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Veröffentlicht am 10.09.2019

Perfektes Date Matching der Wissenschaft vs. Seelenverwandtschaft……was ersehnt die Seele?

Herzmalerei: Roman
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Herzmalerei von Syma Schneider

„So viele fremde Gesichter und tausende Lichter……Doch jeden Moment bin ich bei dir, dir, dir.
An manchen Tagen verblassen all diese Farben……Dann stell' ich mir vor, du ...

Herzmalerei von Syma Schneider

„So viele fremde Gesichter und tausende Lichter……Doch jeden Moment bin ich bei dir, dir, dir.
An manchen Tagen verblassen all diese Farben……Dann stell' ich mir vor, du wärst bei mir, mir, mir.“

Wir kennen Science-Fiction Romane, und wir kennen Liebesromane. Und zusätzlich auch noch die Zukunftsromane, die meistens in Dystopien enden. Der eine mag dies, der andere lieber das. Doch was ist wenn sich diese beiden, oder auch drei, Genres auf einmal und miteinander verbinden? Man denkt, man liest einen ganz normalen Liebesroman über zueinander gehörige Seelen, die sich finden….. aber dann wird man auf einmal überrascht, und landet in der Welt des 22. Jahrhunderts? Science-Fiction, so wie es definiert wird, ist das nicht, dystopisch auch nicht, man kann es schwer einordnen. Aber was es ist………….zumindest für mich……….. das ist ein wenig beängstigend. Denn hier wird eine Welt beschrieben, wie sie uns tatsächlich in ungefähr 100 Jahren erwarten könnte. Und das nicht mit bizarren Formen von Raumschiffen oder Aliens, die uns auf der Erde besuchen. Nein……………. Hier wird in ganz normalen Worten das Menschliche Zusammenleben erklärt, wie es in der Zukunft sein könnte. Und das macht sogar Sinn, denn die Anfänge zu all diesen Dingen, die wir erlesen und im Buch erleben dürfen, die haben ihren Startpunkt in unserer Gegenwart, und sind tatsächlich ansprechbare Themen unserer Zeit.

Die Geschichte des Buches:

Die Lektüre ist nicht immer leicht zu lesen, und das meine ich keinesfalls vom Schreibstil, als viel mehr von der Thematik. Man muss sich damit auseinandersetzen, was alles passiert. Es passieren in dieser Welt Dinge, die ich absolut gut und weiterentwickelt finde, aber auch Dinge, die ich absolut kritisch und als unsere Zukunft sehe. Der Roman ist gar nicht so leicht vom Gehirn zu erfassen, da er sehr vielschichtig ist, und sehr viele Unterthemen über einem Hauptthema hat.

Die künstliche Intelligenz schreitet voran, und wird immer intelligenter. Der Mensch muss sich ebenfalls weiterentwickeln. Die weltweit größte Firma, die Babys herstellt und produziert ist PerfectHuman. Wie bitte? Perfekter Mensch? Babys herstellen? Ging das nicht irgendwie anders……äh…… Halt, Stopp, ihr habt Recht. Aber diese „auf normalem Wege hergestellten“ Babys sind keinesfalls perfekt. Bekommen sie doch Krankheiten, sind ihre Charaktere nicht perfekt, und können psychische Erkrankungen entwickeln, sind sie doch nicht so erfolgreich in ihren Berufen, und nicht so schön im Aussehen. Die Gotteskinder. So genannt, weil nicht künstlich hergestellt. Die künstlich hergestellten Babys, die bei PerfectHuman produziert werden, sind Maßkinder, nach Wünschen von Eltern, die ein Baby mit bestimmten Dingen angefertigt haben wollen. Krass, oder? Ich hab‘s auch erstmal gar nicht glauben können.

Hauptprotagonistin und tätig bei PerfectHuman ist Zenia, um sie geht es in dieser Geschichte. Zenias Beruf ist Psychologin und Mitarbeiterin in der Babyübergabe der Firma, die Eltern betreut, die ihr perfekt hergestelltes Baby überreicht bekommen. Amrex ist Zenias beste Freundin. Ein perfekt hergestellter Mensch, und sie hat diesen liebenswürdigen Fremdsprachentick. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Zenia, und von Nael erzählt, über den man erstmal nichts erfährt, außer, dass er im Gefängnis sitzt, in dieser Welt in der Zukunft.

Nael sitzt also im Gefängnis, Zenia lebt im Gesundheitsbereich von München (wo nur die perfekt hergestellten Menschen Zugang haben, oder Gotteskinder die in regelmäßigen Abständen, naja eher dauerhaft, auf ihre Gesundheit hin untersucht werden). preVita ist Zenias neue Firma, denn durch einen Zufall und einem Vorkommnis, kündigt sie bei PerfectHuman. preVita ist eine Firma, die ein Programm entwickelt, was so einfach gar nicht zu erklären ist. Es geht um Seelenrückführungen, wie wir sie auch heute kennen. Nur mit weiterentwickelter Technik. Wie der Name schon sagt geht es um die Vorleben der Menschen, und was die Seele dort erlebt hat. Diese Rückführungen können dann heilen helfen, wenn sich der Mensch in seelischen Krankheitssituationen befindet. Fast wie heutzutage, wenn es eine Hypnose gibt. Nur dass im Buch diese Hypnose durch eine Maschine gemacht wird, die die Seele rückführt, um das Erlebte dann auf einem Screener mitanzuschauen. So hat man quasi einen Film aus einem vergangenen Leben. Die Welt ist also vollkommen digitalisiert. Bei der Rückführung werden die Hirnströme nämlich im Gehirn zu Bildern. Nael hingegen kommt aus dem Gefängnis raus, da er ausgewählt wurde, an einem Resozialisierungsprogramm für Straftäter teilzunehmen. Eine der wenigen Bedingungen ist, dass er bestimmte Vorschriften einhalten muss, und einem geregelten Arbeitsplatz nachgeht. Alles Zufall???? Naels und Zenias Weg kreuzt sich, als er als Proband der Firma preVita zugewiesen wird. Noch mehr Zufall??? Vielleicht ja, vielleicht auch nicht. Das ist wohl das, was ihr selbst herausfinden müsst.

Titel des Buches:

Zum Titel des Buches kann ich nur eines sagen. Nach der Lektüre und dem Lesen macht er durchaus Sinn, und ist total stimmig, ist also nicht nur einfach ein so daher genannter Titel. Da es aber wirklich ein ganz toller Grund ist, der mit der Geschichte zusammenhängt, will ich ihn euch nicht verraten. Das dürft ihr selber herausfinden. Denn am Ende ist es eine „Herzmalerei“, die jemanden zu erkennen gibt. Vielleicht ist es aber auch einfach nur ein toller Titel, der davon erzählt, wie sehr unsere Herzen malen und bunt sind, und aus dem Alltagsgrau herausgehoben werden, wenn sie verliebt sind ;)

Cover:

Das Cover möchte ich nochmal hervorheben, weil es wirklich einzigartig ist. Marcel Schneider hat es selbst entworfen. Und wenn man es in Händen hält, strahlt es wirklich ein klein wenig. Im Spiralbaum kann man sich fast verlieren. Ich denke der Baum steht für die Verästelungen der verschiedenen Leben innerhalb von Raum und Zeit, und die Figur ist vielleicht unsere weibliche Protagonistin in der symbolischen Herzblase, die für die Liebe steht. Metaphorisch ist das alles total toll. Ein kleines Kunstwerk. Und nach Beendigung des Buches hat sogar jeder kleine Stern darauf eine Bedeutung, und erinnert mich ein wenig an Wiedergeburt.

Nun zum schwierigsten Teil, meine Gedanken zum Buch, die irgendwie überhand nehmen:

Die Ausgangssituation im Roman ist so, dass die Erde zu dieser Zeit und mittlerweile 12 Milliarden Menschen beherbergt. Wer unsere aktuellen Zahlen kennt, der weiß, dass dies so ziemlich überbevölkert ist. Die guten Seiten der Zukunft will ich an einem Beispiel zeigen. Davon gibt es im Buch so viele, und alle kann und will ich natürlich nicht verraten. Das muss man irgendwie selbst gelesen haben, um es zu verstehen. Es gibt Bauern in der Gesundheitszone auf dem Dach der Hochhäuser. Bei Neubauten ist es gleich Vorschrift, diese zu bebauen. Keine verstopften Straßen, Sicherstellung der Versorgung und Umweltschutz sind die Vorteile. Natürliches Essen ist teurer als das aus dem 3D Drucker. Angebaut werden Kräuter, Obst und Gemüse. Die Gesellschaft hat also nicht nur schlechte Seiten, sondern, wie alles im Leben, auch gute. Es ist ein zweischneidiges Schwert. Zum einen verhilft die Technik zu vielen Dingen, und erleichtert den Alltag, zum anderen ist man sehr viel überwacht, und gibt der Technik sehr viel Raum, was auch sehr gefährlich ist, da wohl auch alle Daten, zum Beispiel die der BRO’s, gespeichert werden. Und dann ist da ja auch noch dieser ID Chip, den jeder Mensch hat, und auf dem alle Infos zum Mensch gespeichert sind. Es gibt keine Krankheiten, gerade in der Gesundheitszone, und durch die Entwicklung und Produktion von perfekten Menschen. Aber auch hier könnte man darüber diskutieren, ob das so richtig oder falsch ist. Überhaupt ist das Buch und seine Situation sehr diskussionswürdig in vielen Bereichen und bei vielen Themen. Ethik eben.

Ich habe mich ab und an und öfter schon mal dabei erwischt, mich zu fragen, wohin sich unsere Welt entwickelt, und wie die Menschheit in ungefähr 100 Jahren aussehen würde. Ihr Benehmen, ihre Errungenschaften, die Gesellschaft ansich, die zwischenmenschlichen Beziehungen….. und die Entwicklungen von all dem, was sich heute, in meiner Zeit in Anfängen abzeichnet. Dieser Roman spiegelt nun ziemlich genau, auf sehr realistische Weise wider……….. wie diese Zeit aussehen könnte, als ein Szenario, in dem es von der Thematik eigentlich um ganz andere Dinge gehen sollte.

Es ist ein wenig kontrovers. Die meisten Themen sind diskussionswürdig, und ethisch bedenklich, aber auch zum Wachrütteln, oder eben einfach totaler Fortschritt und praktisch, denn bei den meisten bewegen wir uns in großen Schritten genau auf solche Szenarien zu. Das hat mir am Buch zum einen sehr gut gefallen, zum anderen Angst gemacht. Und das in einer Welt, in der man eh schon nicht mehr ganz angstfrei leben kann. Und es ist ja auch nicht das einzige Thema im Buch. Ebenso wird am Beispiel von Zenia eine Beziehung gezeigt, die daran zerbricht, dass ein Partner keine Zeit mehr für einen hat, weil das Geld und die Arbeit und der Erfolg im Beruf wichtiger sind. Das gibt es doch heute auch schon, werdet ihr nun sagen. Ja, das ist richtig. Zenia sehnt sich nach Liebe, nach richtiger, nach einem Partner, der für sie da ist….. so wie es in ihren Rückführungen passiert ist. Ihre Seele sehnt sich sozusagen danach, was sie schon einmal gehabt hat. Tiefgehendes Vertrauen und Liebe zu einem Menschen. Dieses Sehnen beschert ihr wahre Glücksgefühle, während sie in ihren Rückführungen ist, denn nur dort kann sie diese wahre Liebe empfinden, gibt es doch in ihrem momentanen Leben keinen Partner, für den sie genau das empfinden würde. Denn Samu, eben dieser Partner, scheint nicht wirklich der Richtige zu sein, und fast scheint es manchmal so, als ob Zenias Seele sich gegen ihn, und seine Unliebsamkeit wehren würde.

Und am Ende bleibt die Frage, ob wir wirklich immer auf ewig unseren Seelenpartner in jedem Leben suchen sollten, oder einfach mal im Leben auch mit einem Partner zusammen sein, der dieser Seele des vorherigen Partners einfach sehr nahekommt. Es ist ein Paradoxum. Kann man sich in einem Leben neu verlieben, und quasi eine neue Seelenpartnerschaft für die zukünftigen Leben eingehen? Und was passiert dann mit der Seele der alten Seelenpartnerschaft?

Und man fragt sich unbewusst, ob es so etwas wie eine Vorbelastung der Seele gibt. Unangenehme Dinge, die wir im Vorleben erlebt haben, und vor denen wir uns nun im aktuellen Leben scheuen, oder sie gar vermeiden. Und schließlich fragt man sich: Wo ist der Beginn? Der Anfang? Der Ursprung der Seele? Wann hat sie das erste Mal gelebt in einem Menschen? Gleich zu Anfang allen Ursprungs? Und welches Leben war ihr erstes Leben? Und haben diese beiden Seelen sich schon seit dem Ursprung geliebt? Verwirrend, oder? Ich hoffe, dass ich für mein Geschreibsel hier nicht in die Anstalt komme…..

Die Welt in ca. 100 Jahren? Erschreckend aber auch mit Hoffnung und Chancen versehen. 100 Jahre mögen eine lange Zeit sein, doch in unserer Erdentwicklung sind 100 Jahre fast gar nichts. Und schon fragt man sich, ob man sich wirklich dahingehend so entwickelt, dass solch eine Welt entstehen könnte. Das Buch hält der Gesellschaft den Spiegel vor. Einer Gesellschaft, die die Anfänge solch einer Welt bereits eingeleitet hat. Und an uns liegt es, dass es nicht so wird, wie im Buch. Nun ist die Frage ob es 5 vor, oder schon 5 nach zwölf ist. Das Buch kann aufrütteln.

Fazit:

Wir haben es hier ja mit dem Debütroman des Autorenpaares zu tun. Für mich ist er eine Mischung aus 1984 und Gattaca, und natürlich mit ganz vielen eigenen Ideen. Das Buch und der Film sind nur zur Orientierung genannt, und an was es mich wage erinnert hat. Beides übrigens ein Kompliment von mir.

Und fast mit jedem Satz den man liest, hat man einen neuen Denkanstoß, wie etwas in Zukunft werden könnte, und auf welchem Weg wir sind.

Das Buch hat mich überrascht, weil es mehrere Elemente miteinander vereint. Es könnte anfänglich ein Science-Fiction Buch sein, oder auch ein erschreckender Ausblick in unsere Zukunft, denn bei einigen Science-Fiction Dingen habe ich sehr darüber nachdenken müssen, dass wir schon jetzt auf dem Weg dorthin sind……… Zum zweiten enthält es natürlich die Liebesgeschichte, und Zeitreisen nicht in körperlicher Form, sondern die Seelenform dessen. Bedeutet, es geht um Rückführungen der Seele, und die Leben, die wir vorher gelebt haben. Abe auch um das Sehnen nach etwas, das echt ist, die Liebe. Echte richtige Liebe.

Das hat mir besonders am Buch gefallen, weil es etwas völlig Neues war. Nicht wie bei anderen Sci-Fi Romanen. Hier war es so, dass die Dinge Zwar im Bereich Sci-Fi in der Zukunft spielen, aber tatsächlich genau so eintreten könnten, da viele Dinge schon in Planung oder in den Anfängen sind.

Das alles hört sich ja erstmal negativ an, aber es sei euch gesagt……….. das ist es keinesfalls. Wer mich kennt, der weiß, dass ich Bücher mag, die Dinge ansprechen…. Die nicht so klar definiert sind, und diskussionsfreudig ob unserer heutigen Zeit sind. Hier sehe ich die Parallelen und den Diskussionsstoff regelrecht vor mir. Schon allein die Thematiken von KI, Babys die produziert werden, und einer Welt, in der alles nur noch automatisch läuft, und die in Schichten von Arm und Reich eingeteilt ist……….mmmmjoah. Das ist schon mal genug Zündstoff, zumindest für meine Begriffe.

Syma Schneider ist übrigens nicht etwa eine Person, nein. Es handelt sich um Sylvia und Marcel Schneider, die dieses Buch zusammen geschrieben haben. Und es ist ihr erstes. Ein Debütroman also (ich glaube, das habe ich schon mal erwähnt :D). Oder wie ich es gerne mal nenne. Das erste Buchbaby.

Ein Roman, für den ich gerne ein paar Herzen malen würde….

Mein heutiges Rezensionsendelied geht allerdings wieder in die Liebesthematik der Geschichte, weil ich doch halt auch Liebesgeschichten gerne mag. :D :

„Ganz egal wo du bist, Wie sehr du mich vermisst, Wie viel Zeit uns auch trennt, Und wie schnell sie auch rennt, Es ist gar nicht so schwer, Ich bin doch nur ein Herzschlag entfernt. Und du bist alles was bleibt, Auch wenn jeder Strick reißt, Unser Weg sich auch teilt, Ich will nur dass du weißt, Ich bin doch nie mehr, Als nur einen Herzschlag entfernt.“

Veröffentlicht am 10.09.2019

Kannst du ohne Reue auf dein Leben zurückschauen, und sagen, jede Entscheidung war richtig?

Drei Leben mit dir
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3 Leben mit Dir von Kerstin Böhm

„So open your eyes and see……….The way our horizons meet………..And all of the lights will lead ………Into the night with me.“

Also. Ich bilde mir ja gerne mal ein, dass dieses ...

3 Leben mit Dir von Kerstin Böhm

„So open your eyes and see……….The way our horizons meet………..And all of the lights will lead ………Into the night with me.“

Also. Ich bilde mir ja gerne mal ein, dass dieses Buch vom Schicksal dazu bestimmt wurde, zu mir zu kommen, um von mir gelesen zu werden, uns, dass wir irgendwie zusammengehören. Und selbst, wenn sich unsere Wege nicht gekreuzt hätten, hätte es sicherlich einen Weg gefunden, die Zeit zurückzudrehen, um doch zu mir zu kommen, weil wir einfach zueinander gehören, und unsere Schicksale auf ewig miteinander verbunden sind…damit wir beide am Ende glücklich sind… Was?! Ich bin verrückt?! Okay Okay. Man wird ja wohl mal träumen dürfen……….

Wenn man auf der geradlinigen Straße des Lebens fährt, muss man aufpassen, dass man nicht die falsche Abfahrt nimmt, oder eine überspringt, oder gar den Rückwärtsgang einlegt und zurückfährt…. Denn sonst könnte es sein, dass man sich verirrt…… Also entscheidet euch…… wollt ihr nach rechts oder nach links abbiegen, um zu eurem Ziel zu kommen?

Und ich habe mir lange überlegt, wie ich eine Rezension schreiben könnte, ohne zu viel vom Buch zu verraten. Aber ohne ein paar Infos geht es einfach nicht. Die Geschichte ist einfach zu verstrickt, als dass sie einfach zu erzählen wäre. Entscheidungen werden getroffen, und wieder rückgängig gemacht, und Schicksale sind miteinander verwoben und verbunden. Und ein Schicksalsrad greift in das Nächste……. Um dann wieder von vorne anzufangen. Erase and rewind. Um von Neuem die Schicksalstrommel zu wirbeln….. neue Entscheidungen zu treffen, und sich neu miteinander zu verbinden. Die griechischen Schicksalsgöttinnen hätten hieran ihren Spaß gehabt, wenn sie den Lebensfaden immer wieder neu hätten spinnen müssen. Vielleicht hätten sie ihre Arbeit aber auch hingeschmissen, und die Schicksalsgöttinnengewerkschaft verklagt. Aber im Ernst. So schwierig, wie ich das hier beschreibe, ist es nur anfänglich. Denn eigentlich ist das Prinzip ganz einfach.

Ihr wisst was Lebensiteration ist? Nein? Keine Angst, ich wusste es vorher auch nicht. Man hat vielleicht schon mal von Reinkarnation und Dingen dieser Art gehört, aber die speziellen Unterteilungen davon waren mir auch nicht bekannt. Bis jetzt. Rebecca, die ich ab jetzt Becca nennen werde, und die unsere Hauptprotagonistin ist, kann zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit zurückkehren, an dem sie eine Entscheidung getroffen hat, um diese zu ändern, und damit auch die Auswirkungen auf ihr Leben. Alles wird aus ihrer Perspektive erzählt. Jetzt wird es also knifflig, ihr merkt es schon. Denn natürlich reist sie zurück, und weiß später nichts mehr davon, oder von ihren vorherigen Leben. Nur die Entscheidung ist unbewusst anders, und die Auswirkungen auch. Beccas einzige Hinweise an diese Vorleben sind ihre Träume und Deja Vu‘s, in denen sie Sequenzen der anderen Leben, die sie schon gelebt hat, verarbeitet, und nochmal erlebt. Für sie merkwürdig, begegnet sie doch in diesen Träumen anfänglich Marc. Und mit dem ist sie ja gar nicht zusammen. Denn bis vor kurzen war Jonas tatsächlich ihr Freund und ihre langjährige Beziehung, wäre er nicht gestorben. So in etwa ist die Ausgangssituation. Puh…. Ich gebe zu….. doch ganz schön schwierig das zusammenzufassen :D.

Das Buch:

Becca kommt mit dem Tod ihrer einzigen Liebe nicht klar. Und so macht sie Gebrauch von ihrer Gabe. Wir landen also in Leben 2. Dort lernen wir dann endlich Jonas kennen. Doch auf einmal ist er es, der in ihren Traumsequenzen erscheint, ist sie doch mit Marc zusammen, und verarbeitet so ihr vorheriges Leben mit Jonas, von dem sie ja nichts mehr weiß. Da ich euch aber nicht zu viel verraten möchte, könnt ihr euch vorstellen, wie das in etwa so weitergeht. Denn das Buch heißt ja „3 Leben mit Dir“.

Achso, ihr fragt euch sicher, woher Becca und Jonas und Marc sich eigentlich kennen? Nunja. Becca und die beiden Jungs wohnten schon als Kinder Haus an Haus. Jonas als ihr bester Freund, und Marc, 2 Jahre älter, als der Vernünftige des Trios als bester Freund von beiden. Sie verlebten die Kindheit, und auch dann die Jugend zusammen. Doch wir uns allen nur zu bewusst sein müsste, in der Jugend kann sich einiges ändern. So auch die Gefühle sich gegenüber. Ganz besonders wenn ein Mädchen da ist und zwischen zwei Jungs steht. Dreh – und Angelpunkt des Buches ist ein Schulball, den alle 3 im Alter von 16 besuchen. An jenem Abend trifft Becca eine Entscheidung, und kommt mit einem der beiden Jungs zusammen. Nur ob das die richtige Entscheidung war........? Natürlich bestimmt unsere Vergangenheit die Zukunft, bzw. Gegenwart.

Becca ist ein unruhiger Geist, immer auf der Suche, sich nie sicher, was sie mit sich anfangen soll, und mit ihrem Leben, und nicht beständig in ihrer Denkweise und -vermögen, Dinge mal durchzuziehen, und nicht fallenzulassen. Kurz gesagt, sie ist nicht entscheidungsfreudig. Manchmal wirkt sie verloren, und das trotz, dass sie doch so viel Lebensfreude versprüht. Sie ist abenteuerlustig, und reisewütig, und will die ganze bunte Welt kennenlernen. Und sie ist sehr freiheitsliebend.

Jonas ist Becca ähnlich. Ebenso nicht entscheidungsfreudig, anfänglich als Jugendlicher ein Chaot, und von seinen Lehrern öfter mal ermahnt. Er, ist ein Freigeist, ein Genie, der das nicht raushängen lässt, und langweilt sich auf der Schule eher.Er ist lebenslustig, und an allem interessiert. Er ist bunt, liebt Kunst, Musik, und überhaupt das ganze Leben, was er mit diesen Dingen verbindet. Was er aber vor allen Dingen: Er ist Becca treu ergeben, und für ihn ist schon als Junge klar, dass die beiden zusammengehören, und eines Tages auch zusammen sein werden.

Marc ist geradlinig und plant alle in seinem Leben durch. Er verabscheut Abenteuer. ER trifft Entscheidungen, und zieht sie durch. ER ist vernünftig, vorsichtig, beständig und loyal, und auf ihn ist immer Verlass. Er ist eher ein Kopf – als ein Gefühlsmensch.

Rebeccas 3 Leben? Leben Nummer 1: Zusammen mit Marc, ohne Jonas je wieder gesehen zu haben. Leben Nummer 2: Becca ist mit Jonas zusammen, und führt eine leidenschaftliche und glückliche Beziehung, bis zu jeden Tag, an dem er viel zu früh stirbt. Leben Nummer 3: Becca ist mit Marc zusammen, hat erst gar keinen Kontakt mehr zu Jonas, und nimmt aber langsam genau diesen wieder auf.

Wäre Marc ein Kleid würde es zwicken. Ein wenig zu eng sein und einengen, oder zu weit, meist nicht perfekt sitzen. Aber man würde sich damit arrangieren. Weil das Kleid eben von den Farben her schön ist, und ziemlich praktisch, und wir eben keine Änderungsschneiderei in der Nähe hätten. :D. Wäre Jonas ein Kleid säße er wie angegossen und perfekt, und würde sich an jede Kurve des Körpers von Jana schmiegen ohne zu zwicken und einzuengen. Es würde einfach passen, ohne Kompromisse zu schließen, in diesem Fall sich zu verstellen.

Wir begleiten die drei quasi beim Aufwachsen, in ihrer Kindheit, Jugend, und im Erwachsenenalter. Wir leben verschiedene Szenarien und Lebenssituationen zusammen durch. Und ja, man darf im Buch sogar mehrere Leben mit den Protagonisten zusammen verbringen, alle ein klein wenig anders. Man wächst mit ihnen, weint mit ihnen, und fühlt mit ihnen. Ja, die Charaktere im Buch gehen einem wirklich sofort ans Herz, und zwar in jedweiger Bedeutung. Wer könnte dem jugendlichen Teenager Jonas schon widerstehen?! :D

Das Buch besteht ebenso viel aus Erinnerungen an die verschiedenen Zeiten, die Becca mit, entweder Jonas, oder eben Marc verbracht hat. In einem Leben mit diesem, im anderen mit jenem. Und manche dieser Erinnerungen sind so wundervoll, dass man sich sofort in seine Jugendzeit zurückversetzt fühlt. Nur, dass ich damals nicht so einen tollen Kerl wie Jonas gekannt habe (okay okay, ich hab mich auf einen von beiden festgelegt und eingeschossen, man möge es mir verzeihen :D).

Cover:

3 Schmetterlinge, 3 Flügelschläge, 3 Leben und damit 3 Möglichkeiten. Ich habe es wohl momentan wirklich mit Büchern, die in die Chaostheorie und den Schmetterlingseffekt münden. Auch hier wiederhole ich diesen gerne nochmal, wie schon in einer meiner letzten Rezensionen: „Schon der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien kann in Texas einen Orkan auslösen." Es geht also um unsere Taten, und ihre Auswirkungen, und wie auch nur eine klitzekleine Veränderung dieser das ganze Ergebnis ändert, und am Ende alles ganz anders ist. Für mich passt das Cover perfekt.

Fazit und Gedankenallerlei:

Auch wenn man das Buch nicht mehr gerne weglegen möchte, so rate ich nicht dazu es „wegzulesen“, denn dazu ist es zu schade. Es ist eher ein Buch, welches man genießen sollte, zeugt es doch von einer Tiefe, und einem Vertrauen der Menschen, dem wir heute in der Realität nicht mehr häufig begegnen. Und mittendrin werden wir dann auf einmal gefangen genommen, und landen in einer Gedankenspirale ob der Frage „Gleich und gleich gesellt sich gern“ vs. „Gegensätze ziehen sich an“, und welche Form davon die Bessere für unser Leben und insbesondere die Liebe ist. Was ist richtig, und was falsch? Oder brauchen wir verschiedene Lebensumstände, Entwürfe und Pläne, um am Ende das zu finden, was uns ähnelt? Oder das Ähnliche um uns abzustoßen, und uns in den Gegensatz zu flüchten? Brauchen wir den Gegensatz nur um zu lernen, und daraus etwas mitzunehmen für das, was so ist wie wir selbst sind? Müssen wir lernen, und anzupassen? Oder ist am Ende alles nur eine Frage davon, wer für uns bestimmt ist, und wer nicht? Und auch wenn der Weg holprig ist, findet man am Ende zueinander…. Über einige Umwege? Die Frage ließ mich das ganze Buch nicht los.

Aber nun mal wieder zurück zum Thema: Ich habe das Buch begonnen, und mir wurde sofort mein Herz gebrochen. Doch diesmal nicht, weil ich von einem Mann verlassen wurde. Zumindest nicht auf diese Weise. Ich wurde anders verlassen. Während des Buches hatte ich also ein gebrochenes Herz, mehrere Weinanfälle, ich war glücklich, beseelt, habe geschwebt, war am Boden zerstört, habe mich Eins mit mir selbst gefühlt, war innerlich zerrissen, konnte keine Entscheidungen treffen, musste trotzdem welche treffen……………. Aber vor allem habe ich geliebt. Nagut nagut, auch hier muss ich wieder aufhören zu träumen, denn eigentlich habe nicht ich all dies erlebt, sondern Rebecca. Wenngleich ich zugeben muss, dass man in der Geschichte gerne mal verschmelzt mit den Charakteren, oder sich so gut in sie hineinfühlen kann, dass man all diese Emotionen selbst miterlebt. Die Weinanfälle hatte ich übrigens wirklich selber. Aus Trauer, Wut, Euphorie…… oder manchmal einfach so, weil mir die Tränen kamen. Dieses Buch hat tatsächlich dazu geführt, dass ich anfänglich von ganzen Herzen jemanden vermisst habe, den ich bis dato noch nicht mal als Protagonisten kennengelernt habe. Und ich bin einmal mehr sprachlos, und weiß gar nicht, wie ich mich darüber ausdrücken soll, wie sehr mir dieses Buch gefallen hat, weil mir schier die Worte fehlen, das zu beschreiben, was es in mir ausgelöst hat.

Das Buch wirft aber auch individuelle Fragen auf, und sogar Denkanstöße, was es ist, was uns am Ende unseres Lebens glücklich macht, oder gemacht hat. So zum Beispiel auch, ob wir glücklich sind in einem Job, den wir nur der Vernunft wegen angenommen haben. Ist es wirklich das Geld, das zählt? Oder ist auch ein Job ausreichend, in dem wir nicht so viel verdienen, der uns aber glücklich macht, und uns befriedigt zurücklässt. Und irgendwie spricht das Buch auch das Thema an, wie man sich aus etwas befreit, in dem man sich nicht wohlfühlt, und zwar aus einem Leben, das nie ganz das eigene ist, weil man nie für ernst genommen wird, und einem alle Entscheidungen abgenommen werden, und welche Auswirkungen das auf freiliebende Menschen hat. Man stutzt ihnen quasi die Flügel, wie bei einem Vogel der eigentlich fliegen will.

Bei Becca und Jonas ist es so, dass man die Nähe und das Vertrauen durch das Buch hindurch fühlt und spürt. Bei Jonas kann Becca sich wie sie selbst fühlen, bei den anderen muss sie sich verstellen. Sogar ein wenig bei Marc, weil das nicht sie selbst ist. Bei Jonas kann sie loslassen, und das ist wichtig. Denn wenn wir in Zwängen leben, und uns verstellen müssen, ist das meist keine gute Sache. Das Buch erschafft sofort eine Vertrauensatmosphäre in die man sich vollständig fallen lassen kann.

Das Buch hat mich ja schon ein wenig eingefangen und bezaubert, ne?! :D Und vor allem auch seine Protagonisten, die mich ebenfalls beeindruckt haben. Sie werden nicht als diese superperfekten aalglatten sexy Typen beschrieben, die man sonst in Liebesromanen antrifft, sondern sind eher normale Menschen, wie du und ich, für die aber langsam und stetig trotzdem die Sympathien und Emotionen wachsen. Automatisch wünscht man sich einen Jonas oder einen Marc als Freund. Und das bis zurück ins Kindheitsalter. Es kommt weder kitschig daher, noch unsagbar super romantisch, doch hat es eine eigene Art von genau dieser Romantik, die ich so liebe. Eine unterschwellige Art, die zwei Protagonisten zusammenführt, die einfach füreinander bestimmt sind. Ohne große Worte und viel TamTam.

Es ist ein Auf und Ab und Auf und Nieder der Liebe, die auf verschiedenen verschlungenen Wegen, über Ecken, Kanten, durch Kurven, und über mehrere Leben hinweg einander sucht, und am Ende gefunden wird.

Nun muss man dazu sagen, dass ich gerade wohl in meiner „Butterfly Effect“ Phase bin, denn tatsächlich handeln mehrere meiner Bücher, die ich momentan lese, von diesen schicksalshaften Wendungen im Leben, die wir ändern, wenn wir sie ändern könnten, um andere Ergebnisse und Ziele zu erreichen. Ich finde diese Thematik total spannend, weil wohl jeder sich einmal schon im Leben gefragt hat, was gewesen wäre, wenn wir dies uns das getan hätten statt diesem und jenem. Ich für meinen Teil habe mir schon mehrmals diese Frage gestellt, weswegen es immer wieder interessant ist, wie Buchprotagonisten damit umgehen. Das Buch ist ein wundervolles Konstrukt, das sich ständig mit der „Was wäre wenn…..“ Frage beschäftigt. Also ist alles eine Verkettung von Ereignissen, und man muss immer den Zeitpunkt finden, an dem man gewisse Dinge ändern kann, um Menschen und Situationen zu retten. Ich weiß nicht, ob man das Ganze mit Schicksal beschreiben kann, aber eine gewisse Art von Zauber liegt auf dem Roman, und ich bin froh, ihn gelesen zu haben. Ständig frage ich mich, was gewesen wäre, wenn ich dies nicht getan hätte. Ich wäre sicher um einige Bucherfahrungen und lehrreichen Worte ärmer. Aber vor allen Dingen wären mir gewisse Dinge nie vor Augen gehalten worden. Dafür erstmal einen Dank an das Buch, und sicherlich damit auch an die Autorin.

Das Buch ist wirklich eine kleine Achterbahn der Gefühle, Es fängt damit an, dass man trauert, und zwar wirklich. Wie komisch das nun klingen mag, aber der Verlust der Protagonistin im Buch, den hat man wirklich sofort gespürt, und zwar so, als ob man den Verlust selber durchmachen müsste. Dieses Gefühl war greifbar. Genauso wie andere Gefühle während des Lesens. Man war enttäuscht, verliebt, hat sich verloren gefühlt, und hatte auf der anderen Seite aber auch wunderschöne Tage voller Glück.

Am Ende wird einem nochmal klar, in einer Schlüsselszene, was wirklich wichtig im Leben ist. Nämlich die Menschen um uns, die wir lieben, für die wir uns nicht in Gefahr begeben sollten, um bei ihnen bleiben und sein zu können. Und vielleicht ist das die Lehre aus dem Buch. Wenn man mehrere Chancen für ein Leben hätte, dass man Dinge auslässt, und lernt, gewisse Dinge nicht zu tun, dass am Ende alles gut wird. Und man sagen kann, dass man glücklich ist, und gelebt hat.

Nur einer von beiden ist der Richtige für Becca. Marc oder Jonas. Und wer das ist, das erfahren wir, nach langen Irrungen und Wirrungen, und Fehl – Leben, am Schluss. Schicksal, Leben, Chaostheorie, Auswirkungen der Taten unseres Lebens…… hier ist alles drin.

Entscheidungen beeinflussen unser Leben, egal ob bewusst oder unbewusst. Die Summe aller Entscheidungen macht das aus uns, was wir sind. Aber wie ist es bei jemanden, der Entscheidungen also ändern kann, und damit das Endprodukt der Entscheidung ändert?

Der Roman eines Lebens, naja mehrerer Leben, welcher immer wieder neu und umgeschrieben, gelöscht, und neu geschrieben wird, bis er das perfekte Ende erreicht, und alle glücklich sind :)

Und damit auch ich noch glücklich werde, möchte ich wie bei jeder Rezension ein Lied zitieren, das für mich zum Inhalt des Buchs passt:

All that I'm after…………. is a life full of laughter……….. As long as I'm laughing with you.

And I think that ………all that still matters…….. is love ever after…….. After the life we've been through.

Cause I know there's no life after you.