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Veröffentlicht am 12.01.2020

Was ist Realität, und was findet nur im Kopf statt? Hier gibts Antworten.

Blutblume
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Blutblume von Louise Boije af Gennäs

Ihr Menschen da draußen, passt auf, und gebt acht! Dieses Buch zeigt euch, wie die Welt wirklich ist. Jeder einzelne Bewohner dieser Erde sollte sich das hinter die ...

Blutblume von Louise Boije af Gennäs

Ihr Menschen da draußen, passt auf, und gebt acht! Dieses Buch zeigt euch, wie die Welt wirklich ist. Jeder einzelne Bewohner dieser Erde sollte sich das hinter die Ohren schreiben. Es gibt eine parallel existierende Welt, von der ihr nichts ahnt. Die Menschen, die Macht besitzen, kontrollieren diese. Diejenigen die keine besitzen, leben ihr Leben nebenher, und bekommen gar nichts davon mit, wer im Hintergrund die Fäden zieht. Fäden, die es ihnen erlauben, Verbrechen zu begehen, andere zu erniedrigen, und zu unterdrücken. Und das alles im Beisein von anderen Mächtigen, die sich gegenseitig decken, und versuchen die kriminellen Dinge zu vertuschen. Menschenhandel, Morde. Amtsmissbrauch, Prostitution und gar Kindesmissbrauch. Parallel existierend zu der normalen Menschheit, die ihr routiniertes Leben lebt. Und nur manchmal überlappen die beiden Welten sich. Was sagt ihr? Ich bin nur ein kleines Mädchen, das gar nichts zu sagen hat, und meine Behauptungen könnten niemals stimmen, weil ich ein Nichts ohne Macht und Einfluss bin? Und überhaupt klingt dies alles ziemlich paranoid, was ich hier erzähle? Tatsächlich. Beim neuerlichen Lesen muss ich zugeben, dass dies alles sich so liest, als ob es gar nicht wahr sein könnte, denn……. Welcher Mensch kann denn solche schrecklichen Dinge tun?! Aber ja……. Davon gibt es in den oberen Riegen eines jeden Landes genug. Wieso ich heute solch eine Einleitung für meine Rezension habe? Nun, im Großen und Ganzen geht es im vorliegenden Buch um dieses Thema. Und ich wünschte, man könnte sagen, es sei nur ein Buch, eine ausgedachte Geschichte. Aber da sind diese Zeitungsausschnitte, die im Buch immer mal wieder auftauchen, und diese wurden wirklich veröffentlicht. Recherchiert von mutigen Journalisten und Menschen, die versucht haben Dinge aufzudecken. Und den Menschen zu erklären. Was das mit einem macht, das kann jeder selbst für sich herausfinden. Auf jeden Fall sollte es nachdenklich machen. Und das ist gut. Denn nachdenken ist besser, als Dinge die nicht rechtens sind, einfach zu akzeptieren, oder gar zu ignorieren. Nicht sehen zu wollen. Nicht hören zu wollen. Nichts sagen zu wollen.

Geht es denn überhaupt darin im Buch? Jein. Die Geschichte ist kein reiner Psychothriller, und kein reiner Politthriller. Es ist eine Mischung aus beidem. Aus Fiktion und Realität, mit psychologischen Aspekten eines Thrillers. Im Übrigen ist Blutblume der 1. Teil einer Trilogie. Der sogenannten Widerstandstrilogie. Ein schön gewählter Name. Ist es doch so, dass man manchmal Widerstand leisten sollte, wenn Unrecht passiert.

Doch worum geht es genau? Auch hier versuche ich, die Geschichte ein wenig zu erzählen, und nicht zu viel zu verraten. Bei Thrillern ist das ja nie gut.

Die Geschichte des Buches:

Die Hauptperson im Roman ist Sara. Sara ist Schwedin, und stammt aus Örebro. Soweit, so gut. Sara zieht aus dem kleinen Nest Örebro um, in die Hauptstadt Stockholm. Dort will sie selbstständig leben, und ein neues Leben beginnen. Auch noch normal soweit. Doch nach und nach erfahren wir Dinge, und gehen immer tiefer in Saras Vergangenheit, und ihr Leben hinein. Dort finden wir auch den Grund des Umzuges. Sara braucht diesen Neuanfang, weil ihr, und ihrer Familie viele schlimme Dinge passiert sind. Saras Vater, zu dem sie ein sehr inniges Verhältnis hatte, ist im familieneigenen Ferienhaus verbrannt, davor ist Sara Opfer einer Vergewaltigung geworden. Also beste Voraussetzungen, um psychisch angeschlagen zu sein. In Stockholm angekommen fängt sie einen Job in einem Cafe an, und wohnt in einem Appartement, welches nicht sehr groß ist. Doch eines Tages kommt eine junge Frau ins Cafe, mit der sich Sara anfreundet. Diese bietet ihr eine Lösung aus ihrer Notlage an. Eine Wohnung, sie als Mitbewohnerin, einen Job in einer angesagten Agentur. Sara nimmt das Angebot an, glücklich nun wirklich einen neuen Lebensabschnitt anfangen zu können, gut zu verdienen, und eine Vertraute gefunden zu haben. Doch dies wäre kein Thriller, wenn alles so bleiben würde, und alle glücklich zusammen ihr Leben leben würden. Sara findet sich immer mehr in einer Situation wieder, in der sie sich selbst nicht mehr traut. Sie hört Dinge, sieht Dinge. Ist alles nur in ihrem Kopf, oder passiert alles wirklich? Ist alles nur eine posttraumatische Störung, aufgrund der Gewalt, die ihr angetan wurde, und des wirklich grausamen Todes ihres Vaters? Parallel kommt Sara zufällig auf die Spur alter Zeitungsberichte, die ihr Vater in Mappen gesammelt hat, und die fast alle von Verbrechen und Fällen berichten, und von Leuten handeln, die keine saubere Weste haben. Hauptsächlich mächtige Leute. Und nun kommt das Eigentliche des Romans. Denn die Berichte des Buches sind real, und wirklich erschienen. Sara gerät auf jeden Fall wo hinein, und muss sich schon bald der Frage stellen, was ihre Vergangenheit, die ihres Vaters, und die Gegenwart miteinander zu tun haben.

Cover:

Das Cover gefällt mir sehr gut. Es ist düster, und passt damit für mich zur Atmosphäre des gesamten Romans, welche vom Anfang bis Ende durchgezogen wird. Auch hat der Name des Buches, und das Cover selbst, eine Bedeutung, die im Buch dann sehr wichtig wird. Inwiefern wird natürlich nicht verraten. Aber gut gewählt sind Cover und Titel allemal.

Fazit:

Mit diesem Buch musste ich diesmal wirklich erst warm werden. Das lag wohl am der schwierigen Thematik, als auch daran, dass es anfänglich sehr detailliert die genauen Straßen und Orte in Stockholm und Örebro beschrieben hat. Wer das Ganze nicht kennt, oder noch nicht da war, könnte davon vielleicht etwas irritiert sein. Normal mag ich das an Romanen ja auch, die guten Beschreibungen der Landschaften. Hier war es mir anfänglich etwas zu lange, so dass ich eben diese Zeit gebraucht habe, richtig in die Geschichte zu kommen. Später dann fand ich die Geschichte aber richtig spannend, weil sie an Fahrt aufgenommen hat.

Dieses Buch hat mich runtergezogen, aber auch mitgenommen. Und vor Allem hat es mir die Augen geöffnet. Es ist ein unangenehmes Buch, mit unangenehmen Thematiken. Hier muss man raus aus seiner Wohlfühlzone. Nichts hören, nichts sehen und vor Allem nichts sagen gilt hier nicht mehr.

Das Buch ist kein ausdrücklicher Psychothriller, aber auch nicht direkt nur ein Politthriller, schwer zu unterscheiden. Es gibt im Grunde zwei Ebenen im Buch. Die Geschichte um Sara, und dann die Zeitungsausschnitte des Vaters, die durchgehend alle real und echt sind. Die Verwicklungen und Parallelen waren da. Oftmals war das Lesen deshalb sehr unangenehm, oder man musste durchatmen. Und das Ganze hat sich in die Länge gezogen. Oftmals war es wie ein Spiegel, der einem vorgehalten wurde, in den man schauen musste, um zu erkennen, wie unsere Welt läuft, und was sich tatsächlich zuträgt, ohne das Wissen der Bevölkerung.

Wer Schweden liebt, und schon dort war, gerade in der Hauptstadt, oder im kleineren Örebro, der wird sich an den Beschreibungen der Orte, und der Wege erfreuen, die haargenau wiedergegeben wurden. Wer nicht dort war, und es vorhat, hat ebenfalls einen Wissensvorsprung der örtlichen Gegebenheiten, wenn er das Buch gelesen hat.

Wir lernen vor allen Dingen Sara im Roman gut kennen. ihre Gefühlswelt, ihre Denkweise. Wir erfahren von ihrer Vergangenheit in der Schule, und dass sie gemobbt wurde, und nie so richtig Anhang gefunden hat, der auch andauerte bis in die heutige Zeit. Dabei war sie eine der besten Schülerinnen. Doch Menschen empfinden oftmals Neid und Eifersucht, wenn andere zu gut sind. So sind Menschen eben. Sara als Person selbst erscheint einem manchmal sehr zerbrechlich. Nach den Dingen, die ihr passiert sind, folgt ein Zusammenbruch. Doch wir erleben auch eine starke Frau, die aufbegehrt, und sich wehrt, und mit ihrer Neugier anderen zunahe kommt. Menschen mit Macht, sind nur auf ihr eigenes Wohl bedacht. Nicht alle, das ist klar. Aber……Macht korrumpiert.

Und ja. Irgendwie gibt es unterschwellig auch diese Macht, die andere Menschen über uns haben, wenn sie besitzen, was man selbst nicht hat, wenn sie einen niedermachen, mobben, oder uns Dinge antun, so dass wir uns ganz klein und unmächtig fühlen, obwohl wir es gar nicht sind.

Der Roman baut ganz langsam die Spannung auf, und weil der erste Teil mir zu langatmig war, gibt es ein bisschen Abzug bei den Sternen. Ansonsten hat das Buch wunderbar aufgezeigt, wie es leider in der Welt läuft, und war ab einem Zeitpunkt auch sehr spannend.

Manchmal war ich sehr erschüttert, nicht wirklich überrascht, aber ja……….. Dinge laufen falsch in unserer Welt. Macht ist Macht, und die Nichtmächtigen leben nebenher, und merken nichts davon.

Und natürlich…. Es gab Parallelen zur heutigen Zeit mit all ihren Möchtegerns und Mächtigen. Na? Wenn ihr daran denkt, fällt euch auf dieser Welt sicher der ein oder andere Präsident ein, oder das ein oder andere Staatsoberhaupt ein, oder? :D hüstel……. Pardon :)

Was das Buch auf jeden Fall hat, das ist ein Nachhall in einem selbst, der sich erstmal setzen muss. Das Buch bedrückt auf eine ganz besondere Art und Weise, und lässt die Gedanken kreisen, und gleichzeitig nicht mehr los. Wer Schwierigkeiten mit Gewalt gegenüber Frauen und Ungerechtigkeiten hat, der sei gewarnt. Das Buch hinterlässt einen schalen Geschmack im Mund, dass etwas in der Welt nicht in Ordnung ist, man selbst dagegen, aber hilflos ist, ja gar machtlos. Und das, obwohl das doch unterschwellig eines der Themen im Buch ist. Die Macht. Und irgendwann am Ende, werdet ihr wissen, wie ALLES miteinander zusammenhängt.

Manchmal sind Menschen anderen Menschen im Weg, die so mächtig sind, dass sie den Weg freimachen können, um das zu beseitigen, was im Weg steht, nämlich andere Menschen.

Diesmal ist mir beim Lesen kein Lied durch den Kopf gewandert, sondern ein Zitat. Dieses darf nun einfach nachwirken:

„Willst du den Charakter eines Menschen erkennen, so gib ihm Macht.“

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Veröffentlicht am 31.12.2019

Ist der Traum vom Weltfrieden wirklich für immer unmöglich, wenn sich die Menschen ändern würden?

Das Märchen vom modernen Frieden
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Das Märchen vom modernen Frieden von Jennifer Hilgert

Ist der Mensch, die eigentliche Waffe, mit der Kriege geführt werden? Wir Menschen, unsere Menschheit, unsere Welt. Wir alle kratzen gerade an einem ...

Das Märchen vom modernen Frieden von Jennifer Hilgert

Ist der Mensch, die eigentliche Waffe, mit der Kriege geführt werden? Wir Menschen, unsere Menschheit, unsere Welt. Wir alle kratzen gerade an einem neuen Jahr, ja gar an einem neuen Jahrzehnt, wenn wir es genau nehmen wollen. Wünsche sind um diese Zeit immer ganz besonders präsent in unseren Köpfen. Wünsche für ein neues Jahr, einen neuen Abschnitt, Wünsche für unser Leben, und Wünsche für die Welt. Der wohl meistgehegteste Wunsch , wenn man die Menschen befragt, der lautet als Antwort wohl meist: „ Ich wünsche mir den Weltfrieden“. Dem kann ich nur zustimmen. Frieden auf der Welt, zwischen den Menschen, keine unnötigen Tode und Grausamkeiten. Keine Machtspiele der Großen und Mächtigen, die die „Kleinen“ dafür nutzen, ihre Ziele mit ihrem Leben zu bezahlen. Das wäre doch fabelhaft. Denn wie hieß es schon in einem Lied? War? What is it good for? Absolutely nothing!. Menschen sterben. Die Welt und ihre Bebauungen werden zerstört, ebenso wie die Umwelt, und die Geschichte der Menschheit. Einfach ausgelöscht. Wofür das Ganze? Ich bin ratlos…. Denn auch ich bin jemand, der sich diesen Weltfrieden, neben Gesundheit, gerne für dieses neue Jahrzehnt, in das wir starten, wünschen würde.

Und ich weiß nicht wieso, aber ich wollte diese Worte, und diese Rezension unbedingt noch in diesem alten Jahrzehnt auf den Weg in die Menschheit bringen. Vielleicht weil diese Zeit nun irgendwie magisch ist. Vielleicht aber auch, weil dieses kleine Büchlein, und der Inhalt darin, so magisch sind, und auf mich wirken.

Ebenso ratlos wie ich, ist der Prinz, in dieser Geschichte. Denn auch er hat einen Traum. Neben Gesundheit sogar einen mir sehr ähnlichen. Den vom Frieden. Und damit könnte er nicht aktueller sein. Dies ist also die Geschichte eines modernen Märchens, das gar nicht so modern ist, sondern eher zeitlos. Denn Friede sollte zu allen Zeiten ein Thema sein, gewesen sein und werden….

Doch was genau ist eigentlich Frieden? Ist es wirklich nur Krieg, wenn die Mächtigen der Welt sich bekämpfen? Oder ist es viel mehr auch schon „Krieg“ wenn die Menschen im Kleinen einfach nicht friedlich miteinander umgehen? Sich quasi bekriegen? Und hier liegt der Knacktpunkt. Denn wäre es nicht auch schon Krieg, wenn die Menschen gar keine Waffen dafür hätten, sondern ihre Waffe, einfach ihr Worte, die Gedanken, und damit all das, was einen Menschen ausmacht, wären? Diese Frage stellt sich im Buch.

Die Geschichte des Buches braucht gar nicht lange, um erzählt zu werden. Wir haben hier wieder eine der kleinen Kurzgeschichten, die „nur“ 28 Seiten lang ist. Aber, und nun kommt das ABER…… Diese 28 Seiten sind mit Inhalt gefüllt. Mit gutem Inhalt. Der die Geschichte erstens länger erscheinen lässt, als sie auf den ersten Blick ist, und zweitens, mit der Aussage des Inhaltes wirklich viel gewichtiger ist, als wenn es nur pure 28 Seiten mit geschrieben nichtigen Worten wären.

Und die Geschichte des Buches geht so…..

Es war einmal ein Prinz, der wünschte sich Frieden für alle Menschen auf der Welt…. Und wusste nicht, wie das anzustellen war. Mit Rat und Tat zur Seite steht ihm eine Fee, die ihn jede Nacht besucht, um ihn nach und nach mit Courage, danach mit Beständigkeit, und als letztes mit Liebe auszustatten. Denn der Prinz stellt sich mit seinem Wunsch gegen die Berater seines Reiches, und seines Vaters, des Königs. Wie? Er will doch keinen Frieden? …. Doch doch, natürlich. Dies ist sein einziger Wunsch. Aber dies will er erreichen, indem er alle Waffen des Landes verbannt und vernichtet sehen will. Und damit sind nicht alle einverstanden. Ob dies der richtige Weg ist, den der Prinz damit einschlägt, oder ob es am Ende eine Überraschung und eine Wendung gibt, das könnt ihr selbst nachlesen. :)

Cover:

Das Cover ist wirklich magisch und Zauberhaft. Es ist schlicht, nicht zu überladen, und trotzdem klassisch, wie in den alten Märchen meiner Kindheit. Gezeigt wird die Fee, die uns auch im Märchen begegnet. Und so eine Fee, die kann wohl jeder für sein Leben gebrauchen. Außerdem glaube ich schon, dass Feenabbildungen immer eine gute Sache sind. Mir gefällt es auf jeden Fall ungemein, denn es lädt zum Träumen ein. Nichts lenkt von der Fee ab, und damit von der Aussage des Buches. Und die wird man verstehen, wenn man das Buch dann gelesen hat.

Fazit:

Der Schreibstil ist wundervoll. Ganz so, wie man ihn aus den alten Märchen kennt. Ebenso schön, dass er genau wie ein Märchen anfängt. Nämlich mit „Es war einmal……“. Das lässt einen selbst an frühere Zeiten denken, wo die Welt noch nicht ganz so schlecht war. Nämlich die als Kind. Gibt einem aber auch Hoffnung. Und man möchte die Geschichte unbedingt weitergeben. An die Kinder von heute. Und hoffen, dass sie damit etwas anfangen, und für ihr Leben mitnehmen können.

Wie alt sollten die Kinder dafür sein? Diese Frage ist mir bei der Lektüre öfter über den Weg gelaufen. Nun. Offiziell angegeben wird hier ein Vorlesealter ab 6 Jahren, und ein Selbstlesealter ab 8 Jahren. ABER, und nun das Aber: Ich finde, es gibt in der Geschichte keine Grausamkeiten. Und wenn ein jüngeres Kind leuchtende Augen bekommt, wenn es die Fee sieht, oder man ihm von einem Prinzen erzählt, der Frieden will………. Dann ist das für mich völlig in Ordnung. Denn im Grunde genommen kommt es darauf an, wie das Kind reagiert, und wie aufnahmefähig es für die Geschichte ist. Und Kinder sind genauso verschieden, wie Menschen, und lassen sich nicht alle in eine Schublade einordnen. Genauso wie bei uns Erwachsenen. Apropos :). Würden wir Menschen eher mal auch Andersartigkeiten akzeptieren, oder überhaupt mehr Akzeptanz ausüben, gäbe es vielleicht auch weniger Bekriegungen in der Welt :)

Die Kernaussage beschäftigt einen. Naja, zumindest mich beschäftigt sie. Dass Menschen grausam sein können, das war mir schon seit Längerem klar. Und ja, man sieht es ja auch und zu oft, dass das, was Menschen anderen Menschen antun, wirklich so grausam ist, dass man es ab und an nicht ertragen kann.

Es geht um den Gedanken, oder besser gesagt, den Funken, der bei einem Gedanken überspringt. Denn selbst wenn ich eine Waffe hätte, oder etwas waffenähnliches, wie eine Schere. Und ich wollte damit nur jemanden eine neue Frisur verpassen, und nett sein. Dann ist die Waffe ansich keine Waffe. Wenn aus irgendeinem Grund aber Hass oder Wut auftritt, und ich meine Gedanken, die schlimm in meinem Kopf wüten, dazu nutze, Wirklichkeit werden zu lassen. Und die Schere dafür benutze, diesen Menschen zu verletzen, dann kann die arme Waffe nichts dafür. Sondern der Mensch als eigenständige Waffe ist schlimmer und verletzender. Und sein wir mal ehrlich, am Beispiel meiner kleinen Schere. Die Erfindung dessen ist praktisch und nützlich. Wir lernen also. Selbst wenn wir alle Waffen der Welt verbannen würden um sie zu vernichten, würde nicht unbedingt Frieden herrschen. Denn die bösen Gedanken, die in den bösen Menschen schlummern, die müssen vernichtet werden.

In diesem Sinne wünsche ich euch Allen, ein frohes neues Jahr, Jahrzehnt…. Aber vor allen Dingen einen Start in eine friedvollere Zukunft. Möge dies kein Traum bleiben.

Und ja, ich lasse euch doch nicht so einfach gehen, ohne auch noch diese letzte Rezension für dieses Jahr mit einem Lied zu beenden:

„Imagine all the people……………….living life in peace.

You, you may say I'm a dreamer…………but I'm not the only one.

I hope someday you will join us………….. and the world will be as one.“

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Veröffentlicht am 29.12.2019

Salzburg zu Weihnachten ist schön. Wenn nicht gerade ein Serienmörder umhergeht, der die perfekten Opfer sucht, um seine eigene Weihnachtskrippe zu vollenden.....

Perchtenjagd
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Perchtenjagd – Ein Meiberger-Krimi von Maja und Wolfgang Brandstetter

Herr Gerichtspsychologe Meiberger will mir in diesem Roman wohl Konkurrenz als Protagonistenpsychologin machen. Aber so nicht mein ...

Perchtenjagd – Ein Meiberger-Krimi von Maja und Wolfgang Brandstetter

Herr Gerichtspsychologe Meiberger will mir in diesem Roman wohl Konkurrenz als Protagonistenpsychologin machen. Aber so nicht mein Freundchen. Da hab ich auch noch mitzureden. Denn auch ich habe mir so meine Gedanken zu den psychologischen Vorkommnissen in diesem Buch, in und um Salzburg herum, gemacht.

Dies ist ein bisschen auch ein Weihnachtsbuch. Ich muss es dazu sagen, weil es sonst die wenigsten wohl als das ansehen würden, was es ist. Natürlich kann man es aber auch in jeder anderen Jahreszeit lesen. Dies ist nur die Jahreszeit, in der das Buch spielt.

Das Buch basiert auf der Handlung der TV Serie über Thomas Meiberger, einen Gerichtspsychologen, der die örtliche Polizei unterstützt. Dies ist nun der erste Roman, der dazu erschienen ist. Ich versuch das Ganze heute so zu sehen, als ob es die Serie nicht geben würde, und das Buch eigenständig ist. Was auch Sinn macht, da ich wirklich erst auf dieses Buch aufmerksam geworden bin, und erst im Nachhinein von der Serie erfahren habe, und so vielleicht eine der wenigen Leserinnen bin, bei der es so herum ist.

Eins also vorweg: Dies war meine erste Begegnung mit dem guten Herrn Meiberger. Zweitens vornweg: Ja, ich gebe es zu, und gestehe. Anfänglich musste ich googeln, was diese Perchtenjagd ist, oder die Perchten (heißt das so?) sind. Und ich musste feststellen, dass ich vielleicht doch nicht ganz so dumm bin, wie ich dachte, denn anfänglich sei gesagt, diese Sache mit den Perchtenläufern, das hat etwas mit der Zeit um Weihnachten, und zwischen den Jahren zu tun. Mit den sogenannten Rauhnächten genauer gesagt. Und ich hoffe, ich lehne mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster. Aber mit diesen kenne ich mich zumindest ein wenig aus. Andere Orte, andere Gegenden = andere Bräuche. Ich finde es bei diesem Buch wichtig, ein wenig dazu zu erzählen, denn sonst denken die Leute vielleicht, sie wüssten mit der Thematik des Buches nichts anzufangen. Denn wenn man es so will, liegt hier ein Krimibuch vor einem, das ganz gezielt in der Vorweihnachtszeit, im Advent stattfindet. Und das in der Gegend um Salzburg. Hier und im Alpenraum gibt es als Brauch die so genannten Perchtenjagden. Es gibt gute und böse Perchten. Zum Winteraustreiben, zum Austreiben des alten Jahres, zum Überwachen, ob alles seine Ordnung hat. Doch all diese Perchten haben etwas gemeinsam. Ein Mensch steckt darunter, der eine bestimmte Sagengestalt darstellt, und diese Kostüme gibt es in ganz unterschiedlichen Charakteren. Wie ein Teufel, oder so. Falls meine Hintergrundinfos hier ein wenig merkwürdig erscheinen, lest euch doch gerne mal Google selbst durch. Denn das Thema ist gar nicht mal so uninteressant. :). Ich dachte, ich muss es wenigstens ein wenig erklären. Damit ihr wisst, auf was ihr euch einlasst. Aber nun zum Buch!

Zum Inhalt des Buches:

Dieser ist wirklich spannend. Anders kann ich es nicht sagen. Auf einem Adventsmarkt in St. Wolfgang verschwindet ein kleines 5jähriges Mädchen. Marie. Und dies ist erst der Anfang. Wie immer bei Krimis oder Thrillern, muss man aufpassen, nicht zu viel zu verraten, da man sonst die Handlung verrät. Und die ist gerade bei solchen psychologisch durchdachten Krimis ja sehr wichtig. Aber so viel kann man sagen: Marie wurde entführt. Mitten im Adventsmarkttgetümmel. Und nun beginnt die Suche nach ihr. Knackpunkt an der Sache ist, dass der Adventsmarkt die Tradition der Perchtenläufer beinhaltet. Menschen, verkleidet als Teufel und andere mythologisch schreckliche Wesen. Kinder, oder in diesem Fall die kleine Marie, würden es wohl am ehesten mit Monstern bezeichnen. Das macht durchaus Sinn. Sind es doch die schrecklichen Verkleidungen in unseren menschlichen Jahreszeitenrhytmus, die den Winter, oder die bösen Geister vertreiben. In diesem Fall ist es eher nachteilig, denn der Entführer hat sich unter die Perchten gemischt. Oder etwa nicht? Was will der Entführer aber eigentlich? Und nun wird es brenzlig. Denn er entführt nicht einfach wahllos ein kleines Kind, sondern ist nebenher auch noch ein Mörder. Oder auch nicht??? :D. Denn dies sei gesagt. Es werden in diesem Krimi Menschen getötet. Dass er krankhaft handelt, das ist klar. Aus einer Überzeugung. Für ein bestimmtes Ziel. Das an Heiligabend seinen Gipfel erreicht. Und für den Mörder passt alles. Denn dieser will ein Krippenspiel inszenieren. Und seine Opfer sind die Figuren darin. Ob die kleine Marie gerettet wird? Ob man einige der vorgesehenen Opfer des Mörders retten kann? Ob es am Ende eine Krippe voller menschlicher Gegenfiguren für die heilige Familie und Co. Gibt? Oder ist alles GANZ anders??? Das ist das Geheimnis des Buches, welches ihr unbedingt herausfinden solltet. Gerichtspsychologe Meiberger macht sich auf jeden Fall auf die Jagd nach dem Mörder. Und der Mörder, der ja ein Percht ist, der macht sich auf die Jagd………… nach seinen Opfern….

Das was das Ganze am Roman so grausam macht, ist natürlich die Zeit in der es spielt. Advent, Vorweihnachtszeit. Die Menschen freuen sich der Helligkeit, der Hoffnung, der besinnlichen Stimmung. Es passt einfach nicht, dass in dieser besinnlichen Vorweihnachtszeit schreckliche Dinge geschehen, oder Serienmörder ihr Unwesen treiben. Das macht es zum einen zu keinem dieser fröhlichen Bücher, die in der Vorweihnachtszeit Freude bereiten. ABER….. ich lese einen Krimi. Das muss mir bewusst sein. Und hier muss ich damit rechnen, dass nicht alles locker flockig von statten geht. Wer zum Buch greift, der weiß das. Hoffe ich zumindest. Es war zwiespältig, mein liebes Gehirn. Zum einen hat es die Fröhlichkeit der Weihnacht vermisst, zum anderen weiß es, dass Menschen grausam sein können, und dies im Buch eben sind. Und ganz zum Schluss weiß es natürlich noch, dass die Beschreibungen der Adventsmärkte und der Umgebung trotz allem eine merkwürdige Adventsstimmung in einem hinterlassen hat. Ja……. Ich schätze, dieses Buch wurde psychologisch richtig gut recherchiert :)

Man trifft auf allerlei Typen, Stereotypen, krankhafte Menschen, und Menschen die handeln…. Wie eben Menschen handeln. Mit Fehlern, mit Makeln. Psychologisch gesehen ist das Buch wirklich top, denn man bekommt Einblicke in die Sichtweisen von Menschen, und wieso Dinge oder Situationen entstehen, von denen man bisher nicht wusste, warum sie so waren, wie sie sind. Das Buch baut auf, auf einer Kettenreaktion. Ein Ereignis passiert, weil ein anderes Ereignis passiert, weil dies oder jenes passiert ist, weil diese Szenerie oder dieser Gegenstand zu diesem Zeitpunkt dort oder da war. Es ist ein Eintauchen in die Psychologie – und Gedankenwelt des menschlichen Gehirns, und der Psyche. Okee okee. Bei einem Gerichtspsychologen ja irgendwie klar. Aber vielleicht ist es genau das, was mich so am Buch fasziniert hat. Denn mit den psychologischen Dingen hab ich es ja gerne mal.

Fazit:­­

Das ganze Buch ist psychologisch gut durchdacht (wiederhole ich mich eigentlich? :D). Wie könnte es auch anders sein? Agiert der Täter doch aus psychologisch, und nicht nachvollziehbaren Gründen. Und handelt das Buch diesmal nicht direkt von einem Kommissar, der den Fall löst, sondern eher dem Gerichtspsychologen Meiberger, der durchdacht und durch seine Hilfe der Kriminalpolizei zur Hilfe eilt? Und das ist auch dringend nötig. Denn die Polizisten werden hier im Buch eher als…….wie soll ich das nun sagen?........ zu nichts zu gebrauchen :D…. beschrieben. Jeder hat seine Eigenarten. Und dadurch lernt man all die Figuren in dieser Geschichte besser kennen. Man lernt nicht unbedingt, sie zu mögen. Aber man kennt nach und nach Hintergründe, und persönliche Eigenarten, oder Leidenschaften.

Die Atmosphäre selbst ist sehr düster. Was mir gefallen hat, das waren die Beschreibungen rund um Salzburg, und das in der Winterzeit. Man hat sich oft direkt an Tatorten gefühlt, das wurde alles sehr gut beschrieben. Ebenfalls die verschiedenen Sichtweisen. Denn die Perspektive wechselt oftmals. Wir sind hier hauptsächlich in der Sichtweise von Meiberger, aber zwischendrin tauchen immer wieder Gedankenfetzen von anderen auf. Von den Opfern, die bis dato noch keine Opfer sind (Das ist natürlich besonders grausam. Lernt man die Leute doch so gut kennen, und mag sie. Nur damit sie dann umgebracht werden.). So auch von der kleinen Marie. Und gar vom Täter, der mit Rückblicken in sein bisheriges Leben Hinweise gibt, wieso er die Dinge tut, die er tut. Wobei man nicht verstehen muss, wieso er sie tut. Aber es sind zumindest Erklärungen. Wie oben ja schon erwähnt, spielt die Psychologie eine große Rolle im Buch. Und was Dinge, die in der Vergangenheit liegen, in uns auslösen können.

Das Buch selbst ist aufgeteilt in drei große Abschnitte, die alle aus mehreren Kapiteln bestehen, die recht kurz und zügig zu lesen sind, und damit die Geschichte vorantreiben. Es gibt im Buch keine bestimmte Sichtweise. Sogar im Absatz selbst erzählt erst dieser, dann ein anderer Protagonist, was gerade in ihm abläuft. Und genau das ist das interessanteste. Die psychologische Entwicklung aller Figuren, im Buch während des Voranschreitens der Geschichte.

Erzählt wird von menschlichen Trieben, menschlichen Zwängen, psychologischen Zwängen, Zwängen des Gehirns, krankhaften Zwängen, krankhaften Trieben…………. Ja, wir haben hier an einigen menschlichen Beispielen alle möglichen Schattierungen der menschlichen Gefühlswelt vor uns. Von Grausamkeit, über Stupidität bis hin zu Schuld, zum Mitgefühl, oder Verantwortungsbewusstsein. Um nur ein paar davon zu nennen. Denn über fast jeden Protagonisten, ob Hauptprotagonist oder Nebencharakter, wird etwas erfahren, was seine Emotionen, seine Psyche, und sein Handeln erklärt. Wir haben ebenso verschiedene Arten von Liebe. Die eine wahre Liebe des Lebens, Elternliebe, Mutterliebe, Begierde ohne Liebe, Begierde mit gedachter Liebe, unerwiderte Liebe, Liebe die nach Jahren auf Gewohnheit beruht……….. Und auch wenn ihr nun denkt „Bin ich hier bei Tatsächlich…. Liebe„ gelandet, dann muss ich euch sagen. Nein. Es ist eine reine Beobachtung meiner psychologischen Einschätzung der Figuren. Außerdem passt Liebe doch so gut zu Weihnachten, und darum geht es ja im Roman………… also ein bisschen :). Vielleicht sollte ich aber nur einfach endlich damit klarkommen, dass Weihnachten nun vorbei ist :D

Was mir im Buch ebenfalls gefällt, sind die Verwebungen untereinander. Keiner ist ohne Makel. Jeder hat etwas zu verbergen, bzw. ein Laster, ein Geheimnis, keiner ist perfekt. Und alles hängt miteinander zusammen. Und jede Entscheidung hat Auswirkungen auf andere in der Geschichte, weil die Schicksale verwoben sind. Und so ist es manchmal nur ein kleiner Schritt vom Lebenden zum Opfer. Ein Zufall. Ein Kennzeichen, das ein anderer Mensch nicht hat, das denjenigen dann zum Mordopfer macht.

Das Buch ist wie eine Illusion. Ist es ein Mensch der die Menschen jagt? Ein Percht? Ein anderes Wesen? Sind es beide Dinge in einem? Und wenn ja, wieso? Der Teufel übernimmt den Menschen, und sieht dessen Existenz nur noch als Nebensache. Das Buch ist mythisch angehaucht, schon allein wegen der Erwähnungen des Percht, der in Gestalt des Teufels im Buch auftaucht, und genau so nennt er sich selbst auch. Teufel.

Zwischendrin gibt es Widersprüche. Denn nichts im Roman, wirklich nichts, ist so, wie es scheint. Die Autoren, oder auch normale reale Psychologen nennen das Ganze Kausalattribution. Dies war der für mich interessanteste Teil im Buch. Vielleicht nicht jedem verständlich. Leicht beschrieben bedeutet es einfach, dass das Gehirn und etwas vollflunkert, was nicht da ist, weil es die falschen Zusammenhänge bildet. Und ja, unser Gehirn flunkert uns etwas vor, und in diesem Roman tut es das sogar ganz oft. Mit den meisten Wendungen habe ich tatsächlich mal nicht gerechnet. Und das fast über die Hälfte des Romans. Anderes habe ich ansatzweise erahnt, aber so doch dann auch nicht kommen sehen. Vielleicht wollte mein Gehirn aber auch nur die Wahrheit nicht wahrhaben? Wer weiß das schon. Meistens fühlt man sich im Roman unmittelbar dabei in der jeweiligen Situation.

Also: Passt auf euch auf. Besonders in der Zeit der Rauhnächte, die nun auf uns zukommen, und bis ins neue Jahr andauern. Nicht, dass Frau Percht, Frau Holle, oder ein Percht, Knecht Ruprecht oder die Wilde Jagd euch bestraft oder gar holt und einsammelt. Jedes Brauchtum ist irgendwie miteinander verwoben. Und viele haben dieselbe Aussage. :)

Zum Schluss noch einen Rat aus meiner Kinderzeit: :D „Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann? Niemand. Und wenn er kommt? Dann laufen wir“…...Ein wahrlich guter Rat, wenn jemand gejagt wird.

Ein Lied für das Rezensionsende zu finden, war diesmal schwer. Trotzdem, so merkwürdig wie es klingen mag, ist mir ständig eines durch den Kopf gegangen. Vielleicht liegt es an der Nähe zu Weihnachten, die noch da ist, auch wenn es nun vorbei ist. Vielleicht auch daran, dass dieses Lied in der Region geschrieben wurde, wo das Buch spielt. Und weil diese Region an Weihnachten im Buch nicht so still und nicht so ruhig ist, geben wir ihr nun ein wenig Ruhe. Also los:

„Stille Nacht! Heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht.
Nur das traute hoch heilige Paar. "Holder Knabe im lockigen Haar.
Schlaf in himmlischer Ruh'. Schlaf in himmlischer Ruh'!"“

Okay, okay, weil Weihnachten vorbei ist, ergänzen wir doch noch mit einem anderen Text. Weil wir eben nie wissen, wer um uns herum ein Monster ist, und warum er dieses ist. Denn manchmal versteckt sich das Monster in Verkleidung eines Menschen……. Oder eben andersherum ;)

„Your heart hits like a drum. The hunt has just begun.

Monsters stuck in your head. We are, we are, we are….

Monsters under your bed We are, we are….

We are monsters …..We are, we are…….we are monsters ….oh.“

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Veröffentlicht am 29.12.2019

Könnte es hier etwa ein Happy End geben, oder bleibt das alles eine Träumerei? :)

Weihnachtswunderträume
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Weihnachtswunderträume von Cara Lindon

Die Weihnachtswunderträume habe ich dieses Jahr kurz vor Weihnachten gelesen. Und weil das Fest mich fest im Griff hatte, und mir wenig Zeit für meine eigentlich ...

Weihnachtswunderträume von Cara Lindon

Die Weihnachtswunderträume habe ich dieses Jahr kurz vor Weihnachten gelesen. Und weil das Fest mich fest im Griff hatte, und mir wenig Zeit für meine eigentlich liebste Beschäftigung, das Lesen, gelassen hat, hole ich die Rezension nun nach. Doch auch, wenn ich das Lesen vernachlässigen musste, so wurde mir etwas Anderes gegeben. Nämlich Zeit mit meiner Familie. Und weil dieses Jahr so trubelig und unschön war, war ich froh, diese Zeit nun und jetzt haben zu dürfen. Denn manchmal passiert es viel zu schnell, dass man gar keine Zeit mehr miteinander hat. Aber eigentlich sollte ich hier ja ein Buch rezensieren, und damit fange ich nun mal an.

Ähnlich wie in der Einleitung geht es im Buch Weihnachtswinterträume im weitesten Sinne auch um das Thema Familie, und was diese aus uns macht, und aus uns werden lässt.

Wir haben zwei Hauptprotagonisten. Gemma und Ryan. Und um diese beiden dreht sich die Geschichte. Meistens aus Gemmas Sicht, aber auch aus der von Ryan. Und so bekommen wir auch kleine Einblicke oder Erwähnungen in deren beider Vergangenheit, so, dass wir nachvollziehen können, warum sie Dinge tun, die sie nun mal tun. Dabei kommt im Buch die typische Situation vor, dass wir Leser etwas wissen und erfahren, wovon die Protagonisten selbst nichts wissen. Dadurch entstehen, so wie meistens, Missverständnisse. Und wir als Leser sitzen kopfschüttelnd vorm Roman, und denken uns nur „Mensch, wieso hast du das denn nun verschwiegen, und nicht gesagt, dann wäre alles viel einfacher.“. Doch Einfachheit ist nichts, mit dem man einen lesenswerten Roman schreiben kann, denn dieser wäre dann ja nach ein paar Seiten schon zu Ende. Was vielleicht noch zu sagen sei, das ist, dass die Jahreszeit im Buch der Winter ist. Wir beginnen Ende Oktober, und wandeln dann die ganzen Wochen stetig auf Weihnachten zu. Also etwas, das wir alle gerade hinter uns haben. Trotzdem muss man das Buch nicht nur unbedingt an Weihnachten lesen, sondern kann es auch als leichte Winterlektüre betrachten, oder ganz einfach nun nach Weihnachten, um sich an die Tage, die hinter uns liegen, zu erinnern. Und überhaupt: Wer sagt uns, dass man nicht im Sommer auch ein schönes Weihnachtsbuch lesen kann? :D.

Für mich war dies das erste Buch von Cara Lindon, welches das Pseudonym von Christiane Lind ist, die eine sogenannte Buchserie namens „Cornwall Seasons“ geschrieben hat. In diesen kommt die Protagonistin Gemma als Randfigur vor, die wir hier nun besser kennenlernen. Ich würde es als kleines Winter Spin off dieser Serie betiteln. Die Figuren aus den Cornwall Seasons kommen hier auch vor, diesmal aber, verkehrte Welt, als Randfigur, während in den anderen Geschichten wohl jede ihre eigene Geschichte schreibt und hat. Und ja. Wie man am Name wohl ebenfalls merkt, spielen diese Romane, wie auch dieser, in Cornwall, zu verschiedenen Jahreszeiten, was ja nichts Schlechtes bedeuten kann, denn sein wir mal ehrlich: Landschaftlich gesehen ist diese Gegend wirklich wunderschön. Und wenn das Ganze dann noch toll und gut beschrieben wird, so dass man sich in die Situationen und an die Orte hineinversetzen kann, dann umso besser. So entstehen Reiseträume. Genug geträumt! Nun endlich mal zum Inhalt des Buches. Der irgendwie auch mit Träumereien zu tun hat…..

Die Geschichte ansich:

Gemma, Anfang 30, ist eine Tagträumerin sondergleichen. Oftmals findet sie sich in Situationen wieder, um dann zu bemerken, dass sie von jemand andrem „geweckt“ wurde, da sie sich wieder mal in einem ihrer Tagträume befunden hat. Sie arbeitet in einem Cafe als Buchhalterin. Dieses Cafe gehört Ben und Bree, ein sich liebendes Paar, welches wundervoll zusammenpasst. Wenn da nicht diese Sache wäre, dass Gemma früher für Ben eine gewisse Verliebtheit empfunden hat. Zusammen sind die beiden nach Cornwall gekommen, um neu anzufangen, wo Ben dann Bree kennengelernt hat. Gemma fühlt sich oftmals als 5. Rad am Wagen, selbst im Freundeskreis von Ben und Bree meint sie, nur „adoptiert“ worden zu sein. Doch nun ist es an der Zeit für Gemma, etwas Neues im Leben zu beginnen. Einen neuen Job. Hinzu kommt, dass sie Ben und Bree nicht auf der Tasche liegen will, wovon sie durch ihre Buchhaltungstätigkeit ja am besten weiß. Und Zahlen waren eigentlich noch nie ihr Ding, hat sie dieses Studium der Zahlen damals doch nur begonnen, um ihrem Vater zu gefallen.

Überhaupt ist alles sehr auf Gemmas Vater begründet, denn der hat nie Liebe für seine Tochter empfinden können, und damit war sie für ihn nie gut genug. Dazu vielleicht später ein wenig mehr.

Gemma liebt die Gärten Cornwalls, und die Gärtnerei in ihrem eigenen Garten. Als eine Stelle angeboten wird, als Hilfsgärtnerin, sieht sie ihre Chance, ihr Hobby zum Beruf zu machen. Doch der Garten ist verwildert. Und es gibt einen weiteren Bewerber auf diese Stelle. Eben unser guter Ryan. Wer nachdenkt wird nun schon merken, dass da irgendwas nicht stimmt. Denn Ryan ist nicht der, der er vorgibt zu sein, und der Job ist nicht der Traum, von dem Gemma geträumt hat. Und so sehen wir im Roman, dass Tagträume schön und wundervoll sind, aber nicht immer mit der Realität einhergehen. Und manchmal reale Situationen da sind, die Träumereien schon sehr nahekommen. Ich sag ja, verkehrte Welt :D. Wobei das ja eigentlich das Schöne ist an einem Roman. Die Verwicklungen umeinander :). Was nun genau mit Gemma und Ryan passiert, und ob sie das Paar sind, welches am Ende glücklich sein wird, dies zu lesen, sei euch überlassen. Ich will ja auch nicht alles verraten ;). Nur so viel. Beide haben ihre Altlasten, und jeder im Leben hat ein Päckchen aus der Vergangenheit zu tragen.

Das Cover:

Das Cover gefällt mir beim Buch sehr gut, schon allein, weil es nicht nur Weihnachten, sondern eben winterliche Szenen assoziiert, und damit wunderbar zum Thema passt.

Fazit:

En Ausbrechen aus der Gewohnheit. Eine Neuausrichtung des Lebensumfeldes und Lebens ansich, Ein Zwiespalt der sich begründet in der Angst, und das Zögerliche vor etwas Neuem, weil man Angst hat, dass es genauso schlimm wird, wie etwas, das man schon hatte. Man könnte auch sagen, die Angst vor dem Unbekannten, in welches man hineingeschleudert wird. Das sind nur einige der Thematiken im Buch.

Der Weg des geringsten Widerstandes ist nicht immer der beste Weg, denn manchmal müssen wir auch durch nicht so schöne Dinge hindurch, so schrecklich, wie es für das Leben sein mag. Vielleicht erkennen wir so erst, WAS im Leben uns glücklich macht. Es geht um die Wahl, nach dem Leben, mit den geringsten Widerstand, was uns am einfachsten erscheint, oder darum, auch mal etwas zu wagen, und ein völlig Neues Leben zu beginnen, sich zu widersetzen. Und hier wird man nachdenklich. Denn man kommt in Grübeleien. Hätte man sich früher seinem Vater widersetzen sollen? Hätte man das machen sollen, was einem selbst Spaß macht? Hätte man sich früher von ihm lösen sollen? Wo liegt die Schuld? Am Vater? An einem selbst? Hätte ich mich früher vom Freundeskreis lösen sollen, um eigenständig zu werden? Und überhaupt…………… geht es hier um Gemma oder um Ryan?????

Ebenfalls wird im Buch Verantwortung übernommen. Für Menschen….. für Tiere…… und wieder fragt ihr euch sicher….. ja von wem denn??? Gemma oder Ryan????

Ich würde ja sagen, für beide. Denn obwohl beide aus ganz verschiedenen Welten kommen, und ihre Probleme sich nicht gleichen, sind sie doch merkwürdig ähnlich, und basieren auf vielen gemeinsamen Dingen, die gleich sind. Es gibt Veränderungen im Leben. Für Gemma schon vorher, und nun auch für Ryan. Denn hier heißt es für beide: Sich von anderen lösen, die für uns Entscheidungen treffen, weil sie denken, es wäre das Beste für uns, und aus ihrem Schatten heraustreten.

Auf der anderen Seite: Manchmal ist das, wovon wir denken, dass es gut für uns ist, nicht das Beste. Man sollte sich immer auch von neuen Dingen überraschen lassen, und offen für Neues sein. :) Dies ist kein Widerspruch in sich. Dafür sollte man das Buch lesen.

Wovon der Roman wirklich lebt sind seine detailreichen und schönen Beschreibungen der Landschaften in Cornwall, einiger berühmter touristischer Ziele dort, und die Liebe der Hauptprotagonistin zur englischen Gartenkunst, welche unheimlich Lust darauf macht, im Frühling nach England zu fliegen, um sich tagträumerisch, und auch ohne Tagträume, springend und hüpfend diese Gärten anzusehen. Fast schon zu kitschig? Ach papperlapapp. Ich wüsste nicht, was es in Zeiten einer klimawandlerischen Welt Schöneres gibt als blühende Gärten….:)

Ja, okeeeee, ich gebe zu. Gemma ist eine Tagträumerin und liebt Gärten. Vielleicht erinnert sie mich damit, ab und zu, an mich. Das allein macht Protagonisten schon mal sympathisch. Dieses Gefühl, wenn man merkt, da ist jemand so wie man selbst. Und sei es eben ein Buchprotagonist. Aber ich will nicht voreingenommen sein. Gemma und Ryan sind auch so zwei Protagonisten, die das Herz am rechten Fleck haben. Ja. Dies vielleicht so sehr, dass es erklärt, dass andere Personen diesen rechten Fleck ausnutzen, oder nicht zu würdigen wissen. Dadurch denken die sympathischen Menschen dann, an ihnen sei irgendein Fehler, der nicht da ist, und daraus wiederum entsteht ………..genau………Unsicherheit. Und bei Unsicherheiten weiß man manchmal gar nicht mehr wie man agieren soll. Warum ich das alles erzähle? Zum einen, weil ich es wichtig für die Geschichte empfinde. Zum anderen weil ich………in dieser Rezension noch gar niemanden RICHTIG psychologisch analysiert habe. Bis jetzt eben. :)

Mein heutiges Lied fürs Rezensionsende…….. weil ich es einfach schön passend fand :)

„We met in the winter…… And we fell in love…………

It's just like make believe. Each night is New year's eve. Each day is Christmas day. You make me feel this way.
It's gonna snow outside…….. The weather will be cold.
But I'm gonna be warm, ho ho, this winter.“

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Veröffentlicht am 24.11.2019

Vergesst ja eure Wasserschläuche nicht…….. während des Lesens könntet ihr sie benötigen, ob der realen Beschreibungen der Wüste....

Die Herren der Wüste
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Die Herren der Wüste – Karawane von Mortimer M. Müller

Liebe Mitleser. Wenn einer eine Reise tut, dann benötigt er eine Reiseroute. Diese wird uns heutzutage abgenommen von Reisebüros und Reiseveranstaltern. ...

Die Herren der Wüste – Karawane von Mortimer M. Müller

Liebe Mitleser. Wenn einer eine Reise tut, dann benötigt er eine Reiseroute. Diese wird uns heutzutage abgenommen von Reisebüros und Reiseveranstaltern. In folgendem Buch ist das anders. Denn unsere Reise geht nicht mit dem Flugzeug auf spanische Inseln, oder mit einem Kreuzfahrtschiff über den Ozean. Nein….. heute reisen wir durch die Wüste. In einer Karawane. Kara was? Ja, ihr habt richtig gelesen. Wir haben einen Karawanenführer, und nun passt auf. Hier ist unsere Reiseroute: Start Warnack…..Wüste….Stadt Gulehm….Wüste….Oase Kunahn….Wüste….Stadt Schaar…… und äh…. Ein unbekannter Endpunkt der Überraschung, der so nicht auf dem Radar lag. Ich weiß ich weiß. Ihr lest jetzt nur Wüste Wüste Wüste und unbekannter Endpunkt. Aber keine Angst. Arkeen , genauer gesagt Arkeen al Warnack djin Tarekk (ja, ihr lest richtig), unser Karawanenführer kennt sich aus. Denn er liebt die Wüste, mit all ihren Gefahren. Und allein sind wir ja auch nicht. Wir haben verschiedene bunte Personen in unserer Karawane dabei. Druiden, Kämpfer, Magierinnen, Mümmel (hä? :D), Bogenschützen, einen Feuer-Kobold, Gelehrte…… und so einige andere nützliche Personen :). Achso, ganz normale Menschen sind natürlich auch noch dabei. Also habt keine Angst, und begebt euch mit auf diese Reise…..

Wir begegnen in der Wüste allerlei Geschöpfen wie Skorpione, Morgana-Feen, Wichteln, Trollen, Kobolden, Saugschlingen, Gnome, Scheichfröschen oder Küssmisch ( :D ), eine Banshee, Widerschein (hm?) und den Kadrass in all ihren …..urgs… Insekten-Gestalten (nochmal hä?), und finden uns in Sandstürmen, Dünen und Oasen wieder. Die Götter der Welt selbst sind wohl auch irgendwie immer dabei. Und dann ist da ja noch diese Legende……. Der Wüstenseeleeee flüster……………………….. BUH……. Ihr dürft wieder ausatmen .

Also lasst euch mitnehmen von den Sandstürmen, in die Dünen, zu den Oasen, den Wüstenstädten mit ihrer Atmosphäre. Und vergesst nicht, euch richtig dafür anzuziehen. Denn in der Wüste gibt es sehr viel Sand, und der krabbelt ja gerne mal überall hin :D

Wer im Übrigen Angst hat, nicht alle Namen unserer Karawanenbegleiter zu kennen, und sich zu behalten, für den gibt es ebenfalls vorne im Buch ein Namensverzeichnis. Seeeeeeeehhr praktisch, für Namensvergessliche wie mich :D

Die Geschichte, die das Buch erzählt:

Arkeen hat als 15jähriger den Tod seines Vaters in der Wüste miterlebt. Eine Nacht, ein Überfall, ein Name. Gelber Drache. In dieser Nacht wurde seine Schwester von genau diesem entführt, und seitdem sind nun 17 Jahre vergangen. Man merkt die gesamte Geschichte hindurch, dass Arkeen und sein Bruder Quendor nie aufgegeben haben, und all ihre Mittel nutzen, um Ashida, so heißt besagte Schwester, zu suchen. Quendor selbst ist 4 Jahre älter als Arkeen, und das genaue Gegenteil. Er ist nicht für die Wüste gemacht, während Arkeen sie liebt, schon allein aufgrund seines Vaters, der ebenfalls Karawanenführer war. Die Geschichte spielt 17 Jahre nach dem Überfall auf die Karawane des Vaters, wo alle drei Kinder dabei waren. Arkeen und Quendor sind mittlerweile Männer geworden, und leben ihr eigenes Leben. Die Mutter der drei ist schon früh gestorben, und Arkeens Vater hatte sich immer Vorwürfe deswegen gemacht. Wieso, kann man noch nicht sagen, ich bin aber sicher, es irgendwann, in einem der Buchteile herauszufinden. Dies ist nämlich der erste Teil von…..äh…..mehreren Teilen. Es wird also Fortsetzungen geben. Aber nun wieder zur Geschichte. Arkeen ist ein Getriebener. Getrieben von dem Wunsch, seine Schwester zu finden, lebend, oder tot. Bzw. zu wissen, ob sie noch lebt. Doch dieses Wissen bleibt ihm verwehrt. Und so ist er immer auf der Suche auf seinen langen Reisen durch die Wüste und mit seinen Karawanen, ständig auf der Hut, ob es neue Informationen gibt, oder ob irgendjemand irgendwo irgendwas gehört hat über Ashida, die seit dem Abend des Todes seines Vaters und dem Überfall auf die damalige Karawane ja spurlos verschwunden ist. Nun erzählt die Geschichte einfach den Weg einer Karawane, die Arkeen anführt, von einem zum anderen Ort. Doch, dass es damit nicht getan ist, das wird wohl jedem klar sein. Denn das wäre dann ein ziemlich langweiliges Buch voller Sand und Wüste und sonst nichts. Wir haben es aber mit keiner langweiligen Geschichte zu tun, sondern mit einem Abenteuer. Und so zieht die Karawane los, mit all ihren Reisenden, die als Nebenfiguren auch noch eine wichtige Rolle spielen. Denn Arkeen erhält unterwegs eine Warnung, dass es da jemanden gibt, der……. Nunja…… sagen wir mal so….. es nicht gut mit ihm meint. Wer dieser jemand aus seiner Karawane ist, OB es überhaupt jemand aus dieser ist, das bleibt genau so geheim, wie derjenige, der ihm diese Nachricht hat zukommen lassen.

Schon bevor ich dieses Buch angefangen habe zu lesen, habe ich es oft mit einer Odyssee verglichen, nur eben in einem anderen Element, nicht der See, sondern der Wüste. Und auch nach der Lektüre will mir dieser Gedanken nicht aus dem Kopf heraus. Arkeen ist suchend, nicht heimatlos, die Wüste ist seine Heimat, aber er ist nicht fest an einem Ort verankert. Er sucht….seine Schwester, und vielleicht auch andere Dinge im Leben, die ihm gar nicht bewusst sind, so wie Odysseus seine Heimat. Und er führt zwar nicht als Kapitän der Mannschaft, aber als Karawanenführer, seine Karawane durch die Wüste, und hat nebenbei mehrere Abenteuer zu bestehen, wobei ihm auch Wesen begegnen, die er bekämpfen muss, und andere Gefahren, denen er sich entgegenstellt. Es mag weit hergeholt sein, aber für mich besteht vielleicht nicht unbedingt eine Parallele, aber eine kleine gewisse Ähnlichkeit, so dass das Ganze in diese Richtung gehen könnte. All das was Arkeen heute umtreibt, seine Angst vor Nähe, vor Bindung, vor Beziehungen, seine Angst vor Verantwortung für andere…obwohl er ja Verantwortung hat……. Das kommt mir stark so vor, als ob alles aus diesem damaligen Schock heraus ans Licht kommt, und ihn die ganze Zeit begleitet. Er ist verbittert, weil er niemanden retten konnte. Fühlt Schuld, und Reue. Und kann sich auf niemanden einlassen. Die Wüste ist Arkeens Zuhause. Nur dort fühlt er sich wohl, nicht begrenzt, und frei. Arkeen selbst als Charakter erscheint einem kalt, hartherzig, verbittert, ohne Freude. Er ist ohne ein wirkliches Ziel in der Wüste, auf der Suche, umtriebig, rast- und ruhelos. Manchmal wollte man Arkeen einfach nur ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Ja, ich weiß. Claudias Therapiestunde für Buchcharaktere ist gerade wiedereröffnet. Und ja, eventuell hat auch alles ganz andere Gründe :D. Und soooo schlimm ist Arkeen vielleicht auch gar nicht. Ich glaube ihn sogar einmal im Buch lächeln gesehen zu haben.

Besonders gut gefällt mir, dass das Buch ein Sammelsurium aus Menschen und Wesen ist, die alle andersartig sind. Und das selbst in ihren andersartigen Völkern. Sie sind Ausnahmen, etwas Besonderes. Und das mag ich. Andersartigkeit ist gut. Angepasstheit und Normalität ist nicht immer wirklich spannend.

Das Cover:

Hier seht ihr………….. und ich wiederhole mich gerne………….. eine Menge Sand und Wüste :D. Nagut, okay. Ich schätze, das ist der Sinn und das Sinnbild einer Wüste. Endlose Weite. Nichts umher, als nur Sand, und Hitze, und Sand auch noch. Die Augen gehören Arkeen, der sie, als einziges Merkmal, von seiner Mutter geerbt hat. Sehr schön ist die Verknüpfung zu seiner Herkunft aufgrund dieser in seiner Gegend eher seltenen Augenfarbe. Vielleicht steckt da aber auch wieder mehr dahinter, und das Ganze ist eine Thematik in einem anderen Band.

Fazit und Gedanken zum Buch:

Die erste und wohl wichtigste Information, die es über dieses Buch zu berichten gibt, ist die, dass……………. Und nun passt bitte auf………ganz viel Sand und Wüste darin vorkommt. (wiederhole ich mich eigentlich?). Ja, ich weiß. Kaum zu glauben, bei solch einem Titel :D. Aber zum Glück wisst ihr ja nun, worauf ihr euch einlasst. Das Buch lebt von der Atmosphäre und Umgebung der Wüste. Diese ist als Ort in einem Fantasyroman, zumindest für mich, wirklich mal etwas Anderes. Wir hatten mittelalterliche Welten, Reisen durch ferne Welten und Lande, zu Schicksalsbergen und Eisernen Thronen. Aber diese Welt hier hat mir sehr gut gefallen, denn die Wüstenbeschreibungen waren so detailreich, dass man sich mitten in genau dieser befunden hat, während man das Buch las. Die Geschichte überzeugt nämlich durch genau diese ihre eigene Atmosphäre und die Beschreibungen der Wüstenstädte, und der eigentlichen Reise durch die Wüste, mit all ihren Hindernissen und Gefahren. Man fühlt zum Teil wirklich die Hitze auf seiner Haut, und spürt die Sonne auf dieser brennen. Was ja bei diesem momentanen Wetter, das bei uns herrscht, nicht unangenehm ist. Ebenso hat man ein direktes Wüstenbild vor Augen, während man liest, und sogar das berühmte Hitzeflimmern verbreitet sich schnell im Kopfkino des eigenen Gehirns. Schon allein die Namensgestaltungen im Buch zeugen von einem hohen Grad an Fantasie…..ähm…….deren Sinn und Zweck ihr noch erfahrt….

Hier im Buch wurde eine eigene Welt geschaffen, mit eigenen Gesetzen, einem eigenen Rhythmus des Tages und der Gezeiten, mit eigenen Regeln, und eigenen Wesen……….und trotzdem kommt einem alles so sehr bekannt vor, wenn man schon einmal in der Wüste unterwegs war. Es ist keine bestimmte Zeitepoche in der das Buch spielt, es erscheint altertümlich, aber auch modern, und lässt sich nirgends zuordnen, mit Ansätzen, die in der Gegenwart, in der Vergangenheit, und in anderen Kulturkreisen liegen, nämlich denen des Orients. Ebenso könnte man diese Welt in unsere reale legen, und in einigen Dingen würden sie sich sicherlich überlappen. Die Missgunst der Andersartigkeit gegenüber, die Formen, wie mit denen, die andersartig sind, umgegangen wird. Menschen, die von sich selbst glauben, etwas Besseres zu sein, nur, weil sie in die richtige Gesellschaftsschicht geboren wurden. Menschen, die ihre wahren Beweggründe hinter Masken verstecken. Und ja, sogar in der Liebe entdecke ich eine gewisse Ähnlichkeit, die sich begründet auf Rückzug und Bindungsängste.

Im Roman herrscht Aberglaube, Angst vor Fremdartigkeit, Vorurteile gegenüber Gruppen und Dingen, wenn man es nicht anders kennt. Dabei ist vieles anders, wenn man es erstmal richtig kennenlernt. Andernfalls entstehen Gerüchte. Das Buch betont das Thema Vorurteile und Hass gegen Andersartigkeit, wenn auch ganz anders, so ist sie doch bemerkbar, und verbindet damit die Gegenwart, mit der Fantasiewelt. Genau vor Augen gesetzt wird uns hier, wie es ist, und wie das Benehmen gegenüber Wesen ist, die anders sind, als der Rest.

Und irgendwo in dieser großen Karawanengruppe haben wir es auch mit einem Verräter zu tun, also glaube ich, man spürt die Gefahr, den Verrat, der quasi von Jedem ausgehen kann. Man fühlt sich unsicher, und hat fast bei Jedem das Gefühl, er könnte derjenige sein, der Geheimnisse hat, und Arkeen hintergeht. Und das Schlimme ist, man findet am Ende nicht mal heraus, wer dieser Verräter ist. Denn wir sind ja erst bei Teil 1. Von wie vielen eigentlich?.........................Alsoooo, Teil zwei ist ja quasi so gut wie in trockenen Tüchern, und bei allem anderen……. Sehen wir mal weiter. Meiner Meinung nach könnte dieses kleine Wüstenepos ja ewig weitergehen. Auf jeden Fall hat mir das sehr gut gefallen im Buch. Denn vielleicht hat auch einfach gar niemand Verrat begangen, und der ist nur in meinem Kopf entstanden :D. Und an manchen Stellen dachte ich wirklich, dass arabische Nächte heißer als heiß sind, denn….. kommt mit mir in ein Land, voll verborgener Magie…..okay, ich schweife ab ;)

Das Schöne am Roman ist, dass er nicht in Kapitel unterteilt ist, und man sich trotzdem zurechtfindet. Fast wie bei einem Instinkt. Das Buch führt uns von Ort zu Ort, und wieder in die Wüste, und zum nächsten Ort. Man zieht fast wie in einer wirklichen Karawane mit ….. der Karawane eben :D. Man erlebt mit ihnen die Abenteuer, zieht weiter, und begibt sich wieder in die Wüste, und macht Rasten in den Wüstenstädten dazwischen. Man ist dabei, mittendrin…… und nochmal…… in der Karawane :D ( ja, ich wiederhole mich). Das Ganze führt trotzdem nicht dazu, dass man sich verirrt, denn die Städtenamen sind leicht zu merken, und man weiß immer wo man ist. Schließlich hat man einen Karawanenführer, und zweitens……………..eine sehr detaillierte Karte vorne im Buch, die einem immer den Weg an zeigen kann, damit man sich in der Wüste nicht verirrt .

Gerade diese Atmosphäre im Buch, und die Gestaltung der Wüste hat beim Lesen oft dazu beigetragen, dass ich mich mitten in einem Loreena McKennitt Lied befunden und gefühlt habe. Nunja. Ihr wisst ja vielleicht mittlerweile, dass mir bei fast jedem Buch irgendein Lied in den Kopf kommt, und mich oftmals nicht mehr verlässt.

Mein heutiges Lied für die Rezension war nämlich gar nicht so einfach zu finden, aber hintergründig ist es doch ständig in meinem Kopf abgelaufen. Und ja…. Die gute Loreena hat ein wenig etwas zu Karawansereien geschrieben. Blöd nur, dass diesmal zwei Lieder parallel in meinem Kopf gelaufen sind. Also gibt es einfach beide :D. Die Karawane zieht weiter…….. Spaß…… veräppelt… natürlich nicht DAS LIED ;). Also los:

„The sand was shimmering in the morning light…………. And dancing off the dunes so far away….
The night held music so sweet, so long………….. And there we lay until the break of day.
We woke that morning at the onward call…………Our camels bridled up, our howdahs full……..
The sun was rising in the eastern sky…………… Just as we set out to the desert's cry.“

Und......

„Arabische Nächte… Schenken Träume und mehr. Dies mystische Land… Voll Zauber und Sand….Ist spektakulär

Arabische Nächte… Scheint der Mond auf das Land. Gewarnt sei der Tor…. Der hier was verlor…Im ewigen Sand.“