Leben gibt, die nur das Perfekte mit uns erleben wollen, und uns fallen lassen, wenn wir nicht mehr ganz perfekt sind, wenn wir ein wenig zerbrochen sind, und nicht mehr ganz und vollkommen. Doch hier kommt es dann auch immer darauf an, ob wir als angebrochene Wesen ganz zerbrechen, oder ob wir angebrochen weiterleben, mit dem Makel, dass wir eben angeknackst sind, und daraus Stärke beziehen. Stärker als die Nacht quasi.

Was das Buch uns nochmal bewusst macht ist unsere eigene Sterblichkeit, und die hält es uns auch in allen Facetten vor Augen in Form von Krankheiten, die überlebt werden, gefährlichen Situationen, gestorbenen Menschen, die uns immer noch im Leben begleiten, und den Orten, die für Sterblichkeit stehen, nämlich Friedhöfe (die fotografiert April nämlich gerne, und DAS kann ich verstehen). Es ist mahnend, das Leben zu genießen, und alles rauszupressen was geht, denn es könnte jeden Tag zu Ende sein. Ja, unser Leben ist endlich, und es ist ein unangenehmes Thema, worüber die meisten nie reden wollen. Doch der Tod schwebt immer mit und ist überall dabei.

Tatsächlich fiel es mir aufgrund Aprils Art etwas schwerer in die Geschichte hineinzufinden. Wieso das Ganze? Weil sie einfach so ganz anders war, als ich es bin. Planend, mit Listen, kühl, immer alles vorausschauend. Alles in allem keine schlechten Dinge möge man meinen. Trotzdem war mir das Ganze zu pedantisch. Als April sich dann später etwas fallen lassen konnte, fand ich es schön. Ich mag Menschen, die ihren Instinkten nachgehen, die sie nicht unterdrücken rein aus Kopfgründen. Deshalb hat der zweite Teil mir dann auch so sehr gefallen, dass ich ihn richtig intensiv wahrnehmen und als Leseerlebnis erleben konnte. Überhaupt: Das mit April und mir, das war ein einziges Hin und Her. Ich habe sie verstanden und doch nicht verstanden. Oder besser gesagt, anders herum. Erst habe ich sie kein bisschen verstehen und nachvollziehen können. Das hat sich später im Buch relativiert. Und trotzdem: Dieser Rest der Planung und des durch Strukturierens und Planens, war der kleine Tick zu viel, genau wie, dass sie immer die Kontrolle behalten muss, und nicht locker sein kann. Was tatsächlich nicht an der Geschichte an sich lag, sondern an meinen Vorlieben von Menschen. Denn ich bin sicher, dass April sich uns noch offenbaren wird, und dafür hat sie ja auch noch zwei Bücher bis zur Beendigung der Trilogie Zeit. Unnahbar, kalt und abweisend. Seufz. Was steckt unter Aprils Schutzschicht wirklich außer das Offensichtliche? Ich hoffe, dass ich April in den anderen Teilen noch anders erleben darf. Wärmer, offen mitfühlender (denn sie kann sehr mitfühlend sein) und ihr Mitgefühl nicht unter ihrer Unnahbarkeit versteckend. Ich habe auch mit April gehadert wegen ihrer Vorurteile gegenüber Storm, die zwar real aus ihr heraus sprechen, die ich trotzdem nicht so gut fand. Weil es beschädigte Menschen nicht gibt. Und weil man nicht über Aussehen und Narben urteilen sollte, oder sich gar davor ekeln, oder jemanden verurteilen sollte, als ob man das dürfte. Aber das hat sich später etwas gelegt, nachdem April ihre Skepsis gegenüber Storm niedergelegt hat, die sicherlich unter ihrer eigenen Unsicherheit geschlummert hat. Denn kann jemand mit eigenem Makel über jemand andren urteilen? Und kann überhaupt irgendjemand über jemand andren urteilen, ohne ihn richtig zu können, und ganz vorbehaltlos in ein Kennenlernen hineingehen? Kann man urteilen ohne die gesamte Wahrheit zu kennen? Und nun die Frage an mich: Kann ich über April urteilen, einfach so, nur, weil ich eventuell ein wenig mehr Team Storm bin? :D.

Es ist nämlich gar nicht so einfach (Schwarz und Weiß, Tag und Nacht, Schatten dazwischen, Grautöne). Erst meint man, dass April die Abweisende ist, dann merkt man aber, dass Storm derjenige ist, auf dem der Fokus der Abweisung liegt. Weil er sich selbst auch erst als Freak sieht, als Teil einer Selbststrafe und Geiselung, natürlich nicht in ihrer eigentlichen Form. Das Ganze ist wie ein langsames aneinander gewöhnen, und diesmal nicht unbedingt mit Liebe gespickt. Zumindest nicht anfänglich. Denn da spürt man die Ablehnung ganz wirklich. Hier müssen sich wirklich erstmal Menschen aneinander gewöhnen, die in ihrer Einsamkeit gefangen sind, und die nun zusammen auskommen müssen.

Hier muss man sich wirklich auf mehrere Thematiken einschießen, die gar nicht so leicht verdaulich sind. Und trotzdem ist dies erst Band 1. Man kann also getrost auf viel Dramatik hoffen, und einen Verlauf, der sich nicht einfach in rosarote Wölkchen auflösen wird. Denn so einfach ist es eben meist nicht. Und das ist auch eine Stärke vom Roman und des Buches. Dass er Realität widerspiegelt, nichts beschönigt, und uns das vollkommene und ganze „Kaputte“ zeigt, das doch gar nicht kaputt ist, sondern von der Welt eventuell nur kaputt angesehen wird, in sich selbst aber vollständiger ist, als so manch oberflächlicher Perfektionismus. Aber auch die Drogenabhängigkeit, Medikamentenabhängigkeit, und Alkoholsucht wird thematisiert.

Die Zerbrechlichkeit und Vergänglichkeit von uns Menschen ist allgegenwärtig und durchzieht den Roman. Und das ist auch gut so. Mahnt es uns doch, und zeigt uns auf, dass ALLES IMMER JEDERZEIT zu Ende sein kann, und wir die Zeit bis dahin leben sollten. Und zwar richtig leben, um alles aus dem Leben herauszuholen, auch in Nächten. Die Schatten der Vergangenheit und der Nacht sind allgegenwärtig und immer da. Nicht nur in den Nächten erscheinen sie. Man muss mit ihnen laufen, oder um die Wette rennen, dass sie einen nicht einholen. Schatten aus einer Nacht, die ein altes Leben zerstört hat, und Schatten aus einer Zeit, die einem das Leben beinahe genommen hätte, um im Tode zu gipfeln. Es geht also auch darum, aus sich herauszukommen, und zu leben. Und das ist vielleicht das Geheimnis von April. Dass man sie erst anders erleben muss, um sie locker und lebendig zu erleben. Aus sich herauskommen und leben vs. Gefangensein des Todes.

Ganz komplex habe ich auch hier wieder in der Geschichte mehr gefunden, als sie als erstes von sich preisgibt. Gebrochene Menschen, die gebrochen sind, aber nicht daran zerbrechen, oder zerbrochen sind, und somit stärker als die Nacht, und sogar die eigenen Schatten.

Das heutige Rezensionslied musste ich also nehmen, weil es ganz einfach von einem Rennen mit den Schatten der Nacht handelt. Und diese nicht unbedingt für jeden dasselbe bedeuten. Es kam mir trotzdem sofort in den Kopf beim Lesen, weil es oftmals ja auch eine kalte Welt ist, in der wir leben, wenn man den ganzen Schmerz für sich selbst behält:

„You said, "Oh girl, it's a cold world, when you keep it all to yourself"
I said, "You can't hide on the inside, all the pain you've ever felt. Ransom my heart but baby don't look back, cause we got nobody else."

We're running with the shadows of the night. So baby take my hand, you'll be alright. Surrender all your dreams to me tonight. They'll come true in the end.“

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  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 13.08.2021

Wer zuletzt lügt, lügt am besten.

Wer zuletzt lügt
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Wer zuletzt lügt von L.E. Flynn

Lügen und die Vorenthaltung von Wahrheit sind zwei verschiedene Dinge, so könnte man zumindest meinen. Ist eine Sache besser zu ertragen, wenn sie einem einfach nicht gesagt ...

Wer zuletzt lügt von L.E. Flynn

Lügen und die Vorenthaltung von Wahrheit sind zwei verschiedene Dinge, so könnte man zumindest meinen. Ist eine Sache besser zu ertragen, wenn sie einem einfach nicht gesagt wird? Oder ist es leichter für uns, Lügen zu ertragen, wenn sie Wahrheit zu verletzend ist? Ab wann genau fängt eine Lüge an? Ich war schon immer ein Lügengegner, ABER… ist es nicht auch eine Lüge, wenn wir uns anders geben, als wir eigentlich sind? Ist es eine Lüge, wenn man mit einer kleinen Notlüge versucht jemanden etwas vorzuenthalten, von dem man wüsste, dass es ihm nach der Information sehr schlecht gehen würde? Wer sind wir überhaupt wirklich, wenn wir uns vor allen Menschen die wir kennen, anders geben, und dann bei jedem auch noch verschieden anders? Welche Version ist die richtige, und welche die Lüge? Bin ich eher schüchtern, oder spreche ich Leute direkt an? Kann ich nicht auch beides sein zu verschiedenen Zeiten? Oder muss ich immer so bleiben, wie ich einmal war, und darf mich nicht verändern? Wenn ihr euch alle diese Fragen stellt, dann habt ihr ungefähr die Thematik dieses Buches herausbekommen.

Die Geschichte, die uns am Ende sagt, wer zuletzt lügt:

Im Buch geht es um Fiona und ihr Umfeld sowie verschiedene Umstände im letzten Jahr der Highschool. Vor einem Jahr verschwand Toby, Sportler und unangefochtener „Highschoolkönig“, nach einer Party. Was erstmal für die Geschichte nicht wichtig scheint. Aber manchmal trügt der Schein. Alles ändert sich, Freundschaften zerbrechen, neue werden eingegangen. Fiona, die im Cheerleader Team der Schule ist, freundet sich plötzlich mit Trixie an, die eher eine Außenseiterin ist, jedoch trotzdem einzigartig, und die sich von anderen nicht dazwischenreden lässt. Grund dafür ist auch das Zerwürfnis zwischen Fiona und ihren beiden Freundinnen. Denn ja, da gibt es noch Beau, in den Fiona verliebt ist, der sich aber von einen Tag auf den anderen verändert, sich von ihr zurückzieht, etwas mit ihrer Freundin anfängt…… und ganz einfach der Bruder von Toby ist. Ist das eine Erklärung für den Rückzug? Steckt da mehr dahinter? Und plötzlich verschwindet auch noch Trixie, mit der Fiona nun eine richtig tiefe Freundschaft verbindet. Wie alles zusammenhängt, wer sich wie zeigt, was alles miteinander zu tun hat, das findet man nach der Lektüre heraus.

Cover:

Tatsächlich ist es für mich eines der schöneren, weil man nicht genau durchblickt, was es zu bedeuten hat, zumindest anfänglich. Zerteilte Schrift, roter Lippenstift, im Klappentext ein verschwundenes Mädchen und Lügen, und überhaupt. Zerteilt, neu zusammengefügt, nicht mehr dasselbe, Sein und Schein, wie wir uns geben, das alles ist im Cover vereint. Auch wenn man es erst nach der Lektüre erkennt.

Fazit und Gedanken zum Buch:

Vielleicht ist das Buch nicht direkt ein Psychothriller, aber sicher für eine bestimmte Altersgruppe geeignet. Und für die, die gerne Geschichten in dieser Altersgruppe lesen. Es geht nicht direkt um kriminelle Handlungen, aber dafür ist das Buch duchwoben von Lügen und ganz viel Psychologie die mitspielt. Warum Dinge getan werden, warum man Dinge tut, wie man sich fühlt, wie das eigene Selbstbild ist, wie wir anderen erscheinen, was wir für Menschen tun, wenn wir sie lieben, wenn diese uns zurücklieben, oder eben auch nicht. Wenn sie nur denken, dass sie uns lieben. Oder wenn sie einfach Jemanden an der Seite brauchen, weil sie denken, niemand sonst will mit ihnen zu tun haben. Das Selbstbild eben. Von der psychologischen Komponente kann ich also nicht klagen, denn wer mich kennt, weiß, dass ich psychologische Dinge in Büchern ziemlich liebe, weil sie mich Protagonisten besser verstehen lassen, oder eben manchmal auch gar nicht. Auf alle Fälle bergen die psychologischen Hintergründe Wissen, was es leichter macht, allgemein etwas nachzuvollziehen. Für mich steht der Roman somit unter dem großen Thema der Lüge, was sie bedeuten kann, in welchen Formen es sie gibt, warum wir lügen, warum wir verheimlichen, und dass manche Lüge nicht immer eine ist, wenn es nur Verschweigen ist. Und schlussendlich fragt man sich dann wirklich, wer im Buch die letzte Lüge ausspricht, und vor allem, was hinter dieser Lüge steckt. Gibt es eine letzte Lüge? Oh ja. Die muss man selbst herausfinden, und zwar Schicht um Schicht. Denn die Lügen offenbaren sich uns nicht sofort, sondern sind wie Kleidung, die man ablegt. Anfangs noch vollkommen dick eingepackt mit Kleidern, zieht sich die Lüge immer weiter aus, um am Ende nackt da zu stehen, und sich vor uns zu offenbaren. Wer Psychothriller erwartet, wird vielleicht nicht ganz zufrieden sein. Wer Psychospiele lesen möchte, der wird einiges mehr von der Handlung haben.

Das Ganze ist ein Strudelgemisch aus menschlichen Enttäuschungen, ungesagten und verschwiegenen Wahrheiten, gesagten Lügen, Verschweigen an sich und daran, sich an Jemandem rächen zu wollen, anderen egal zu sein, seinen Selbstwert falsch einzuschätzen, kein Selbstvertrauen in sich zu haben, sich ausnutzen zu lassen als Folge dessen, oder aus Mangel an besagtem Selbstbewusstsein alles mit sich machen zu lassen. Es spricht sozusagen von zweiten Wahlen und billigen Ersätzen. Ein Buch von Vertrauen ineinander, davon, dass es oft falsche und richtige Zeitpunkte im Leben gibt, davon, dass manchmal nicht die rechte Zeit ist, und davon, was es bedeutet, wenn wir das nicht aussprechen, was wir eigentlich wollen und nach dem wir uns sehnen. Was es für Konsequenzen haben und Dinge ins Rollen bringen kann, wenn wir unsere Wünsche ignorieren und unterdrücken. Und was es nach sich zieht, wenn wir nicht ehrlich zueinander sind. Man kennt niemanden wirklich, kann niemandem vertrauen. Diese Atmosphäre ist gut gelungen.

Besonders toll sticht für mich der Schreibstil hervor. Denn uns erwartet ein Buch das ausschließlich aus der Sicht von Fiona erzählt wird, was ich normal gar nicht so sehr mag. Trotzdem: Wir bekommen Rückblicke, Fragestellungen an sich selbst. In einigen Kapiteln richtet Fiona das Wort direkt an Trixie, ihre verlorene Freundin. Wir sind in der Gegenwart, und im nächsten Augenblick gibt es wieder einen Rückblick. Ein ganzes Kapitel, nur einzelne Sätze die an Vergangenes erinnern. Mir hat das Ganze auf alle Fälle in dieser Form gefallen, denn ich fand es tiefgründig. Und obwohl sich alles um Fiona dreht, weil nur sie spricht, muss es das wohl irgendwie tun, um eine Person zu haben, die uns durch die Lügen des Buches führt, durch die wir auch den anderen Figuren näherkommen. Jedes Kapitel fängt mit einer Überschrift an. Fiona spricht darin mit Trixie, und gibt damit eine Einführung in die Rückblicke, die dann im Kapitel folgen, die Vergangenheiten, die Verwicklungen der Jugendlichen miteinander. Durch diese Rückblicke werden die Gründe klarer, warum manche agieren, wie sie es tun. Und am Ende weiß man nicht, wem man die Schuld geben soll. Denn jeder hat gelogen, in irgendeiner Weise, mehr oder weniger, mit Worten und Taten.

An manchen Stellen war das Buch emotional fast schon zu intensiv, so dass man kurz pausieren musste und der Dinge harrte, die noch passieren würden. Denn ja, irgendwie war einem atmosphärisch die ganze Zeit klar, dass am Ende das große Ganze, das Geheimnis aller Geheimnisse, die Lüge aller Lügen kommt. Und doch war der Weg zur „Endlüge“, der letzten Lüge überhaupt, gepflastert von Lügen, die aufeinander aufgebaut waren. Lügen, die, wenn sie nicht ausgesprochen worden wären, zu einem ganz anderen Ende, und zu einer anderen Geschichte geführt hätten. Doch irgendwo zwischendrin sind alle Protagonisten falsch abgezweigt, so dass sie den Weg der Lügen gegangen sind. Ausnahmslos alle? Zumindest der große Teil. Keiner ist frei von Schuld, alle haben ein Stück dazu beigetragen, dass Dinge passieren, die eben passiert sind. Doch diese Intensität, die auch gut in ein Erwachsenenbuch gepasst hätte, hat mich gepackt. Ich kann die Dinge nicht gutheißen, die getan wurden, so als Verfechterin der Wahrheit. Ich kann gesagte Lügen nicht gut finden, und getane Dinge nicht loben. Ich kann sie gar hassen, oder verabscheuen. Und trotzdem fand ich die Intensität, dieses Intensive im Roman so gut, dass ich mit den Protagonisten gemeinsam den falsch abgezweigten Weg der Lüge gegangen bin. Wenn auch als stiller Lesebeobachter. Kann ich jemand verurteilen? Hat jemand mehr Schuld als andere? Nutzt es hier, in Schwarz und Weiß, in Schuld und Nichtschuld zu denken? Oder ist es mal wieder so, dass wir uns auch die Grautöne dazwischen anschauen sollten? Das Buch ist nicht mahnend im Sinne von „Mit dem Fingerzeig etwas verbieten“. Es macht sanft auf Missstände aufmerksam, auf Dinge, die passieren können, uns aber auch aufzeigen, wie man mit den Konsequenzen umgehen muss, wenn man zu viel lügt, zu viel vertraut, nicht miteinander redet. Und ja, das Ganze läuft wohl unter einer ganzen Menge voller toxischer Freundschaften und Beziehungen. Nochmal zum Fingerzeig: Das Buch zeigt viele Dinge, die man nicht tun sollte, viele Menschen, mit denen man sich nicht einlassen sollte, und viele Menschen, die uns durchschauen, und unsere Schwächen gegen uns ausnutzen, weil sie wissen, dass es uns besonders weh tut. Aber die Geschichte zeigt uns auch ein wenig die Reise von Fiona zu sich selbst. Weg von der Fiona die abhängig von ihrer Mutter war, abhängig von ihren Freundinnen die sie hintergangen haben, und erst recht abhängig von Trixie, Hin zu einem Mädchen das zwar alles verloren hat, aber im Verlust zu sich selbst gefunden hat, und dazu, was sie wirklich will. Dass man Dinge auch ausspricht, die man möchte und begehrt. Und das wiederum ist eine schöne Lehre aus dem Buch, gerade auch für Jugendliche. Dass man immer man selbst sein soll, und sich von Niemandem sagen lassen sollte, wie man zu sein hat. Dass man sich nicht von jedem alles gefallen lassen sollte. Dass man zu sich stehen sollte, egal wie man ist. Und dass man mehr Mut haben sollte, um dafür zu sorgen, dass man ein glücklicher Mensch wird. Es geht aber auch viel um emotionale Abhängigkeit, und dass manche Menschen einfach wissen, wie sie diese ausnutzen, das Ausnutzen von Menschen allgemein, nachdem sie sich in unser Herz geschlichen haben, um an ihre eigenen Ziele zu kommen. Und dass wir erkennen müssen: Je tiefer eine Freundschaft war, desto mehr schmerzt es, wenn diese endet. Erst recht, wenn man erkennen muss, dass die Freundschaft auf einer Lüge basiert, und man nie die Person kennengelernt hat, die in dieser Freundschaft wirklich und wahrhaftig war, beinahe so, als ob man zwei Personen in einer kennenlernen würde. Was im Buch wahnsinnig gut rüberkommt ist dieser innere menschliche Konflikt, das Aufzeigen dessen, dass eigentlich jeder sich selbst am nächsten ist, und dass es immer etwas gibt, was wichtiger ist als das, was wir für wichtig befinden, dass es immer einen Mittelpunkt gibt, um den sich unser Leben dreht, dem wir loyal beistehen, und wofür wir andere Personen vergessen. So entstehen kleine und große Lügen, um das eine zu wahren, was wichtiger ist, als alles. Und wir haben die Auswirkungen der kurzen Sekunden von falschen Entscheidungen in unserem Leben. Es geht um Angst davor sich Jemandem zu öffnen, und durchschaut zu werden. Darauffolgend dann auch darum, wie wir uns darstellen, ob wir uns vollkommen offenbaren, ob wir so sind, wie uns jemand haben will, oder ob wir gar einfach bei einer Person der Mensch sein können, der wir wirklich sind. Sich nicht zu verstecken in Form von jemand anders zu sein, oder sein zu wollen. Hinter einer Maske zu leben, die uns zu einem anderen Menschen macht, weil keiner ins wahre Innere schauen kann. Und um Menschen die in uns sehen, was wir sind.

Man muss in diesem Buch oftmals mit Dingen klarkommen, die zwischen Lüge und Wahrheit stehen, denn es gibt nicht immer die einzig wahre Wahrheit, und die lügenswerteste Lüge. Das Buch spielt in der Zwischenwelt aus Lüge und Wahrheit, in der man nicht zuordnen kann, was richtig und falsch ist, weil man das für sich selber entscheiden muss. Leute werden hintergangen und betrogen. Doch wer nun denkt, man müsse sich automatisch auf die Seite derjenigen stellen, die betrogen werden, der irrt. Denn hier hat jeder Dreck am Stecken, und keiner ist völlig unschuldig. Weil alle etwas in Kauf nehmen, bei dem sie riskieren, jemand anderem wehzutun. Mit vollem Bewusstsein und Absicht. Man empfindet Mitleid mit denen, die Böses tun, und hasst auf einmal diejenigen, die man kurz vorher noch mochte. Kurz gesagt. Das Buch ist ein Karussell aus Empfindungen und Emotionen, die einen mitreißen und mitnehmen. Das nicht nur im guten Sinne. Aber hey, ich mag Bücher, die einen emotional herausfordern. Das ist hier passiert. Ich wurde herausgefordert, wurde gezwungen Dinge zu vergeben, die für mich eigentlich nicht vergebenswert sind, und habe mich ein paar Mal zu oft in den Buchprotagonisten getäuscht. Kurzum: Die Atmosphäre des Hintergehens, des Belügens, aber auch einer eigenen Wahrheit in der Lüge, war gegeben. Und ich habe mich oftmals gefragt, ob ich einige Dinge im Buch vergeben könnte. Wohl eher nicht. So gesehen meinen vollsten Respekt an Fiona. Wie alles miteinander zusammenhängt ist wirklich gut konstruiert und oftmals befindet man sich in der Konstruktion eines Netzes voller Lügen. Doch nichts ist immer nur so wie es scheint, manchmal gibt es eine andere Wahrheit als die offensichtliche. Und dass Wahrheit und Lügen irgendwie zueinander gehören, wie zwei Seiten einer Medaille, wie Schatten und Licht, das kann man im Buch wunderbar sehen. Ebenso, dass Wahrheit auch oftmals in einer Lüge liegt, und eine Lüge oft mit etwas verwechselt wird, was man einfach verschweigt. Das Buch zeigt uns, wie es sich anfühlt, wenn man sich aus den Lügen einer Gruppe herausschält. Doch wer lügt in diesem Buch wirklich? Trixie? Fionas alte Freundinnen? Beau? Manche Dinge hängen nicht direkt mit Lügen zusammen, sondern mit moralischen Vorstellungen. Hier werden Dinge getan, die ich nicht gutheißen kann, ein Netz aus Lügen wird aufgebaut, was aber nicht mal das Schlimmste ist. Denn wenn man die Wahrheit unter Enttäuschung erkennt, dann ist das oftmals schlimmer zu ertragen, als die Lüge an sich. Hier werden viele Jugendthemen angesprochen, und das ist auch okay, handelt es sich doch um ein Jugendbuch. Trotzdem merkt man eine Entwicklung. Gerade in Fiona. Anfangs bekommen wir all ihre Unsicherheiten mit. Und mit dem Aufdecken des großen Geheimnisses des Buches, reift sie immer mehr, wird alleine erwachsen. Erwartungshaltungen von anderen werden nicht mehr erfüllt, weil sie nicht zum eigenen Selbst passen. Irgendwie ist alles und jeder miteinander verbunden, hat eine gemeinsame Geschichte, oder in ihr einen gemeinsamen Baustein, ein Puzzleteil, das zusammen das Ganze ergibt, das wir am Ende erfahren. Aber darüber kann ich euch natürlich nichts erzählen. Wer uns allerdings Dinge erzählt, das ist Fiona, denn aus ihrer Sicht hören wir die Geschichte, die Zeitebenen, die Vergangenheit, die Rückblicke, und die Gespräche mit Trixie. Die Atmosphäre im Buch war also teilweise nicht angenehm, hat mich in ihrer Spannung aber trotzdem mitgenommen. Ähnlich anderen Geschichten um Geheimnisse und Intrigen, in denen Leute Dinge tun, die man nicht gutheißen kann. Die Essenz der Lüge wird im Buch sehr interessant dargestellt, und das auf jugendliche Art und Weise. Ist ja auch ein Jugendbuch. Als Thriller würde ich es deswegen nicht einordnen, aber definitiv als spannende Geschichte, die ihre Geheimnisse hat, die gelöst werden müssen. Denn immerhin geht es um verschwundene Jugendliche. Das Buch besteht aus einer Kettenreaktion von Ereignissen, die alle auf einem Ereignis basieren, das auf Entscheidungen von Menschen basiert. Alles baut aufeinander auf, und das ist das Spannende. Es besteht aus diesen Situationen, die anders verlaufen wären, wäre nur eine Sekunde vorher eine andere Entscheidung getroffen worden.

Wir lernen einiges über Lügen und Wahrheit. Wahre und gelogene vorgespielte Gefühle. Gefühle, die nicht echt und wahrhaftig sind, sondern von denen man es nur denkt, weil man es will. Wir lernen wahre Freundschaften kennen, und was sie bedeuten, wahre Liebe und wahre Emotion. Aber all das auch in falsch. Falsche Freundschaften. Freunde, die einen ausnutzen, weil sie genau wissen, was man sagen muss. Freunde, die uns ausnutzen, weil sie uns so haben wollen, sie sie es möchten. Freunde, die uns nicht wir selbst sein lassen, und unsere eigenen Lügen, wenn wir nicht wir selbst sind, sondern so, wie andere uns haben wollen. Große Lügen, kleine Lügen, sie alle begegnen uns das ganze Buch über. Und hier muss man selbstreflektierend fragen, ob man die kleinen nicht selbst ab und an benutzt. Die viel größere Frage was das Lügen angeht ist, warum wir es tun. Für wen würden wir lügen? Und würde eine Lüge weniger schwer wiegen, wenn man FÜR jemanden lügt? Kann man hier mit zweierlei Maß messen? Genau DAS, was das Buch so schön beschreibt, ist im Titel festgelegt. Wer zuletzt lügt. Denn manchmal sieht man vor lauter Lügen im Buch die Wahrheit nicht mehr :). Und manchmal weiß man nicht mehr, wer überhaupt die Wahrheit sagt, oder mit jemand andrem ein Geheimnis teilt, das er vor anderen verbirgt.

Nicht mit allen Charakteren bin ich klargekommen, weil sie oftmals einfach von ihrem Moralverständnis nicht so ganz nah bei mir waren. ABER, und nun kommt es, das ist der Geist, der das Buch durchweht. Ich mag lügende Menschen nicht, die andere hintergehen. Doch wenn wir uns den Titel anschauen………. Hier geht es nun mal nicht anders. Die Menschen haben Geheimnisse, sie lügen andere an. Und Lügen führen zu neuen Lügen. Wegen der Charaktersache bekommt das Buch also einen halben Stern Abzug, was eine 4,5 ergibt. Wie immer runde ich hier bei den Communities auf, die keine halbe Sternvergabe haben.

Heutiges Rezensionslied? Manche lügen eben gut, und manche sehr viel schlechter:

„I wish I could escape. I don't wanna fake it. Wish I could erase it. Make your heart believe.

But I'm a bad liar, bad liar. Now you know. Now you know.
I'm a bad liar, bad liar. Now you know, you're free to go.“

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Veröffentlicht am 21.05.2021

Eine nicht immer auf Jubel gebaute Geschichte über die Zukunft von 4 Jungs

Auf Jubel gebaut
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Auf Jubel gebaut von Rainer Kitting

Wie ist es, wenn wir gleich, und doch verschieden sind? Versteht ihr nicht? Alsooo. Kein Mensch ist gleich. Wir alle haben verschiedene Leidenschaften, Dinge, mit denen ...

Auf Jubel gebaut von Rainer Kitting

Wie ist es, wenn wir gleich, und doch verschieden sind? Versteht ihr nicht? Alsooo. Kein Mensch ist gleich. Wir alle haben verschiedene Leidenschaften, Dinge, mit denen wir uns beschäftigen. Wir alle sind schon mal einfach verschieden in unserem Sein. In unseren Hobbies und darin, was wir am liebsten tun. Sind verschieden darin, wie wir Dinge regeln, und mit ihnen klarkommen. Und trotzdem kann es sein, dass wir untereinander uns selbst die besten Freunde sind, und es diese eine Sache gibt, die uns verbindet. Dass wir füreinander da sind und einstehen, selbst, wenn wir nicht immer einer Meinung sind. So in etwa wie im vorliegenden Büchlein. Doch worum geht es eigentlich genau? Das….. verrate ich euch jetzt :)

Die Geschichte des Buches:

Wir nehmen teil an einer kurzen Episode im Leben von Ben, Christian, Rami und Paul. Alle sind im selben Fußballverein, in der U-17 Mannschaft. Doch nicht nur das. Dem Verein, dem FC Tüche, ist eine Akademie angegliedert, um alle darauf vorzubereiten, Profifußballe zu werden. Und so leben die Jungs nicht nur im Fußball miteinander, sondern auch mit den Problemen ihres Lebens. Es gibt ein Finalspiel, das bevorsteht, und natürlich gewonnen werden will. Aber die Gedanken der Jungs kreisen nicht nur darum, sondern auch um die Zukunft, um das, was sie im Leben wirklich wollen, und die Frage, was für wen am besten ist. Und natürlich, ob die gemeinsame Freundschaft dies alles aushält.

Cover und Titel:

Die Farbwahl des Covers ist stimmig, weil alles schön zusammenpasst. Das Licht, das für mich natürlich den Jubel darstellt, aber auch die Dunkelheit der 4 Jungs, die uns eigenen Interpretationsraum gibt, wie wir sie uns in unseren Köpfen vorstellen können. Gut getroffen sind sie allemal, weil die Silhouetten damit auch die Altersgruppe darstellen, für die das Buch angedacht ist. Nämlich AB 12 (aber ruhig auch älter und ins Teenageralter reingehend). Zusätzlich bringt das Ganze etwas Ruhe ins Cover rein, weil man die Lichter, und damit die Vorfreude auf eine große Fußballveranstaltung hat, aber gleichzeitig auch Ruhe, weil es nicht überladen ist mit Menschen, die sich im Stadion befinden. Das gefällt mir. Und ich finde es wirklich gelungen. Denn das ein Cover zweierlei Atmosphären ausstrahlt, das ist doch schon toll. Der Titel, ja. Ich könnte jetzt interpretieren, dass der Jubel eines Endspiels vielleicht nicht alles im Leben ist, und er deswegen vergeht und bröckelt, weil die Jungs merken, dass auch andere Dinge im Leben wichtig sind. Ist aber nur meine Interpretation :)

Fazit und Gedanken zum Buch:

Im Grunde genommen zeigt dieses Buch einem wunderbar auf, wie es sein kann, wenn man sich ein wenig vom Status Quo abwendet, wenn man die Vielfalt liebt, und sich ein wenig aus seiner eigenen Komfortzone herausbewegt. Anhand der Protagonisten, deren wichtigstes Gut ihre Freundschaft ist, merken wir, dass man auch als Fußballer Musik lieben kann, oder sich für Comics interessiert, und trotzdem ein super Stürmer ist. Hier wird niemand in eine Schublade gepresst. Niemand hat so und so zu sein, wie man sich das und dies eben vorstellt. Was ich sehr schön finde. Denn auch in der heutigen Zeit wird man oftmals immer noch in diese Schubladen geschoben, und hat kaum eine Chance, sich daraus zu befreien. So ist es schön anzusehen, dass Ben, Christian, Paul und Rami so neugierig auf die Welt der jeweils anderen sind, dass sie sich darauf einlassen und einander zuhören. Und das ist gut so. Denn würden wir in altem Schubladendenken leben, dann sollte ich als Frau ja wohl auch keine Bücher über Fußball lesen. Und eine schöne Aussage ist ebenfalls, dass alle einzeln etwas können und wissen, was die anderen noch nicht können oder in ihrem Repertoire haben, und dieses voneinander lernen und zusammenhalten ergibt aus allen Teilen zusammen ein Ganzes. Und vielleicht zeigt das Buch auch auf, dass wir als Menschen nicht immer nur in eine Schublade gedrängt werden sollten. Wir sind nicht „Der Fußballer“, „Das Sport-Ass“ „Der Musikfreak“ oder gar „Der Bücherwurm“. Wir können mehr sein, nicht nur in einer Schublade, sondern in einem ganzen Arsenal davon stecken. Was wäre, wenn man der „alleswissende Nerd ist, der Bücher liebt, aber gleichzeitig ein Spor-Ass“ ist? Oder der „Musikfreak der nebenher gerne kocht, und lieber isst, als sich sportlich zu betätigen“? Mir gefällt diese Denkweise, und auch, dass sie im Buch unterschwellig vorkommt. Dass es nicht einfach nur um Jungs geht, die eben gerne Fußball spielen, sondern dass alle sehr vielschichtig sind, viele Leidenschaften haben und nicht nur eine, und man sie somit besser als Mensch mit Emotionen versteht.

Wir gehen im Laufe des Buchs immer mehr in die Tiefe und die Vergangenheit der Jungs, und erfahren viel über sie. Dabei werden einem alle nochmal sympathischer als Protagonisten. Jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen, und so bleiben sie uns nicht fremd, sondern ganz im Gegenteil, kommen einem sehr nahe, was ein wenig den Reiz des kleinen Büchleins ausmacht. Man fühlt mit, leidet mit, lacht manchmal mit ihnen, aber hat oft auch nachdenkliche Momente. Gerade, oder vielleicht deshalb, weil es genau um die Jugendzeit der Jungs geht, die so viele Entscheidungen einfordert. Alle Jungs haben Verluste in der Vergangenheit erlitten, und vielleicht gerade deshalb ist ihnen ihre Freundschaft so wichtig, und das Thema des Verlusts ist untergründig im Buch überall zu spüren. Sei es der Verlust der Freundschaft, der eigenen Kontrolle, über seine Zukunft, oder der Verlust einer Tätigkeit, die einem wichtig ist. Oder der Verlust dessen, was man von sich selbst denkt zu sein. Hinzukommen die Charaktereigenschaften der Jungs, die sehr gut beschrieben sind.

Was im Buch toll gezeichnet ist, das sind die symbolischen Begegnungen der Jungs mit älteren Menschen, in verschiedensten Konstellationen, die zur Entscheidungsfindung führen könnten, und damit zum Glück, und dazu, was die Jungs im Leben machen möchten. Dabei hören wir uns die Geschichten aller an, bekommen aber keine Entscheidung aufgedrängt, oder stehen unter Druck, dass nun dies oder jenes getan werden muss um ein gutes Leben zu führen. Es zeigt Richtungen an. Und Entscheidungen müssen von den Jugendlichen selbst getroffen werden. Hierbei haben wir Vorbilder in allen Bereichen, nicht nur im Fußball und der Musik, also nicht nur im Können, sondern auch in den Taten, die den Jungs begegnen.

Es geht um die eigene Zukunft, um gemeinsame Zeiten, um Abschied, und die Zeit die man miteinander hat. Um ein Wiedersehen, und dass man nie alleine ist, selbst wenn man sich verabschiedet, weil die Freundschaft bleibt. Auch wenn wir unseren eigenen Weg gehen. Und dass jeder im Leben seinen eigenen Weg finden und gehen muss, und man sich trotzdem weiterhin nah sein kann, selbst, wenn man auseinander ist, und sich nicht mehr so oft sieht. Die Dinge, die man zusammen erlebt hat, die bleiben einem nämlich. Dass es im Leben darauf ankommt, dass wir die Dinge, die wir gerne tun, eben auch gerne machen und tun sollten, dass sie uns Ruhe und Zufriedenheit und ein Gefühl von Glück geben, und nicht, dass wir Dinge tun, und unsere Zeit damit verplempern, wenn es nicht genau das ist, was uns erfüllt, das erfahren wir als Botschaft. Aber auch, dass man im Leben wichtige Entscheidungen treffen muss, manchmal auch zwischen verschiedenen Dingen oder Menschen.

In fast jedem Kapitel erlebt man eine kleine Botschaft. Zum Beispiel freundlich miteinander umzugehen, auf andere zu achten, Empathie zu zeigen, oder auch Menschen nicht zu verurteilen aufgrund ihres Status, dem was sie im Leben tun, aber auch, wie sie aussehen. Wir lernen Fairness im Spiel, und sich über Unterlegene nicht lustig zu machen. Wir lernen, dass Freundschaft über Rivalität stehen sollte. Neid und Missgunst untereinander nicht sein sollte, weil man sich selbst für etwas Besseres hält, diese aber auch unter eh schon gegnerischen Mannschaften nicht sein soll, weil so etwas nie gut ist. Und dann ist da das Erkennen, dass man sich selbst nicht immer der Wichtigste sein kann, sondern die Menschen drum herum als ebenso wichtig anzuerkennen hat. Die Lehre, dass jeder Moment im Leben wichtig ist, dass Freunde und Familie wichtig sind, das Teamsein an sich, und dass es niemandem guttut, nur an sich zu denken und als Egoshooter zu agieren hat mir sehr gefallen.

Dass man im Leben offen sein sollte für Neues, um sich nicht festzufahren in einer Sache, dass man neugierig auf anderen sein sollte, denn selbst in den Unterschieden, die man untereinander oft erkennt, kann man Gemeinsamkeiten finden, ist eine tolle Sache. Immer mit offenen Augen durchs Leben zu gehen, Dinge nicht vorzuverurteilen, denn oftmals kann sich hinter etwas, das ich anfangs verurteile, etwas ganz Tolles verbergen, das ich nie erfahren hätte, wenn ich nicht meine Augen dafür geöffnet hätte. Sprich: Sich auch mal auf etwas einlassen, von dem man anfangs nicht überzeugt ist, und ihm die Chance zu geben, überzeugend zu sein. Das alles sind wichtige Botschaften, von denen ich finde, man kann sie gar nicht oft genug weitergeben. Erst recht an Jugendliche, verpackt in einer kleinen Geschichte über Fußball und andere tolle Dinge, die das Leben so lebenswert machen. Bücher, Musik, Comics, Menschen zu helfen, und natürlich…..Marvel Superhelden :D. Um nur einen Teil davon zu nennen :)

Einige kleine ernste Untertöne, die mit ihrer Botschaft wunderbar im Buch versteckt sind, aber nicht so, dass man sie nicht finden kann, sind dann auch da. Mir gefällt außerordentlich gut, dass so etwas in einem Jugendbuch angesprochen wird. Zum Beispiel glaube ich eine kritische Betrachtungsweise herausgelesen zu haben, dass jeder immer in allem perfekt sein muss, dass nur Menschen toll und gut sind, die immer perfekt in allem sind, und dass Menschen, die nicht immer mit Können glänzen, gerne mal aussortiert werden, weil es so viele andere gibt, die es stattdessen besserkönnen. Um was auch immer es geht. Aber auch Fremdenhass, Leistungsdruck, Rivalität….und dies alles im Fußball, kommt vor, und zeigt auf, wie unschön es ist, wenn es nicht mehr mit Fair Play von statten geht. Auch schön ausgearbeitet wurde, dass es wichtig ist, immer miteinander zu reden, und Menschen nicht in der eigenen Wut anzufahren. Denn jederzeit könnte es für Entschuldigungen zu spät sein richtig? Und Freunde und Familie, das ist ja das wichtigste im Leben, und es sollte auch immer so bleiben. Der Fokus ist gar nicht so sehr auf Fußball an sich gerichtet, wenngleich es natürlich einen großen Teil im Leben der Jungs einnimmt, schon allein deswegen, weil sie sich auf einer Fußballakademie befinden.

Und das ist mir besonders positiv aufgefallen. Die 4 Jungs sind alle zusammen in ihrer Liebe zum Fußball, unterscheiden sich charakterlich aber doch sehr. Wir haben den Musiker, der schon Musik von kleinauf macht, und dem Musik alles bedeutet, den sozial sehr toll eingestellten Comic- und Superheldenfreak, den Klugen, der einfach alles Wissen anhäuft, und den Krawallmacher, der von sich eingenommen ist. Und trotzdem kommt ungemein toll rüber, dass alle ein Team und Freunde sind. Dies erinnert mich dann auch schon an die Geschichten meiner eigenen Kindheit, wo es jugendliche Teams gab, die Kriminalfälle gelöst haben, aber jeder für sich so einzigartig, und alle so verschieden waren, dass man sich über diese Vielfältigkeit von Charaktereigenschaften einfach nur gefreut hat. Somit ist das Büchlein eine Geschichte über die Bedeutung von Freundschaft. Sehr gut ausgearbeitet ist somit, dass alle verschiede Leidenschaften haben, und die eine große Leidenschaft sie alle gemeinsam befallen hat. Fußball. Dass alle verschieden und individuell sind, aber in einer Sache gleich.

Durch mehrere Perspektivwechsel gibt es dann auch mehrere Sichtweisen der 4 Jungs auf das Geschehen. Für ein Erstlingswerk ist das Ganze wirklich richtig schön ausgearbeitet. Und tatsächlich soll es mit den Jungs weitergehen, und eine Fortsetzung geben. Einen ganz kleinen halben Stern Abzug gibt es dann doch, jedoch nur wegen einer Formsache, die mir gar nicht soooo viel ausgemacht hat. Es wird viel mit Hauptsätzen gearbeitet, statt diese in etwas längere Sätze aufzuteilen, die sich dann in Haupt und Nebensatz gliedern. Und so bekommt das Buch von mir 4,5 Sterne, die ich hier als 4 Sterne darstellen muss, da keine Halbsterne vergeben können werden. Und trotzdem: Gerade, weil die Geschichte so bunt und kreativ ist, hat sie auch Potenzial für eine kleine Buchserie über den weiteren Werdegang der Jungs. Alles schreit förmlich danach, dass ich wissen möchte, wie die Lebensgeschichten weitergehen. Und ich denke darauf kommt es bei Büchern an.

Ja, ich schätze das Buch hat durch seine vielen verschiedenen Themen irgendwas in mir berührt, weil es zum Nachdenken anregt. Und so etwas mag ich. Egal wie klein oder dünn ein Buch sein mag. Denn wie beim Menschen sollte man aufgeschlossen sein und ein Buch erst im Inneren kennenlernen, bevor man urteilt. Wir haben wenig Buchstabeninhalt, denn das Buch ist nicht sehr dick, und somit eher eine Kurzgeschichte, aber diese hat viel, und damit umso mehr Botschaftsinhalt. Die knapp 150 Seiten fühlen sich trotzdem gut gefüllt an.

Das heutige Rezensionslied für die Rezension? Ich wollte eben, dass es irgendwie Fußballatmosphäre vereint, zusammen mit der Atmosphäre von Zusammengehörigkeit, weil es trotzdem kein Fußballlied ist. Und damit so vielseitig wie die Jungs in unsrem Roman:

„Wer friert uns diesen Moment ein? Besser kann es nicht sein. Denkt an die Tage, die hinter uns liegen. Wie lang wir Freude und Tränen schon teilen.
Hier geht jeder für jeden durch's Feuer. Im Regen stehen wir niemals allein. Und solange unsere Herzen uns steuern, wird das auch immer so sein.

Ein Hoch auf das, was vor uns liegt, dass es das Beste für uns gibt.
Ein Hoch auf das, was uns vereint. Auf diese Zeit.“

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Veröffentlicht am 06.01.2021

Willkommen im Bienenstock namens Honey Springs…..

Sweet like you
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Sweet like you von Robyn Neeley

Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Die einen lieben die Süße von Honig, und anderen süßen Dingen, die anderen sind eher fürs Deftige, und äh, vielleicht auch ...

Sweet like you von Robyn Neeley

Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Die einen lieben die Süße von Honig, und anderen süßen Dingen, die anderen sind eher fürs Deftige, und äh, vielleicht auch Gesündere. Vielleicht ist es mit Liebesgeschichten genauso. Manche lieben dieses Zuckersüße, in unserem Fall Honigsüße, und manche brauchen deftige Reibereien zwischendurch, weil es realistischer erscheint. Ich für meinen Fall bin nicht festgelegt bei den Geschichten, wenngleich ich sagen muss, dass ich im realen Leben schon sehr dem Süßen zugetan bin :D. Geschichten müssen bei mir zur Situation im Leben passen. Und ich gebe zu, aufgrund der momentanen Lebenssituation aller Menschen, die nur so durchzogen ist von Regelungen, Gesetzgebungen, und allerlei unromantischem Zeug, da lese ich GERNE Romane, in denen alles nicht soooo real ist. Dies nur als Erklärung für meine Entscheidungen hier. Vielleicht entscheidet dann eher mein Herz als mein Kopf, den ich beim Lesen solcher Geschichten sogar ganz gerne mal ausschalte, weil ich ihn in der Realität unentwegt benutzen muss. Wovon handelt die honigsüß fließende Geschichte also? Dies ist schnell erzählt. Und wer Liebesgeschichten wie diese mag, der wird sich denken können, wie sie verläuft. Trotzdem hier eine kleine Inhaltsangabe.

Die Geschichte, die das Buch erzählt:

Cassie, Anfang 30, lebt in New York, und arbeitet in einer Werbeagentur, und dies in einem ziemlich hochgestellten Job. Doch das tat sie nicht immer. Denn für eine kurze Zeit ihres Lebens, nämlich mit 16, lebte sie mit ihrer Mutter bei ihrer Tante Etta in Honey Springs, und dort auf der Bienenfarm, die Etta gehörte. Diese ist nun, 15 Jahre später, und ohne jemals wieder Kontakt zu Cassie gehabt zu haben, gestorben. Und so muss Cassie zur Testamentseröffnung zurück nach Honey Springs, was ihr gar nicht behagt. Ist sie doch gerade auf eine Wahnsinnsbeförderung aus. Trotz aller Umstände landet sie in dem Ort, der trotz der kurzen Zeit, ihre Jugend damals geprägt hat, denn dort hat sie sich zum ersten Mal verliebt. Nick, besagter damaliger Junge, und heute eben Mann, ist natürlich nicht fern. Und dann ist da noch die Sache, dass Etta, die mittlerweile Bürgermeisterin von Honey Springs war, nun Cassie als Ersatzbürgermeisterin für den Ort eingesetzt hat, und ihr zusätzlich die die Bienenfarm vermacht hat. Für alle Seiten keine so tolle Entscheidung. Oder etwa doch? Denn Cassie hat Angst vor Bienen, kennt niemand in einem Ort, in dem ihr die Bewohner auch noch das Leben schwermachen, hat doch nun ihr Leben und einen Spitzenjob in New York. Und dann ist da auch noch Nick, ihre erste Liebe, der ihr ständig über den Weg läuft, da er der Chefimker auf Ettas Farm war. So, nun aber genug. Lasst eure Fantasie ob dem Lauf der Geschichte ruhig mal anlaufen :D.

Cover, Gestaltung, Allgemeines:

Die herausgearbeitete Biene sowohl im Cover, als auch im Buch über den Kapiteln, finde ich symbolisch sehr schön. Ebenfalls mag ich das Minimalistische, das trotzdem auch die Liebe zur Natur ausdrückt. Denn abseits der ganzen Fabriken, haben wir es im Buch mit einer Bienenfarm zu tun, und Honigherstellung ist nun mal die natürlichste Sache der Welt, und ebenso wichtig, FÜR unsere Natur und das Ökosystem. Das nur am Rande. Vielleicht gefällt mir genau deshalb dieses Cover auch so gut, und das OBWOHL es gar nicht so viel zeigt. Denn auch hinter unscheinbaren Dingen, verbergen sich manchmal große Aussagen und Sachen, gerade, wenn es um die Natur geht. Und spätestens nach der Lektüre wissen wir dann, dass sich hinter schlichten Covern viel verbergen kann, fast GENAUSO, wie Honigtöpfen ganz wunderbare Dinge enthalten. Als kleines süßes Extrabonbon gibt es im Buch gleich zu Anfang das Rezept für die im Buch erwähnten Erdnussbutter und Honig Cookies, und gar am Ende noch ein Rezept für ein……äh……Beautygeheimnisrezept :D. Die Idee hat mir auf jeden Fall sehr gut gefallen. Und wahrscheinlich auch meine Gelüste auf Honig ein wenig angeregt. Das Buch ist als Dilogie ausgelegt, und wie es oftmals der Fall bei diesen ist, so lernen wir die Protagonisten von Band 2 schon am Rande kennen, und können uns somit wohl auf ein Wiedersehen in Honey Springs freuen.

Fazit und Gedankenallerlei:

Ja, Kleinstädte haben ihr Gutes und ihre Tücken, können einen ausgrenzen, oder in ihre Gemeinschaft aufnehmen, und gegen andere verteidigen, sie können Freiheit, aber auch Einengung bedeuten, Tratsch oder Gutes und Freude bringen, oder Tratsch der hässlich ist. Hier kommt es auf den Charakter der Kleinstadt an, und Honey Springs ist eben eine Bienenkleinstadt, die sich zu wehren weiß, und wie eine Biene ihren Stachel zeigt, wenn man sie reizt. Honey Springs ist nicht ohne. Jaja, diese Stadt kann sich vordergründig von ihrer honigsüßesten Seite zeigen, und hinterrücks versuchen, dich zu stechen. Warum mir die Geschichte trotzdem gefallen hat? Wegen der Wandlung. Ganz eindeutig. Wir haben stechende Bienenköniginnen, schwärmende Drohnen, fleißige Bienchenarbeiterinnen und…….. eine liebesorakelnde Katze :D. (Und bis auf die Katze sogar alles auch in Menschenmanier. Wobei man irgendwann anfängt, die Katze auch als Person zu sehen.). In Honey Springs geht es selbst, wie in einem emsigen Bienenstock zu. Die ganze Kleinstadt ähnelt solch einem, und sogar eine Bienenkönigin gibt es. Vorsicht! Wer denkt, er hätte es hier mit der typischen harmonischen Kleinstadt zu tun, in der alle freundlich und besonnen sind, und freudig neue Menschen aufnehmen, der irrt. Denn auch hier kann man sie mit einem Bienenstock vergleichen. Die Bienen wehren sich, und fahren ihren Stachel aus, wenn der Bienenkönigin Gefahr droht, und symbolisch muss Cassie nun versuchen, die Bienen, oder auch die Menschen…… oder gar den Bienenstock, der sich Stadt nennt, als Bürgermeisterin zu besänftigen, und irgendwie auf ihre Seite zu ziehen. Nicht nur, damit am Ende süßer Honig dabei herauskommt. Oder….. naja….irgendwie doch :D

Die Geschichte schafft es, uns auf der einen Seite die heile Welt vorzuspielen, für die wir solche Romane lieben. Aber auf der anderen Seite auch Themen anzusprechen, die einen nicht in Grübeleien ausarten lassen, aber zumindest Denkanstöße geben, wie man mit seinen Mitmenschen umgehen sollte, oder könnte. Diese Mischung hat mir gefallen. Dass ich nicht runtergezogen wurde in meiner Stimmung, und trotzdem an einigen Stellen und über einiges nachdenken musste. Der Geist des lockeren Liebesromans ist aber dadurch nicht verloren gegangen, und spukt trotzdem weiter durchs Buch, so dass sich auch die Fans von Liebesgeschichten locker in die Welt von Honey Springs trauen können. Und manche Szenen sind so….äh….süß. Also passt auf, dass ihr keinen Zuckerschock bekommt. Aber auch dafür sorgt die eingebaute Insulinspritze im Buch, die dafür sorgt, dass der Zuckerschock nicht zu schnell zustande kommt. Eine Drohne, 2 Bienenköniginnen, Schwarmdenken, die Arbeit im Bienenstock …. Alles ist so schön doppeldeutig und metaphorisch ab und an. Und so wird das Buch durchweht von Wortspielen mit Bee, dem englischen Wort für Biene, das sich uns in den Geschäftsnamen öfter mal offenbart. Was zum einen zeigt, wie sehr diese Stadt ihren Stolz, die Bienenfarm von Tante Etta und ihren Honig, aufrechthält. Wir erfahren zwar nicht viel über die Produktion des Honigs, aber ein bisschen.

Man glaubt gar nicht, wieviel Zwiespalt in so einem kleinen Roman stecken kann. Die Bewohner sind nicht durchgängig hilfsbereit und freundlich, und trotzdem gut gezeichnet. Selbst in ihrer Gemeinheit (aber natürlich auch in ihrer Freundlichkeit). Das ist ein wenig neu, nicht nur heile Welt in einer heilen Welt zu haben. Dort, wo andere aufgeben und hinschmeißen, da gibt Cassie nicht auf, und macht weiter. Und damit wird dem Leser gezeigt, nicht gleich die Flinte ins Korn zu werfen. Sie scheitert, steht immer wieder von Neuem auf, und boxt sich durch alle Anfeindungen, wenngleich sie dabei Hilfe von Nick bekommt. Ich gebe es ja zu. Cassie tritt also nicht nur in Fettnäpfchen, sondern in fast jedes Honigtöpfchen der Stadt Honey Springs, das sich ihr in den Weg stellt. Und diese mögen etwas klebriger sein als Fettnäpfe. Ich musste also während des Lesens entscheiden, ob ich gutheißen kann, dass im Buch die Menschen nicht ganz so freundlich als Gemeinschaft gegenübereiner einzelnen Person sind. Warum habe ich mich also dann doch dafür entschieden, genau diese Thematik als gut zu befinden? Vielleicht, weil ich mir gedacht habe, dass es mal etwas Anderes ist, und zweitens, weil es vielleicht einigen Lesern, die diese Geschichte lesen, mal den Spiegel vor das eigene Gesicht hält, wenn diese zu der Gruppe von Menschen gehören, die andere und Schwächere, oder auch Einzelne, ebenfalls gerne mal veräppeln, um es ihnen zu zeigen. Vielleicht ist das auch ein wenig die Lehre des Romans, dass man sich nicht unterkriegen lassen soll, selbst wenn sich einem nicht nur Steine in den Weg stellen, sondern auch stechende Bienen, in Form von Schwierigkeiten, Gegenwind und Ablehnung.

Fast scheint es einem wie das Eingreifen des Schicksals in Form von Menschen, Dinge die anders gelaufen wären, Menschen die sich nicht zerstritten hätten, zusammengeblieben wären….. aber so kommt es eben nicht immer. Und so nimmt da Schicksal einen Umweg von 15 Jahren und taucht dann wieder auf, um das zu nutzen, was die Schicksalsbehafteten in den 15 Jahren, in denen sie sich nicht gesehen haben, gelernt haben. Eine Aufschiebung sozsagen. Aber eine, die äußerst wichtig erscheint. Wenngleich ich zugeben muss, dass man nach 15 Jahren des Nichtsehens natürlich ein ganz anderer Mensch sein könnte. Gerade, oder eben auch wegen der Zeit, die vergangen ist, und die uns geprägt und mitgeformt hat. Es ist eine Zwickmühle. Cassie kommt sich sicher wie ein Eindringling vor in diesem Städtchen, in dem jeder zusammenhält. Und tatsächlich fühlt man am meisten mit ihr. Denn das Schicksal in Form einer toten Tante, die wohl mehr Weitsicht hat, als andere, schlägt sehr oft im Buch zu.

Was mir angenehm aufgefallen ist, dass Cassie als Hauptprotagonistin eine dieser angenehmen Art ist, die einen nicht nervt, weil sie ständig Dinge falsch macht, die sich nicht in den Vordergrund drängt, oder gar zu hilflos ist, damit sie ständig gerettet werden müsste. Ebenso merkt sie eine gewisse Anziehung zu Nick, ist da aber nicht wie andere, so dass sie ständig zerfließend in die Knie geht, weil sie den vor ihr stehenden Mann vergöttert. Kurz gesagt: Sie mutiert nicht zur Tussi, und ist es auch anfänglich nicht. Mit solch einer Protagonistin komme ich gut klar. Sehr schön eingebaut in die Geschichte sind die Erinnerungen. Es sind keine Rückblenden, und auch keine Extrakapitel, sondern viel mehr kleine Geschichten, die in einem Nebensatz erwähnt werden, und auf das bezugnehmen, was im Heute ist, und auch in der Vergangenheit so war. Wie ein Gedanke, der den Protagonisten kurz herausrutscht, sie an die Vergangenheit denken lässt, und sie sofort wieder in der Gegenwart hält. Diese Art der Erinnerungen gefällt mir sehr gut, ist sie doch recht menschlich und verständlich für mich. Diese bekommen wir im Buch ab und an mal von Cassie und Nick zu lesen. Tatsächlich dachte ich anfangs, dass ich mit Cassie als Hauptprotagonistin nicht klarkomme, da sie die typische berufstätige und erfolgreiche Frau ist, deren Leben aus ihrer Arbeit besteht. Sie mag zwar erfolgreich darin sein, für Privates bleibt aber nicht viel Zeit. Und dadurch geht immer auch ein wenig Empathie verloren für die Menschen um einen herum, weil man im Hamsterrad nur noch seinen Job sieht. Desto schöner fand ich dann zu sehen, dass dieser Schild von Cassie geschmolzen ist, wie goldgelber flüssiger Honig. Die Wandlung war spürbar, und mit jeder Seite ist ein Stück Kälte mehr von Cassie abgefallen, und hat sich in Wärme gewandelt. Zusätzlich hat sie nicht an Stärke verloren

Das Buch ist honigsüß, und dies meine ich wörtlich. Denn ständig werden Honig Erdnussbutter Cookies und Muffins mit Honig und Schokokuchen mit Honigsahne, und…….. andere leckere Dinge erwähnt. Für ein Süßmäulchen wie mich genau das richtige. Doch auch die Menschen im Roman sind…. Irgendwie süß (naja, können süß sein, wenn sie wollen), wenn auch etwas abseits der geordneten Normalität, wie wir sie oft in Großstädten finden. Aber natürlich geht es auch ein wenig um Kleinstadt gegen Großstadt. Um Erfolg und Geld im großen New York gegen Erfolg und Geld in Honey Springs. Ich mag Menschen die merkwürdig sind. Ganz ehrlich. Menschen die besonders sind, anders als andere, sich unterscheiden. Menschen, die Spleens haben, nerdig sind, oder auch freakig. Menschen die sich alle abgrenzen von dem, was man allgemeinhin als Normalität bezeichnet. Und ja, ich kann es nicht anders sagen. Ich denke, in Honey Springs habe ich ein paar dieser Menschen gefunden. Natürlich sind die Situationen im Buch nicht immer super realistisch, gerade auch im Hinblick auf einen Job als Bürgermeisterin. Aber ehrlich gesagt, und zugegeben: Wäre es anders, würde es mich mehr enttäuschen. Denn wer will schon ein Buch vor sich haben, welches mit realen Gesetzen und Regelungen spielt, und einem damit genau das zeigt, was wir tagtäglich im echten wahren Leben vor uns haben? Ich nicht. Zumindest momentan nicht. Und ja, ich gebe zu, momentan vielleicht eine leichte Leseliebesromanphase zu haben. Aber man möge es mir verzeihen. Die Welt in Romanen, die außergewöhnliche Situationen hervorrufen, die ist mir momentan tausendmal lieber, als die Realität dort draußen außerhalb des Buches.

Ein Buch wie ein Honigtopf. Wenn man es öffnet, wird man sehen, ob der Inhalt süß oder einfach lecker ist. Oder gar bitter. Denn mein einziger kleiner Fehler, den ich gefunden habe, der bezieht sich auf die bittere Behandlung einer großen Gruppe von Menschen, gegen einen einzelnen, über den ich nicht ganz hinwegsehen kann, weil er meinen Lesegenuss ein klein wenig getrübt hat. Oder verbittert, um es mit den Worten des Buches zu sagen. Deswegen gebe ich dem Ganzen 4,5 Sterne, die bei manchen Portalen als 5 erscheinen, aufgrund dessen, dass man keine halben Sternbewertungen geben kann.

Geschichten die von einer Liebe erzählen, die in jungen Jahren aufblüht, die mag ich sehr. Die Grundaussage ist, ob ein neuerliches Verlieben möglich ist, oder man einfach zu unterschiedlich ist, ob es als Teenager nur eine Verliebtheit war, oder wirklich die große Liebe, die sich einfach recht früh abgezeichnet hat. Und da kommen wir in dieser Geschichte zum Punkt. Denn auch wenn hintergründig da zwei Menschen sind, die sich als Teenager geliebt haben, so bleiben trotzdem noch genug andere Probleme, die in der Geschichte bewältigt werden müssen. Ich muss trotzdem sagen, dass ich trotz aller Widrigkeiten, gut in den Ort Honey Springs reingefunden, und sogar wohlgefühlt habe. Die Kleinstadtatmosphäre ist spürbar, und auch der Zusammenhalt unter den Bewohnern ist gegeben. Das würde einem ein warmes Gefühl des Miteinanders geben, wenn da nicht die Ausgrenzung von Cassie wäre. Dies gilt es ein wenig zu durchbrechen, und darum geht es auch ein wenig im Buch. Denn Cassie muss den einen Fehler, den sie gemacht hat, wieder irgendwie gutmachen. Das ist das einzig unfaire im Buch. Dass sie im Grunde für ihren Fehler nichts kann, und man für sie Verständnis haben sollte, was aber keiner hat. Ich würde es dem Buchgenuss trotzdem nicht absprechen, dass diese Szenerie dafür sorgt, dass man sich unwohl fühlt. Denn wo das Buch in anderen Dingen etwas unrealistisch erscheint, so ist das Bild, das gezeichnet wird, von jemandem, der geschnitten wird, sehr realistisch gezeichnet. Wir erleben die Geschichte im Buch trotz allem mit, in all ihrer Wirklichkeit und Unwirklichkeit, in ihrer Realität und Nichtrealität, denn die Schreibweise nimmt uns mit in die Geschichte, und lässt uns alles unmittelbar miterleben. Welch süße Geheimnisse sich in Honigtöpfen verstecken, zeigt dieser Roman. Und es ist nicht immer Honig, aber etwas, das genauso süß ist.

Heutiges Rezensionslied? Muss ja was mit Honig und einem ersten süßen Kuss sein :):

„When I kissed you, girl, I knew how sweet a kiss could be. I know how sweet a kiss can be.
Like the summer sunshine, pour your sweetness over me. Pour your sweetness over me.

Sugar, honey, honey. You are my candy girl. And you got me wanting you.“

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