Sprachliche Mängel lenken leider stark vom Inhalt ab :/
Der Wald der verlorenen Schatten„Der Wald der verlorenen Schatten“ war leider ein ziemlicher Flop für mich. Und dass, obwohl ich mich so sehr auf die Geschichte gefreut habe… Die Gestaltung des Buches spricht mich an. Ich liebe das Cover ...
„Der Wald der verlorenen Schatten“ war leider ein ziemlicher Flop für mich. Und dass, obwohl ich mich so sehr auf die Geschichte gefreut habe… Die Gestaltung des Buches spricht mich an. Ich liebe das Cover und gerade die Gestaltung des Inneneinbands gefällt mir supergut.
Da endet mein Schwärmen aber leider auch schon, denn der Roman konnte mich weder inhaltlich noch sprachlich wirklich überzeugen.
Die Idee des Buches hat mir noch gut gefallen. Ich war gespannt auf die asiatische Atmosphäre, weil ich persönlich noch nicht viele Bücher mit einem solchen Handlungsort gelesen habe. Aber genau das kam leider nahezu gar nicht rüber und viel kulturelles Grundwissen wurde leider nicht weiter erläutert, sondern einfach vorausgesetzt wodurch ich persönlich ein paar Zusammenhänge erst sehr spät bzw. gar nicht verstanden habe.
Die größten Struggle hatte ich aber in jedem Fall mit dem Schreibstil. Wörter wurden unzählige Male wiederholt, dieselben Satzanfänge wurden wieder und wieder genutzt und es wurde mit einem sehr simplen Satzbau gearbeitet. Ich glaube, ich habe im ganzen Buch nicht einen Hauptsatz mit mehr als einem Nebensatz entdeckt. - Und das hat genervt! Ich konnte mich kaum noch auf etwas anderes konzentrieren und musste mich die ganze Zeit darüber ärgern, dass ich in der Grundschule Punktabzug „Ausdruck“ über mich ergehen lassen musste und jetzt gleiche Fehler in einem gedruckten Roman entdecke!
Das hat echt viel kaputt gemacht und mir fiel es superschwer, mich auf die Storyline des Buches zu konzentrieren, obwohl die mir eigentlich gut gefallen hat.
Ich konnte leider auch kaum Bezug zu den Charakteren herstellen, weil der Schreibstil bei mir nicht ankam. Ich habe nichts gefühlt und konnte die Gefühle der Protagonisten deswegen auch nur schlecht nachvollziehen.
Insgesamt bin aber auch der Meinung, dass es zu wenig wirklich handelnde Charaktere gab. Die Personen, mit denen sich Hyoju sich über die ganzen 250 Seiten unterhalten hat, kann ich an meinen Händen abzählen. Die Unterhaltungen selbst haben sich dann thematisch auch immer und immer wieder wiederholt und klangen eher unrealistisch…
Ich glaube aber (abschließend) auch, dass viele meiner Kritikpunkte sich nicht auf das Werk der Autorin beziehen, sondern in erster Linie auf die Arbeit der Übersetzer. Ich könnte mir vorstellen, dass sich das Buch auf Koreanisch deutlich besser lesen lässt, aber trotzdem noch für Sprachanfänger geeignet ist, weil zumindest im Deutschen, wie gesagt, Satzbau sehr einfach war.
Ich wollte eigentlich keine so böse Rezension schreiben, aber das Buch war absolut nicht meins… ihr solltet dem Roman aber trotzdem eine Chance geben, vielleicht könnt ihr ja etwas leichter über die sprachlichen Mängel hinwegsehen… mich lenkt das leider immer ziemlich ab, sodass ich viele andere, vielleicht bessere Details, kaum noch wahrnehme :)