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Veröffentlicht am 03.04.2022

Interessante Reise zu unbekannten Orten

Die seltsamsten Orte der Welt
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Der Autor Alastair Bonnett ist Professor für Geographie an der Newcastle University in England. Er stellt den Lesern von "Die seltsamsten Orte der Welt" insgesamt 47 zum Teil sehr unterschiedliche Orte ...

Der Autor Alastair Bonnett ist Professor für Geographie an der Newcastle University in England. Er stellt den Lesern von "Die seltsamsten Orte der Welt" insgesamt 47 zum Teil sehr unterschiedliche Orte vor, die gesellschaftlich, geographisch, politisch, kulturell oder auch persönlich mindestens eine besondere Kuriosität aufweisen. Es macht Spaß diese Kuriositäten zu entdecken und die Hintergründe, die zu den Besonderheiten geführt haben, zu erfahren - einige lösen amüsiertes Kopfschütteln aus, andere machen nachdenklich und einige erschrecken auch.

Geheime Städte, die auf keinen Karten erscheinen, aus unterschiedlichsten Gründen verloren gegangene Räume, schwimmende Inseln, die so ganz anders sind als "normale" Inseln - Alastair Bonnett nimmt seine Leser mit auf die Reise zu diesen Orten, stellt sie vor, erläutert die Besonderheiten und gibt Hintergrundinformationen, warum der Ort so wurde wie er jetzt ist, beziehungsweise warum er bedeutsam und es Wert ist, sich mit ihm zu beschäftigen.

Insgesamt ein interessantes, kurzweilig zu lesendes Überblickswerk, das den interessierten Leser neugierig macht und einlädt, sich intensiver mit der Bedeutung von Orten für die Menschen und die Gesellschaft zu beschäftigen.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Ein ehrlicher Reisebericht, der die Reiselust weckt

Auf der Suche nach Koalas
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"Auf der Suche nach Koalas. Ein Jahr in Australien" ist ein sehr lesenswerter Reisebericht von Nicole Bergmann und Christian Jindra, die sich vom Alltag und vom schlechten Wetter in Deutschland gleichermaßen ...

"Auf der Suche nach Koalas. Ein Jahr in Australien" ist ein sehr lesenswerter Reisebericht von Nicole Bergmann und Christian Jindra, die sich vom Alltag und vom schlechten Wetter in Deutschland gleichermaßen gelangweilt und gestresst fühlten. Die Lösung: ein gemeinsames Jahr in "Down Under" - radikaler Tapetenwechsel. Der Zeitpunkt passt für beide - Nicole möchte in Brisbane studieren und dort einen Masterabschluss erwerben, während Christian mit einem "Working-Holiday-Visum" in der Landwirtschaft arbeiten geht und somit auch das einfache Leben in Australien, fernab der schillernden Großstädte Sydney oder Melbourne, kennenlernt.

Neben den gut und ausführlich im ersten Teil des Buches beschriebenen "Work/Study"-Stationen reist das Paar natürlich auch durch das Land, erlebt viele unvergessliche Momente und genießt gemeinsam das "Backpacker-Leben."

Der Reisebericht "Auf der Suche nach Koalas" zeichnet sich vor allem durch viele schöne Fotos zu den einzelnen beschriebenen Erlebnissen und besuchten Orten aus. Er besticht darüber hinaus mit seiner Ehrlichkeit und klaren Sprache - wenn mal etwas nicht gut geklappt hat, dann schreibt Christian Jindra das auch, und wenn etwas unvergesslich war, dann wird das auch so beschrieben. Der Reisebericht beinhaltet keine Effekthascherei und beschönigt nichts unnötig - und gerade das macht ihn so lesenswert und authentisch!

"Auf der Suche nach Koalas" weckt die Reiselust und inspiriert dazu, vielleicht den lang gehegten Traum von einer Fernreise - nach "Down Under" oder woanders hin - selber einfach mal anzugehen. Ein tolles Buch von einem sehr sympathischen Autorenpaar.

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Veröffentlicht am 23.03.2022

Eine tiefgründige Geschichte, die berührt und nachdenklich macht

Wasserstandsmeldung
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"Wasserstandsmeldung" erzählt die bewegende, ereignisreiche, ganz und gar nicht geradlinige und nicht immer leichte Lebensgeschichte des Ernst Patolak aus dem emsländischen Papenburg - einem lebensfrohen, ...

"Wasserstandsmeldung" erzählt die bewegende, ereignisreiche, ganz und gar nicht geradlinige und nicht immer leichte Lebensgeschichte des Ernst Patolak aus dem emsländischen Papenburg - einem lebensfrohen, schlauen und hingebungsvollen Opa für seinen Enkel Daniel, der mittlerweile als Arzt Karriere gemacht hat.

Eine Patientin spricht Daniel eines Tages während einer Untersuchung in der Klinik an und fragt ihn aufgrund des seltenen Nachnamens: "Kennen Sie einen Ernst Patolak?" Der Startschuss zu einer wunderbaren Reise durch das Leben des Ernst Patolak, der so viele Menschen inspiriert hat, aber auch vielen Menschen wehgetan hat, der viel Glück und auch viel Leid erlebt und verursacht hat, ist damit gefallen.

Wilhelm Gruber ist es mit seinem Roman "Wasserstandsmeldung" gelungen, einen sehr lesenswerten, echten Geheimtipp vorzulegen, der den Leser inspiriert, zum Lachen bringt, ebenso nachdenklich wie fassungslos macht und ihn ganz nebenbei auf 420 spannenden Seiten glänzend unterhält. Toll geschrieben, anschaulich erzählt und stilvoll umgesetzt. Die "Wasserstandsmeldung" führt vor Augen, dass jede Person gute und schlechte Seiten hat - aber es ist nie zu spät zum Verzeihen, zum Zusammenstehen, zur Versöhnung und zum Leben...

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Der Konsum minderwertiger News ist schädlich - sagt Rolf Dobelli

Die Kunst des digitalen Lebens
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Rolf Dobelli ist ein meinungsstarker, durchaus streitbarer, aber immer ehrlicher Charakter, der seinen Lesern seine Ansichten klar und unverfälscht vermitteln möchte. Er schreibt über Dinge, über die er ...

Rolf Dobelli ist ein meinungsstarker, durchaus streitbarer, aber immer ehrlicher Charakter, der seinen Lesern seine Ansichten klar und unverfälscht vermitteln möchte. Er schreibt über Dinge, über die er zuvor intensiv nachgedacht und über die er sich mit anderen klugen Köpfen ausgetauscht hat. Das unterscheidet ihn von vielen anderen Autoren ähnlicher Bücher, die eine Handlungsanweisung für einen beliebigen Sachverhalt erstellen, die einzig allein auf einer subjektiven, unreflektierten, oft verkürzten Sichtweise beruht.


In "Die Kunst des digitalen Lebens" beschreibt Dobelli, warum es für die Menschen im 21. Jahrhundert schädlich ist, News in der heutzutage üblichen "Fast Food"-Form zu konsumieren. Er beleuchtet in vielen kleinen, nachvollziehbaren und gut verständlichen Texten, warum News in der Form, wie sie uns heute überwiegend angeboten werden, überhaupt keinen Mehrwert für den "Konsumenten" haben.


"Die Kunst des digitalen Lebens" ist ein Plädoyer für die Abkehr von der Schlagzeilen- und Berieselungsmentalität, mit der (insbesondere digitale) Medien aller Art heute die "Konsumenten" einlullen. Dobelli empfiehlt den Lesern, tiefer in die für sie wirklich wichtigen Themen einzutauchen, sich qualitativ hochwertig zu informieren, selber über Sachverhalte nachzudenken, den Blickwinkel auf das Thema auch mal zu ändern und sich somit eine fundierte, refektierte Meinung zu bilden.


"Die Kunst des digitalen Lebens" ist ein wichtiges Buch, das aufweckt und dem Leser vor Augen führt, wie leicht er von "Newsmachern" beeinflusst und manipuliert wird.

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Veröffentlicht am 20.03.2022

Fesselnd, spannend - die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin

Die kalte Mamsell
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"Die kalte Mamsell" ist der mittlerweile dritte Seebad-Krimi aus der Reihe um die selbstbewußte Hamburger Lehrererin Viktoria Berg und den ehemaligen Journalisten Christian Hinrichs, der sich zum Kriminalassistenten ...

"Die kalte Mamsell" ist der mittlerweile dritte Seebad-Krimi aus der Reihe um die selbstbewußte Hamburger Lehrererin Viktoria Berg und den ehemaligen Journalisten Christian Hinrichs, der sich zum Kriminalassistenten hat umschulen lassen und nun aufgrund der ausdrücklichen Empfehlung des Norderneyer Badekommissars auf der ostfriesischen Insel seine erste Stelle antritt. Zum dritten Mal läßt Autorin Elsa Dix die beiden ungleichen Protagonisten inmitten des pittoresken Seebads und im Rahmen der strengen gesellschaftlichen Vorgaben zu Beginn des 20. Jahrhunderts gemeinsam in einem Fall ermitteln, der diesmal allerdings so persönlich wird wie nie zuvor.


Im Jahr 1913 ist die "Sommerfrische" auf der mondänen Nordseeinsel fast vorbei, als im Eiskeller eines Hotels zwei Leichen gefunden werden. Was zunächst wie ein möglicher Unfall aussieht, entpuppt sich schnell als eine Straftat, so dass der frisch gabackene Norderneyer Kriminalassistent Christian Hinrichs seinen Dienst schneller als erwartet antreten muss. Eigentlich hatte Hinrichs sich vor Dienstbeginn auf einige gemeinsame Tage mit seiner angebeteten Viktoria Berg gefreut, aber diese Pläne werden auch durch andere äußere Umstände über den Haufen geworfen. Christian und Viktoria finden sich schnell in einem verworrenen Fall wieder, der immer weitere Kreise zieht und für die Protagonisten so manche Überraschungen, unerwartete Wendungen und Gefahren bereit hält.


Wie schon in den beiden Vorgängerbänden ist es Elsa Dix auch in "Die kalte Mamsell" eindrucksvoll gelungen, eine hochspannende Kriminalgeschichte mit einer nicht minder spannenden fortlaufenden Beziehungsstory zweier sympathischer Hauptfiguren vor dem Hintergrund der schwierigen gesellschaftlichen Gegebenheiten in der Kaiserzeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu kombinieren. Mehr noch - in Sachen Spannung hat die Autorin mit diesem Band noch eine Schüppe draufgelegt. Der Leser wird schon nach wenigen Seiten komplett in die Story hineingezogen, mit überraschenden Wendungen erfreut und über 420 aufregende Seiten schließlich zielgenau auf den Punkt zu einer schlüssigen Auflösung getragen. Und das Ganze toll und anschaulich erzählt in der unvergleichlich schönen Sprache von Elsa Dix.


Ganz nebenbei erweist sich die Autorin auch noch als echte Expertin für die Insel Norderney, denn dem Leser werden praktisch "im Vorbeigehen" viele kleine Details zur Inselgeschichte, zu wahren Ereignissen und zu noch heute zu findenden Gebäuden, Straßen oder Orten geliefert. Wer sich also auf die Reise nach Norderney macht, der hat die Chance, viele der im Buch vorkommenden Schauplätze "in der Realität" wiederzufinden und die fiktive Geschichte um Viktoria und Christian sehr real werden zu lassen.


Die gesamte Seebad-Krimi-Reihe von Elsa Dix im Allgemeinen und "Die kalte Mamsell" im Besonderen verdienen sich fünf Sterne und meine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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