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Veröffentlicht am 25.12.2021

Witzig-locker-leicht!

Klammerblues um zwölf
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Diese Geschichte macht einfach gute Laune! Schon der Klappentext hat mich angesprochen. Die Hauptheldin, Fee (eigentlich Felicitas), Ende fünfzig, stürzt nach einer Art Depression aufgrund eines Schicksalsschlags ...

Diese Geschichte macht einfach gute Laune! Schon der Klappentext hat mich angesprochen. Die Hauptheldin, Fee (eigentlich Felicitas), Ende fünfzig, stürzt nach einer Art Depression aufgrund eines Schicksalsschlags Hals über Kopf in ein neues Leben.

Trotzdem fängt das Buch nicht mit dieser traurigen Situation an, sondern mit einer sehr komischen Szene zwischendrin. Dann gibt es eine Rückblende und die Handlung entwickelt sich bis zu dieser Szene und anschließend darüber hinaus. Ich mag solch eine Konstruktion. So etwas könnte auch ein gutes Drehbuch für einen Film abgeben. Für einen Film in meinem Kopfkino ist es auf jeden Fall eins.

Ich kann mir vorstellen, dass auch die Autorin beim Schreiben viel Spaß hatte. Das Buch ist eine witzig-locker-leichte Lektüre – trotzdem nicht oberflächlich. Ich musste an vielen Stellen schmunzeln. Manche Situationen sind einfach zu komisch, obwohl der Protagonistin da überhaupt nicht zum Lachen zumute ist.

Die handelnden Personen sind einfach klasse charakterisiert. Ich kann sie mir richtig gut vorstellen. Die beiden Freundinnen von Fee, Claudine und Mary, schaffen es immer wieder, sie aufzumuntern. Beim Lesen habe sogar ich selbst mich aufgemuntert gefühlt.

Wenn ich irgendwann mal wieder „Ja, aber…“, „Nein, weil…“ oder „Früher…“ denken sollte, wird mir dieses Buch einfallen und meine Bedenken zerstreuen. Diese drei Einwände sind beliebte Ausredenanfänge von Fee, die ihre Freundinnen ihr nach und nach austreiben können.

Großartig finde ich auch, wie weitere Personen geschildert werden: Hannes alias Winnetou oder auch das befreundete „verzauberte“ Pärchen Gerd-Karsten und Frank-Christian und andere. Sie machen den Roman bunt und abwechslungsreich.

„Ach, war das schön!“ hab ich am Ende gedacht.

Der Roman hält, was sein lustiges Cover verspricht.

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Veröffentlicht am 23.12.2021

Kriminalkomödien-Roadmovie

Es hätte alles so schön sein können
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Horst Evers ist ein Meister, wenn es darum geht, das absurd-komische in Alltagssituationen zu finden oder auch absurd-komische Situationen und dazu passende Dialoge und schräge Vögel zu kreieren. Das demonstriert ...

Horst Evers ist ein Meister, wenn es darum geht, das absurd-komische in Alltagssituationen zu finden oder auch absurd-komische Situationen und dazu passende Dialoge und schräge Vögel zu kreieren. Das demonstriert er einmal mehr in diesem Roman – ich nenne ihn einen Kriminalkomödien-Roadmovie.

Der siebzehnjährige Marco steht vor dem Landbordell in seinem Dorf und schaut – ob er in seiner hormongesteuert-unschuldigen Art irgendwas „erspannen“ kann. Da stürzt ein Mann aus dem Fenster und ist tot. So ein Rockertyp. Ein Unfall – eine Verkettung unglücklicher Umstände – wie die junge Jana verrät, die um nichts in der Welt die Polizei hinzuziehen will und Marco bittet, ihr dabei zu helfen, die Leiche und deren Auto verschwinden zu lassen.

Es beginnt ein schwarzhumoriger Abenteuertrip, in den auch noch andere bemerkenswerte Gestalten hineingeraten, z. B. Marcos beste Freundin Mareike oder „Sense“, ein Killer aus dem Rockermillieu, der großen Wert auf den korrekten Gebrauch der deutschen Sprache legt.

Schon die Details, die der Autor um alles herum erklärt, sind witzig, z. B. wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass es im Dorf dieses Bordell gibt.

Die ganze Geschichte lebt von vielen absurden Zufällen und Begegnungen und von der für Horst Evers typischen Art, so etwas zu schildern. Dabei wird es ziemlich spannend.

Ich habe den Eindruck, dass der Autor sehr viel von sich selbst hineingesteckt hat – nicht in nur eine Person, sondern in mehrere jeweils ein klein wenig.

Ich hatte sehr viel Spaß beim Zuhören, vor allem, weil Horst Evers selbst diesen Roman vorgetragen hat.

Wer spannende, lustig-menschelnde Geschichten mag und eine Portion schwarzen Humors abkann, wird diesen Roman genießen und sich wie ich köstlich amüsieren.

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Veröffentlicht am 12.12.2021

Überwiegend witzig

Salve Papa!
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Das hier ist zwar nichts das stärkste Buch von Wladimir Kaminer, aber es hat mir dennoch gut gefallen. Es war so eine kleine nette Lektüre für zwischendurch.

Bei manchen Geschichten musste ich kichern. ...

Das hier ist zwar nichts das stärkste Buch von Wladimir Kaminer, aber es hat mir dennoch gut gefallen. Es war so eine kleine nette Lektüre für zwischendurch.

Bei manchen Geschichten musste ich kichern. Andere fand ich nicht ganz so lustig, aber zum Nachdenken gab es immer etwas dabei. Es ist alles mit Augenzwinkern zu nehmen. Einiges ist auch schön überspitzt dargestellt.

Über solche Dinge, wie "Das Stück Wurst liegt da, weil es auf die Katze wartet" kann ich mich beömmeln.

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Veröffentlicht am 09.12.2021

Spannende Unterhaltungsliteratur mit innerdeutscher Geschichte

Die Dorfschullehrerin
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Die Hauptperson Helene Werner, 29 Jahre jung, fängt als Dorfschullehrerin in einem hessischen Dorf direkt an der innerdeutschen Grenze an. Das Ganze spielt 1961 vor und nach dem Mauerbau. Helene hat dabei ...

Die Hauptperson Helene Werner, 29 Jahre jung, fängt als Dorfschullehrerin in einem hessischen Dorf direkt an der innerdeutschen Grenze an. Das Ganze spielt 1961 vor und nach dem Mauerbau. Helene hat dabei ein Ziel: Sie will ihre kleine Tochter, die jenseits der Grenze in einem thüringischen Dorf bei Helenes Vater lebt, wiederhaben.

Die Flucht ihrer Tochter und natürlich auch ihres Vaters ist geplant. Auch Helene war aus der DDR geflohen. Die Umstände, wie diese Konstellation zustande gekommen ist, sind sehr tragisch und werden im Laufe des Buches klar.

In diesem Buch wird ein Stück deutsch-deutscher Geschichte erzählt. Ich finde, dass das aus beiden Aspekten, sowohl West als auch Ost, ziemlich gleichberechtigt dargestellt wird. Durch die sehr persönlichen Erlebnisse und Schicksale ist das recht gut gelungen. Ich habe gemerkt, dass die Autorin sehr viel Herzblut hineingesteckt hat.

Die Figuren sind sehr gut charakterisiert, so dass ich mich mit den meisten davon identifizieren und bis auf wenige Ausnahmen ihre Beweggründe nachvollziehen kann. Die Hauptheldin, Helene Werner, war mir von Anfang an sympathisch. Allerdings finde ich sie fast ein wenig zu positiv dargestellt. Alles, was sie in ihrer neuen Heimat anpackt, gelingt gleich. Sie wirkt fast wie ein Engel. Ein paar kleine Unzulänglichkeiten hätten ihr nicht geschadet und sie stattdessen etwas realistischer gemacht.

Die Personen aus dem hessischen Dorf wirken auf mich sehr authentisch, insbesondere die Darstellung des hessischen Dialektes fand ich irgendwie niedlich. So kann man sich die Leute gleich besser vorstellen. Die Dialoge wirken lebensecht.

Der Schreibstil der Autoren gefällt mir sehr. Vor allem die Art, wie das Buch aufgebaut ist. Es geht gleich mit Handlung los, ohne erst lange zu erklären, wer die Personen sind oder wie sie aussehen. So ist das ganz nach meinem Geschmack. Deshalb fiel es mir immer schwer, das Buch zwischendurch wegzulegen.

Die Geschichte ist ziemlich spannend aufgebaut und auch das Herz kommt nicht zu kurz. Die Dynamik steigt immer mehr an. Die Wechsel zwischen West und Ost werden schneller. Das Ganze ist sehr schlüssig beschrieben.

Es gibt am Ende eine überraschende Auflösung und dabei keinen Cliffhanger, der die Leser*innen zu zwingen versucht, auch die bereits angekündigte Fortsetzung zu lesen. Das finde ich sehr angenehm. Mir hat dieses Buch so gut gefallen, dass ich die Fortsetzung bestimmt auch lesen werde.

Wer packend geschriebene Unterhaltungsliteratur mag, mit einem Bezug zu jüngerer Geschichte, wird dieses Buch genießen.

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Veröffentlicht am 04.12.2021

Ein Kosmos für sich

Die Kreuzfahrer
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Wladimir Kaminer beschreibt hier satirisch überspitzt seine Erlebnisse auf Kreuzfahrten und drum herum. Er schweift dabei auch immer ein wenig ab in Erinnerungen an früher und in ganz allgemeine Betrachtungen ...

Wladimir Kaminer beschreibt hier satirisch überspitzt seine Erlebnisse auf Kreuzfahrten und drum herum. Er schweift dabei auch immer ein wenig ab in Erinnerungen an früher und in ganz allgemeine Betrachtungen von menschlichen Eigenheiten. Auch die frühere Sowjetunion wird wieder Thema.

Besonders lustig fand ich die jedoch Beschreibung des Athen-Besuches als griechische Tragödie.

Witzig sind auch seine Schilderungen darüber, wie Touristen überall „vereimert“ werden. Ich sag nur „very special price“. Aber die wollen es ja nicht anders.

Dazu wird alles noch sehr unterhaltsam vom Autor selbst vorgelesen. Sein russischer Akzent passt sehr gut dazu.

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