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Veröffentlicht am 21.02.2018

„Zwei Frösche im Milchglas…“

Die Königin von Lankwitz
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Wie es mit dem Zitat weitergeht, erfahrt ihr in „Die Königin von Lankwitz“ von Max Urlacher.
Und natürlich auch, was das alles mit Bea und Irene zu tun hat.

Das Cover macht schon neugierig. Die Schrift ...

Wie es mit dem Zitat weitergeht, erfahrt ihr in „Die Königin von Lankwitz“ von Max Urlacher.
Und natürlich auch, was das alles mit Bea und Irene zu tun hat.

Das Cover macht schon neugierig. Die Schrift verläuft von oben nach unten von Schwarz in Rot. Und man sieht den unteren Teil einer Frau, ganz ins zwar, auf Absatzschuhen, aber mit einer Kugel am Bein. Diese Bild findet sich auch auf der Rückseite des Buches wieder. Eine schöne Anspielung auf die beiden Damen, gerade Irene, die ja vorher im KaDeWe gearbeitet hat.

Die beiden Damen haben sich im Gefängnis kennengelernt. Bea landete dort, weil sie einem Kerl vertraut hat und Irene, weil sie ihren Mann plattgemacht hat und zwar mit ihrem Auto. Immer wieder vor und zurück, bis endlich Ruhe war.
Beide sind aus dem Knast raus, doch was kann man noch machen mit Anfang fünfzig, wenn man aus dem Gefängnis kommt? Bea meint ja Beine breit machen, mehr hilft da nicht. Irene wäre bestimmt gern wieder in ihre Dessousabteilung im KaDeWe gegangen, doch das geht ja so nicht.

Tja und da muss die Idee her. Ein eigenes Gewerbe. Dienstleistung für die Frau. Und zwar nur für die Frau, denn Frauen brauchen stellvertretend jemanden, der sich für sie rächt, der ihnen diesen Moment der Überlegenheit gibt. So gründen die beiden ein Geschäft und fahren Männer an.
Der Schreibstil ist wunderbar trocken und hat eine Kodderschnauze. Genau so muss es sein, das hat mir an der Leseprobe gefallen und mich das ganze Buch verschlingen lassen. Irene und Bea sind zwei wunderbare Frauen, die ihr Glück im Leben verdient haben. Klar ist es rechtlich nicht ganz richtig, was die da machen, aber treffend finde ich die Idee schon. Das es sogar ein Konkurrententeam gibt, bringt noch die fehlende Würze in die Angelegenheit. Es wird grausam komisch.
Folgt den beiden Lankwitzer Damen auf dem Weg zu ihrem Traum.

Veröffentlicht am 20.02.2018

Liebesgeschichte mit brühwarmem Sex

The Bartender (San Francisco Hearts 1)
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„The Bartender“ von Piper Rayne lockt das Interesse mit einem schwarzweißen Cover. Das nur durch den pinken Schriftzug des Titels unterbrochen wird. Ein gutaussehender Kerl, dessen Augen wir nicht sehen, ...

„The Bartender“ von Piper Rayne lockt das Interesse mit einem schwarzweißen Cover. Das nur durch den pinken Schriftzug des Titels unterbrochen wird. Ein gutaussehender Kerl, dessen Augen wir nicht sehen, lässt unserer Fantasie freien Lauf. Er hält ein Glas in der Hand und ein Dreitagebart ziert sein Gesicht. Ob das vielleicht Cole sein soll um den es sich so ein bisschen neben den drei Freundinnen dreht, die in dieser Reihe die Hauptpersonen sind?
Die Reihe von Piper Rayne beginnt mit „The Bartender“ und befasst sich mit Whitney. Wir erfahren etwas über ihre Freundschaft zu Thalia und Lennon, die nicht verschiedener sein können.
Lennon hat mich am Anfang schon sehr begeistert, weil sie einfach ein Freigeist ist und alles macht, worauf sie Lust hat. Thalia dagegen ist das Mädchen mit dem Geld und der tollen Beziehung. Tja und Whit um die es geht, steht gerade ohne Job da, hat kein Geld mehr und muss deshalb zu ihren Großeltern zurückziehen, von denen sie auch aufgezogen wurde. Und dann will sie einfach nur jemanden flachlegen und der Kerl von Tinder sucht sich in der Zeit jemanden, der nicht erst noch kurz einen Drink nehmen will, sondern gleich in die Kiste springt.

So lernt sie einen netten Barkeeper kennen, bei dem sie ihren Vibrator vergisst, den Lennon ihr zum Testen mitgegeben hat. Sie hofft ihn nie wieder zu sehen, denn sie kann sich nicht mehr wirklich an etwas erinnern und möchte die Peinlichkeit niemals erneut spüren. Dumm nur, dass sie den Kerl irgendwie kennt, denn vor sechs Jahren hat er sie schon mal auf das übelste Versetzt und ihr damit im entfernten Sinne auch noch mehr Schaden zugeführt.

Auf eine sehr freche und spritzige Art wird uns die Geschichte erzählt. Man kommt den Hauptcharakteren näher und ich muss sagen, ich habe sie ein bisschen lieben gelernt, darum möchte ich auch wissen, wie die Geschichten von Thalia und Lennon weitergehen. Also müssen die nächsten Teile auch her. Ihr wollt prickelnden Sex und eine Geschichte darum, die mit ihrem Auf und Ab nicht langweilig wird? Dann seid ihr hier richtig.

Veröffentlicht am 18.02.2018

Eine Reise durch das Rhyntal des 14. Jahrhunderts mit interessanten Charakteren

Das Mündel der Hexe
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„Das Mündel der Hexe“ von Doris Röckle ist der erste Roman, den ich von der Autorin lese. Es handelt sich dabei um einen historischen Roman. Das Cover verrät schon, dass wir uns in der Historie befinden ...

„Das Mündel der Hexe“ von Doris Röckle ist der erste Roman, den ich von der Autorin lese. Es handelt sich dabei um einen historischen Roman. Das Cover verrät schon, dass wir uns in der Historie befinden und das Bernsteinkreuz, zeigt ein wichtiges Symbol in der Geschichte.
Die 622 Seiten, die das Buch umfasst, entführen uns ins 14. Jahrhundert ins Rhyntal, genauer gesagt beginnen wir in Konstanz.
Wir begleiten eine junge Frau namens Ita, die gerader erfahren hat, dass ihre Mutter Almut, gar nicht ihre leibliche Mutter ist und zudem auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden soll. Ita ist gescheit, sie wurde von einem Geistlichen im Lesen und Schreiben unterrichtet und hat die Kräuterkunst ihrer Ziehmutter erlernt, auch sonst ist sie definitiv nicht auf den Kopf gefallen. Sie soll gehen, denn was bleibt ihr noch, wenn die Kirche in der Gegend ihre Macht beweisen muss und Almut im Kerker auf die Verurteilung wartet. Eigentlich will Ita gar nicht gehen, doch gibt es da eben diesen Drang zu erfahren, wer denn ihre Mutter ist. Sie bekommt das Bernsteinkreuz, was uns auf dem Cover so schön dargestellt wurde und macht sich mit einer Gruppe Gauklern auf den Weg um mehr über ihre Herkunft zu erfahren. Der Weg ist sehr steinig und führt uns von einer Burg auf die andere und immer wieder erfahren wir, wie die Kirche damals doch die Fäden zog.

Der Schreibstil von Doris Röckle ist für mich sehr angenehm, ich konnte mich in die Charaktere sehr gut einfinden und die Beschreibungen der Umgebungen, der Burgen, der Menschen die in den Weilern und auf den Burgen lebten, entführten einen immer wieder in eine andere Welt. Ich mag es in Büchern versinken zu können und eben das hat sie bei mir erreicht. Es gab Charaktere, die mir sehr ans Herz gewachsen sind und eben wieder andere, die mir immer wieder ein leichtes Knirschen der Zähne oder ein Rollen der Augen entlockten, was es so schön machte dieses Buch zu lesen.

Ein historischer Roman, mit einem bisschen Detektivarbeit und ganz viel Menschlichkeit. Wenn ihr so etwas sucht, dann besorgt euch das Buch und taucht ein in das 14. Jahrhundert.

Veröffentlicht am 17.02.2018

spannend und bildreicher erster Teil

Die Blume von Astarva
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„Die Blume von Astarva: Zanosas Wunsch“ von Heike Oldenburg ist das erste Buch, was ich von ihr gelesen habe und ich muss sagen, dass ich mich echt ärgere, dass ich nicht schon eher ein Buch von ihr gelesen ...

„Die Blume von Astarva: Zanosas Wunsch“ von Heike Oldenburg ist das erste Buch, was ich von ihr gelesen habe und ich muss sagen, dass ich mich echt ärgere, dass ich nicht schon eher ein Buch von ihr gelesen habe.

Der Schreibstil ist so verschlungen und bildhaft, dass man vollkommen in der Geschichte aufgeht. Die Idee und die Umsetzung sind auch wirklich super überdacht. So findet man am Ende des Buches auch eine Auflistung mit Personen, Pflanzen und Wesen, die nochmal das gelesene ein wenig unterstreicht.

Wir befinden uns in einer anderen Welt. Nachts scheinen die Zwillingsmonde auf die Landschaft. Es gibt Magier, verschiedene Wesen und Pflanzen, die wir uns teilweise vielleicht gar nicht ausmalen können. Liam Zanosa ist der Sohn aus einer bekannten magischen Familie. Als er und sein Bruder Ryan sieben Jahre alt waren, wurde ihr Ort angegriffen. Dies geschah im Auftrag des Königs, der alle Magie verbieten will oder es eben auch hat. Früher blühte es nur so von magischen Aktivitäten und so strahlte das Land. Nun ist es zehn Jahre später, die beiden Brüder leben bei ihren Großeltern und ihr Heimatort ist endlich wieder freigegeben, so dass sie es wagen nochmal in ihr Haus zu gehen. Die beiden haben den Wunsch die Überreste ihrer Eltern zu finden und danach nach einem Weg zu suchen, wie sie die beiden wieder ans Leben bringen können. Doch alles läuft anders. So werden die beiden im Verlauf getrennt und wenn Liam seinen Bruder wiedersehen will und das lebend, dann hat er etwas zu erledigen, was mit der Blume von Astrava zu tun hat.

Wenn ihr einen spannenden ersten Teil aus der Reihe lesen wollt, wissen wollt, warum die beiden Brüder getrennt wurden, was Liam so besonders macht und warum sich die beiden Brüder so unglaublich nah sind, dann holt euch dieses Buch und verpasst nicht die Chance in einen wunderbaren Schreibstil einzutauchen, wie ich es die letzten Jahre leider verpasst habe.

Veröffentlicht am 17.02.2018

Mir geht schon wieder die Pumpe

Hafenkino
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„Hafenkino – Mein Mann, seine Alte und ich“ das Cover gefiel mir gleich, aber beim Klappentext habe ich erst gedacht: ach nein, lieber doch nicht.
Aber irgendwie zog es mich doch zu dem Buch und ich lass ...

„Hafenkino – Mein Mann, seine Alte und ich“ das Cover gefiel mir gleich, aber beim Klappentext habe ich erst gedacht: ach nein, lieber doch nicht.
Aber irgendwie zog es mich doch zu dem Buch und ich lass die Leseprobe. Ich war sehr froh dass ich es getan hatte, denn ich musste lachen. Und so war mir klar, dass ich dieses Buch lesen muss.

Ich liebe das Meer und habe schon oft überlegt, dass ich gern mal segeln würde. Dann wohne ich auch noch seit kurzem in Hessen, was mich noch ein bisschen mehr mit dem Buch verbunden hat. Ich freute mich sehr, als ich das Buch in der Hand hatte und lass es an einem Tag, in einem Rutsch durch. Oft beäugte mich mein Freund etwas besorgt von der Seite, da ich laut lachend auf dem Sofa saß.

Wir begleiten ein Paar in 18 Kapiteln durch den alltäglichen Wahnsinn, wenn man auf Segeltour ist. Wir lernen die verschiedensten Typen kennen, die es unter Seglern gibt, dass sie sich mit Motorbootfahrern gar nicht gut verstehen und wie schön es sein kann, wenn man einen wirklich guten Tag auf dem Meer hat. Es wird aus der Sicht der Frau geschildert, die eben aus Hessen kommt, deshalb gerade Mal Flüsse oder eben Seen kennt und dann soll sie plötzlich anlegen, mit einem Schritt vom Boot steigen und noch vieles mehr. Wir lernen, dass es nicht einfach sein kann auf so einem Boot und schon gar nicht mit einem Mann, der sein Boot manchmal mehr zu lieben scheint, als seine Frau. Das Boot ist das Heiligtum, man muss da ständig hin und die Zeit zwischen Oktober und März ist die schlimmste, denn da ist außer der Saison und da blutet das Herz eines Seglers und auch des Motorbootfahrers. Es wird auf immer wieder sehr komische Art und Weise von einer Liebe erzählt, die vielleicht nicht jeder verstehen kann und eben diese Eigenarten führen nun mal zu der Situationskomik die dieses Buch so wunderbar macht.

Am Ende hatte ich wirklich ein sehr beklemmendes Gefühl, weil das letzte Kapitel einen wirklich aus dem Buch entlassen hat. Ich war traurig, dass es vorbei war. Gern wäre ich noch etwas länger auf der „Alten“ geblieben und hätte abends einen Gin Tonic getrunken! Den ich wirklich am liebsten mag.